iZotope Ozone 9 Test
Mastering-Suite für die DAW
Von Kai Chonishvili am 19. November 2019
iZotope Ozone 9 Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Umfangreiche Plugin Suite für Mastering.
Das Plugin iZotope Ozone 9 Advanced bietet essenzielle Tools für das Mastering, darunter hochauflösende Equalizer, Kompressoren, Maximizer und mehr.
PRO
- skalierbares GUI
- Workflow-Optimierungen
- Praktische Module hinzugekommen
- sehr gute Klangqualität
CONTRA
- —
Für wen?
Mastering-Engineers, Musikproduzenten und Tontechniker
Was ist es?
Das Plugin iZotope Ozone 9 Advanced ist für das Mastering ausgerichtet und bietet dir dafür alle Tools, die Du brauchst: Equalizer, Kompressor, Limiter, Maximizer, Imager und so weiter. In der neunten Generation sind die beiden Module Low End Focus, Mastering Rebalance und Match EQ dazugekommen. Zudem wurden bestehende bestehende Module optimiert.
Sehr interessant ist auch der Mastering Assistant, der dir über künstliche Intelligenz eine Mastering-Ausgangsbasis schafft und ebenfalls überarbeitet wurde.
iZotope Ozone 9 Advanced Features
- Mastering Suite mit EQ, Kompressor, Limiter und mehr
- Neue Tools: Low End Focus und Master Rebalance
- GUI skalierbar
- Module als einzelne Plugins
- drei Versionen erhältlich: Elements, Standard und Advanced
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iZotope Ozone 9 Test
Erster Eindruck: Besseres Feeling
Im iZotope Ozone 9 Advanced Test nehme ich die große Version unter die Lupe, doch im letzten Abschnitt erläutere ich zusätzlich die Unterschiede der drei Versionen Elements, Standard und Advanced.
Die erste langersehnte Optimierung ist auch zugleich die Offensichtlichste, denn ab jetzt ist der Mastering-Spezialist direkt skalierbar. So kannst Du das Plugin also bequem vergrößern oder verkleinern, damit es auf deinem Monitor optimal Platz findet.
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Dieses Feature klingt im ersten Moment vielleicht wenig spannend, doch ist es angesichts immer höherer Auflösungen ein absolutes Muss. Wenn Du schon einmal ein Plugin ohne skalierbares GUI auf einem 34 Zoll Monitor geladen hast, weißt Du genau, was ich meine.
Des weiteren fällt auf, dass das Metering im Allgemeinen jetzt flüssiger läuft. Zwar konnte man schon beim Vorgänger die Anzeigen an die eigenen Bedürfnisse anpassen, doch so richtig flüssig wollte es irgendwie nicht werden.
Mit Ozone 9 hingegen tanzen die Analyzer in den EQs richtig smooth und wirken weniger stressig.
Low End Focus
Natürlich erwartet man von einem großen Versionssprung nicht nur Optimierungen kosmetischer Natur, sondern auch waschechte Neuheiten. Low Ende Focus feiert im iZotope Ozone 9 Advanced Test seine Premiere.
Dieser Helfer bringt deinen Bass auf Vordermann, vereinfacht gesagt. In der Handhabung ist es sehr einfach, da Du nur zwei Fader regulieren und dich für einen Modus entscheiden musst. Low End Focus kann den spektralen Kontrast im Bassbereich verschärfen oder vergrößern.
Laut dem Handbuch greifen mehrere Parameter ineinander, was in der Praxis aber nicht zwingend verstanden werden muss, denn das Tool lässt sich wunderbar aus dem Bauch heraus bedienen.
Wenn der Bass etwas matschig wirkt, kannst Du einfach den Frequenzbereich eingrenzen, den Kontrast erhöhen und den Modus beispielsweise auf Punchy einstellen. Und schon kann das Ergebnis ein bisschen straffer und definierter klingen.
Low End Focus ist dann hilfreich, wenn der Bassbereich auf der Summe tatsächlich zu undefiniert scheint und dieser entsprechend in Form gebracht werden will.
Allerdings muss ich auch sagen, dass man zu ähnlichen Resultaten kommt, wenn man mit einem Multiband-Kompressor umgehen kann. Doch hinsichtlich Geschwindigkeit hat Low End Focus die Nase meiner Meinung nach vorn.
