Fostex T50RP mk3 Testbericht
Halboffener Studiokopfhörer
Von Felix Baarß
Fostex T50RP mk3 Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Dynamischer, halboffen konstruierter Studiokopfhörer für moderate Budgets.
Ein starkes Upgrade für die hierzulande weniger bekannte Serie von Kopfhörern für den Studiogebrauch – erschwinglich, aber sehr kompetent in Raumklang und Impulstreue, zudem mit abnehmbaren Kabeln.
PRO
- Impulstreue für disziplinierte, klar konturierte Bässe
- Überzeugende Räumlichkeit
- Abnehmbare Kabel mit 3,5-mm-Verbindung zur Ohrmuschel
- Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
CONTRA
- Mitten könnten präsenter sein
Für wen?
Einsteiger und Fortgeschrittene im Projektstudio und bei der heimischen Musikproduktion.
Was ist es?
Der Fostex T50RP mk3 ist ein orthodynamischer Kopfhörer halboffener Bauweise, der zur Studioanwendung konzipiert wurde.
Das Kabel ist abnehmbar (zwei werden mitgeliefert) und wie üblich in der Preisklasse lassen sich die Ohrpolster austauschen. Details und Spezifikationen siehe Infokasten.
Diesen Kopfhörer kannst Du zum Straßenpreis von 159,- Euro (inkl. MwSt.) erwerben.
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Fostex T50RP mk3 Test
Erster Eindruck und Komfort des Fostex T50RP mk3
Das Design ist für meinen Geschmack angenehm nüchtern – keine Spur von »urban style« oder Hi-Fi-Chic, hier handelt es sich schließlich um ein Studiowerkzeug. Verarbeitungstechnisch ist alles bestens für diese Preisklasse und die geplante Anwendung im Studio.
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Die Gabeln lassen sich um jeweils etwa 6 cm aus dem Kopfbügel ziehen, um das Modell garantiert an deinen Kopf anzupassen. Auch wenn Du eine Brille und/oder eine voluminöse Haarpracht trägst.
Bei der für mich passenden Größe (beidseitig etwa 2 cm herausgezogen) empfand ich den Anpressdruck als recht sanft, aber nicht zu locker und damit fest genug, um nicht nach jedem kleinen Kopfnicken zu verrutschen.
Die Polster sind vergleichsweise flach. So haben die Ohren nicht sehr viel Platz in den Muscheln (nach sehr langen Sessions war das schon etwas zu bemerken). Die Wärmeentwicklung ist moderat, ebenso das Gewicht von 318 Gramm ohne Kabel.
Verkabelung
Der Fostex T50RP mk3 punktet mit einem abnehmbaren Kabel, das Du im Falle eines Defekts sofort durch ein anderes ersetzen kannst. Zudem lassen sich etliche Kabel von Drittherstellern verwenden, da zur Verbindung mit der linken Ohrmuschel ein gewöhnlicher Stereo-Miniklinkenstecker dient. Sofern das Steckergehäuse deines Wunschkabels nicht allzu klobig bzw. ungünstig abgewinkelt ist, hast Du die freie Auswahl. Perfekt.
Gegen versehentliches Herausziehen steht ein kleiner Verriegelungsmechanismus beim Originalkabel zur Verfügung: nach dem Einstecken um 90° im Uhrzeigersinn drehen und gut.
Besser geht’s kaum. Höchstens die Auswahl der mitgelieferten Kabel wird je nach Anwender unterschiedlich bewertet werden. Hier findest Du zwei glatte, schön dick ummantelte Kabel mit gutem Knickschutz an beiden Seiten:
- 3 Meter mit 6,3-mm-Stecker
- 1,2 Meter mit 3,5-Stecker
Lautstärke und Schallisolation
Jedes Audio Interface und Mischpult ist in der Lage, dieses Modell mit einem ausreichend kräftigen Signal zu speisen. Wenn Du unterwegs lauschen möchtest, wird das mit vielen Smartphones, MP3-Playern & Co. immer noch laut genug möglich sein. Meine drei Vergleichsgeräte von AKG und beyerdynamic sind indes noch einen Tick lauter.
Für einen halboffenen Kopfhörer schirmt der Fostex T50RP mk3 etwas stärker ab als gewohnt. Kleinere Geräusche, die sonst beim Mixen und Mastern stören könnten, bleiben außen vor. Natürlich ist die Isolation nicht so hoch wie bei geschlossenen Modellen, die auch aufgrund der Abschirmung nach außen eher für Musiker beim Recording in Mikrofonnähe zu empfehlen sind.
