Kali Audio LP-6 Test
Aktivbox für Erstlinge
Von Carlos San Segundo am 25. April 2020
Kali Audio LP-6 Test-Fazit
4
DELAMAR
SCORE
Der Kali Audio LP-6 ist ein Studiomonitor für Erstlinge mit kleinem Geldbeutel, die den empfohlenen Abhörabstand von 2,2 Metern einhalten können. In unserem Testfeld schlägt sich diese Aktivbox im guten Mittelfeld und kann mit guter Stereobreite und Tiefenstaffelung für den Preis punkten. Leider ist er etwas leistungsschwach und tendenziell schwammig in der Transientenwiedergabe.
PRO
- niedriger Einstiegspreis
- viele Einstellungen
- Anschlüsse
- gute Stereobreite
- Tiefenstaffelung
CONTRA
- schwammig in den Transienten
- Grundrauschen
Für wen?
Einsteiger Homestudio
Was ist es?
Der Kali Audio LP-6 ist ein voll aktiver Studiomonitor für Einsteiger, der mit einem 2-Wege-System und je 40 Watt pro Treiber ausgestattet wurde. Der Tieftöner ist 6,5″ groß, der Soft Dome Tweeter 1″. Bei den beiden Endstufen handelt es sich um Modelle der Klasse D.
Der Frequenzbereich reicht laut Hersteller von 47 Hz bis hinauf auf 21 kHz bei einer Abweichung von 3 dB. Der Crossover ist bei 1,5 kHz angesetzt, zudem sind über rückseitig angebrachte Schalter vielfache Einstellungen möglich.
Anschlussseitig finden sich ein unsymmetrischer Cinch-Eingang, sowie je ein symmetrischer Klinken- und XLR-Eingang. Der Hersteller empfiehlt einen Abhörabstand von 2,2 Meter.
Kali Audio LP-6 Features
- Aktiver Studiomonitor im 2-Wege-System
- 6,5″ Woofer
- 1″ Tweeter mit Soft Dome
- 2x 40 Watt Leistung, Class D
- max. Schalldruck: 112 dB SPL
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Kali Audio LP-6 Test
Hintergrund zu Kali Audio
Das Unternehmen Kali Audio wurde erst im Jahr 2018 gegründet, gehört also zu den neuen Playern am Markt. Das ausgemachte Ziel ist es, Lautsprecher und verwandte Produkte herzustellen, die den Nutzern den bestmöglichen Wert bieten.
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Im englischsprachigen Raum wurden die hier getesteten Studiomonitore Kali Audio LP-6 viel gelobt und gepreist. Grund genug, mal etwas hinter die Kulissen zu schauen und festzuhalten, ob hinter einem der vielen Hypes aus Übersee tatsächlich etwas Belastbares steckt.
In der Zwischenzeit bieten die Hersteller neben Studiomonitoren auch einen Subwoofer sowie ein Bluetooth-Modul an.
Erster Eindruck
Der Kali Audio LP-6 kommt in einem schlichten Karton gut verpackt, seine Formen sehen recht elegant aus. Insgesamt aber merkt man dem Produkt doch an, dass der Hersteller noch neu am Markt ist und in den Details zugunsten des niedrigen Preises gespart hat.
Auf der Rückseite befinden sich die Anschlüsse für Cinch (unsymmetrisch) sowie symmetrische Buchsen für Klinke und XLR. Mithilfe von acht Dip-Schaltern lassen sich die Einstellungen am Lautsprecher verändern. Das ist sicherlich kostensparend, dafür weniger nutzerfreundlich. Letztlich müssen die Schalter aber nur ein einziges Mal betätigt werden, so dass das für die meisten kein Problem darstellen sollte.
Mit 2x 40 Watt empfinde ich die Aktivbox als relativ schwach aufgestellt, vor allem für den Woofer. Das kann sich bei höheren Pegeln rächen, die direkten Mitbewerber kommen hier auf 145 Watt.
Klangregelung im Kali Audio LP-6 Test
Die größte Stärke dieses Studiomonitors sind sicherlich die umfangreichen Optionen zum Anpassen des Klangs an die Gegebenheiten. Diese sind rückseitig mit einfach zu verstehenden Bildchen erkärt, ein Blick in die Bedienungsanleitung entfällt dabei schon fast.
Du kannst die Höhen und die Tiefen jeweils um ±2 dB anheben bzw. absenken oder in der neutralen Position belassen. Für das Lautsprecher aufstellen finden sich ebenfalls mehrere Einstellungen:
- auf Lautsprecherständer
- auf Ständern, aber max. einen halben Meter von der Wand entfernt
- direkt an der Wand
- an der Wand montiert
- auf der Meter Bridge einer Konsole
- auf dem Schreibtisch im Raum
- auf dem Schreibtisch in der Nähe der Wand
Wie wir getestet haben
Getestet wurden die beliebtesten aktiven Studiomonitore in der Preisklasse bis 230 Euro unter möglichst neutralen Bedingungen und so wissenschaftlich wie möglich. Dabei wurde der Klang konkurrierender Lautsprecher direkt miteinander unter gleichen Voraussetzungen verglichen. Zudem wurden diverse Messungen mit einem geeichten Messmikrofon gemacht. Als Wandler stand mit dem Crane Song Avocet IIA ein D/A-Wandler in Mastering-Qualität zur Verfügung.
