Klang AM-08Xi Test
Kompakt-Mischpult für 8 Kanäle
Von Felix Baarß am 04. Mai 2017
Klang AM-08Xi Test-Fazit
4.0
DELAMAR
SCORE
Kleines Mischpult mit vier Mikrofonvorverstärkern, Effekten und Audio Interface.
Dieses Mischpult ist außerordentlich kompakt angesichts von acht Kanälen. Auf engstem Raum viermal Mono (Mikrofon/Line) und zweimal Stereo (Line) steuern, das hat was. Der Sound stimmt, Verarbeitung und Bediengefühl ebenso, zudem gibt es einen kräftigen Kopfhörerverstärker. Leider fehlen Panning-Regler, was die Flexibilität beim Mischen entsprechend einschränkt.
PRO
- Superkompakte Abmessungen
- Einwandfreier Sound für diese Geräteart
- Gut in Verarbeitung und Haptik
- Kräftiger Kopfhörerverstärker
- XLR-Ausgänge
CONTRA
- Keine Panning-Regler
Für wen?
Bands im Proberaum, sparsame Homerecording-Freunde und Ausstatter kleiner Veranstaltungen.
Was ist es?
Das Klang AM-08Xi ist ein analoges Mischpult für acht Kanäle – verteilt auf vier Mic/Line-Kanalzüge und zwei Stereo-Line-Kanalzüge. An Bord sind 16 digitale Effekte von Hall über Delay bis hin zu diversen Modulationseffekten. Zudem findet sich ein USB Audio Interface, das neben Stereo-Playback (D/A-Wandlung plus Einspeisung auf den Kanälen 7/8) zur Aufzeichnung des Stereomixes dient.
Dieses Mischpult ist zum Straßenpreis von 109 Euro (inkl. MwSt. und Versandkosten) exklusiv bei Session erhältlich, da es sich um eine Exklusivmarke handelt.
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Klang AM-08Xi Test
Verarbeitung und Haptik
Die Verarbeitung der Gehäusekomponenten ist gut und die Buchsen sind fest mit dem Chassis verschraubt. Die Kappen der kleinen, naturgemäß eng nebeneinanderliegenden Potis sind sehr griffig. Ihr Drehwiderstand ist angenehm und in der Mittelstellung (»auf 12 Uhr«) rasten sie leicht ein.
Um das Gerät so klein zu gestalten, setzt man hier auch bei den Level-Reglern der sechs Kanalzüge auf Potis anstelle von Fadern. Wer Letztere bevorzugt, muss wie erwähnt nach einem weniger kompakten Gerät Ausschau halten.
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Eingänge
Für Mikrofone
Auf den vier Monokanälen kannst Du neben Line-Geräten (siehe unten) auch Mikrofone nutzen.
Dank der separat pro Kanal schaltbaren Phantomspeisung sind sämtliche Mischungen aus dynamischen und Kondensatormikrofonen möglich. Diese Wahlfreiheit ist zu loben, denn sie ist nicht selbstverständlich in dieser Preisklasse und Größe.
Ebenfalls bemerkenswert für einen so günstigen Kleinmixer: Du findest separate Pad-Schalter pro Kanal, mit denen sich hohe Mikrofonpegel zähmen lassen. So hast Du mehr Reserven, um klangliche Verzerrungen durch Übersteuerungen (Clipping) zu vermeiden, etwa bei der Abnahme von Kick Drum, Gitarrenverstärker oder Blasinstrument.
Für Line-Geräte (Keyboards, Synthesizer, Drum Machines etc.)
Wie erwähnt ermöglichen die vier Monokanäle eine Einspeisung von Line-Signalen. Exklusiv zu diesem Zweck finden sich die Kanalpaare 5/6 und 7/8 an Bord. Sie kommen etwa bei Keyboards und manchen Synthesizern gelegen, denn so kannst Du deren Stereosound schnell mit einem einzigen Regler in der Lautstärke justieren.
Hi-Z – Für Westerngitarre, E-Bass etc.
