Gemini GMX Testbericht
Die Unabhängigkeitserklärung der DJ Controller
Von Joerg Nawra
Gemini GMX Test-Fazit
4.0
DELAMAR
SCORE
DJ Controller für zwei Decks, eigenständig dank Playback via USB-Stick.
Der GMX punktet mit guter Verarbeitung, klarem Layout und nicht zuletzt mit seinem Standalone-Betrieb – eigenständige DJ Controller sind groß im Kommen und es ist sehr zu begrüßen, dass diese nun auch in erschwingliche Preisregionen vordringen.
PRO
- Klares Layout
- Nutzung ohne Computer möglich
- XLR-Ausgänge
- Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
CONTRA
- Kein Sync bei Nutzung ohne Rechner
- Keine Line- oder Phono-Eingänge
Für wen?
Einsteiger & fortgeschrittene Hobby-DJs.
Was ist es?
Der Gemini GMX ist ein DJ-Controller mit zwei Decks und integriertem Audio Interface. Du kannst deinen USB-Stick anschließen und so ohne Laptop performen. Alternativ lässt sich auch die im Lieferumfang befindliche Software Virtual DJ für PC und Mac ansteuern.
Der Controller ist zum Straßenpreis von 333,- Euro (inkl. MwSt.) im deutschen Fachhandel erhältlich.
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Gemini GMX Test
Die Decks
Aller anfänglichen Skepsis zum Trotz sieht er richtig gut aus, der Gemini GMX. Das Bedienfeld ist klar strukturiert, bietet ausreichend Platz und lässt keinerlei Fragen offen. Das Gehäuse besteht erwartungsgemäß aus Kunststoff, macht aber einen stabilen Eindruck. Insgesamt ist die Verarbeitung gut bis sehr gut.
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Jedes Deck verfügt über ein Jog-Wheel (~10 cm Durchmesser) sowie acht direkt darüber befindliche Pads zum Abfeuern von Cue-Punkten und Loops. Oberhalb der Pads befindet sich ein Display, damit Du auch beim Mixen ohne Rechner den Überblick behältst. Am äußeren Rand sitzt der ausreichend lange Pitchfader, der in der Nullstellung einrastet.
Abgerundet werden die Decks durch Funktionsknöpfe zum Zoomen der Wellenform, die Navigation auf dem jeweiligen Datenträger und innerhalb eines Tracks sowie einen Reverse-Schalter, um Tracks rückwärts abzuspielen. Außerdem kannst Du Cue-Punkte bestimmen, auf den Scratch-Modus (auch »Vinyl-Modus« genannt) umschalten und den Track starten/stoppen. So weit so übersichtlich.
Der Mixer
Die Mixer-Sektion umfasst die obligatorischen 3-Band-Equalizer, Gain und Linefader pro Kanal sowie einen Crossfader. Als Bonus haben Gemini noch ein Filterpoti pro Kanal spendiert. Mit Lautstärkereglern für Master, Booth und Kopfhörer sowie einem Blendregler für Letzteren vermisse ich an dieser Stelle nichts. Zwischen den Linefadern liegen zwei 7-Wege-LEDs zur Kontrolle der Pegel. Sie lassen sich zwischen Cue- und Mastersignal umschalten. Zu guter Letzt sitzt zwischen den Gain-Reglern noch einer von insgesamt zwei USB-Ports zum Anschluss von portablen Datenträgern.
An der Vorderseite findest Du einen großen Klinkenanschluss samt Lautstärkeregler für ein Mikrofon sowie zwei Buchsen für Kopfhörer (6,3 und 3,5 mm). Die Anschlüsse liegen etwas vertieft, so dass Du daran weder hängenbleibt noch versehentlich etwas verstellt.
Die Rückseite bietet Anschlüsse für das Netzteil, einen weiteren USB-Port für Datenträger sowie einen zum Anschluss des Rechners. Last but not least: Ausgangsbuchsen für Master (symmetrische XLR- & unsymmetrische Cinch-Buchsen) und Booth (unsymmetrische Cinch-Buchsen).
In der Praxis
Zugegeben: So richtig edel fühlt sich der GMX nicht an, aber das ist bei dem Preis auch kein Wunder. Trotzdem macht das Mixen von Anfang an Spaß. Die Potis der EQs sind angenehm griffig und die Fader erledigen ihren Job recht zufriedenstellend. Die Pads zum Triggern der Cue-Punkte fühlen sich vergleichsweise weich an, was ich als angenehm empfinde.
Die Schwarzweiß-Displays zeigen die wichtigsten Track-Parameter an, wirken aber in Zeiten farbiger Touchscreens etwas antiquiert, dich auch hier ist der Preisunterschied zu den Boliden von Pioneer, Numark & Co. zu bedenken.
Einen Sync-Button sucht man am Controller vergebens. Wer also per USB spielt, kommt nicht umhin, selbst zu beatmixen. Nutzt man Virtual DJ, steht die Sync-Funktion natürlich zur Verfügung. Apropos Virtual DJ: die Software funktioniert tadellos und liest sogar meine in Serato DJ gesetzten Cue-Punkte. Die Benutzeroberfläche könnte wirklich mal ein Update vertragen, dann läge neben der Funktionalität auch die Ästhetik auf hohem Niveau.
Der Wechsel zwischen den USB-Ports bzw. USB-Stick und Laptop funktioniert übrigens bestens. Klanglich geht der GMX absolut in Ordnung.
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Gemini GMX Test-Fazit
Manchmal ist ein Blick in die Welt des Budget-Equipments spannender als das, was die etablierten Profi-Companies so zu bieten haben. Gemini erfinden mit dem GMX das Rad nicht neu, rechnerunabhängige Controller gibt es ja schon länger, aber dieser ist das vermutlich erste günstige Modell, das sich längerfristig etablieren könnte.
Die Hybrid-Funktion per USB-Stick UND Laptop bringt einen echten Mehrwert mit, so dass der GMX sich weder in die Kategorie der Billigkopien, noch in die Schublade der Kuriositäten des DJ-Marktes einordnen lässt. Das Design ist wirklich gut und durchdacht. Qualitativ braucht sich der Controller vor anderen Vertretern seiner Preisklasse nicht zu verstecken.
Auf Extrafeatures wurde weitestgehend verzichtet und dafür der Fokus auf sinnvolle Funktionen gelegt. Dabei werden dem einen oder anderen Phono-/Line-Eingänge für Plattenspieler bzw. CD-Player fehlen. Ferner steht die Sync-Funktion im Standalone-Betrieb nicht zur Verfügung.
Summa summarum verdient sich der Proband im Gemini GMX Testbericht gute viereinhalb von fünf Punkten.
Features Gemini GMX Review
- Hersteller: Gemini
- DJ Controller mit 2 Decks
- Rechnerunabhängiger Betrieb möglich
- 2 USB-Ports für Datenträger
- 2 Displays zur Navigation und Kontrolle
- 2 x 8 Pads für Cue-Punkte & Loops
- 3-Band-EQ pro Kanal
- 7-fache LEDs für Master und pro Kanal
- Mikrofoneingang
- Doppelter Kopfhörerausgang
- Inklusive Virtual DJ Software zum Arbeiten mit dem Rechner
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