KMA Fuzzly Bear Test
Die Fizzel-Bestie für Gitarristen

KMA Fuzzly Bear
Das KMA Fuzzly Bear Review für dich - der Silizium-Fuzz aus einer aufstrebenden Berliner Effektwerkstatt lässt vielleicht auch bald deine Hosenbeine zünftig flattern ...

Henry Kresse Von Henry Kresse am 08. Juni 2017

KMA Fuzzly Bear Test-Fazit

5

DELAMAR
SCORE

Ein Boutique Fuzz-Effektpedal aus Berlin. Wer die Bestie im Proberaum und auf der Bühne entfesseln möchte, findet mit dem KMA Fuzzly Bear das richtige Effektpedal hierfür. Ein flexibles Fuzz, das sich zwar an bekannten Originalen aus den 70ern orientiert, gleichzeitig aber nicht nach den gebräuchlichen Pedalen am Markt klingt. Von ultrabrachial bis zum harmonischen Fuzz ist hier alle, was der geneigte Gitarrist an Fizzel möchte.

zum detaillierten KMA Fuzzly Bear Testfazit

PRO

  • Fetter Fuzz-Klang
  • Flexibel einsetzbar
  • Eigenständiger Sound
  • Keine Verluste im Bassbereich

CONTRA

  • Kein Batteriebetrieb

Für wen?
Gitarristen auf der Suche nach dem gewissen Etwas.

Preis: 179,00 Euro
UVP: 179,00 Euro

Was ist es?

Das KMA Fuzzly Bear stammt aus Berlin und ist ein Effektpedal in typischer Größe für das Pedalboard. Es kommt mit drei Reglern, zwei LEDs und einem Switch. Ein- und Ausgang befinden sich an den Seiten, ein optionales Netzteil kann oben angeschlossen werden. Ein Batteriebetrieb ist übrigens nicht vorgesehen.

Drei Regler für Volumen, Gain und Bias sind an Bord. Mit einem Preis von knapp 180 Euro handelt es sich bei diesem Effektpedal klar um einen Boutique-Effekt.


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KMA Fuzzly Bear Test

Hintergrund

Die Schaltung des Fuzz-Bodeneffekts basiert auf dem Jordan Bosstone, einem Fuzz-Pedal aus den 1970ern Jahren, das in den Bässen schwächelte. Die Berliner Klangschmiede hat sich der Problematik angenommen und einige Tweaks eingebaut, so dass der Bassbereich nun bestens klingt.

Wir haben quasi einen Klassiker mit moderner Attitude vor uns liegen.


PASSEND DAZU


Erster Eindruck

Beim Auspacken des Pedals fällt auf, dass bei der Verarbeitung auf Nachhaltigkeit gesetzt wurde. Keine sinnlosen Kunststofffolien, keine Knallfolie. Schon die Verpackung besteht aus Pappe und Holzwolle. Gut für die Umwelt.

Das Pedal selbst fühlt sich sehr hochwertig an, und es macht optisch richtig was her. Der KMA Fuzzly Bear kommt in einem pulverbeschichtetem, schwarzen und road-tauglichen Gehäuse daher. Alles bestens hier.

Aufgeschraubt

Ich bin grundsätzlich neugierig – also Schraubendreher in die Hand und reingeschaut. Das Innenleben unterstreicht den hochwertigen Eindruck, den ich bisher von diesem Gerät habe. Hier wurde eine handwerklich einwandfreie Arbeit abgeliefert. Keine Frage.

Unter der Haube werkelt eine Siliziumdiode und sorgt für ausreichend Schub. Und dann geht es auch schon zur Sache.

Leuchtende Augen

KMA Fuzzly Bear Review - Bedienoberfläche

Die Idee mit dem Bären wird konsequent nicht nur optisch in der Lackierung, sondern auch beim Einschalten fortgesetzt. Die beiden Augen (LEDs) auf dem Pedal fangen an zu leuchten, sobald der Fußschalter betätigt ist und der Bodeneffekt arbeitet. Sie leuchten übrigens rötlich.

Bedienelemente

Der KMA Fuzzly Bear hat drei Regler auf der Oberseite. Mit Volume wird die Ausgangslautstärke des gesamten Effekts geregelt. Mit dem Regler Gain wird der Grad des Gains geregelt, ist ja praktisch selbsterklärend.

In der Mitte findet sich dann der dritte Regler mit der Beschriftung Skin/Meat – also Haut und Fleisch. Dieser regelt den Bias der Fuzz-Schaltung, also wieviel Saft die verbaute Elektronik erhält. Das ist auch der Regler, der den Sound maßgeblich verändert. Mit ihm lässt sich die Fuzz-Charakteristik von einem scharfen Ton zu einem richtig satten, Wall Of Sound-artigem Ton einstellen.

