JBL LSR308 Testbericht
Aktiver Lautsprecher mit 8-Zoll-Woofer
Von Felix Baarß
JBL LSR308 Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Aktiver Lautsprecher. Dieser Aktivmonitor heimst in den meisten klangqualitativen Aspekten gute Punktzahlen ein und ist auch sonst gelungen.
PRO
- Weitgehend ausgewogener Frequenzgang
- Differenzierte Stereoabbildung
- Erweiterter Sweetspot
- Gerasterte Lautstärkeregler
CONTRA
- Rauscht etwas überdurchschnittlich
Für wen?
Musiker und Produzenten, die eine noch preiswerte, aber ausgewogene Abhöre brauchen.
Was ist es?
Beim JBL LSR308 handelt es sich um einen aktiven Studiomonitor mit zwei Wegen – der Tieftöner durchmisst 8 Zoll, der Hochtöner 1 Zoll. Der Bass reicht laut Hersteller bis 37 Hertz hinunter. Ein Lautstärkeregler und zwei Schalter zur Anhebung bzw. Absenkung (±2 dB) der Tiefen bzw. Höhen stehen bereit. Alle weiteren Spezifikationen findest Du wie immer in unserem Infokasten auf der rechten Seite. Ein Einzelexemplar dieses Lautsprechers ist zum Straßenpreis von 269,- Euro (inkl. MwSt.) im Musikalienhandel erhältlich.
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JBL LSR308 Test
Erster Eindruck
Der mit 8,6 kg unerwartet leichtgewichtige JBL LSR308 weist eine leicht matte schwarze Oberfläche auf, er glänzt nicht ganz so stark wie auf den Produktbildern suggeriert. Nur die Umrandung der Woofer kommt in glattpolierter Optik daher. Eine weiße LED zwischen Woofer und Tweeter signalisiert den Betriebsstatus.
Die Schalter und der Lautstärkeregler sitzen fest. Letzterer ist griffig und – sehr schön – ist in gerasterten Einstellpositionen verstellbar, so dass beide Boxen eines Paares wesentlich leichter auf exakt die gleiche Lautstärke gebracht werden können. Die Buchsen sind sicher verschraubt bzw. von einer Manschette gestützt. Alles in allem eine gute Verarbeitung.
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Lediglich beim Regler für die Eingangsempfindlichkeit hat man es vielleicht etwas zu gut gemeint – dieser ist sehr weit hinter einem schmalen Schlitz versenkt, so dass er sich zwar nicht versehentlich verstellen lässt, andererseits aber auch nur mit einem Streichholz oder dergleichen operabel ist.
Eingänge
Zur Speisung der Box mit einem Audiosignal findest Du einen XLR-Eingang und eine große Klinkenbuchse (6,3 mm) vor, beide ermöglichen eine symmetrische Signalübertragung. Einige Lautsprecher mit vergleichbarer Preisklasse und Zielgruppe (etwa der PreSonus Eris E8) bieten zusätzlich einen Cinch-Anschluss; dass der JBL LSR308 keinen besitzt, führt aber freilich nicht zu einer Abwertung, könnte aber bei einer Verwendung im Consumer-Bereich auffallen.
Wie erwähnt, machen beide Buchsen einen guten Eindruck und bieten genug Stabilität für die angeschlossenen Stecker und die Platine.
Raumanpassung
Zur Anpassung des Klangbilds an deine Abhörumgebung oder einfach an deine Vorlieben finden sich zwei 3-Wege-Schalter. Diese dienen zur Anhebung oder Absenkung der Tiefen bzw. Höhen um ±2 Dezibel, wobei die Bässe unterhalb von 115 Hz und die hohen Frequenzen oberhalb von 4.400 Hz abgemindert werden. Wer es ganz genau wissen möchte: Es kommen so genannte Kuhschwanzfilter (»shelving filter«) zum Einsatz.
Das Minus von zwei Dezibel ist in einigen Situationen vielleicht ein wenig knapp bemessen. Dabei denke ich insbesondere an die Eindämmung stark wummernder Bässe, wie sie gerade in kleinen Räumen und speziell nah an der Wand oder Zimmerecke auftreten können (hier auch wegen der rückseitigen Bassreflex-Öffnung). Andererseits ist es in diesem Fall ohnehin ratsam, generell an der Raumakustik zu arbeiten, etwa die Lautsprecher an anderer Stelle zu platzieren und/oder Akustikelemente einzusetzen.
