Heavyocity AEON Testbericht
Library für Rhythmisches & Melodisches

Heavyocity AEON Testbericht

Felix Baarß Von Felix Baarß

Heavyocity AEON Test-Fazit

5.0

DELAMAR
SCORE

Library für Melodisches und Rhythmisches.

Eine Hervorragende Library mit tollem Sounddesign und zahlreichen Möglichkeiten zur Klanggestaltung.

zum detaillierten Heavyocity AEON Testfazit

PRO

  • Tolle Sounds mit Wiedererkennungswert
  • Viele Möglichkeiten der Klanggestaltung
  • Variantenreiche Ausgestaltung der (Multi-)Patches

CONTRA

Für wen?
Sounddesigner sowie Produzenten von Musik, Filmmusik und Computerspielmusik.

Preis: 305,00 Euro
UVP: 305,00 Euro

Was ist es?

Bei Heavyocity AEON handelt es sich um eine Sound Library für Kontakt und Kontakt Player. Enthalten sind traditionelle, ethnische und orchestrale Instrumente sowie viele Synthesizer-Klänge. Das Komplettpaket ist in einen melodischen und einen rhythmischen Teil gegliedert – AEON Melodic und AEON Rhythmic. Ersterer liefert 25 GB Sample-Material (komprimiert auf letztendlich knapp 13 GB) mit melodischen Instrumenten aus organischen und synthetisierten Sounds, arpeggierte Instrumente und One-Shots. Die rhythmische Komponente umfasst über 400 Presets mit Loops aus analogen Synthies und organischen Instrumenten. Für Komponisten, Sounddesigner und Filmmusiker.

Das Komplettpaket ist für 399,- US$ über die Website des Herstellers erhältlich. Die Komponenten lassen sich auch separat erwerben: AEON Melodic kostet 299,- US$ und AEON Rhythmic ist für 199,- US$ zu haben.


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Heavyocity AEON Test

AEON Melodic

Die melodische Library gliedert sich in organische und arpeggierte organische, synthetische und argpeggiert-synthetische sowie hybride Sounds aus beiden Bestandteilen.


PASSEND DAZU


Die organischen Sounds umfassen akustische Instrumente, die nicht selten in ungewöhnlichen Spieltechniken zu hören sind – mit dem Bogen gestrichene Glocken sind nur ein Beispiel der unorthodoxen Klänge, die dich hier erwarten. Die meisten davon sind leicht nachbearbeitet oder gelayert, was für einen eindringlicheren Sound sorgt. Dazu kommen erwartbare Sounds von Pianos und Orgeln über Harfen und Strings bis hin zu Gitarren und Bässen. Alle Sounds sind sehr atmosphärisch, gleichzeitig haben sie stets einen gewissen Punch, der sich in düsteren Soundtracks sehr gut durchsetzen kann.

Heavyocity AEON Testbericht
Der Haupt-Kontrollbereich für AEON Melodic

Sehr schön auch die Trennung in einzelne Anschläge und arpeggierte Sequenzen – diese beiden Spielarten sind für sämtliche der enthaltenen organischen und synthetischen Patches verfügbar.

Bei den Synthies geht es genauso wuchtig zu, das Sounddesign ist toll und die Klangqualität über jeden Zweifel erhaben. Auch hier lohnt es sich, die Tasten mal lange gedrückt zu halten, denn die ewig erscheinenden Ausklangphasen und die Effektverläufe währenddessen sind ein Ohrenschmaus. Ein paar perkussive Klänge, gewürzt mit subtilen Delays oder anderen Effekten, sind freilich auch dabei. Hier gibt es keine Unterscheidung in einzelne Unterverzeichnisse, es sind eben alles Synthie-Klänge. Und die wirken wie aus einem Guss.

Dazu kommen schließlich die »AEON Hits«, die mich an die wuchtigen, fix und fertig produzierten Klangkonstrukte erinnern, wie sie Hans Zimmer zur Untermalung epischer Momente nicht besser hinbekommen könnte. Mit düsteren Hallräumen und vielfach geschichtet. In der Playlist unten auf Seite 2 kannst Du ein Klangbeispiel hören.