Master Rebalance
Die nächste Neuheit bei iZotope Ozone 9 Advanced nennt sich Master Rebalance. Dieses Modul ist genau wie Low End Focus auf Einfachheit getrimmt, denn in der Bedienung musst Du lediglich einen Modus auswählen – Drums, Bass, Vocal – und einen Gain-Regler regulieren.
Master Rebalance ermöglicht dir, in der fertigen Stereosumme nachträglich den Bass, das Schlagzeug oder die Vocals anzuheben beziehungsweise abzusenken. Diese Idee ist grandios, wenn man einfach keinen Zugriff mehr auf die einzelnen Spuren hat.
In der Praxis funktioniert dieses Modul sehr gut, da kleinere Korrekturen transparent und Artefakt-frei übernommen werden. Ich empfinde es als den Retter in der Not, wenn man vor lauter Mikrobearbeitung den Fokus verloren hat.
Match EQ
Die dritte Neuheit ist zwar als Modul erst in Ozone 9 vorhanden, war jedoch schon vorher im Equalizer integriert – wenn auch etwas versteckt. Beim Match EQ geht es darum, dass Du dir im Equalizer eine Quelle und ein Ziel aussuchst und dann über einen Fader die EQ-Kurve entsprechend anpasst.
Damit ist es möglich, ein beliebiges Frequenzbild von Track B auf den aktuellen Track A zu übertragen. Das ist super hilfreich, wenn Du beim EQing nicht weiter weißt, dein Track aber so klingen soll wie der Referenztrack.
Bei Ozone 8 war dieses Tool im Equalizer versteckt. Nun haben sich die Entwickler von iZotope dazu entschlossen, dieses Feature als eigenständiges Modul Match EQ zu integrieren. In der Praxis ist auch dieser Helfer richtig sinnvoll, da Du deinem Referenztrack in wenigen Schritten ein Stückchen näherkommst.
Sinnvolle Ergänzungen
Neben den drei Modul-Neuheiten bietet das Update noch kleinere Optimierungen, die in der Summe viel hergeben. Gab es bei den Vorgänger-Versionen noch eine Begrenzung auf sechs Module pro Ozone-Instanz, wurde diese Einschränkung endlich aufgehoben.
Wenn Du also möchtest und Bedarf hast, kannst Du alle 15 Module in die Signalkette einbinden.
Master Assistant
Des weiteren bietet dir der Master Assistant jetzt mehr Einstellmöglichkeiten, damit Ozone 9 Advanced dir eine bessere Mastering-Ausgangsbasis schafft. Gerade bei der Wahl zwischen einem modernen oder vintage Master macht die Unterscheidung Sinn.
Wenn Du dich nämlich für vintage entscheidest, werden nur die Vintage-Versionen (EQ, Kompressor, Limiter, Tape) vorgeschlagen und eben nicht die klassischen Versionen. Das hat natürlich einen Einfluss auf die Klangfarbe.
Tonal Balance Control
Im iZotope Ozone 9 Advanced Test ist mir aufgefallen, dass Tonal Balance Control nun keine drei Presets mehr bereitstellt, sondern gleich 12. Das ist lobenswert, da Du somit einen besseren Überblick bekommst, wie sich dein Track hinsichtlich Frequenzgang im Vergleich mit der Konkurrenz schlägt.
NKS-Unterstützung im iZotope Ozone 9 Advanced Test
Mit der NKS-Unterstützung ist der Mastering-Spezialist nun auch in der Welt von Native Instruments fest eingebunden. Wenn Du also mit Maschine oder Komplete Kontrol arbeitest, kannst Du jetzt alle Presets und separate Plugins vom Browser der Hardware steuern.
Gerade bei der Arbeit mit Maschine blüht diese Funktion auf, da man in dieser eben komplette Tracks aufbauen kann. Und wenn man dem Song dann den letzten Schliff verpassen will, kommt die Ozone-Einbindung gerade recht.
Ich könnte also von der Hardware passende Presets abrufen oder auch Einstellungen in den einzelnen Modulen vornehmen, wie zum Beispiel die Maximizer-Intensität verringern etc.
Welche Version ist die richtige für mich?
In diesem iZotope Ozone 9 Advanced Test habe ich mich auf die größte zur Verfügung stehende Version bezogen, allerdings kannst Du auch die günstigere Standard- und Elements-Version kaufen. Doch worin unterscheiden sich diese?