Klangfarbe des Fostex T50RP mk3
Der Bass reicht nur mäßig weit in die untersten Frequenzregionen hinab (die Herstellerangabe von 15 Hz bezieht sich wohl auf -6 dB). Wirklich vermisst habe ich das nicht. Lobenswert sind vielmehr die Impulstreue (siehe unten) und dass es keine übereifrigen Hochbässe, also keine Maskierungen der unteren Mitten gibt.
À propos: Die Mitten sind insgesamt eher zurückhaltend, wie die Gegenüberstellung mit dem AKG K271 MKII (geschlossen, ~140 Euro) oder dem beyerdynamic DT 880 PRO (halboffen, ~240 Euro) zeigt. Das ist weitestgehend als Charakterunterschied zu verbuchen, der nach der Eingewöhnung beim Abmischen berücksichtigt werden kann. Der populäre beyerdynamic DT 990 PRO (offen, ~150 Euro) ist sogar noch einen Tick schüchterner in den Mitten. Das zusätzliche Abhören über Studiomonitore ist ohnehin immer ratsam.
Neben den dezenten Mitten rücken die Höhen etwas mehr in den Fokus – das lässt die hohe Detailfreude zum Vorschein kommen. Übereifrige Zischlaute habe ich dabei nicht vernommen und die Ermüdungserscheinungen bei langen Sessions halten sich in Grenzen.
Raumklang und Impulstreue
Der Raumklang überzeugt mich vollends. Im Stereopanorama und in der Tiefenstaffelung sind einzelne Klänge sehr gut voneinander getrennt lokalisierbar. Für diese Preisklasse wird eine sehr ansprechende Leistung geboten. Erst bei wesentlich kostspieligeren (halb-)offenen Modellen erwartet dich ein hörbarer Qualitätszuwachs.
Im Bass macht sich die verhältnismäßig hohe Impulstreue bemerkbar, der Sound ist also angenehm straff und diszipliniert durch schnelles Ein-/Ausschwingen der Membranen. Kurze Kickdrums ertönen mit einer herrlich klaren Kontur und die Transienten aller Klänge stechen akkurat hervor.
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Fostex T50RP mk3 Test-Fazit
Der Fostex T50RP mk3 ein sehr starker Kandidat im Reigen der erschwinglichen Studiokopfhörer. Gerade im Bereich der halboffenen Modelle mit ihrem Kompromiss aus leichter Schallisolation und luftigem Raumklang ist eine Belebung des Marktes willkommen.
Pünktlich ein- und ausschwingende Membranen sorgen für tighte, trockene Bässe und konturscharfe Transienten im Allgemeinen. Weiterhin weiß die Räumlichkeit zu überzeugen, da sämtliche Einzelschallereignisse gut voneinander separiert erklingen und die Tiefenstaffelung der Elemente im Mix deutlich abgebildet wird.
Die zwei beiliegenden, robust gefertigten Klangleiter (3 und 1,2 Meter, beide glatt) werden über einen Miniklinkenstecker mit der linken Ohrmuschel verbunden, so dass ein Austausch flugs erledigt ist und viele andere Kabel von Drittherstellern genutzt werden können.
Das Klangbild ist in den Mitten ein wenig zurückhaltend, ganz ähnlich wie etwa beim beyerdynamic DT 990 PRO. Dramatisch ist das nicht, doch generell wünsche ich mir bei Studiokopfhörern eben die größtmögliche Neutralität.
Alles in allem bereichert also endlich mal wieder ein gelungenes halboffenes Modell den Markt, das sich die meisten geneigten Musiker und Produzenten werden leisten können. So gibt es sehr gute viereinhalb von fünf Punkten im Fostex T50RP mk3 Testbericht auf delamar.
Features Fostex T50RP mk3 Review
- Hersteller: Fostex
- Orthodynamischer Kopfhörer
- Halboffene, ohrumschließende Konstruktion
- Übertragungsbereich: 15 – 35.000 Hz
- Maximale Eingangsleistung: 3.000 mW
- Impedanz: 50 Ω
- Empfindlichkeit: 92 dB (@ 1 kHz, 1 mW)
- Kabel
- abnehmbar
- einseitig zugeführt
- Kabel A: 3 m, glatt, mit 6,3-mm-Stecker
- Kabel B: 1,2 m, glatt, mit 3,5-mm-Stecker
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