HOFA IQ-DeEsser Testbericht
Zischlaute einfach entfernen
Von Felix Baarß
HOFA IQ-DeEsser Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
De-Esser Plugin für PC & Mac. Dieser De-Esser punktet mit einer zuverlässigen automatischen Erkennung von Sibilanten und einer sehr einfachen Bedienung – extrem schnell sind gute bis sehr gute Ergebnisse möglich.
PRO
CONTRA
- —
Für wen?
Alle, die einen sehr einfach zu bedienenden, weil automatisch erkennenden und wirkenden De-Esser suchen.
ANZEIGE
Was erwartet dich?
Mit dem HOFA IQ-DeEsser bekommst Du ein Plugin für Windows & Mac OS (Schnittstellen siehe Infokasten), das Sibilanten den Garaus machen möchte – so einfach, aber klanglich überzeugend wie nur möglich. Die jeweils problematischen Stellen sollen vollautomatisch erkannt werden, im bequemsten Fall musst Du lediglich den Pegelschwellenwert justieren.
Natürlich gehen wir nun etwas weiter ins Detail. Bleibt in der Einleitung nur noch, auf den Preis von 99,90 Euro (inkl. MwSt.) hinzuweisen. Kaufen kannst Du das Plugin auf der Website des Herstellers.
Inbetriebnahme
Mit der Software »HOFA Plugin-Manager« kannst Du deine lizenzierten Plugins des Herstellers in einem Rutsch herunterladen, installieren und aktivieren. Das klappte tadellos auf meinem Windows-Testrechner. Die Aktivierung kann gleichzeitig an einen bis zwei Computer bzw. USB-Sticks oder eine Mischung aus beiden gebunden werden.
Grafische Oberfläche des HOFA IQ-DeEssers
Nach dem Start des Plugins freue ich mich über die einfache, für Fortgeschrittene sofort intuitiv erfassbare Oberfläche, und noch viel mehr über die Tatsache, dass das Interface stufenlos skaliert werden kann. Das platzsparende Minimum liegt bei 399×168 Pixeln, während die für große Monitore mit hoher Auflösung bestens geeignete Maximalstufe 999×392 Pixel misst.
Die Wellenformdarstellung des Eingangssignals läuft in einer gut bemessenen Geschwindigkeit durch. Stellen, an denen vermeintlich Sibilanten erkannt wurden, werden gelb markiert.
PASSEND DAZU
- HOFA SYSTEM Basic – Kostenloses Effekt-Bundle mit 21 Modulen
- Freeware Friday: Acustica Audio TAN – Kompressor mit flexibler Attack-Kurve
- Cakewalk Rapture Session: Einfaches, günstiges Plugin für Instrumentenklänge aller Art
- HOFA IQ-Analyser V2 Standalone: Frequenzanalyse, auch Netzwerk-gespeist
- Sound Radix Pi: Plugin für automatische Phasenkorrekturen
Drei Modi zur Bearbeitung
Du findest drei Modi für die Bearbeitung von Einzelspuren. Sie lassen sich ungefähr so zusammenfassen:
- WIDE – Standard, für die meisten Vocal-Spuren am besten geeignet
- DARK – dämpft zusätzlich tiefe Höhen & hohe Mitten → »dunklerer« Klang
- PEAK – speziell für resonante, »pfeifende« Sibilanten
In der Praxis
Diese Modi funktionieren wie angekündigt und ich konnte stets gute bis sehr gute Resultate erzielen. Will heißen: Bei sorgsamer Schwellenwert-Einstellung werden Sibilanten gekonnt abgemildert, ohne dass die hohen Frequenzen der Spur insgesamt nennenswert in Mitleidenschaft gezogen wurden – es sei denn, das ist gewollt, denn dafür eignet sich der Modus »DARK« trefflich.
Mit meinem Vergleichs-Plugin, dem kostenlosen Sleepy-Time DSP Lisp, konnte ich fast genauso gute Resultate erzielen. Diese aber erst nach einer längeren Konfigurationsphase, wobei für jeden Vocal-Testclip abermals Anpassungen vorgenommen werden mussten. Klarer Punkt für die bequeme Automatik des HOFA IQ-DeEsser.
Klangbeispiele vom HOFA IQ-DeEsser
Original
HOFA IQ-DeEsser
Sleepy-Time DSP Lisp
BUS-Modus
Und dann gibt es noch den BUS-Modus mit einem manuell eingrenzbaren Frequenzbereich. Mit diesem kannst Du bestimmte musikalische Elemente in einem Spurenmix (eben einem Bus) unangetastet lassen, die sonst unerwünscht vom Effekt betroffen würden – beispielsweise eine Gruppe von Background-Vocals. Hier wird bestimmt, wie steil der Schwellenwert mit steigender Frequenz absinken und damit die Bearbeitung hochfrequenter Signalanteile intensiver gestaltet werden soll.
Das funktioniert recht gut auf Spurengruppen und (seltener) auch auf dem Gesamtmix, allerdings hätte ich mir hier doch noch ein, zwei Parameter mehr gewünscht. Allen vor Attack und Release zum Feintuning des Timings der Sibilantenreduktion. Denn manchmal führt es zu überzeugenderen Ergebnissen, wenn man genau abschmecken kann, wie abrupt oder wie flink das De-Essing »von 0 auf 100« oder umgekehrt schnellen soll. Eben wie bei den »Big Boys« wie Sonnox Oxford SuprEsser und Konsorten.
Fazit im HOFA IQ-DeEsser Testbericht
Der HOFA IQ-DeEsser zügelt Sibilanten in unauffälliger Art und Weise, sofern Modus und Schwellenwert sorgsam gewählt wurden. Das Ziel war es, ein denkbar einfaches, aber nahe am klanglichen Optimum arbeitenden Effekte für die automatisierte Audiobearbeitung zu entwickeln – und das ist geglückt.
Durch den BUS-Modus ist durchaus auch die Tauglichkeit für Spurengruppen oder den Gesamtmix gegeben. Hier kommen nur drei Parameter hinzu, wo vorher lediglich ein einziger war – ein bisschen mehr hätte es sein dürfen, beispielsweise würde ich Attack- und Release-Regler begrüßen.
Natürlich kann mit ausgefeilteren (und entsprechend teureren) Plugins noch eine Nuance mehr herausgeholt werden, aber wer superbequem gute bis sehr gute Resultate erzielen will, liegt hier goldrichtig.
Features HOFA IQ-DeEsser Review
- Hersteller: hofa
- De-Esser Plugin
- Windows ab XP & Mac OS X ab 10.6
- VST, VST3, AU, AAX, RTAS
- 4 Modi
- Einfache Bedienung
- Skalierbare Benutzeroberfläche
PASSEND ZUM HOFA IQ-DeEsser Test
- HOFA IQ-Series Limiter V2 Test
- HOFA IQ-Series Transient Test
- HOFA SYSTEM Plugins Test
- HOFA 4U+ BlindTest Test
- Noiseworks GainAim Test