IK Multimedia T-RackS 6 MAX Test
All-In-One Mastering Tool
Was ist es?
IK Multimedia T-RackS 6 MAX ist ein umfangreiches Werkzeug für Mixing und Mastering.
Es steht standalone und Plugin zur Verfügung – insgesamt kommen in der größten Version 60 Werkzeuge zum Einsatz. Neu sind: Master Match X, Channel Strip X, Bass ONE, LO-FI Punch, Dual Spring, Delay Lab, Pusher und Filter Fusion.
In der aktuellen Version wurde die GUI und der Workflow verbessert, dazu gibt es neue intelligente Funktionen.
5 IK Multimedia T-RackS 6 MAX Features
- Standalone Mastering Console
- T-Racks 6 als Plugin
- 60 Tools
- 8 davon neu
- VST/AU/AAX
Die Mastering Suite gibt es in drei Versionen: T-Racks 6 enthält 19 Plugins, T-RackS PRO 40 Plugins und T-Racks MAX 60 Plugins. Außerdem kannst Du als monatliches Abo mit regelmäßigen Updates erwerben.
Passend dazu
- TBProAudio dpMeter III: Free VST Metering Plugin
- IK Multimedia Lurssen Mastering Console: Mastern per PC, Mac & iPad
- PreSonus Studio One 2 Tutorial: Benutzeroberfläche
- Synapse Audio Orion 8.5: Großzügiges Update für die DAW
- Mastering Tipps für einen besseren Klang
anzeige
IK Multimedia T-RackS MAX 6 Testbericht
Erster Eindruck
Fast sieben Jahre ist es her, dass IK Multimedia mit T-RackS 5 die letzte Hauptversion seiner All-In-One Lösung für Mixing und Mastering präsentiert hat.
Ich werde in diesem Test hauptsächlich auf die Erweiterungen und Verbesserungen der neuen Version eingehen.
Lies auch: Mastering Plugins
Benutzeroberfläche
Auf den ersten Blick fallen mir kleine, aber feine Änderungen auf der Benutzeroberfläche der Metering Console auf. Diese wirkt kompakter als bisher. War bereits der Vorgänger schon sehr aufgeräumt und auf eine intuitive Bedienung ausgelegt, wurden hier noch einige Verbesserungen vorgenommen.
Die Oberfläche wurde auf Geschwindigkeit optimiert und das ist spürbar. Arbeitsabläufe lassen sich individuell gestalten, dabei unterstützt die Oberfläche mit deutlich schneller reagierenden Bedienelementen.
Aufbau im IK Multimedia T-RackS 6 MAX Test
Am Aufbau der Benutzeroberfläche hat sich im Vergleich zum Vorgänger nicht viel geändert. Sie ist in eine Top Bar und sechs unterschiedliche Arbeitsbereiche darunter eingeteilt.
In der Top Bar kannst Du das Preset Browser-Fenster öffnen, Aktionen rückgängig machen und wiederherstellen, die Transportbefehle verwenden und zwischen vier verschiedenen Ketten vergleichen. Auch deine Präferenzen und Account-Einstellungen lassen sich hier abrufen.
Linker Arbeitsbereich
Links oben kannst Du „Chain Presets“ laden. Diese Presets bestehen zum Beispiel aus ganzen Mastering-Ketten mit mehreren Tools, Du kannst sie selbst erstellen und abspeichern.
T-RackS 6 kommt dabei mit einer Menge Voreinstellungen, die sich in Mixing und Mastering einteilen.
Neu: Verbesserter Preset Browser
Die individuelle Einrichtung des Chain Preset Bereichs erfolgt über den Peset Browser. Dieser ist jetzt als schwebendes Fenster ausgeführt. Zum Auffinden der gewünschten Voreinstellungen ist dieser mit Voreinstellungs-Tags und einer intelligenten Suchfunktion ausgestattet.
Unter den Chain Presets findet sich ein Bereich, in den Du deine zu bearbeitenden Tracks laden und ebenfalls einfach auswählen kannst.
Lesetipp: 212+ Free VST Plugins
Workflow im T-RackS 6 MAX Test
Die meiste Arbeit findet im mittleren Bereich des Fensters statt, der wiederum in zwei Teile (oben/unten) aufgeteilt ist.
Oben werden dir die ausgewählten Plugins (in der Software Module genannt) graphisch dargestellt. Im unteren Bereich hast Du die Wahl zwischen drei Anzeigemöglichkeiten.
Du kannst dir deinen Track als Wellenform anzeigen lassen und so direkt zu von dir bestimmten Stellen im Track springen. Gut für die schnelle Navigation.
Die zweite Einstellung ist die Chain-Ansicht: Hier wird die Kette der von dir ausgewählten Plugins dargestellt. So kannst Du den Signalfluss besser vestehen.
Du kannst schnell zwischen den einzelnen Plugins wechseln, diese nach Belieben deaktivieren oder wieder aktivieren oder sie ganz aus der Kette nehmen. Alle diese Einstellungen gehen super schnell und intuitiv. Top.
Die dritte Ansicht ist der Masterkanal, gleich mehr dazu.