Ein Patch bietet ein Potpourri aus den verschiedensten Hits, andere kommen mit drei abgegrenzten Tastenbereichen daher, um sie auch gleichzeitig abspielen zu können. Nicht zuletzt die Hits verdeutlichen eindrucksvoll, welche Geschütze bei Heavyocity AEON aufgefahren werden.

 

AEON Rhythmic

Anders als man denken könnte, geht es bei AEON Rhythmic nicht um Drums oder Percussion-Instrumente. Die hier enthaltenen Sounds sind natürlich etwas perkussiver und vor allem von vornherein sequenziert, so dass rhythmische Schleifen entstehen.

Die »Menu Suites« sind hochenergetische, teils derb verzerrte Sequenzen, die vor allem aus treibenden Synthie-Sounds erstellt wurden. Diese Patches sind so gestrickt, dass jede Taste der fast vollständig belegten MIDI-Oktaven mit einem anderen Sound belegt ist. Dabei erklingen alle in derselben Tonhöhe, so dass sie sofort miteinander kombiniert, aneinandergereiht und gemischt werden können.

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Das Paneel bei AEON Rhythmic

Die »Single Loops« beinhalten hingegen nur einen Loop, der per Slicing in kleine Partikel zerstückelt ist. Jeder Schnipsel ist auf eine bestimmte Taste in einem Bereich von mehreren Oktaven gemappt, so dass Du in der Pianorolle deiner DAW beliebige Sequenzen zusammenpuzzeln kannst. Noch dazu kannst Du Panning, Lautstärke und Tonhöhe für jeden Slice separate bestimmen. Wild.

In den »Three Loop Combos« stehen drei Tastenbereiche von jeweils ca. zwei Oktaven zur Verfügung, auf denen drei unterschiedliche Loops zu hören sind. Dementsprechend kannst Du hier kleine Ensembles harmonisch flexibel abfeuern.


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Klangkontrollen

Stets sichtbar sind die Master-Effekte, darunter Delay, Reverb, Distortion und Chorus/Flanger/Phaser. Hinter dem große Drehregler für »Punish« steckt eine Kombination aus Kompression, Sättigung und Verzerrung. Der Modulationseffekt hinter dem Twist-Regler ermöglicht ein Morphen zwischen fünf festen EQ-Einstellungen in beliebiger Geschwindigkeit und Intensität. Letzterer kann mich nicht begeistern, während ich mit Punish einige Sounds gut anfette. Leider wurde hier versäumt, eine automatische Lautstärkenkorrektur einzubauen, so dass man bei weit aufgedrehtem Punish-Regler manuell leiser machen muss.

Rechts lassen sich die ADSR-Hüllkurven für die Lautstärken der drei Layering-Spuren einzeln bearbeiten – schön: es gibt auch einen Schalter, mit dem Du alle drei Spuren einheitlich mit einer Hüllkurve skulpturieren kannst.

Bei AEON Melodic kannst Du im Mixer die drei Komponenten des Layerings per Fader mischen sowie deren Panning- und Tone-Regler drehen. Solo- und Mute-Schalter für die drei Spuren gibt es auch, die wichtigen Basics sind also vollständig abgedeckt. Per »Purge« lassen sich die einzelne Samples aus dem Patch tilgen, um RAM zu sparen. Bei AEON Rhythmic sind an dieser Stelle hingegen eine Vorschau der Sample-Wellenform und Kontrollen für den Loop-Slice zu sehen.

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Einer der dedizierten Sequenzer

Hinter »T-FX« verbergen sich die Effekte Distortion, Lofi, Filter, Panner und Tonhöhenmodulation, die allesamt mit zwei Sequenzern (wahlweise mit 16 oder 32 Steps ) für die jeweils zwei verfügbaren Effektparameter daherkommen.

