Fostex HP-A8C Testbericht
Fortgeschrittener Kopfhörerverstärker & DAC

Fostex HP-A8C
Der Fostex HP-A8C dürfte vor allem den audiophilen Musikern viel Freude bereiten. Was der Kopfhörer-Amp alles kann, erfährst Du in unserem Test.

Felix Baarß Von Felix Baarß

Fostex HP-A8C Test-Fazit

4.5

DELAMAR
SCORE

Kopfhörerverstärker und D/A-Wandler für hohe Ansprüche.

Klanglich makellos sauber, aber nicht klinisch, kräftig (auch für 600-Ohm-Modelle und Magnetostaten) sowie mit einer bemerkenswerten Vielzahl von digitalen Eingangswegen - dieser Kopfhörerverstärker und Wandler kann sich hören lassen!

zum detaillierten Fostex HP-A8C Testfazit

PRO

  • Feinster Klang der Wandler & Verstärker
  • Hohe Verstärkung taugt für Kopfhörer aller Art
  • Sehr reichhaltiges Angebot an digitalen Eingängen
  • DSD-Playback (2,8 MHz) wird unterstützt
  • Gediegene Verarbeitung und vornehme Optik
  • SD-Karten-Slot
  • Fernbedienung

CONTRA

  • Keine XLR-Outputs
  • Kopfhörer- und Lautsprecherausgänge nicht gleichzeitig nutzbar

Für wen?
Anspruchsvolle Liebhaber hochauflösender digitaler Musik, die hauptsächlich über Kopfhörer genießen wollen.

Preis: 999,00 Euro
UVP: 1159,00 Euro

Was ist es?

Der Fostex HP-A8C ist ein Kopfhörerverstärker mit zwei gleichzeitig gespeisten Klinkenausgängen und einem Cinch-Output für Lautsprecher. Der Digital-Analog-Wandler (32 Bit) an Bord vertont die Signale, die von den Eingängen oder dem integrierten SD-Kartenleser kommen.

Auch Audiodateien im hochauflösenden DSD-Format lassen sich abspielen. Zur analogen Signalzuführung dient ein Cinch-Eingang. Alle Spezifikationen findest Du wie immer im Infokasten.

Das Gerät ist zum Straßenpreis von 999,- Euro (inkl. MwSt.) im deutschen Musikalienfachhandel erhältlich.


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Fostex HP-A8C Test

Erster Eindruck

Wie für Fostex und viele andere Audiogeräte aus Japan typisch, ist das Design angenehm schlicht. Das verspiegelte Frontpaneel dürfte an vielen Arbeitsplätzen und in den Wohnzimmern von Musikfreunden eine gute Figur machen.


PASSEND DAZU


Gehäuse und die Bedienelemente zeigen sich makellos, so meine Einschätzung nach normalem Gebrauch im Testzeitraum. Die Wärmeentwicklung ist moderat. Wie üblich sollte beim Einbau in ein Regal etwas Luft über den Schlitzen an der Oberseite gelassen werden.

Inbetriebnahme des Fostex HP-A8C

Die Inbetriebnahme gelingt flott dank internem Netzteil mit standardisierter Kaltgerätebuchse sowie dem reibungslos installierten USB-Treiber. Der ausreichend große Lautstärkeregler ist gerastert (0,5-dB-Schritte) mit klar spürbarer, aber haptisch angenehm weicher Abstufung. Die Kappe sitzt fest auf dem Drehgeber.

Bedienung

Die Konfiguration der Eingänge und Funktionen lässt sich komplett über einen kleinen, drückbaren Drehregler (drückbar) realisieren. Bei Bedarf geht es noch einen Tick bequemer über die mitgelieferte Fernbedienung.

Bei all dem ist das OLED-Segment-Display (Weiß auf Schwarz) sehr gut lesbar, sofern man nicht aus einem steilen Winkel von oben draufblickt – die Segmentfläche liegt recht tief hinter der transparenten Frontpaneel-Abdeckung. So ist der durch das folgende Foto erweckte Eindruck etwas irreführend:

Fostex HP-A8C Testbericht
Der Fostex HP-A8C spielt auch das hochauflösende DSD-Format ab.

Anschlüsse

Die Armada aller Ein- und Ausgänge findest Du bei Bedarf in unseren Infokasten. Festzuhalten bleibt, dass der Fostex HP-A8C äußerst vielseitig beschlagen ist, was die digitale Signalzuführung betrifft. Hier wird jeder einen passenden Einspeiseweg finden.