Klang der Kali Audio LP-6 im Test
Am Ende kommt es nicht auf den Preis, die vielen Anschlüsse oder die Einstelloptionen an – was uns bei einem Studiomonitor hauptsächlich interessiert, ist dessen Klang.
Natürlich erwarte ich bei einem Lautsprecher in diesem Preisbereich -trotz des Hypes- keine Wunder, weswegen wir den Klang nur gegen andere Lautsprecher im selben Preissegment vergleichen.
Frequenzgang
Der Frequenzgang ist weitestgehend neutral, wobei der Bass leicht überbetont ist und die Frequenzen nach oben hin etwas abfallen, der Sound also tendenziell eher warm wird. Der Lautsprecher ist in diesem Aspekt überdurchschnittlich gut, kommt allerdings nicht ganz an die KRK Rokit RP7 G4 heran. Letztgenannte haben dafür einen leichten Dip im Bereich um 1 kHz, während der Kali Audio LP-6 eine leichte Absenkung zwischen 3 und 9 kHz aufweist.
Basstechnisch fängt die Aktivbox bei 65 Hz an zu schwächeln. Bei einem Lautsprecher dieser Größe ist das vollkommen normal, wobei es einige teurere Boxen (mit kleinerem Gehäuse) wie die HEDD Type 05 sogar bis auf 50 Hz in meiner Messung schaffen. Die direkten Mitbewerber im Preisbereich sind hier aber keineswegs besser aufgestellt.
BILDSTRECKE
Räumliche Abbildung
Bei der Abbildung der Klangbühne kann der Proband mit einem weiten Stereofeld punkten, wobei die Phantommitte gerne etwas ausgeprägter hätte sein dürfen. Und auch in Sachen Tiefenstaffelung kann er relativ weit oben (in seinem Preisbereich) mitspielen. Bei den Details ist er immerhin noch überdurchschnittlich, kommt aber nicht ganz mit den Besten mit.
Der Klang insgesamt ist mir zu weich und zu rund. Je nach Song kommt mir die Wiedergabe der Transienten fast schon schwammig vor. Das ist für Einsteiger vielleicht noch nicht von Belang, das Einstellen eines Kompressors fand ich mit den Kali Audio LP-6 allerdings recht schwierig. Das ist wohl der Tribut an den niedrigen Preis.
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Kali Audio LP-6 Test-Fazit
Beim Kali Audio LP-6 handelt es sich um einen guten Monitor mit guter Stereobreite und Tiefenstaffelung für das Einsteigersegment, der aber deutlich hinter den Erwartungen aus dem Hype bleibt. In unserem Testfeld muss er sich in mehreren Disziplinen hinter den Klassenbesten einreihen, so ist er mit seinen 80 Watt Leistung eher für kleine Räume geeignet. Allen voran ist für mich aber der Eindruck einer tendenziell schwammigen Wiedergabe der Transienten ausschlaggebend.
Natürlich kosten die anderen Studiomonitore in derselben Größe auch 20 Euro mehr (pro Stück). Im Einsteigersegment, wo dieser Lautsprecher am besten aufgehoben ist, kann dieser Aufpreis bereits eine Größenordnung darstellen, die es zu bedenken gilt.
Alles in allem kann diese Aktivbox sich ein gutes Ergebnis einheimsen, nicht zuletzt wegen der vielen Optionen zum Anpassen, und wird für den ein oder anderen Einsteiger erste Erkenntnisse im Producing bringen. Von meiner Seite gibt es die Wertung „Gut“ im Kali Audio LP-6 Test.
Features Kali Audio LP-6 Review
- Hersteller: Kali Audio
- Aktiver Studiomonitor
- 2-Wege-System
- 6.5" Tieftöner
- 1" Hochtöner Soft Dome
- Leistung Woofer: 40 Watt
- Leistung Tweeter: 40 Watt
- Class-D Verstärker
- Frequenzbereich: (-10 dB): 39 - 25.000 Hz
- Frequenzbereich (-3 dB): 47 Hz - 21 kHz
- Maximaler Schalldruck: 112 dB
- THD: < 3%
- HF Trim: -2 dB, ±0 dB, +2 dB
- LF Trim: -2 dB, ±0 dB, +2 dB
- EQ zur Anpassung an den Aufstellungsort
- Anschlüsse: XLR und Klinke 6,3 mm symmetrisch sowie Cinch unsymmetrisch
- Abmessungen (H x B x T): 359 x 222 x 260 mm
- Gewicht: 7,01 kg
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