Forte 9 Premium Test
Notensatz wird noch einfacher
Von Fabian Eckert am 24. Oktober 2017
Forte 9 Premium Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Sehr zugängliches Notensatzprogramm mit diversen Extras. Diese Notationssoftware punktet insbesondere mit ihrer einfachen Bedienung. Das ist nichts Neues, aber das frische, klarere Design, die andockbare Eingabepalette, die virtuelle Klaviatur und vieles mehr erleichtern die Arbeit mehr denn je. Zahlreiche weitere Optimierungen in der Funktionalität machen ein Update schmackhaft. Nur die Extrafunktionen wie der Notenscan und der Umgang mit MusicXML-Dateien sollte noch optimiert werden.
PRO
- Sehr übersichtlich und leicht bedienbar – mehr denn je
- Viel Freiheit bei der Gestaltung der Notenblätter
- Kleine Sample Library mit Klängen klassischer Orchesterinstrumente
- Vertonung und Effekte mithilfe von VST-Plugins
- Sauberer Export als PDF oder Bilddatei + Audioausgabe als WAV oder MP3
- Scan & Erkennung von Notenblättern auf Papier möglich
- Starkes Preis-Leistungs-Verhältnis
CONTRA
- Fehlender Feinschliff beim Noten-Bilddatei-Import oder der MusicXML-Verarbeitung
Für wen?
Hobbyisten und semiprofessionelle Musiker, Musikschüler und -lehrer sowie Chorsänger.
Was ist es?
Mit Forte 9 Premium steht ein Notensatzprogramm für Computer mit Windows zur Verfügung. Vor allem Hobbymusiker, Musikschüler und Chorsänger sollen damit Notenblätter leicht erstellen können. Es handelt sich bei Forte 9 Premium um die vollausgestattete Version des Musikprogramms zum Noten schreiben. Alternativ dazu steht eine Basisversion mit reduziertem Umfang zur Verfügung.
Wert gelegt wurde laut den Entwicklern auf eine einfache Bedienung. So sollen beliebig komplexe Partituren ohne Kopfzerbrechen kreiert werden können. Notenblätter von Grund auf erstellen ist natürlich nicht die einzige Funktion: Auch das Einscannen von Notenblätter auf Papier sowie das Importieren und Exportieren (z.B. in das populäre Format MusicXML oder PDF) und Drucken ist möglich.
In diesem Forte 9 Premium Review nehmen wir insbesondere die Neuerungen unter die Lupe. Struktur und Kerntugenden des Programms haben sich seit unserem Forte 7 Premium Test nicht geändert. Die Upgrade-Preise variieren je nach vorhandener Version und Edition (beim Verfassen dieses Reviews zwischen 29,- und 129,- Euro).
Einführungsangebot
Bis zum 8. November 2017 kostet Forte 9 Premium 129,- Euro statt 189,- Euro.
Forte 9 Premium: Features
- Notensatzprogramm für Windows
- Bis zu 32 Notenzeilen
- Bis zu 4 Stimmen pro Notenzeile
- Bis 16 Liedstrophen pro Zeile
- Gitarren-Grifftabelle
- Eingabe
- Schrittweise oder in Echtzeit
- Per MIDI-Keyboard
- Per Computertastatur
- Per virtuellem Keyboard mit Anzeige der Notennamen (5 Systeme)
- Flexible Gestaltung der Notenblätter, jetzt mit Unicode-Schriftzeichen & Symbolen
- Vertonung mit Samples von orchestralen Instrumenten
- Virtuelle Instrumente und Effekte via VST-Schnittstelle nutzbar
- Scan und Umsetzung von Notenblättern in eine Partitur
- Monophone Notenerkennung über ein Mikrofon
- Videoexport (Screencast) der Geschehnisse auf dem Bildschirm
- Erstellung von Stimmauszügen
- Export vertonter Partituren als WAV oder MP3
- Export von Partituren in PDF-Dateien
- Import & Export von MIDI-Dateien
- Import & Export von MusicXML
- Partituren mit kostenloser App (Android & iOS) abspielbar
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Forte 9 Premium Test
Erster Eindruck: Frisches Design
Bei der neuen graphischen Oberfläche orientierte sich der Hersteller an den Prinzipien des »flat design«. Die Linienführung und die Symbole für die verschiedensten Programmfunktionen im kategorisierten Menü à la Microsoft Office & Co. wirken moderner.
