Harley Benton Fusion-T HH HT EB OCT Test
Preisschlager, der sich lohnt
Von Tim Büdel am 01. April 2020
Harley Benton Fusion-T HH HT EB OCT Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
E-Gitarre im Telecaster-Style mit kleinem Preis und Top-Features. Die Harley Benton Fusion-T HH HT EB OCT bietet ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis mit hochwertigen Features und toller Verarbeitung. Lediglich in kleinen Details wie der Bundreinheit gibt es Abzüge.
zum detaillierten Harley Benton Fusion-T HH HT EB OCT Testfazit
PRO
- Verarbeitung
- Features
- Bespielbarkeit
- Preis-Leistungs-Verhältnis
CONTRA
- Potis und Pickup Schalter
Für wen?
Gitarristen
Was ist es?
Die Harley Benton Fusion-T HH HT EB ist Teil der Fusion-Serie, die moderne Features mit einem Hauch Vintage-Sound verbindet. Die E-Gitarre besteht aus einem Sapele Korpus mit einer Decke aus Riegelahornfurnier und einem geschraubten Ahorn-Hals. Außerdem wird sie durch ein Ebenholzgriffbrett geschmückt.
Die Harley Benton Fusion-T HH orientiert sich optisch stark am großen Vorbild der Telecaster und ist in verschiedenen Farben sowie auch mit einem Vibrato-System erhältlich. Geliefert wird die Gitarre ohne Tasche in einem Karton. Uns liegt die Variante mit fester Brücke in der Farbe „Ocean Turquoise“ vor.
Harley Benton Fusion-T HH Features auf einen Blick
- Pickups: 2 Roswell Humbucker
- 22 Medium Jumbo Bünde aus Edelstahl
- WSC HPS-6 Custom Hardtail Steg
- WSC Staggered Locking DieCast Mechaniken
- Push/Pull-Funktion
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Harley Benton Fusion-T HH HT EB OCT Test
Lackierung der Fusion-T HH
Beim ersten Auspacken der Gitarre fällt mir die wunderschöne Farbe ins Auge. Der Farbton mit dem Namen „Ocean Turquoise“ ist ein echter Hingucker und sicherlich auch Geschmacksfrage. Nicht zu diskutieren ist, dass er in diesem Preissegment eine echte Ausnahme darstellt.
Mit einem leichten Glitzereffekt fügt sich die Farbe optisch sehr schön mit den chromfarbenen Mechaniken und Pickups zu einem stimmigen Gesamtbild zusammen.
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Auch auf den zweiten Blick sind beim Lack keine Schnitzer zu erkennen. Nirgends wurde drüber lackiert, was gerade beim Binding am Korpus selbst bei weitaus teureren Gitarren oft der Fall ist. Eine solch genaue Arbeit ist nicht selbstverständlich und schlägt positiv zu Buche.
Mechaniken & Sattel
Liest man sich die Features der Harley Benton Fusion-T HH HT EB durch könnte man meinen es handele sich um eine Boutique Gitarre. Die Gitarre kommt unter anderem mit Locking-Mechaniken, einem Graphtech TUSQ Sattel und einer Push-Pull Funktion daher.
Stellt man diese Features dem überschaubaren Preis gegenüber, könnte der geneigte Leser stutzig werden. Es gilt aber Entwarnung: Auch hier ist alles tiptop verarbeitet. Die Mechaniken sitzen fest und laufen angenehm gleichmäßig auf allen Saiten. Der Sattel ist sauber abgerichtet und hat keine scharfen Kanten.
Bünde & Griffbrett
Dieses positive Bild setzt sich auch bei der Verarbeitung der Bünde fort. Fährt man mit den Fingern über die Ränder des Griffbretts merke ich gar keinen Widerstand. Hier wurden die Bünde erstklassig abgerichtet, so dass Du beim Gitarre spielen kein unangenehmes Schneiden in den Fingern spürt.
Schaut man sich die Bünde jedoch im Bezug auf Ebenheit an, wurden sie leider nicht besonders gleichmäßig eingearbeitet. Ob sich das allerdings auf die Saitenlage auswirkt, werden wir später im Praxistest klären.
