KRK Rokit 6 G3 Testbericht
Aktiver Lautsprecher mit 6-Zoll-Woofer
Von Felix Baarß
KRK Rokit 6 G3 Test-Fazit
4
DELAMAR
SCORE
Erschwinglicher, kompakter Aktivlautsprecher. In seiner Preisklasse klingt der aktive Studiomonitor gut, und ist neutral genug, um ansprechende Abmischungen damit zu machen. Verarbeitung und Ausstattung sind ebenfalls gut.
PRO
- Überdurchschnittlich tiefer Bass für die Woofer-Größe
- Recht detaillierte Höhen, die auch bei langen Sessions nicht ermüden
- Gute Lokalisierung von Einzelklängen im Stereobild möglich
- Alle gängigen Anschlüsse an Bord
CONTRA
- Impulstreue und Darstellung der tiefen Mitten könnten besser sein
Für wen?
DJs, Songwriter, Komponisten, Cutter, Einsteiger ins Homerecording.
Was ist es?
Der KRK Rokit 6 G3 ist ein aktiver 2-Wege-Lautsprecher für den Einsatz im Nahfeld, also mit empfohlenen Abstand von maximal rund 1,5 m zu deinen Ohren. Es handelt sich bereits um die dritte Generation dieses populären Lautsprechers, der für Recording, Mixing, Mastering geeignet sein möchte. Der Tieftöner besitzt einen Durchmesser von 6 Zoll, der Hochtöner durchmisst 1 Zoll. Der Bass reicht laut Hersteller bis 38 Hz hinab. Höhen und Tiefen lassen sich mit Drehreglern in je vier Stufen justieren. Weitere Spezifikationen findest Du im Infokasten auf der rechten Seite.
Ein Einzelexemplar dieses kompakten Studiomonitors ist zum empfohlenen Straßenpreis von 209,- Euro (inkl. MwSt.) bei allen einschlägigen deutschen Musikalienhändlern erhältlich. Eine Variante in weißer Farbe ist auch zu haben.
ANZEIGE
KRK Rokit 6 G3 Test
Erster Eindruck und Verarbeitung
Das aus mitteldichten Holzfaserplatten (MDF) gefertigte Gehäuse ist mit Vinyl überzogen und macht einen guten Eindruck. Die Eingänge an der Rückseite sind sicher verschraubt bzw. im Falle der Klinkenbuchse von einer Manschette gestützt. Auch die sonstigen konstruktionstechnischen Details stimmen zufrieden.
PASSEND DAZU
- Monkey Banana Gibbon 5 Testbericht: Preiswerter Studiomonitor
- Fluid Audio F4 Test: Lautsprecher für Multimedia & mehr?
- Fluid Audio F5 Testbericht: Aktiver Studiomonitor mit 5″-Tieftöner
- JBL LSR308 Testbericht: Aktiver Lautsprecher mit 8-Zoll-Woofer
- Adam Hall SCBCLMP Testbericht: Mikrofonhalterung für Gitarrenboxen
Die Drehregler sitzen fest genug, sind dank Gummikappen schön griffig und setzen beim Drehen ausreichend Widerstand entgegen. Der Lautstärkeregler bietet gerasterte Einstellpositionen – gut, um Lautstärken beider Boxen gleich einzustellen.
Die Moosgummischicht an der Unterseite ist eine nette Idee, aber wirklich entkoppeln kann sie nicht im Vergleich zu dickeren Absorberplatten (z.B. Adam Hall SPAD ECO 2 und Konsorten). Immerhin sorgt sie dafür, dass dein Schreibtisch nicht zerkratzt.
Mit 8,4 kg weist der Lautsprecher ein für die Größe durchschnittliches Gewicht auf – er zählt nicht zu den leichtesten, aber Du hebst dir auch keinen Wolf beim Aufbau oder Transport.
Eine deutsche Bedienungsanleitung wird in gedruckter Form mitgeliefert und ist alternativ als PDF-Datei auf der Website des Herstellers herunterladbar. Sie ist gut gestaltet, verständlich geschrieben und erläutert wichtige Schritte wie die optimale Positionierung, Fehlerbehebung und den Umgang mit der Raumakustik.
Anschlüsse, Bedienelemente und Features
Mit XLR, Klinke und Cinch sind alle drei gängigen Anschlusstypen nutzbar – die ersten beiden für die (semi-)professionelle Arbeit mit symmetrischer Signalübertragung und Cinch für die Gelegenheiten, in denen einfach mal schnell Gerät X als Klangquelle angeschlossen werden soll.
Der Lautstärkeregler erlaubt eine Pegelung von -30 bis +6 dB – das sollte für alle Situationen genug Spielraum geben. Höhen und Tiefen kannst Du in je vier festen Stufen von -2 bis +1 bzw. +2 dB justieren, um den Klang nach Geschmack zu formen oder die Bässe an die Gegebenheiten der Raumakustik anzupassen.