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Dazu kommt beispielsweise noch die dunkelgraue Markierung eines Symbols, wenn das entsprechende Funktion gerade aktiviert ist (z.B. die Eingabepalette). So wirkt alles klarer, in der Tat wurde die Ankündigung einer besseren Orientierung gut umgesetzt und übersichtliches Arbeiten ist möglich.
Löblich ist weiterhin die Unterstützung von Tablets mit Windows 10 (mit Touchscreen-Gesten wie Scrollen durch »Wischen« und Zwei-Finger-Zoom) sowie die Optimierung für hohe Bildschirmauflösungen.
Andockbare Eingabepalette mit Klaviatur
Die Eingabepalette – das wohl wichtigste Werkzeugkasten beim täglichen Arbeiten – kann mit dieser Version an den unteren Rand des Programmfensters angedockt werden, siehe Bild unten. Allein das finde ich schon sehr dienlich für eine aufgeräumte Oberfläche.
Zusätzlich erscheint jetzt noch eine kleine virtuelle Klaviatur zur Noteneingabe (natürlich mit hörbaren Tönen beim Klicken). Diese bietet bis zu 88 Tasten wie bei einem ausgewachsenen Flügel und vergrößert/verkleinert sich dynamisch je nach Fensterbreite.
Wer denkt, dass das nur ein Gimmick ist, wird vielleicht davon überzeugt, dass auf den Tasten die Notennamen angezeigt werden können. Und das in fünf verschiedenen Systemen:
- Deutsche Bezeichnung
- Englische Bezeichnung
- Italienische Bezeichnung
- Stufenbezeichnung
- Relative Solmisation (»Do« ist immer der Grundton, praktisch für Sänger)
Übrigens: Das Mischpult kann in diesem Modus ebenfalls angezeigt werden – es wird einfach seinerseits oben an die angedockte Eingabepalette geheftet. Alles auf einen Blick, sauber platziert ohne dass man sich mit herumfliegenden Fenstern herumschlagen muss.
Schriftzeichen & Symbole vieler Sprachen nutzen
Mit der Unicode-Unterstützung ist Forte 9 Premium da angekommen, wo es ein anspruchsvolles internationales Publikum erwartet. Das Programm kann mit weit mehr als nur dem deutschen Alphabet und einer Handvoll weiterer Zeichen umgehen.
Das bedeutet, dass Du Schriftzeichen aller denkbaren Sprachen – Chinesisch, Japanisch, Hebräisch, Kyrillisch und noch viel mehr – sowie Sonderzeichen schreiben kannst. Und das überall:
Unicode in …
- Liedtexten
- Titeln
- Namen
- Freien Texten
- Dateinamen
Und selbst wenn es bei den Partituren bisher nur an einigen wenigen Schriftzeichen für die letzte Präzision hakte, ist diese Neuerung willkommen. Auch lassen sich Projekte und sonstige Dateien mit Unicode-Schriftzeichen im Dateinamen problemlos einlesen/importieren etc.
Einfacher Modus – Forte 9 Premium entschlackt
Beim Wechsel zwischen diesen beiden Modi ändert sich die Menüleiste – Du hast die Wahl zwischen voller Funktionalität im Expertenmodus (bislang war das die einzige Möglichkeit) und einer stark reduzierten Fassung. Hier im Bild siehst Du Letztere, wobei die Menüleiste auf einen einzigen Karteireiter eingedampft wird:
Das Steckenpferd der Vorgängerversionen von Forte 9 Premium – die einfache Bedienung – wird jetzt also noch besser aufgezäumt. Prinzipiell begrüße ich das sehr, wenngleich ich mir eine etwas besser zu meinen Bedürfnissen passende Palette von Funktionen wünschen würde.
Optimal wäre hier natürlich eine vollkommen frei zusammenstellbare Menüleiste im einfachen Modus. Der Fairness halber muss an dieser Stelle aber die kleine »Quick Access Toolbar« oben links in der Titelzeile erwähnt werden, die genau das bietet. Da verschmerze ich gerne, dass sie sehr klein ist und nicht für alle Funktionen aussagekräftige Symbole zur Verfügung stellt.