Klang im JBL LSR308 Testbericht
Der LSR308 bietet mit seinem Roll-Off bei 37 Hz in der Regel genug Bass, so dass ein Subwoofer in vielen Fällen nicht nötig ist. Hier lassen die meisten Lautsprecher spätestens bei einer Tieftöner-Größe von 8 Zoll eben ihre Muskeln spielen, wobei der 308er hier in Relation zur Größe des Woofers auch nichts Überdurchschnittliches leistet.
Lauschen wir weiter hinauf im Frequenzspektrum, können wir einen überwiegend ruhig verlaufenden Frequenzgang feststellen. Von den unteren Mitten bis zur Obergrenze des menschlichen Hörvermögens tönt dieser Lautsprecher weitgehend ausgewogen.
Die im Stereofeld verteilten Elemente können sehr klar geortet werden und die Phantommitte hebt sich deutlich ab – ein weiterer wichtiger Aspekt, der einen guten Studiomonitor auszeichnet. Die Tiefenstaffelung, also die Unterscheidbarkeit von »nahen« und »fernen« Elementen in einem Mix ist gut, aber ganz so grandios wie in der Produktbeschreibung angekündigt, fällt sie in meinen Ohren nicht aus.
In der Kategorie »Impulstreue« wird bewertet, wie knackig kurze Anschläge, wie sauber abgetrennt und klar konturiert abrupte Pegelausschläge klingen. Hier gibt sich das 308er-Modell keine Blöße, wodurch etwa Kick Drums im Vergleich mit höherklassigen Modellen immer noch recht gut für sich stehen und relativ »trocken« klingen.
Der Sweetspot ist tatsächlich etwas breiter ist als bei vielen anderen Lautsprechern. Will heißen, dass Du dich ein wenig freier im Raum bewegen kannst und der Klang immer noch relativ nah am Optimum bleibt.
Im Vergleich mit der Mehrzahl der Mitbewerber im Feld der aktiven Studiomonitore rauscht der Kandidat von JBL recht stark. Klar, das ist nicht exotisch für Lautsprecher mit integrierten Verstärkern und stört nur bei sehr leiser Hintergrundbeschallung bzw. im Leerlauf, aber ich finde es wichtig, das hier festzuhalten.
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JBL LSR308 Test-Fazit
Der JBL LSR308 ist ein gelungener, für den Preis empfehlenswerter aktiver Studiomonitor. So erklingt das Quellsignal in puncto Frequenzgang weitgehend neutral, es gibt keine nennenswerten Ausreißer in bestimmten Tonlagen. Genug Bass gibt es in der Regel locker, für eine Spitzenposition in dieser Preisklasse und Woofer-Größe reicht es nicht ganz.
Als sehr gelungen empfinde ich das Stereobild, das von einem Mix mit mehreren im Panorama verteilten Elementen gezeichnet wird. Schließlich geht auch die Impulstreue in Ordnung und so gefällt mir der Kandidat von JBL klanglich noch einen Tick besser als der PreSonus Eris E8 – den moderaten Preisunterschied stufe ich somit als angemessen ein.
Zusätzlich zur guten Verarbeitung ist mir vor allem der gerasterte Lautstärkeregler positiv aufgefallen. So brauche ich mich als zwanghafter Zeitgenosse wohl nicht mehr sorgen, ob einer der beiden Lautsprecher minimal lauter als der andere ist. ;)
Ein Haar in der Suppe: Das überdurchschnittlich ausgeprägte Grundrauschen kann bei leiser Beschallung durchaus störend auffallen. Dramatisch ist das aber nicht und so erzielt dieser Lautsprecher im JBL LSR308 Testbericht auf delamar viereinhalb von fünf Punkten.
Features JBL LSR308 Review
- Hersteller: JBL
- Aktiver Nahfeldmonitor
- 1″-Hochtöner
- 8″-Tieftöner
- 56W LF + 56W HF, 112 dB SPL
- Frequenzgang: 37 Hz – 24 kHz
- Empfindlichkeit -10/+4 dB
- Magnetisch geschirmt
- XLR (symm.) & 6,3 mm (symm.)
- Maße: 41,9 x 25,4 x 30,8 cm
- Gewicht: 8,6 kg
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