Gemini MDJ-500 Test
DJ-Mediaplayer zum Kampfpreis

Gemini MDJ-500
Der Gemini MDJ-500 im Review - wie gut kann ein derart günstiger DJ-Mediaplayer schon sein? Hier erfährst Du es ganz detailliert ...

Felix Baarß Von Felix Baarß am 27. September 2017

Gemini MDJ-500 Test-Fazit

4.0

DELAMAR
SCORE

Sehr günstiger Mediaplayer mit großem Bildschirm, 100-mm-Pitch-Fader und mehr. Mit dem Gemini MDJ-500 ist ein Mediaplayer erhältlich, der sämtliche Basics und mehr für sehr günstige 200 Euro anbietet. Dabei weiß die Qualität der Bedienelemente vollends zu überzeugen. Auch das Display ist sehr gut gelungen. Schade, dass die Software zum Track- und Playlist-Management sehr schlicht bleibt. Ein mehr als solides Gerät für erstaunlich wenig Geld.

zum detaillierten Gemini MDJ-500 Testfazit

PRO

  • Haptisch überzeugende, gut angeordnete Bedienelemente
  • Kleines, sehr gutes Jog Wheel
  • Großer, fein aufgelöst nutzbarer Pitch Fader
  • Hochauflösendes Display mit guter Informationsaufbereitung
  • Tadellose Verarbeitung
  • Plug & Play in VirtualDJ mit vollständiger Kontrolle

CONTRA

  • Rudimentäre Software zum Track- und Playlist-Management
  • FLAC- und ALAC-Dateien nicht spielbar

Für wen?
DJs mit kleinem Budget oder alle, die nicht viel mehr als die Basics bei einem Mediaplayer brauchen.

Preis: 199,00 Euro
UVP: 199,00 Euro

Was ist es?

Beim Gemini MDJ-500 handelt es sich um einen einfach aufgebauten Mediaplayer für DJs. Neben dem reinen Abspielen von Musikstücken sind künstlerische Einlagen wie Scratchen, Loops und mehr möglich. Audiodateien werden über einen oben links angesteckten USB-Stick geladen, alternativ auch über eine DJ-Software in einem per USB-Kabel angeschlossenen Computer.

Wie üblich finden sich ein sogenanntes Jog Wheel – die Drehscheibe zum Spulen, Scratchen, Tempoanpassen etc. – und ein Schieberegler (»Pitch Fader«) zur manuellen Anpassung der Geschwindigkeit und/oder Tonhöhe. Ebenfalls zum Standardausstattung solcher Geräte zählen die Knöpfe zum Festlegen und Abrufen von Hot Cues sowie Bedienelemente für das kreative Spiel mit Loops.

Eine Besonderheit ist der für diese Preisklasse ungewöhnlich große, hochauflösende Farbbildschirm. Darauf werden alle wichtigen Infos zum gerade abgespielten Track angezeigt. Das umfasst auch eine durchlaufende Wellenformdarstellung, Markierungen für die Hot Cues und Loops etc.

Gemini MDJ-500 – Video vom Hersteller

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Vergleich zu MDJ-900 & MDJ-1000

Der MDJ-1000 ist das große, deutlich stärker ausgestattete Vorgängermodell, das mit einem CD-Einschub aufwartet. Im Handel ist es nur noch sporadisch (anscheinend nur noch als Restposten) erhältlich und bald soll eine überarbeitete Version (»V2«) erscheinen.

Im Prinzip handelt es sich beim Gemini MDJ-500 um eine abgespeckte Version des 900ers – siehe Gemini MDJ-900 Test. Dieser hat ein größeres Jog Wheel (8 Zoll), bei dem sich der Drehwiderstand ändern lässt. Auch ein kombiniertes Hoch- und Tiefpassfilter für kreative Effekte beim Gig ist an Bord. Eine Netzwerk-Link-Funktion ermöglicht auch die Verkoppelung mehrerer Exemplare des 900ers, um deren Tracks synchronisiert abzuspielen oder auf einen gemeinsamen Datenträger zuzugreifen. Stand September 2017 sind dafür 150 Euro mehr als für den Gemini MDJ-500 zu berappen.


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Gemini MDJ-500 Test

Erster Eindruck

Das Layout ist schlüssig und Rings um die Bedienelemente ist genug Platz genug Platz, so dass eine versehentliche Fehlbedienung fast ausgeschlossen ist.


PASSEND DAZU


Die Verarbeitung des Gemini MDJ-500 ist tadellos, wenngleich nicht ganz auf dem Level der Premiummodelle im gehobenen Preissegment. Das Kunststoffgehäuse kaum einen Millimeter weit eindellen und alle Buttons weisen einen klaren Druckpunkt auf. Die Gummifüße sorgen für gute Standfestigkeit.

