JMG Sound Mirror Test
Negative Reverse Delays einfach gemacht
Von Christoph Strauss am 18. März 2022
JMG Sound Mirror Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Negative Reverse Delays kreieren einfach gemacht – Für Windows und Mac.
Im JMG Sound Mirror Test war es uns möglich per Knopfdruck ein Negative Reverse Delay zu kreieren - ganz ohne komplizierte Abläufe. Das Audio Plugin überzeugt dabei auch durch die einfache und intuitive Nutzeroberfläche.
PRO
- Einfache Handhabung
- Hohe Klangqualität
- Geringe CPU-Last
- Hohe Zeitersparnis gegenüber der manuellen Methode
CONTRA
- —
Für wen?
Musiker, Producer
Was ist es?
Mit dem JMG Sound Mirror Test stellen die kreativen Entwickler von United Plugins und JMG Sound ein Reverse Negative Delay vor, das laut eigener Aussage „das weltweit Erste dieser Art“ ist – das klingt schon mal spannend! In der Tat ergab eine schnelle Online-Recherche keine anderen Treffer diesbezüglich.
JMG Sound Mirror ist also nicht einfach ein weiteres Delay-Plugin, von denen die meisten bereits mehr als genug haben dürften, sondern ein kreativer Effekt, der das Audiomaterial aufnimmt und umkehrt (Eng.: reverse). Der Reverse-Effekt an sich ist keine Weltneuheit, allerdings spart das JMG Sound Mirror Plugin eine Menge Arbeit, diesen zu kreieren.
5 Features im JMG Sound Mirror Test
- Formate: VST, VST3, AAX, AU
- Kompatibel mit Mac & Windows
- Realistische 3D Nutzeroberfläche
- Smart Bypass
- Free-for-life Updates
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JMG Sound Mirror Test
Oberfläche & erster Eindruck
Die Nutzeroberfläche in unserem JMG Sound Mirror Test ist übersichtlich und modern gestaltet. Rechts oben im Plugin-Fenster ist ein Power-Knopf, mit dem sich der Effekt de-/aktivieren lässt.
Es gibt fünf Drehregler für Wet, Dry, Trim, Verb und Blur. Wet und Dry sind selbsterklärend. Trim beschneidet das Audiomaterial – verkürzt also bei Bedarf die Länge des Reverse-Effekts, sodass kein Bleed entsteht oder Transienten unangenehm hervorstechen.
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Mit dem Verb-Regler kann Reverb hinzugefügt werden, der bereits vor Umkehrung des Klangmaterials eingespeist wird und somit ebenfalls umgekehrt wird. Blur fügt einen kurzen Hall hinzu, der das Audio entschärft beziehungsweise zerstreut und einen „verwaschenen“ Klang erzeugt.
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Einstellungen im JMG Sound Mirror Test
Über den Drehreglern befindet sich das Preset-Menü und direkt darunter eine Auswahl der Delay-Zeiten (1/8, 1/4, 1/2, 1/1). Da Mirror das Audiomaterial in einen internen Buffer aufnimmt und umkehrt, stellt man mit der Delay-Zeit den Buffer ein, der automatisch mit dem Tempo der DAW synchronisiert wird.
In der Dokumentation weißt JMG Sound darauf hin, dass manche DAWs wie Logic oder Pro Tools ein Latenz-Limit haben. Wird dieses überschritten, läuft der Reverse-Effekt eventuell asynchron.
Im unteren Teil von Mirror gibt es noch jeweils einen Low- und Highpass-Filter sowie einen Knopf mit der Bezeichnung „Negative“. Letzterer de-/aktiviert das Negative Delay. Ist „Negative“ inaktiv, wird die oben genannte Latenz-Problematik hinfällig. Der Reverse-Effekt bleibt trotzdem synchron.
Was ist ein Negative Reverse Delay?
Um einen Reverse-Effekt zu erzeugen, musste bisher das Klangmaterial, zum Beispiel ein Snare-Loop, aufgenommen und in der DAW umgekehrt werden. Klingt erst mal simpel, wird aber schnell zur Qual, wenn man am Ausgangsmaterial etwas ändert, denn auch alle Effekte müssen vor der Umkehrung bereits gesetzt sein. Nach der Umkehrung muss das Audio noch so verschoben werden, dass der gewünschte Effekt entsteht: Setzt die neue Spur nach der Originalspur ein, ist es eine „normale“ Umkehrung. Setzt die neue Spur vor der Originalspur ein, ist es ein „negativer“ Effekt – Negative Reverse Delay.
Praxis im JMG Sound Mirror Test
Wir haben das Plugin in unserem JMG Sound Mirror Test auf verschiedenen Instrumenten ausprobiert, darunter Hi-Hats, Snares, Pianos, Gitarren und Drums. Auch wenn es nur wenige Einstellungsmöglichkeiten gibt, bedarf es dennoch etwas Experimentierfreude.
Die mitgelieferten Presets decken ein großes Spektrum ab und geben einen guten Ausgangspunkt, der im Test oftmals wenig bis gar nicht verändert werden musste. Es macht Spaß, mit JMG Sound Mirror herumzuprobieren. Der Klang des Effekts ist sehr schön und qualitativ hochwertig, wovon Du dir gleich in den Klangbeispielen einen Eindruck verschaffen kannst.
Der Reverse- beziehungsweise Negative-Reverse-Delay-Effekt eignet sich nicht nur für Sounddesign oder um Spannung und Energie zu erzeugen, sondern auch um Emotionen zu verstärken. Bei einer gefühlvoll gespielten Gitarre oder einem Piano beispielsweise lassen sich mit Mirror bestimmte Anschläge hervorheben.
Zudem fügt „Blur“ dem Ganzen eine gewisse Melancholie hinzu. Das soll aber nicht heißen, dass das Plugin aus unserem JMG Sound Mirror Test nur für traurige oder schwere Lieder geeignet ist. Das Negative Reverse Delay kann genauso gut eine treibende, motivierende Energie erzeugen, die beispielsweise EDM-Tracks eine Extraportion Schub und Kraft verleiht und (noch mehr) zum Tanzen anregt.
Trotz des Bufferings von JMG Sound Mirror konnte keine hohe CPU-Last während des Tests festgestellt werden. Einzig die dadurch erzeugte Latenz ist auffällig und kann anfangs irritieren.
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JMG Sound Mirror Test-Fazit
Im JMG Sound Mirror Test ist es gelungen ein weiteres nützliches Plugin zu entwickeln, dass das Erstellen von (Negative-) Reverse-Effekten deutlich erleichtert. In gewohnter Manier liefern die kreativen Entwickler ein hochwertiges, schlankes Tool ohne unnötigen Schnickschnack zu einem fairen Preis.
Zugegeben: Die Latenz des Buffers irritiert etwas, ist aber der Sache geschuldet und in Anbetracht der Zeitersparnis ein gerne hingenommener Beigeschmack.
Features JMG Sound Mirror Review
- Hersteller: JMG Sound
- Negative Reverse Delay für Windows und Mac
- Unterstütze Formate: VST, VST 3, AU, AAX
- Reverse Reverb
- Negative-Effekt optional
- Frei-skalierbare Nutzeroberfläche
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