KRK Rokit RP4 G3 Testbericht
Kleine Aktivbox für Schreibtisch & Heimstudio
Von Felix Baarß
KRK Rokit RP4 G3 Test-Fazit
4.0
DELAMAR
SCORE
Kompakter aktiver 2-Wege-Lautsprecher.
Für Multimedia-Arbeitsplätze eignet sich diese fabelhaft ausgestattete Box gut, etwa zum Videoschnitt. Die Musikproduktion ist auf Homerecording-Niveau möglich.
PRO
- Relativ bassstark für die Größe
- Angenehm präsente, gut definierte Mitten
- XLR, Klinke und Cinch – alle gängigen Anschlüsse
- Lautstärkeregler + Pegelregler für Tief- und Hochtöner
CONTRA
- Impulstreue und Räumlichkeit könnten etwas besser sein
Für wen?
Videoproduzenten, Cutter, Podcaster und Musikproduzenten auf Homerecording-Niveau.
Was ist es?
Der KRK Rokit RP4 G3 ist ein kleiner Lautsprecher für den Schreibtisch. Da er zudem zum Abhören in der Musikproduktion tauglich sein soll, findet man ihn bei vielen Händlern, Vertrieb & Co. in der Kategorie »Studiomonitor«. Es handelt sich um eine aktive, also mit integrierten Verstärkern versehene 2-Wege-Box. Die Ausstattung und die Spezifikationen findest Du im Infokasten.
Ein Einzelexemplar dieses Lautsprechers ist zum Straßenpreis von 159,- Euro (inkl. MwSt.) im deutschen Fachhandel erhältlich.
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KRK Rokit RP4 G3 Test
Erster Eindruck und Ausstattung
Verarbeitungstechnisch ist beim KRK Rokit RP4 G3 alles in Ordnung, etwa dank straff sitzender Drehregler und gut verschraubter Buchsen. Das Gewicht ist moderat und die Box ist ziemlich kompakt – rings um Tief- und Hochtöner erstreckt sich das Gehäuse nicht sehr weit, so dass auch auf kleinen Schreibtischen & Co. stets genug Platz sein dürfte.
Sehr lobenswert ist die hohe Anschlussvielfalt: Neben dem im Amateurbereich gängigen Cinch finden sich Eingänge für große Klinke (6,3 mm) und den Studiostandard XLR. Du bist für alle Eventualitäten gerüstet, was nicht auf viele Lautsprecher dieser Größe zutrifft.
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Klangregler am KRK Rokit RP4 G3
Der Lautstärkeregler reicht von -30 bis +6 dB, hat also mehr als ausreichend Spielraum zur Pegelanpassung an die Signalquelle. Zwar gibt es eine Rasterung (die Einstellpositionen sind nicht stufenlos), allerdings ist diese ziemlich fein, so dass ein exakter Abgleich nur durch Lauschen und nicht durch das Ablesen der Kennstriche möglich ist.
Kommen wir zu den separaten Reglern für den Output des Tief- und des Hochtöners. Es handelt sich nicht um Filter, sondern Potis, die den Gesamtpegel des jeweiligen Töners regeln. Die Einstellpositionen:
- Tieftöner: -2, -1, 0 und +2 dB
- Hochtöner: -2, -1, 0 und +1 dB
Der Verzicht auf Filter ist vollkommen ausreichend für diese Geräteklasse. Auch weil der Bass beim KRK Rokit RP4 G3 nicht so tief reicht, dass bei ungünstiger Raumakustik eine Hochpassfilterung nötig wird. Zudem dient diese Lösung ja im Endeffekt genauso zur Ausbalancierung von tiefen und hohen Frequenzen, sofern nicht beide Regler auf den gleichen Dezibelwert eingestellt werden.
Grundrauschen und Pegelpotential
Das Grundrauschen ist so niedrig, dass ich es im normalen Nahfeldabstand (~1 m) nur noch im Leerlauf und mit scharf gespitzten Ohren hörte. Vom anderen Ende der Pegelskala gibt es folgendes zu berichten: Bei moderaten/leicht erhöhten Abhörlautstärken bleibt der Klang sauber, spürbar gestiegene Verzerrungen gibt es erst jenseits davon. Alles bestens für so eine Box.
Frequenzgang des KRK Rokit RP4 G3
Es überrascht, welch starken Bass die Winzlinge produzieren. Trotz des für einen 4-Zoll-Woofer beachtlichen Tiefgangs würde ich einen zusätzlichen Subwoofer für die Musikproduktion empfehlen. Gerade wer im Bereiche EDM oder Hiphop unterwegs ist, benötigt noch weitere Informationen im Frequenzkeller. Ganz anders beispielsweise für den Videoschnitt oder vielleicht das Voiceover, wofür genug Bass am Start ist.