Das Netzteil ist intern verbaut, liegt also nicht störend auf dem Pult oder im Fußraum darunter als potentielle Stolperfalle herum. Außerdem ist es »unverlierbar«. Nach Anschluss des Kleingerätekabels mit dem kompakten Stecker im Achterformat kann es losgehen. Es gilt, etwa 15 Sekunden zu warten, bis der Gemini MDJ-500 betriebsbereit ist.

Erste Schritte

Die Firmware-Update-Prozedur ist schnell erledigt und lässt keine Fragen offen, zumindest wenn Du einfache englische Knopfbeschriftungen wie »Connect«, »Update« etc. verstehst. Die Aktualisierung dauerte bei mir rund zwei Minuten.

Über den Knopf »Settings« lassen sich jederzeit grundsätzliche, globale Einstellungen vornehmen. Das wären etwa der zu nutzende MIDI-Kanal, die Auflösung des integrierten Audio Interfaces etc. Alles wird übersichtlich auf einer einzigen Seite angezeigt. Gut, dass eine PDF-Version des Handbuchs zum Download bereitsteht.

Jog Wheel

Das fünf Zoll durchmessende Jog Wheel sitzt schön fest und läuft einwandfrei. Im abgeschrägten, gummierten Rand sind Einkerbungen für eine Fingerkuppe und kleine punktförmige Erhebungen für guten Grip.

Das Jog Wheel des Gemini MDJ-500
Das Jog Wheel des Gemini MDJ-500 ist auf Zack, da gibt es keinen Zweifel

Scratchen geht gut von der Hand, wenn man das nötige Geschick hat mit relativ kleinen Jog-Wheels zu arbeiten. Die Umsetzung der Bewegungen in Klänge geschieht erst nach einer kleinen, aber gerade noch merklichen und subtil irritierenden Verzögerung. In dieser Preisregion ist auch kein unmittelbares Ansprechverhalten wie bei einem echten Turntable zu erwarten. Nach etwas Gewöhnung konnte ich damit gut arbeiten.

Fader

Der Pitch-Fader ist 10 cm lang, rastet in der Mittelstellung (bei ±0 %) ein und erlaubt sechs Reichweiteneinstellungen von ±4 % bis ±100 %. Er läuft reibungslos die Schiene entlang.
Kurz: Der Pitch-Fader des Gemini MDJ-500 ist absolut profigerecht. Ein Segen für alle, die sich nicht (nur) auf den Sync-Button stützen wollen.

Das Display des Gemini MDJ-500
Das Display des Gemini MDJ-500 ist sehr gut, nicht nur in dieser Preisklasse

Bildschirm

Auf dem Farbdisplay siehst Du im Wesentlichen diese Infos:

  • Titel
  • Minuten : Sekunden : Hundertstelsekunden
  • Analysierte BPM + eingestellte Abweichungen davon
  • Wellenform (Ausschnitt rings um die aktuelle Abspielposition)
  • Sonstiges
    • Pitch-Reichweite
    • Kleine Wellenform, die den kompletten Track darstellt
    • Hot Cues

Auf der hier verwendeten, 4,3 Zoll durchmessenden Bildschirmdiagonale ist das weder zu viel, noch zu wenig. Die graphische Gestaltung der Anzeigeelemente sowie die hohe Auflösung, der Kontrast und die Blickwinkelstabilität des Displays sorgen stets für eine sehr gute Lesbarkeit.

Vier Zoom-Stufen stehen für die Wellenform zu Verfügung. Die maximal hineingezoomte Ansicht ist gerade zum Setzen von Loops praktisch.

Performance Features

Hot-Cues & Loops

Das Erstellen und Entfernen von Hot Cues klappt einwandfrei über die vier grün beleuchteten Buttons direkt über dem Jog Wheel.

Hast Du einen USB-Stick im Einsatz, werden auf diesem im Zuge der Speicherung der Meta-Daten zu deinen Tracks auch die darin gesetzten Cue-Punkte gespeichert. Fortan werden sie immer mit dem entsprechenden Track geladen, sind also portabel und nicht an ein bestimmtes Exemplar des Gemini MDJ-500 gebunden.

In Sachen Loops werden Fortgeschrittene nichts vermissen – Verdopplung/Halbierung der Loop-Länge, Loop Roll etc. sind am Start.

Sonstiges

Im Slip-Modus läuft der Timer im Hintergrund weiter, wenn Du im laufenden Track das Jog Wheel zum Scratchen oder für Backspins verwendest. Nimmst Du jetzt die Finger vom Wheel, fährt das Playback da fort, wo es wäre, wenn Du nicht mit dem Jog Wheel hantiert hättest (ergo: garantiert beatsynchron). Nette Geschichte und funktioniert tadellos.

Außerdem ist noch das Keylock zu erwähnen. So regelt der Pitch-Fader nur noch die Geschwindigkeit und nicht gleichzeitig die Tonhöhe. Das ist vor allem für Sets praktisch, die mehr oder minder streng nach dem Aspekt des »Harmonic Mixing« kompiliert wurden.