Neu: IN/OUT-Anzeige in der Chain-Ansicht
Eine große Neuerung in der Chain-Ansicht sind die die IN- und OUT-Anzeigen bevor bzw. nach den jeweiligen Plugins. Die Audiopegel werden vor und nach Anwenden der jeweiligen Plugins in Echtzeit angezeigt.
So bekommst Du einen umfassenden Überblick über die Pegel deines Projekts und kannst Feinabstimmungen direkt an den gewünschten Stellen in der Effektkette vornehmen – perfekt für das Gain Staging.
Neu: Master Bus Panel
Die dritte Ansicht ist das neues Master Bus Panel, in dem Du eine Übersicht über den Pegel des Masterkanals erhältst. Hier kannst Du vier globale Inserts einfügen und intuitive die Lautstärke des Tracks über den Master Trim Regler von -3 bis +3 dB einstellen.
Sehr nützlich ist auch die Umschaltung zwischen Mono und Stereo sowie die Einstellung für „Equal Gain“. Mit dieser kannst Du aussagekräftige AB-Tests machen und bei gleichbleibendem Pegel hören, was die Plugins tatsächlich mit deinem Track machen.
Abgerundet wird dieser Bereich noch mit einem Master Bypass.
Arbeitsbereich rechts
Auf der rechten Seite befindet sich ein ausgefeiltes Metering im oberen Bereich, in dem Du Pegelausschläge in Echtzeit angezeigt bekommst. Diesen Bereich kannst Du individuell gestalten, je nachdem wie und für welchen Bereich dir die Meter angezeigt werden sollen.
Das Metering umfasst alles, was Du dir so wünschen würdest – und das auf einen einzigen Blick: Digitale Anzeige für Peak-, RMS-, LUFS M und DR (Dynamic Range).
Darunter findet sich eine Liste der verfügbaren Plugins. Diese werden übersichtlich mit Namen und einem kleinen Vorschaubild der jeweiligen Oberfläche dargestellt. Du kannst hier auch in den neuen Modul-Manager wechseln, um deine Module zu verwalten.
Neu: Modul-Manager
Im neuen Modul-Manager kannst Du verwalten, welche Module Du in deiner Kette einsetzen möchtest. Durch die kleinen Vorschaubilder sind sie schnell erkennbar, im Zweifelsfalls kannst Du mit der Lupe suchen.
Möchtest Du ein weiteres Modul deiner Kette hinzufügen, ziehst Du es einfach von hier in deine Kette per Drag & Drop.
Solltest Du eine kleinere Version von T-RackS 6 haben, kannst Du auch weitere Module kaufen, sofern sich diese noch nicht in deinem Besitz befinden.
T-RackS Plugin & Plugin-Sammlung
Neben der Standalone-Version kannst Du T-RackS 6 auch als Plugin in deiner DAW-Software nutzen. In der Plugin-Version findest Du Chain Presets, die Übersicht über die einzelnen Module, die Chain-Ansicht und zwei Metering-Anzeigen.
Das Auswählen der Module für meine Effektkette im Plugin lief nicht ganz so schnell wie in der Standalone-Version. Das hält sich aber völlig im Rahmen und stört den Workflow nur leicht.
Was ich klasse finde: Die einzelnen Module sind als separate Plugins in deiner DAW nutzbar. Diese Freiheit beim Einsatz gefällt mir und macht diese Sammlung umso wertvoller.
Neue Module im T-RackS 6 Test
Mit acht neuen Modulen werden die Möglichkeiten in IK Multimedia T-RackS 6 MAX deutlich erweitert. Und da hätte ich mich gefragt, was man an dieser Software noch hätte hinzufügen können, denn sie war bereits mit Version 5 vollumfänglich ausgestattet.
Delay Lab
Bei Delay Lab handelt es sich um ein digitales Delay, das für eine Menge Raum und Tiefe in deinen Spuren sorgen kann.
Die mitgelieferten Presets sind sehr brauchbar und die zusätzlichen Funktionen wie Bit Reduction, Down Sampling und Clipping sorgen für einen modernen Sound.
Dual Spring
Dual Spring ist ein Federhallgerät, bei dem Du jede Feder unabhängig voneinander einstellen kannst. Du kannst Parameter wie die Auswahl des Federmaterials, die Verwendung von Stereo- oder Mono-Einzelhall, die Länge des Halls, die Dehnung des Halls und vieles mehr individuell einstellen. Dabei entsteht ein klassischer analoger Klang.
LO-FI Punch
Mit diesem Oberton- und Dynamik-Multiprozessor lassen sich Klangtexturen hinzufügen und verändern. Du kannst mit dem Plugin Texturen, Dicke, Dimension, Schärfe, Leben und Bewegung zu deinen Tracks hinzufügen.
Dafür stehen dir zwei einzigartige Lo-Fi-Algorithmen, Kompressoren, Filtern, Drive, Tape-Tools und Pitch-Shift-Funktionen zur Verfügung. Die Klangformung erfolgt dynamisch und ermöglicht so das Erschaffen von besonderen Klanglandschaften.