Bei der Betrachtung der Mitten bin ich ebenfalls überrascht – ich habe noch kein so kompaktes und günstiges Modell gehört, das die mittleren Lagen so präsent, klar und »gleichberechtigt« mit den Bässen und Höhen darstellt. Der »Körper« von Instrumenten und nicht zuletzt von Sprachaufnahmen wird wunderbar offengelegt. Dickes, dickes Plus und wieder für den Videoschnitt von großem Interesse.
Im Vergleich sind die Höhen fast ein wenig zu zurückhaltend. Kein Problem, geschwind den Regler einen Dezibel hinaufstellen und gut. Dabei schlagen Sibilanten (Zischlaute in Vocals) nicht über die Stränge. Gut für ermüdungsfreie Sessions.
Impulstreue und Raumklang
Die in dieser Preisklasse nachvollziehbaren Limitierungen zeigen sich etwa in der Impulstreue des KRK Rokit RP4 G3. Die »Knackigkeit« von kurzen Bassanschlägen könnte stärker ausgeprägt, der Sound also etwas weniger »weich« sein. Das ist aber nur dann von relevant, wenn Du Musik produzieren willst – in diesem Fall rate ich zum exakt genauso günstigen 5-Zoll-Modell der Rokit-Serie.
Der Raumklang ist zufriedenstellend. Einzelne Klänge sind im Stereopanorama und in der Tiefenstaffelung eventuell nicht ganz so eindeutig zu lokalisieren wie mit den besten Modellen in dieser Größenklasse oder mit vielen, die eine Nummer größer sind. Auch das ist nur beim Abmischen von Musik von Belang.
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KRK Rokit RP4 G3 Test-Fazit
Der KRK Rokit RP4 G3 rundet die Serie des Herstellers nach unten ab – als kleinstes Modell überrascht dieser Lautsprecher mit überraschendem Tiefgang, jedenfalls klafft hier kein großes »Loch« wie bei so manch anderer Minibox. Trotzdem: Erst mit Subwoofer wird die Musikproduktion von EDM oder Hiphop richtig Spaß machen.
Noch lobenswerter sind die präsenten Mitten, die zugunsten eines HiFi-gemäß spritzigeren Sounds sonst gerne in den Hintergrund gerückt werden. Stattdessen sind die mittleren Frequenzregionen angenehm deutlich, was dem Ziel eines ausgewogenen Mixes sehr zuträglich ist und sich im Videoschnitt oder in der Post Production als sehr nützlich erweisen dürfte.
Die Ausstattung ist hervorragend in dieser Klasse – die heilige Dreifaltigkeit aus XLR, Klinke und Cinch sieht man nicht alle Tage. Zudem sind Klangeingriffsmöglichkeiten zur Genüge vorhanden, denn neben dem Lautstärkepoti finden sich separate Pegelregler für Woofer und Tweeter.
Kleine, nachvollziehbare Dämpfer gibt es bei Impulstreue und Raumeindruck. Als primäre Abhöre zur Musikproduktion sehe ich diese Racker daher nicht ganz so gut aufgestellt, selbst wenn der neutrale Frequenzgang verlockend ist. Dann solltest Du eher zum genauso günstigen (!) 5er-Modell oder gleich zum RP6 G3 greifen, Letzterer kostet moderate 60 Euro mehr pro Stück.
So verbleibe ich im KRK Rokit RP4 G3 Testbericht auf delamar bei guten vier von fünf Punkten. Ein klanglich kompetenter, gut ausgestatteter Minilautsprecher, nur bedingt für das Produzieren von Musik im Studio.
Features KRK Rokit RP4 G3 Review
- Hersteller: KRK
- Aktiver 2-Wege-Lautsprecher
- Tieftöner: 4", Glas-Aramid
- Hochtöner: 1", Textil
- Leistung: 30 Watt (20 W Tiefton + 10 W Hochton)
- Übertragungsbereich: 51 - 35.000 Hz (-10 dB)
- Trennfrequenz: 2,3 kHz
- Eingänge: Cinch, XLR und 6,3 mm
- Magnetisch abgeschirmt
- Standby nach 30 Minuten Leerlauf
- Gehäuse aus MDF
- Maße: 211 x 155 x 238 mm
- Gewicht: 3,93 kg
PASSEND ZUM KRK Rokit RP4 G3 Test