Hercules P32 DJ Testbericht
Kreativtool für Einsteiger
Von Joerg Nawra
Hercules P32 DJ Test-Fazit
3.5
DELAMAR
SCORE
Der Hercules P32 DJ ist ein DJ-Controller mit insgesamt 32 Pads zur Steuerung von Loops, Cue-Points und Samples. Mit dem P32 DJ präsentiert Hercules eine Mischung aus DJ- und Performance-Controller. Zwei Deck plus zwei Decks zum Abspielen von Loops und Samples stehen zur Verfügung. Mit insgesamt 32 Pads können Loops oder Samples gesteuert werden.
PRO
- Kompakte Maße
- Kreative Möglichkeiten durch Pads und Loop/Sample-Decks
- Zahlreiche Effekte
- Großer Funktionsumfang
- Individuelle Einstellungsmöglichkeiten der Software
CONTRA
- Wackelige Potis und Fader
- Fehlender Master-Lautstärkeregler
Für wen?
Einsteiger, die neben klassischem DJing Loops und Samples nutzen wollen.
Was ist es?
Der Hercules P32 DJ ist ein klassischer DJ-Controller mit integriertem Audio-Interface. Er verfügt über zwei Decks mit je 16 anschlagdynamischen Pads zur Steuerung von Cue-Points, Loops, Slices und Samples.
Die zum DJ Controller gehörende Software DJuced 40 funktioniert auf Mac wie auf PC. Sie wartet mit zwei Decks, zwei zusätzlichen Decks zum Abspielen von Loops sowie einer umfangreichen Effektsektion auf.
Aktuell ist das Gerät für schlappe 249 Euro im Fachhandel erhältlich.
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Hercules P32 DJ Test
Erster Eindruck
Zugegeben: Der Hercules P32 DJ sieht gut aus. Das Bedienfeld ist aufgeräumt, das Layout weitestgehend übersichtlich gestaltet. Die hintergrundbeleuchteten Pads vermitteln einen vertrauenswürdigen Eindruck und steigern meine Vorfreude auf den praktischen Teil des Tests.
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Bedienelemente
Die Fader und Potis des Controllers können mich nicht ganz so überzeugen wie das Layout. Alles ist etwas wackelig und fühlt sich nur bedingt gut an. Nichtsdestotrotz ist der Gesamteindruck der Hardware für diese Preisklasse im Rahmen, wobei einige Mitbewerber in Sachen Bedienelemente noch etwas mehr bieten können.
Decks
Pro Deck stehen eine Reihe gut positionierter und einfach zu erreichender Regler zur Verfügung. Das Herz jedes Decks stellen dabei die je 16 Pads dar, die rund die Hälfte der Oberfläche ausmachen. Rechts neben den Pads befinden sich die Knöpfe zur Zuweisung der Hot Cues, Loops, des Slicers und der Samples.
Unterhalb der Pads finden sich die gängigen Transporttasten Shift, Sync/Master, Cue und Start/Pause. Das obere Drittel belegen die Regler zur Steuerung der Effekte, zur Justierung Loop-Länge sowie der Filter. So weit – so übersichtlich.
Mixer-Einheit
Die Mixer-Einheit ist klassisch aufgebaut. Pro Kanal gibt es einen gut funktionierenden 3-Band-Equalizer, einen Line-Fader für die Lautstärke sowie einen Button zur Kopfhörerzuweisung. Die Lautstärkereglung für den Kopfhörer funktioniert etwas umständlich über zwei Knöpfe für mehr (+) und weniger (-) Lautstärke – eine Regelung die wohl dem kompakten Layout geschuldet ist.
Volumen & Gain
Apropos Lautstärke: Gain-Regler zum Anpassen der Lautstärke eines Tracks oder gar einen Regler für die Master-Lautstärke sucht man bei diesem Controller leider vergeblich. Der Masterpegel kann nur aus der Software heraus gesteuert werden, oder Du nutzt hierfür die beiden Fader für die Decks.
Den Gain-Regler vermisse ich am meisten. Diesen brauchst Du, um zwei ungleich laute Tracks auf ein Level zu bringen – und zwar vor dem Volumenregler. Dies ist vermutlich ebenfalls dem kompakten Layout geschuldet und sollte im Einsteigersegment wenig ins Gewicht fallen.
Weitere Bedienelemente am Mixer
Regler und Buttons zum Navigieren innerhalb der Library sowie zur Zuweisung von Tracks, ein Button zur Aktivierung des Slip-Modus sowie ein Record-Button zur Aufnahme des Sets runden den Mixer-Bereich ab. Und natürlich gibt es auch einen Crossfader, um nahtlos zwischen beiden Decks überzublenden.
Anschlüsse am Hercules P32 DJ
Der hier getestete DJ-Controller verfügt nur über die nötigsten Anschlüsse: Ein USB-Anschluss zur Verbindung mit dem Rechner, ein Kopfhörer-Anschluss (große 6,3mm Klinke) und ein koaxialer Stereo Master-Ausgang (Cinch) – das war es auch schon.