Outputs & Klangqualität

Audiodaten werden mit bis zu 24 Bit und 192 kHz gewandelt. Der Output ist sauber und kräftig.

Es gibt lediglich ein Cinch-Buchsenpaar, aber das reicht ja in der Regel auch völlig aus. Erst beim 900er-Modell und anderen Boliden des Herstellers ist etwa noch ein S/PDIF-Ausgang integriert, mit dem sich das Signal über einen externen D/A-Wandler potentiell feiner vertonen lässt.

Nutzung mit Virtual DJ

In Atomix VirtualDJ 8 wird der Gemini MDJ-500 zunächst als MDJ-1000 erkannt. Das ist nur ein Schönheitsfehler, denn hier funktionierten alle Steuerungsmöglichkeiten auf Anhieb … und gänzlich ohne Konfigurationsaufwand.

Der große, mit klar spürbar gerasterten Einstellpositionen versehene Drehregler links neben dem Display leistet mir gute Dienste bei der Browsernavigation. Nach dem Laden eines Tracks werden sämtliche Informationen aus der Software an meinen MDJ-500 geschickt und auf dem Display angezeigt, inklusive erstellter Hot Cues. Von nun klappte ausnahmslos alles so, wie es sollte.

Natürlich ist das Gerät MIDI-fähig, so dass Du auch andere DJ-Software nutzen kannst. Es kommt nur darauf an, inwieweit diese Programme die Erstellung eines Mappings erlauben bzw. ob Gemini oder eifrige User Mappings bereitstellen werden.

V-Case – Software zum Track Management

Die Software »V-Case« soll zur Track-Verwaltung dienen. Hier können Playlists erstellt und automatisch auf deine USB-Medien exportiert werden. Leider sind grundlegende Funktionen wie das Anhören von Tracks bisher nicht integriert, von der Bearbeitung von Beatgrids oder Hot Cues ganz zu schweigen.

Hier muss der Hersteller noch deutlich nachlegen, um eine Alternative für kreative DJs zu werden.

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Gemini MDJ-500 Test-Fazit

Der Gemini MDJ-500 ist ein minimalistischer Mediaplayer, bei dem man sich für meine Begriffe auf die richtigen Dinge konzentriert hat. Für gerade einmal 200 Euro gibt es alle elementaren und viele fortgeschrittene Funktionen, die DJs oberhalb des Einstiegsniveaus heute brauchen (könnten).

Die Anordnung und die Haptik aller Bedienelemente überzeugen, allen voran das kleine, aber feine Jog Wheel und der lange Pitch-Fader. Das Display ist groß, hochauflösend, blickwinkelstabil und kontrastreich, zudem empfinde ich die graphische Gestaltung der angezeigten Informationen als gelungen. Insgesamt ist die Verarbeitung sehr gut, wenn auch sie nicht ganz an das Premiumsegment heranreicht.

Selbstverständlich ist auch die Kontrolle von DJ-Software per MIDI möglich. Sofort und ohne jegliche Konfiguration funktioniert das übrigens mit VirtualDJ 8.

Mit V-Case hat der Hersteller eine Software zur Aufbereitung von Tracks und Playlists im Angebot. Diese muss allerdings noch stark ausgebaut werden, um eine echte Lösung für anspruchsvolle DJs zu werden.

Es reicht locker für ein »Gut« im Gemini MDJ-500 Test auf delamar. Das Gerät bietet für wenig Geld alle wichtigen Features und diverse Extras sowie sehr gute Basis-Bedienelemente (Jog Wheel und Pitch-Fader) und ein starkes Display. Sehr ambitionierte Einsteiger oder fortgeschrittene Minimalisten können zugreifen.

Features Gemini MDJ-500 Review

  • Hersteller:   
  • Mediaplayer für DJs
  • Wiedergabe von …
    • USB-Datenträger (USB Typ A)
    • Computer (USB Typ B)
  • Unterstützte Formate vom USB-Datenträger
    • WAV – 16 Bit PCM / 8–48 kHz
    • MP3 – 16 Bit / 44,1 kHz
    • AAC – 16 Bit / 44,1 kHz
    • AIFF – 16 Bit / 44,1 kHz
  • Farbbildschirm: 4,3″ Ø – Darstellung von Wellenform, Tempo, Zeit, Hot Cues & Co.
  • Jog Wheel
    • Durchmesser: 5″
    • Berührungsempfindlich (kapazitiv)
    • Modi: Slip, Reverse, Vinyl
  • Pitch-Fader: 100 mm, 4–100 % Reichweite
  • Performance Features
    • Auto Loops mit Roll und Taktrate halbieren/verdoppeln
    • 4 Hot Cues pro Track
  • MIDI-Modus zur Ansteuerung von DJ Software (Infos auf dem Display bei Virtual DJ)
  • Lieferumfang
    • Gemini MDJ-500
    • Cinch-Kabel

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