Experimente mit Gain & Volume

Allein mit den beiden Reglern Gain und Volume lassen sich schon hervorragend tolle Sounds einstellen. Diese rangieren zwischen dezentem Overdrive und Fuzz, so á la White Stripes. Da macht das Experimentieren eine Menge Spaß.

Ist der Gain-Regler ganz rechts, bekommst Du einen richtig geilen Fuzz-Sound hin, der nicht mehr sanft ausklingt, sondern bei Pegelunterschreitung einfach aufhört. Das nennt sich auch Starving (Verhungern) – der Ton stirbt quasi ab.

In der Praxis

Weiter unten findest Du einige Klangbeispiele, die ich für dich aufgenommen habe. Was leider nicht einzufangen war, ist mein Grinsen und das Hosenbeinflattern bei halb aufgerissenem Amp. Dieser und das Effektpedal waren auf 12 Uhr eingestellt. Etwa zwei Minuten später kamen aus dem Proberaum drei Türen weiter einige Neugierige, die dachten, die Apokalypse finge an.

Der Fuzz liefert ab.

Klang des KMA Fuzzly Bear

Der Schub in den unteren Mitten und im Bassbereich ist beeindruckend. Es matscht nicht und der Sound bleibt gut definiert. Die Flexibilität über die drei Regler ist größer, als ich zunächst gedacht hatte. Hier gibt es nichts zu meckern.

Insgesamt lässt sich der Grundsound als satt und richtig fett bezeichnen. Ganz wie der Hersteller sagt, ist der Bassbereich hier ganz anders als noch bei dem Fuzz-Pedal aus den 70ern.

Stellst Du den Regler Skin/Meat auf Links, so klingt es relative Vintage. Drehst Du ihn nach rechts, verleitet der Effekt dazu, schwere Riffs im Drop D Tuning zu spielen. In dieser Stellung ist auch der Bassbereich sehr betont, so dass ich einen Equalizer nachschalten würde.

Mir gefällt, dass der Klangcharakter der Gitarre und der Tonabnehmer über weite Strecken sehr gut erhalten bleibt, gerade wenn der Bias mehr in Richtung Skin ragt.

Klangbeispiele mit dem KMA Fuzzly Bear

Ohne Effekt

Mehr Meat

Mehr Skin

Dominante Mitten

Weniger Gain, mehr Volume

KMA Minos [Test] links & KMA Fuzzly Bear rechts

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KMA Fuzzly Bear Test-Fazit

Vorneweg: Der Sound hat Eier. Zwar bedient das KMA Fuzzly Bear sicher nicht alle Gitarrenfraktionen. Gerade wer einen Sound á la Big Muff erwartet, sollte sich besser woanders umschauen. Dafür gibt es satt Punkte, weil es sich durch seinen eigenen Klangcharakter eben von der Masse abhebt. Und auch die Optik unterstreicht das.

KMA Fuzzly Bear
Der KMA Fuzzly Bear ist ein echtes Raubein … ein Boutique-Fuzz-Pedal vom Feinsten

Das Fuzz-Pedal belohnt dich mit einem straffen Sound in den unteren Mitten sowie Bassbereich. Hier kommt richtig Schub, gerade in Verbindung mit einem Röhrenverstärker. Sehr positiv bleibt zu erwähnen, dass der Bär nicht matscht. Im High Gain wird der Sound satt und richtig fett. Wer es etwas weniger verzerrt mag, findet hier auch reichlich klassische Sounds.

Nach intensiven Tests im Studio und im Proberaum (auch unter Protest diverser Bandmitglieder und Nachbarn) muss ich sagen, dass ich sehr begeistert bin. Von der Idee über die Verarbeitung bis zum Klang hat die Berliner Klangschmiede praktisch alles richtiggemacht.

Für den ein oder anderen könnte der fehlende Batteriebetrieb ein Hinderungsgrund sein, sich dieses Effektpedal zuzulegen. Andererseits ist der Bodentreter klar den Boutique-Pedalen zuzuordnen. Und in dieser Liga werden die meisten Interessenten sich ohnehin nicht auf eine Batterie verlassen wollen.

Alles in allem gibt es von meiner Seite aus eine exzellente Wertung mit fünf von fünf möglichen Punkten im KMA Fuzzly Bear Test. Well done.

Interview: Enrico Preuß von KMA Audio Machines

Features KMA Fuzzly Bear Review

  • Hersteller: KMA Audio Machines
  • Fuzz-Pedal für E-Gitarre
  • Orientiert sich an Jordan Bosstone
  • Auf Silizium basierend
  • Eigenständiger Klang
  • Keine Verluste im Bassbereich
  • Volumen
  • Gain
  • Bias-Regler (Skin/Meat)

PASSEND ZUM KMA Fuzzly Bear Test


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