Elektrisch verstärkte Saiteninstrumente, aber auch gewisse Tasteninstrumente wie ein Fender Rhodes kannst Du nicht ohne Weiteres einspeisen. Das geht erst, wenn Du eine DI-Box zwischen das entsprechende Instrument und das Klang AM-08Xi schaltest. Fairerweise zu erwähnen: Die vergleichbaren Modelle anderer Hersteller mit vier Mikrofonvorverstärkern zwischen ~100 und ~120 Euro können das auch nicht.
Verstärkung & EQing
Prima: Mit einer maximalen Eingangsverstärkung von +64 dB (Mic) bzw. +38 dB (Line) entlockst Du sämtlichen Quellen ein kräftiges Signal. Viele Mischpulte stellen deutlich weniger Gain zur Verfügung.
Zum Equalizer. Hier lassen sich Bässe (um 100 Hertz) und Höhen (um 10.000 Hz) um die üblichen ±15 dB verstellen. In den meisten Situationen habe ich die Eingriffsmöglichkeiten als praxistauglich und klanglich gut empfunden. Manchmal habe ich mir jedoch mehr Flexibilität gewünscht. Es gibt einige Mitbewerber in dieser Preisklasse, die das mithilfe von 3-Band-EQs ermöglichen.
Kein Panning
Eine Verteilung der Signale nach links oder rechts im Stereomix ist nicht möglich. Denn in dieser Kategorie (4 Mikrofonvorverstärker und ±20 Euro abweichend vom Klang AM-08Xi) ist unser Kandidat der einzige ohne Panning-Regler. Für die Band im Proberaum wird das nicht ins Gewicht fallen, im Studio schon eher.
Effekte
Bei den Effekten wird qualitativ ordentliche bis gute Kost geboten – für den Proberaum und beim ungezwungenen Jammen im Homestudio ist das definitiv ausreichend. Dezent eingesetzt geht der ein oder andere Effekt auch bei Gigs in Ordnung. Diese Effekte sind an Bord:
- 7 x Hall
- 3 x Delay
- Chorus Pitch
- Pitch Shift
- Chorus
- Flanger
- Phaser
- Tremolo
Sehr schön, dass jeweils ein Parameter dieser Effekte mit einem kleinen Poti variiert werden kann – Timing beim Delay, Länge der Hallfahne bzw. Raumgröße beim Reverb etc. Manch ein großes Mischpult ist dazu nicht in der Lage, etwa das (anderweitig fabelhafte) PreSonus StudioLive AR16 USB [Test].
Ein Effekt fällt aus der Reihe: Der Pitch-Shifter klingt extrem nach Lo-Fi und chaotisch (mit unterschiedlichen Verzögerungen im linken und rechten Kanal) – sehr charmant für Glitch-Freaks.
Ausgänge
Die Buchsenpaare in Klinke und XLR stellen ein profigerechtes Output-Sortiment bereit – mit symmetrischer Signalübertragung adapterlos anschließbar an sämtliche PA-Anlagen bzw. fortgeschrittenen Studiomonitore. Sie lassen sich im Übrigen parallel betreiben.
Der separat regelbare Kopfhörerausgang kann sehr laut aufgedreht werden (gut für Kopfhörer mit niedriger Empfindlichkeit, also meist jene mit hoher Impedanz).
USB Audio Interface
Wie so einige Mischpulte der letzten Jahre bietet auch das Klang AM-08Xi ein USB Audio Interface für Playback und Recording:
- Input: 2 Kanäle aus DAW & Co. empfangen und in die Kanäle 7/8 speisen
- Output: 2 Kanäle (das Stereo-Summensignal) an die DAW senden
Unter Windows wurde das Gerät automatisch als Audiogerät installiert. Dedizierte ASIO-Treiber (für potentiell niedrigere Latenzen) gibt es nicht – wie üblich bei einem so günstigen Gerät.