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Der Filter- und EQ-Bereich samt Modulationskontrollen

Der EQ/FILTER-Reiter beherbergt separate 3-Band-Equalizer und Multimodus-Filter (wahlweise mit LFO-Modulation) für jede der drei Spuren sowie einen Master-EQ. Hier wird wirklich alles geboten, selbst Regler für das Key Tracking, die Velocity-Beeinflussung und die Intensität der Filterhüllkurve. Klasse. Zudem ist ein Output-Regler zur Lautstärkenkorrektur zu finden, den ich in der Punish-Sektion noch vermisste.

Heavyocity AEON Testbericht
Die erweiterten Performance-Kontrollen

Unter »Adv. Perf.« findest Du einen Arpeggiator mit drei 16-Step-Sequenzern – einen für die Velocity, einen für die Notenlänge/Gate-Zeit und einen für die Tonhöhe. Hier gibt es Presets, die sofort nutzbare oder gut ausbaufähige Sequenzen bereitstellen. Sequenzen lassen sich aneinanderketten, wobei diese eine unterschiedliche Anzahl von Steps aufweisen können.

Unten gibt es noch einen separat zugänglichen Sequenzer für die Lautstärke, erneut mit 16 Steps. Hier lassen sich Trance-Gate-Effekte realisieren; gut, dass dieser Sequenzer im Signalfluss vor die Effekte geschaltet – beim Delay macht sich das dadurch bemerkbar, dass trotz eines Stottereffekts die Delay-Instanzen unbehelligt erklingen und der Sound wieder rund wird.

Ach ja, Unisono und Glide sind auch in beliebiger Intensität hinzuregelbar. Alles in allem ein überaus reichliches Angebot an Einstellmöglichkeiten, Daumen hoch!

 

Rhythmic Menu Set 01

Rhythmic Menu Set 02

Bells Arp

Kalimba Arp

AEON Hits

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Heavyocity AEON Test-Fazit

Bin ich bis auf wenige Ausnahmen, die meinem persönlichen Geschmack nicht entsprechen, haben mich die in Heavyocity AEON enthaltenen Klänge sehr überzeugt. Die Library klingt oft sehr treibend, wobei das Sounddesign meist perfekt geschliffen ist. Die organischen Sounds sind dank der teils ungewöhnlichen Spieltechniken der verwendeten Instrumente richtige Ohrenöffner. Nach allem zu urteilen, was ich bisher angehört habe, werden wohl noch Unmengen an interessanten und druckvollen Klängen zu entdecken sein.

Die Klangkontrollen sind sehr umfangreich. Aus meiner Sicht bleiben bei den Möglichkeiten zur kreativen Umgestaltung der reinen Quellsamples oder fertiger Presets keine Wünsche offen. Das reicht von der Auswahl der Effekte über das Layering bis hin zu den weitreichenden Möglichkeiten der dedizierten Sequenzer.

Mal gibt es Multipatches mit zahlreichen, praktisch immer gut zueinanderpassenden Klanggebilden in einer Tonart. Andere Patches enthalten wiederum nur einen Sound, der sich über fast die gesamte Breite der Klaviatur in unterschiedlichen Tonhöhen spielen lässt. Und dann gibt es noch Mischformen, entdeckt habe ich beispielsweise Presets mit drei unterschiedlichen Sounds auf drei abgetrennten Tastenbereichen von jeweils rund zwei Oktaven. Sehr schön.

Eine fabelhafte Library, die eine Menge Stoff und viele Optionen zum Schrauben an den Klängen bietet. Für alle Produzenten von Film- und Computerspielmusik, aber natürlich auch von Musik im Allgemeinen. Und so gibt es exzellente fünf von fünf Punkten im Heavyocity AEON Testbericht auf delamar.

Features Heavyocity AEON Review

  • Hersteller: Heavyocity
  • Library für Kontakt
  • 27 GB Samples (14 GB komprimiert)
  • 720+ Presets
  • Rhythmische & melodische Komponente

PASSEND ZUM Heavyocity AEON Test


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