Potis & Elektronik
Die Potis lassen sich angenehm leicht bewegen, sind für mein Dafürhalten jedoch etwas zu tief angebracht. Bei jeder Bewegung ist ein leichtes Kratzen auf der Decke zu bemerken, was auf Dauer sicher seine Spuren unter den Potis hinterlassen wird. Der Pickup-Schalter wirkt leider nicht ganz so hochwertig wie die anderen Bauteile.
Wiederum sehr positiv fällt die Elektronik der Harley Benton Fusion-T HH unter der Haube auf. Die Elektronik wurde vorbildlich verlötet und verkabelt. Eine solch saubere Arbeit ist in dieser Preisklasse äußerst selten.
Bespielbarkeit der Harley Benton Fusion-T HH
Kommen wir nun zur Praxis und damit erst einmal zum Hals der Harley Benton Fusion-T. Der Hersteller beschreibt die Form des Halsprofils als Modern-C, was sich als angenehm mitteldünnes Profil herausstellt. Der Hals ist dünner geraten als bei den meisten Telecaster-Modellen, jedoch nicht so dünn wie beim typischen Metal-Brett.
Beim Spielen macht sich die Verarbeitung in der Praxis bemerkbar. Der Hals ist mit einem sehr dünnen Lack versehen, so dass man beim schnellen Spielen nicht kleben bleibt. Die Jumbo-Bünde tun ihr Übriges, um das tolle Spielgefühl zu perfektionieren.
Der ergonomisch geformte Korpus fügt sich stimmig in dieses Spielgefühl ein. Die Fräsungen sorgen für ein angenehmes Anschmiegen an den Körper. Außerdem lässt sich der 22. Bund mühelos erreichen. Ein weiterer Pluspunkt für mich: Die Fusion-T hat ein angenehm leichtes Gewicht.
Stimmstabilität & Bridge
Vorbildlich ist auch die Stimmstabilität, insbesondere für die Preisklasse der Harley Benton Fusion-T. Selbst nach längeren Sessions und vielen Bendings war die Gitarre kaum verstimmt. Ich würde das der Kombination aus Locking-Mechaniken, hochwertigen Sattel und toller Bridge zuschreiben.
Zur Bridge muss man auch sagen, dass sie ungewöhnlich hochwertig für die Preisklasse ist. Gefertigt ist sie im Stile einer Hipshot-Bridge und fällt besonders bei Palm Mutes durch ein sehr angenehmes Spielgefühl auf.
Ein häufiges Problem bei günstigeren Gitarren ist die Länge der Schrauben an der Bridge, die bei niedriger Saitenlage schon mal so weit herrausstehen können, dass sie einem in die Hand pieksen. Nicht so bei der Fusion-T, hier ist selbst bei niedriger Saitenlage alles butterweich.
Werkseinstellung bei der Fusion-T HH
Das Werk-Setting ist okay, zumal bei dem Preis. Aber ich musste die Saitenlage deutlich nach unten schrauben und auch den Hals ein wenig nachstellen, um das richtige Spielgefühl zu erlangen. Leider war die die E-Gitarre nicht bundrein, was bei der angestrebten Zielgruppe sehr zu wünschen gewesen wäre.
Die Bünde sind zwar nicht besonders eben eingearbeitet, das hat aber keinen bemerkbaren Einfluss auf die Bespielbarkeit. Die Gitarre perfekt bundrein einzustellen, war dennoch nicht ganz so trivial. Wohlgemerkt: Das ist meckern auf hohem Niveau und wird die meisten Gitarristen gar nicht kümmern. Auch ist es bei der Preisklasse absolut zu verzeihen.
Einen kleinen Punktabzug gibt es für die Verarbeitung der Potis und des Pickup-Schalters. Mit Blick auf den Preis muss man aber sagen, dass hier dennoch alles im Rahmen ist.