Im Grunde genommen reicht das für die Zwecke der Zielgruppe und den geforderten Preis vollkommen aus.
Mitgelieferte DJ-Software
DJuced 40 heißt die zum Hercules P32 DJ gehörende DJ-Software. Diese gehört nicht zum Lieferumfang, kann aber auf der Seite des Herstellers umsonst heruntergeladen werden. Selbstredend ist der Controller aber auch mit anderen DJ-Softwares wie Traktor oder Virtual DJ kompatibel.
Auf meinem MacBook stürzt DJuced 40 beim ersten Startversuch ab und ist auch im Folgenden nur bei jedem zweiten Versuch funktionsfähig. Auch das Laden meiner iTunes-Library dauert im Vergleich zu Software anderer Hersteller jedes Mal unverhältnismäßig lange.
Das Layout ist gut strukturiert und relativ klar gehalten. Nach einer kurzen Eingewöhnung komme ich ganz gut klar mit DJuced 40.
Viele Funktionen
Auf den ersten Blick recht eindrucksvoll sind die zahlreichen Features, die die Software mitbringt. Insgesamt 15 Effekte können pro Deck frei auf jeweils vier verschiedene Effektbänke verteilt werden. Darunter sind Standards wie Phaser, Flanger oder Chorus, aber auch diverse Hall-Effekte, Filter, Delays sowie ein Bitcrusher.
Leider können diese klanglich dann aber doch nicht so ganz überzeugen – vielleicht wären hier wenige aber dafür gut klingende Effekte einfach mehr gewesen. Dafür überzeugen die unterschiedlichen Darstellungen des Screens und der Library, die einstellbaren Verlaufskurven für den Crossfader sowie die vier verschiedenen Equalizer-Typen.
Beat Matching
Für die Analyse der Tracks stehen mehrere Bereiche für das Tempo (BPM-Range) zur Auswahl. Dadurch wird beispielsweise ein Drum&bass-Track mit dem Tempo 175 BPM nicht versehentlich mit 87,5 BPM analysiert.
Bei einem DJ-Controller der voll auf die Sync-Funktion setzt und keine Möglichkeit zum manuellen Angleichen der Geschwindigkeit bietet, ist das vom Hersteller gut mitgedacht.
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Hercules P32 DJ Test-Fazit
Der Hercules P32 DJ ist ein interessanter DJ-Controller für Einsteiger, die neben dem Mischen von Musik gerne mit synchronisierten Loops und Samples arbeiten möchten. Für kleine Events oder die Party im privaten Rahmen eignet sich der Controller gut. Dabei wird er professionellen Ansprüchen natürlich nicht gerecht, doch das ist gar nicht sein Anspruch.
Die 16 Pads pro Deck ermöglichen allerhand kreative Spielereien und funktionieren ohne merkliche Verzögerungen. Die große Menge an frei zuweisbaren Effekten ist eindrucksvoll, schneidet in Sachen Sound eher durchschnittlich ab. Der Klang des Hercules P32 DJ als Audio Interface geht völlig in Ordnung. Die Masse an individuellen Einstellmöglichkeiten, die die mitgelieferte DJ-Software zu bieten hat, ist fantastisch.
Ambitionierte DJs werden die hardwareseitig fehlenden Gain- und Master-Regler vermissen. Das ist allerdings ein Umstand, der die anvisierte Zielgruppe kaum kümmern dürfte.
Die kompakten Maße und das geringe Gewicht dieses DJ-Controllers ermöglichen einen denkbar einfachen Transport zur und von der Party. Was die Hardware angeht, hätte es ein bisschen mehr sein dürfen in Sachen Vearbeitung. Mitbewerber wie der Pioneer DDJ-RB zeigen, dass das geht – wenn auch mit weitaus weniger Pads und Funktionen.
Summa summarum: Mit seinen zwei Loop-Decks schafft dieser DJ-Controller allerdings Möglichkeiten, die kein anderes Gerät seiner Klasse zu bieten hat. Und so beschließe ich meinen Hercules P32 DJ Testbericht mit überdurchschnittlichen dreieinhalb von fünf möglichen Punkten.
Features Hercules P32 DJ Review
- Hersteller: Hercules
- Hercules P32 DJ - DJ-Controller:
- 2 Decks
- Audio Interface integriert
- 32 anschlagdynamische, hintergrundbeleuchtete Pads
- 3-Band-EQ
- Hauptausgang: Cinch
- Kopfhörerausgang: 6,3 mm
- DJuced 40 - DJ Software:
- 2 Decks
- 2 Sample/Loop-Decks
- 15 frei zuweisbare Effekten
- Record-Funktion
- Verschiedene Screen-Layouts
- Einstellbare Library-Ansicht
- Itunes-Import
- Einstellbare Crossfader-Kurve
- 4 Equalizer-Typen
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