Für einen einfachen Stereo-Mitschnitt musikalischer Ideen ist das Interface gut zu nutzen. Für vorzeigbare Aufnahmen von Songs leider nicht – bei unseren Tests mit zahlreichen Rechnern und unterschiedlichen Stromanbindungen gab es stets ein hochfrequentes Fiepen im Hintergrund. Das ist typisch für Einstreuungen elektrischer Störsignale und war in den aufgenommenen Spuren zu hören. Schade.
Klangqualität
Der Sound ist tadellos für ein Gerät dieser Kategorie und für die vorgesehenen Einsatzszenarien. Das gilt für die Mikrofonvorverstärkung, die Equalizer, die Ausgabe über Lautsprecher und Kopfhörer.
Über den Kopfhörerverstärker ist ein Hintergrundrauschen bei hohen (aber noch nicht ohrenbetäubenden) Lautstärken bereits leicht zu vernehmen. Doch das bewegt sich im Rahmen der Verhältnisse.
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Klang AM-08Xi Test-Fazit
Das Klang AM-08Xi ist ein außerordentlich kompaktes für ein 8-Kanal-Mischpult. Wer vier Mono- und zwei Stereo-Kanäle unter einen Hut bringen will, bekommt wohl kaum ein zweites Gerät, das derart platzsparend ist. Dabei sind Verarbeitung und Haptik tadellos und die Ausgänge im XLR-Format zu loben.
Klangtechnisch ist alles in Ordnung, wenn es um Sound bei kleinen Events und einfache Mischungen im Proberaum geht. Der Kopfhörerverstärker ist sehr kräftig, so dass selbst Modelle mit hohen Impedanzen stets laut genug sind. Die integrierten Effekte sind ein netter Bonus für den Proberaum, gerade auch weil je ein Parameter variabel ist.
Noch lange nicht selbstverständlich bei einem so kleinen Gerät ist das implementierte USB Audio Interface, das die digitale Aufzeichnung der Stereomischung in DAW & Co. ermöglicht. Noch ungewöhnlicher sind hier die XLR-Ausgänge, die zusätzlich zu den Klinkenbuchsen die sofortige Anschlussfähigkeit (ohne Adapter) an beliebige PA-Anlagen sicherstellen.
Es gibt allerdings ein paar Einschränkungen gegenüber den direkten Mitbewerbern (Modelle mit vier Mikrofonvorverstärkern im Preisbereich von ±20 Euro relativ zum Klang AM-08Xi). Die gewichtigste ist für mich, dass es keine Panning-Regler gibt. So können die einzelnen Kanäle nicht im Stereopanorama des Mixes verteilt werden – im Proberaum kaum von Bedeutung, im Homestudio schon eher. Zudem traten bei Playback und Recording über das USB Audio Interface hochfrequente in all unseren Tests hochfrequente Störgeräusche auf (diese wurden auch mit aufgenommen).
So beschließe ich den Klang AM-08Xi Test mit einer guten Wertung von vier von fünf Punkten. Mit Ausnahme von Panning-Reglern bekommst Du hier eine ganze Menge, um stattliche acht Kanäle in superkompakter Form für Bandprobe und kleine Veranstaltungen abzumischen.
Features Klang AM-08Xi Review
- Hersteller: Klang
- Mischpult für 8 Kanäle
- Kanalzüge
- 4 x Mic/Line (XLR/6,3 mm)
- 1 x Stereo-Line (Cinch/6,3 mm)
- 1 x Stereo-Line (Cinch/USB)
- Phantomspeisung (+48 V) und Pad (-26 dB) separat für jeden Monokanal
- Pad (-26 dB) schaltbar
- 2-Band-EQ pro Kanalzug
- FX-Send-Regler pro Kanalzug
- 2 symmetrische Ausgänge (XLR)
- Regelbarer Kopfhörerausgang
- Pegelanzeige (2 x 6 LEDs) für das Mastersignal
- 16 digitale Effekte
- 7 x Hall
- 3 x Delay
- Pitch Shift
- Chorus
- Flanger
- Phaser
- Tremolo
- USB zum Recording der Stereosumme geeignet
- Maße: 243 x 210 x 55 mm
- Gewicht: 1,55 kg
- Externes Netzteil und USB-Kabel liegen bei
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