Harley Benton Fusion-T HH Sound im Test
Bereits beim trockenen Anspielen fällt die Harley Benton Fusion-T mit einer präsenten Lautstärke auf, was immer ein gutes Zeichen ist. Und dieser Eindruck bestätigt sich auch beim Spielen über einen Gitarrenverstärker.
Die Roswell Humbucker mit der Bezeichnung LAF-B-CR Alnico-5 und LAF-N-CR Alnico-5 (B für Bridge / N für Neck) kommen mit einem soliden Sound.
Der Output der Pickups befindet sich im mittleren Spektrum, was sich für Blues und Rock-Sounds besonders gut geeignet. Mit dem richtigen Verstärker ist auch Metal möglich. Lediglich für Jazz-Sounds musste ich aufpassen, dass sie nicht übersteuern.
Vielseitig einsetzbar ist die Gitarre aber allemal. Egal welchen Stil ich mit der Gitarre spielen möchte, sie wirkt nie fehl am Platz. Die Push/Pull-Funktion stellt die Humbucker auf Single-Coil um und trägt zur Vielseitigkeit bei.
Nicht ganz so gut hat mir der Sound am Hals gefallen, der Pickup hier klingt mir etwas zu dumpf. Der Bridge-Pickup hingegen klingt sehr knackig und präsent. Allgemein sind die Tonabnehmer der Preisklasse entsprechend durchaus okay. Auf Dauer sehe ich keine Notwendigkeit sie auszutauschen, sie geben der Gitarre einen vielseitigen Sound.
Lies auch: Pickups tauschen
Klangbeispiele Harley Benton Fusion-T HH
Clean, Hals Pickup im Humbucker Modus
Clean Country Picking, Beide Pickups im Split
Verzerrt, Bridge Humbucker
Verzerrte Lead Line, Neck Humbucker
Alle Soundbeispiele wurden mit einem Mesa Boogie Mark V 25 und einem CabClone D.I. aufgenommen.
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Harley Benton Fusion-T HH HT EB OCT Test-Fazit
Die Harley Benton Fusion-T HH HT EB ist top verarbeitet, bietet ein unheimlich gutes Spielgefühl und einen vielseitigen Sound. Ein weiters Mal gelingt es Harley Benton ein wirklich tolles Instrument für einen unschlagbar günstigen Preis auf den Markt zu bringen.
Die ungewöhnlich hochwertigen Features geben der Harley Benton Fusion T HH ein tolles Gesamtbild gerade im Bezug auf das Preis-Leistungs-Verhältnis. Lediglich in kleinen Details wie der Bundreinheit macht sich bemerkbar, dass wir es hier mit einer Gitarre im unteren Preissegment zu tun haben.
Für einen Preis von gerade einmal 299 Euro übertrifft Harley Benton alle Erwartungen und bietet gerade für Einsteiger ein wahnsinnig tolles Instrument.
Features Harley Benton Fusion-T HH HT EB OCT Review
- Hersteller: Harley Benton
- E-Gitarre im Telecaster-Style
- Mensur: 648 mm
- Sattelbreite: 42 mm
- 22 Medium Jumbo Bünde aus Edelstahl
- Korpus: Sapele
- Decke: Riegelahornfurnier
- geschraubter Hals: kanadischer Ahorn
- Griffbrett: Ebenholz
- Naturholz-Binding
- Dot Griffbretteinlagen
- Matching Headstock
- Halsprofil: Modern-C
- Griffbrettradius: 305 mm
- Graphtech TUSQ XL Sattel
- Tonabnehmer: Roswell LAF-B-CR Alnico-5 (Steg) und Roswell LAF-N-CR Alnico-5 (Hals) Humbucker
- Master Volumeregler
- Master Toneregler mit Push/Pull-Funktion für Single-Coil/Humbucker
- 3-Wege Schalter
- WSC HPS-6 Custom Hardtail Steg
- Chrom Hardware
- WSC Staggered Locking DieCast Mechaniken
- Farbe: Ocean Turquoise
- Besaitung ab Werk: Daddario EXL 110 .010 - .046 (Art. 104555)
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