Ausgänge

Vorne, genau in der Mitte, sitzen die beiden 6,3-mm-Klinkenausgänge (standesgemäß vergoldet) für die Kopfhörer deiner Gunst. Stecker rasten hier sehr akkurat ein, prima. Beide werden gleichzeitig mit dem Signal versorgt, umschalten muss man also nicht, was nicht zuletzt bei einem direkten Kopfhörervergleich komfortabel ist.

Fostex HP-A8C
Verschiedene Anschlussmöglichkeiten hält der Fostex HP-A8C natürlich auch bereit.

Andererseits ist es leider nicht möglich, die Kopfhörerbuchsen und die Cinch-Outputs gleichzeitig zu beschicken.

Anschluss der Lautsprecher

Als ausgewiesener Kopfhörerverstärker braucht das Gerät nicht zwingend mehr als ein Cinch-Paar für den Output. Dennoch würden sich meine Lautsprecher via XLR über die (Achtung, Spoiler!) tolle Klangqualität des Digital-Analog-Wandlers freuen.

Hätte man auf die Cinch-Outputs verzichtet, wäre dafür vielleicht noch Platz gewesen, andernfalls hätte ich auch ein etwas größeres Gehäuse liebend gerne in Kauf genommen. Nun gut, das Gerät bewegt sich eben im Hi-Fi-Dunstkreis.

SD-Kartenslot

Der SD-Kartenslot befreit dich von jeglichem weiteren Equipment. Du brauchst nur noch Kopfhörer, um deine Lieblingsmusik in den Headphones zu hören.

Für die Wiedergabe via SD-Karte stehen lediglich Play/Pause und das Springen zum nächsten Stück im aktuellen Verzeichnis zur Verfügung. Das ist rudimentär, aber wirklich ankreiden kann man das dem Hersteller nicht – es handelt sich letztlich um ein Extrafeature mit den essentiellen Bedienfunktionen, nicht mehr und nicht weniger.

DSD-Playback

Der Fostex HP-A8C ermöglicht das Playback von DSD-Dateien mit maximal 2,8 MHz. Mehr zu diesem Format findest in unserem Korg DS-DAC-100 Testbericht gleich am Anfang. Jedenfalls schön, dass es diese neuartige Technologie auch hier Einzug gehalten hat, auch wenn die unterstützte Abtastrate nicht die höchste ist (der kleine Fostex HP-A4 liest 5,6 MHz).

Das DSD-Playback ist via USB oder per SD-Kartenleser möglich, wie erwähnt ist Letzteres aber recht spartanisch. Ich empfehle, DSD über geeignete Programme auf dem Rechner laufen zu lassen und via USB an den A8C zu schicken – auch der Hersteller selbst bietet mit dem »Fostex Audio Player« eine hauseigene Software an.

Sonstiges zur Technik

Dank Upsampling-Funktion lässt sich Audiomaterial mit relativ geringeren Abtastraten auf die zwei- oder vierfache Auflösung hochrechnen – z.B. 48 kHz-Dateien auf bis zu 192 kHz. Der Sound gewinnt dadurch einen Tick mehr Transparenz und »Offenheit«, scheint mir. So habe ich auch meine Klangeindrücke (siehe unten) gesammelt.

Fostex HP-A8C Review
Für alle, die ihren Sound noch etwas feiner haben möchten: Der Fostex HP-A8C.

Als Master Clock dient entweder der interne Taktgeber (übrigens ein je nach Umgebungstemperatur kompensiert schwingender Quarzoszillator) oder ein Signal via digitalem Eingang.

Verstärkung

Pegelreserven gibt es zu Genüge, wie man es von einem spezialisierten Amp erwarten darf – auch für dynamische Modelle mit extrem hoher Kopfhörer-Impedanz und elektro-/magnetostatischen Modellen. Denn neben dem regulär per Poti einstellbaren Maximum steht im Optionsmenü noch ein Gain-Boost bereit – gewaltige 20 dB können hier zusätzlich draufgepackt werden.