Pusher
Dieser Vier-Band-Prozessor bietet fünf verschiedene Sättigungstypen pro Band. Diese lassen sich unabhängig voneinander pro Band einstellen. Zusätzlich finden sich auch Hüllkurven-, Drive- und Farbsteuerungen. Dieses Plugin überzeugt auch mit einem sehr ansprechendem Design.
Es bietet nahezu grenzenlose Optionen. Von einer subtilen Verstärkung bis hin zu totaler Verzerrung ist alles möglich. Dabei bleibt der Klang jedoch zu jeder Zeit musikalisch.
Bass ONE
Wie der Name schon vermuten lässt, geht es bei diesem Plugin einzig und allein um Bass. Es handelt sich um einen organischen Multi-Algorithmus-Prozessor, mit dem Du den Bassbereich dick, solide, sauber, klar, präzise und kraftvoll machen kannst.
Bassfrequenzen können vereinfacht und mühelos angehoben werden. So kannst Du mit diesem Plugin für ein solides und kraftvolles Fundament in deiner Musik sorgen.
Filter Fusion
In diesem Filterprozessor stehen fünf FIltertypen bereit. Darunter findet sich unter anderem ein Modell der legendären Moog-Transistorleiter. Bedienen lässt sich das Plugin über eine Vielzahl an Reglern.
Darüber hinaus beinhaltet das Modul einen Step-Sequenzer für rhythmische Anwendungen und einen innovativen Modulations-Joystick, um deinen Effekten mehr Ausdruck zu verleihen. In der Praxis sehr schön anzuwenden mit organisch klingenden Ergebnissen.
Master Match X
Dieses Plugin ermöglicht intelligentes Mastering. Du kannst damit Referenzsongs analysieren und Parameter wie EQ, Balance, Kompression und Limiting direkt auf deine Tracks anpassen lassen – sehr, sehr schön.
Wenn Du gerade keinen Referenztrack zur Verfügung hast, kannst Du auch ein Genre wählen und das Plugin passt die Einstellungen in wenigen Momenten an dieses an.
Channel Strip X
Bei Channel Strip X handelt es sich um einen fortschrittlichen Channel Strip. Dieser vereint EQ, De-Essing, Dynamikbearbeitung und Transientenformung in einem Gerät. Im Plugin kannst Du individuelle Presets für verschiedene Instrumente und Ensembles erstellen.
In der Praxis
Sämtliche Plugins klingen gut und machen, was sie sollen. Ich war mehr als einmal erstaunt und beeindruckt von der Klangqualität, die den geforderten Preis für diese Software relativiert.
Die Möglichkeiten für den Einsatz sind nahezu grenzenlos. Alleine mit den acht neuen Modulen lassen sich fantastische Sounds erzeugen.
Bildstrecke
Die Steuerung der Module ist hie und da etwas gewöhnungsbedürftig. Regler lassen sich nicht wie ihre haptischen Vorbilder mit der Maus drehen, sondern reagieren ausschließlich auf das Auf- und Ab-Bewegen der Maus. Hat man das verinnerlicht, ist die Bedienung so aber trotzdem intuitiv möglich.
Unterstütze unsere Arbeit mit einem Kauf bei Thomann*
* Affiliate Link: Du bezahlst den normalen Preis und wir erhalten eine Provision, wenn Du etwas kaufst. Danke!
Fazit zum IK Multimedia T-RackS MAX 6 Test
Lohnt sich jetzt also ein Upgrade auf IK Multimedia T-RackS 6 MAX? Alleine die acht neuen Plugins bieten genug Gründe dafür. Diese Plugins sind ausnahmslos gut und bieten zum Teil sehr innovative Ansätze, um deinen Tracks den letzten Schliff zu geben.
Dazu kommen die Verbesserungen im Workflow und in der grafischen Benutzeroberfläche. Die Flexibilität der Arbeit mit der Standalone-App und den Plugins in der DAW sind ein weiterer guter Grund, hier zuzugreifen.
Ebenfalls erwähnenswert ist das umfangreiche Metering und das neue Sound Matching, mit dem Du deine Tracks immer im Griff hast.
Diese Mastering Software bietet eine der besten All-In-One Lösungen auf dem Markt. Einsteigern ins Mastering kann ich sie uneingeschränkt empfehlen. Besitzer einer Vorgängerversion sollten zumindest einen Blick wagen. Im IK Multimedia T-RackS MAX 6 Test bekommt das Mastering Tool von mir eine sehr gute Wertung.
IK Multimedia T-RackS MAX 6 Features
- In-The-Box Mastering Suite
- Standalone und als VST/AU-AAX-Plugins nutzbar
- 8 neue Module: Master Match X, Channel Strip X, Bass ONE, Lo-fi Punch, Dual Spring, Delay Lab, Pusher und Filter Fusion
- Neues GUI-Design
- Neues Master-Bus-Panel
- In/Out Metering in der Kettenansicht
- Floating Preset Window mit intelligenten Funktionen
- Maßgeschneidertes Metering-Fenster
- Neuer Modul-Manager