Klang im KRK Rokit 6 G3 Testbericht
Schön satt erscheint das Bassfundament für den Durchmesser des vorliegenden Tieftöners – der sorgt durchaus für Punch, was bei dieser Woofer-Größe noch nicht selbstverständlich ist. So werden auch Produzenten von Hip Hop, R’n’B, Techno, Dub(step) & Co. glücklich. Die Standardeinstellung erscheint mir etwas sehr üppig, da die Bässe selbst mit -2 dB noch ordentlich Druck machen.
Die Mittendarstellung geht in Ordnung, auch wenn Du hier nicht die Detailfreude höherklassiger Lautsprechern erwarten solltest. Und wie sehr häufig bei erschwinglichen Monitoren zu beobachten ist, rücken die tiefen Mitten etwas in den Hintergrund und werden teilweise von den dominanten Hochbässen überdeckt. Allzu dramatisch ist das aber nicht, zudem lässt sich dem durch Hörerfahrung ein Stück weit entgegenwirken.
Die Höhen erscheinen angenehm luftig und detailliert, dabei aber nicht überbetont, scharf oder klirrend wie es gerne mal der Fall ist. Das führt dazu, dass lange Sessions ohne übergebührliche Ermüdungserscheinungen möglich sind, fein.
Es gelingt recht gut, einzelne Klänge im Stereofeld zu lokalisieren. Was gibt es sonst noch zu berichten? Richtig, die Impulstreue, also die akkurate Wiedergabe der Dynamik. Hier schlägt sich der 6 G3 gut, aber nicht so überraschend gut, wie es in Anbetracht einiger aktueller Mitbewerbermodelle sein könnte. So klingen Kick Drums und andere, kurz und knackig konzipierte Schallereignisse ein wenig weicher als angedacht. Kritik auf hohem Niveau.
Unterstütze unsere Arbeit mit einem Kauf bei Thomann*
* Affiliate Link: Du bezahlst den normalen Preis und wir erhalten eine Provision, wenn Du etwas kaufst. Danke!
KRK Rokit 6 G3 Test-Fazit
Der KRK Rokit 6 G3 wird für den Nahfeldeinsatz laut genug, ohne zu verzerren. Außerdem hat er richtig Punch – nicht unbedingt zu erwarten bei einem 6-Zoll-Woofer. Musik, die auf ein sattes Bassfundament bauen, kannst Du damit schon gut abmischen. Weiterhin werden die Höhen gut aufgelöst und detailreich dargestellt, wobei sie gleichzeitig die nötige Ruhe bewahren und lange Sessions ermöglichen, ohne dass deine Ohren ermüden. Das Raumabbild ist recht differenziert, so dass die Ortung von Einzelklängen im Stereopanorama gut möglich ist.
Die Verarbeitung lässt keine Wünsche übrig, zudem sind die drei am häufigsten genutzten Buchsentypen an Bord – mit XLR, Klinke und Cinch bist Du für alles gerüstet, wobei die beiden Erstgenannten eine symmetrische Übertragung ermöglichen.
Die Ausstattung in puncto Lautstärken- und Klangregelung bringt alles Nötige mit. Zwar sind die Höhen- und Tiefenregler nicht stufenlos, aber das würde ich bei so günstigen Lautsprechern nicht zum Must-Have zählen.
Natürlich sind einige Limitierungen zu verzeichnen, die bei erschwinglichen Abhörutensilien aus der Kategorie Homerecording/Projektstudio häufig anzutreffen sind: Die Impulstreue könnte höher sein, zudem gibt es eine leichte Maskierung der tiefen Mittenfrequenzen durch die hohen Bässe.
Der Lautsprecher ist empfehlenswert für DJs, Komponisten, Songwriter, Cutter und Einsteiger, die ihr Homestudio bestücken wollen und kein fürstliches Budget zur Verfügung haben. Somit runde ich den KRK Rokit 6 G3 Testbericht auf delamar mit guten vier von fünf Punkten ab.
Features KRK Rokit 6 G3 Review
- Hersteller: KRK
- Aktiver Nahfeldmonitor
- 1"-Hochtöner (Textil)
- 6"-Tieftöner (Glas-Aramid)
- Bi-Amping mit 48W LF + 25W HF
- Frequenzgang: 38 Hz – 35 kHz
- Maximaler Schalldruck: 107 dB SPL
- XLR (symm.), 6.3 mm (symm.) & Cinch
- Magnetisch geschirmt
- Standby nach 30 Minuten Leerlauf
- Maße: 290 x 226 x 332 mm
- Gewicht: 8,4 kg
PASSEND ZUM KRK Rokit 6 G3 Test