Du kannst dir auf dieser Seite einen sehr guten Überblick verschaffen, worin sich die Versionen unterscheiden.
Ozone 9 Advanced
Grob gesagt bietet die hochpreisige Advanced-Version die Option, dass Du alle Module als separate Plugins in deiner DAW laden kannst.
Dadurch hast Du den Vorteil, dass Du die Tools so oft in deiner DAW einsetzen kannst, wie Du möchtest. Nutzer von Bitwig Studio können die einzelnen Module beispielsweise über die DAW-internen Container (Multiband, Mid/Side etc.) neu verdrahten und sich eine individuelle Master-Ketten aufbauen.
Kurz gesagt: Wenn Du die Ozone-Komponenten modular in deiner DAW verwenden möchtest, benötigst Du die Advanced-Version.
Außerdem sind die drei Module Low End Focus, Master Rebalance und Tonal Balance Control nur(!) in dieser Version zu finden. Allerdings sind diese aus meiner Sicht keine essenziellen Mastering-Tools, sondern hilfreiche Ergänzungen.
Ozone 9 Standard
Die Standard-Version ist in der neunten Generation mächtiger geworden, denn verglichen mit Version 8 sind jetzt auch die Vintage-Komponenten enthalten. Das ist sehr begrüßenswert, denn somit kannst Du moderne und retro Klangfarben im Mastering umsetzen, ohne dafür auf die Advanced-Version aufsteigen zu müssen (wie es in der achten Generation der Fall war).
Ozone 9 Elements
Die Elements-Version ist angesichts des regulären Preises weniger zu empfehlen, da wichtige Tools einfach fehlen (Vintage- und Dynamic-Reihe etc.). Die meisten aktuellen DAWs verfügen zudem über gute Equalizer, Kompressoren und machen Ozone 9 Elements nicht notwendig. Der Stereo Imager jedoch ist ein echtes Plus in dieser Version, denn hier schwächeln viele DAWs noch immer.
Allerdings finden sich im manchmal Angebote, wo man Ozone 9 Elements stark vergünstigt oder sogar kostenlos bekommen kann.
Mastering-Praxis
Wenn Du genau wissen und hören willst, wie Du einen Song mit Ozone 9 richtig aufpeppen kannst, dann empfehle ich dir meinen Mastering-Workshop mit iZotope Ozone 9. Hier zeige ich dir, wie ich einen sehr muffig-klingenden Song (Minimal House/Techno) wieder auf Vordermann bringe.
Vom Mastering Assistent bis hin zum kolorierenden Topping mittels Tape-Modul kommen hier viele Module zum Einsatz. Außerdem erwarten Dich sehr viele Hörbeispiele.
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iZotope Ozone 9 Test-Fazit
iZotope Ozone 9 Advanced ist ein gelungenes Update, mit der die Mastering-Wunderwaffe wieder einmal ein Stück besser geworden ist. Obwohl die neuen Module nur der Advanced-Version vorbehalten sind, bekommen Standard-Nutzer im Gegenzug die Vintage-Module gratis dazu.
Generell machen sich Low End Focus und Master Rebalance positiv bemerkbar, da Du mit wenigen Handgriffen spezielle Problemzonen noch schneller korrigieren kannst. Auch die kleinen Workflow-Verbesserungen wie die Auslagerung des Match EQ ist positiv hervorzuheben, da dieses mächtige Werkzeug nun besser zugänglich ist.
Dank der Skalierbarkeit und dem flüssigeren Metering wirkt das Mastering-Paket zudem ein bisschen moderner.
Aus diesem Grund vergebe ich in diesem iZotope Ozone 9 Test eine sehr gute Wertung.
Features iZotope Ozone 9 Review
- Hersteller: iZotope
- Master Rebalance
- Low End Focus
- Tonal Balance Control: neue Target-EQ-Kurven
- besseres Metering
- Skalierbarkeit
- Master Assistant erweitert: Modern- oder Vintage-Modus mit verschiedenen Loudness-Zielen
- Match EQ Modul mit einem neuen Workflow
- Flüssiges Metering
- NKS-Unterstützung für Hardware von Native Instruments
- Jedes Ozone 9 Advanced-Modul ist als separates Plugin in der DAW verfügbar
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