Klangeindruck

Der Klang ist vornehm neutral, ja geradezu entspannt (aber nicht zahmer als vom jeweiligen Musikstück intendiert). All das bei müheloser Reproduktion der Räumlichkeit und außerordentlich feiner Auflösung, die nicht analytisch kalt wirkt. Zumindest wenn Du nicht schon komplett durch hochwertige Kopfhörer-Röhrenverstärker »verdorben« bist.

Für das Studio geeignet?

Die klangliche Neutralität macht den Fostex HP-A8C für den Studioeinsatz fit. Zumindest theoretisch, denn bedenke folgende Einschränkungen: Du musst entweder auf die Wandler des Geräts anstelle jener deines Audio-Interfaces zurückgreifen oder die Cinch-Buchsen als analoge Eingänge nutzen.

Wer braucht diesen Kopfhörerverstärker?

Naturgemäß werden einige Kopfhörer mehr von den Signalen dieser schwarzen Schönheit profitieren als andere. Ich kann lediglich sagen, dass alle von mir getesteten Modelle zumindest ein Bisschen feiner, aufgeräumter tönten als der Kopfhörerausgang unserer Studio-Arbeitspferde (RME Fireface 800 und RME Fireface UCX), manche auch zwei Bisschen.

Zu Letzteren zähle ich etwa den beyerdynamic DT 990 PRO, wenngleich solche relativ günstigen Kopfhörer nicht die Hauptabnehmer für Boliden wie den HP-A8C sind.

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Fostex HP-A8C Test-Fazit

Der Fostex HP-A8C klingt in höchstem Maße sauber, gelassen und rund. Diejenigen, die nicht auf eine gewisse Röhrensättigung verzichten wollen, sollten den Kopfhörerverstärker zumindest einmal intensiv probehören – denn der Sound ist im besten Sinne nüchtern, aber nie steril.

Die passgenaue Kombination aus Wandler und Verstärker in einem Gerät macht’s möglich – natürlich nur mit einem entsprechend hochwertigen Kopfhörer und ganz besonders wohl mit dem Fostex TH-900. Dabei können auch Modelle mit geringer Empfindlichkeit (meist die mit hoher Impedanz) mehr als ausreichend versorgt werden.

Für Equipment dieser Art, Klasse und Abmessungen sind die Möglichkeiten zur Einspeisung grandios. Weiterhin zieren das Gerät Extras wie der SD-Kartenleser und das DSD-Playback, auch eine Fernbedienung wird mitgeliefert.

Design und Verarbeitung sind auf hohem Niveau, etwas anderes wäre den klanglichen Qualitäten, der Ausstattung und dem Preis auch nicht angemessen sein.

Ausgangsseitig wäre XLR angesichts der Qualität des verbauten Wandlers hingegen noch das Sahnehäubchen gewesen. À propos Lautsprecherausgänge: Leider ist die gleichzeitige Nutzung von der Klinken- und Cinch-Ausgänge nicht möglich.

Das war’s dann aber schon mit der dezenten Kritik im Fostex HP-A8C Testbericht und so kann dieser klanglich überaus souveräne Kopfhörerverstärker viereinhalb von fünf Punkten verbuchen. Sehr gut.

Features Fostex HP-A8C Review

  • Hersteller:   
  • Kopfhörerverstärker und Digital-Analog-Wandler
  • Eingänge:
  • Digital:
  • USB – max. 32 Bit* & 192kHz (*Windows: 24 Bit)
  • 2 x Optisch (TOSLINK) – S/PDIF (44,1 – 192 kHz)
  • Koaxial (Cinch) – S/PDIF (44,1 kHz – 192 kHz)
  • AES/EBU
  • Analog:
  • Cinch
  • Ausgänge:
  • Analog:
  • 2 x Kopfhörer (6,3 mm)
  • Maximale Ausgangsleistung: 700 mW (32 Ω)
  • Empfohlene Last: 16 – 600 Ω
  • THD: <0,002% @ 1 kHz, 32 Ω, 100 mW
  • Übertragungsbereich: 10 – 80.000 Hz (±0,3 dB)
  • Digital:
  • Optisch (TOSLINK) – S/PDIF
  • Koaxial (Cinch)
  • SD-Slot für Karten mit max. 32 GB
  • DSD-Playback (2,8 MHz) via USB oder SD
  • Stromverbrauch: 24 W
  • Maße: 213 x 78 x 314 mm
  • Gewicht: ~3.75 kg
  • Fernbedienung und Handbuch mitgeliefert

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