Weitere Verbesserungen der Bedienbarkeit
- Bequeme Lautstärkeregelung im Start-Reiter
- Notensequenz markieren und nur diese abspielen
- Noten ausschneiden, kopieren und einfügen per Kontextmenü (Rechtsklick)
- Auswahl von allen Elementen des gewählten Typs per Kontextmenü
- … und vieles mehr
Ich denke, das spricht für sich. Wo vorher noch Lücken im Bedienkomfort klafften, wurden diese weitgehend geschlossen. Gerade die erweiterte Funktionalität im Kontextmenü hat mir sehr geholfen.
Extras in Forte 9 Premium noch nicht ganz ausgereift
Die Zusatzfunktionen von Forte 9 Premium sind klasse, dürfen aber gerne noch etwas mehr Feinschliff erfahren. In der Noten-Scanfunktion funktionierte der Bilddatei-Import bei mir nicht. Einmal stürzte das Programm ab und bei einer anderen Bilddatei wurde das Laden leider verweigert.
Die Scan-Komponente sollte angesichts des geforderten Preises eher als Goodie betrachtet werden. Andere etablierte Spezialprogramme zum Noten schreiben kosten mehr als das Doppelte von Forte 9 Premium.
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Forte 9 Premium Test-Fazit
Die Trumpfkarte von Forte 9 Premium sticht jetzt mehr denn je – das Design ist klarer und moderner, die Eingabepalette lässt sich am unteren Fensterrand andocken und auf Wunsch erscheint die Menüleiste in stark vereinfachter Form, beschränkt auf die wichtigsten Funktionen. Außerdem wurde das Kontextmenü um wichtige Funktionen erweitert (Noten ausschneiden und einfügen, alle Elemente des derzeit gewählten Typs selektieren etc.).
So erreicht der Hersteller seine hauptsächliche Zielgruppe – Musiklehrer und -schüler, Chorsänger und Hobbymusiker – bestens. In diese Schneise schlägt auch der tadellos funktionierende Export von Partituren als PDF oder Bilddatei sowie von vertonten Noten als MP3 oder WAV, um die Kompositionen Mitmusikern oder Musikschülern zur Verfügung stellen zu können.
Nicht vergessen werden darf die Unicode-Unterstützung. Damit sind jetzt Schriftzeichen und Symbole aus allen erdenklichen Sprachen möglich – in Liedtexten und sonstigen Beschriftungen sowie Dateinamen von Projekten und mehr.
Wie gehabt: Komplexe Partituren aller Art erstellen, die mit Bildern, Liedtexten und sonstigen Beschriftungen in beliebiger Gestaltung versehen werden. Mit dem FORTE Player steht eine kleine, gute Sample Library mit Klängen klassischer Orchesterinstrumente zur Verfügung, um Partituren zu vertonen. Alternativ nutzt Du VST-Instrumente und Effekte. Wer also schon eine opulente Orchester-Library sein Eigen nennt, genießt Eigenkompositionen in feinster Vertonung.
Viele Extrafunktionen schmücken das Programm. An dieser Stelle kann ich nur einige benennen, die Liste ist einfach zu lang. Projekte lassen sich in einer Android- und iOS-App öffnen und abspielen, was spätestens für eine Notensatzsoftware in dieser Preisklasse hervorzuheben ist. Außerdem ist der Scan von Notenblättern möglich, wofür ansonsten kostspielige eigenständige Software herhalten muss (auch wenn es nicht immer zu 100% perfekt funktioniert).
Dieses Programm zum Noten schreiben punktet mit einem überaus starken Preis-Leistungs-Verhältnis. Ein so umfassendes Paket bekommst Du sonst nirgends. Die Bedienung konnte noch einfacher und vergnüglicher gestaltet sowie um wichtige Funktionen im Schnellzugriff erweitert werden. Alles in allem verdient sich der Kandidat im Forte 9 Premium Test daher viereinhalb von fünf Punkten. Sehr gut.
Features Forte 9 Premium Review
- Hersteller: Lugert Verlag
- Notensatzprogramm für Windows
- Bis zu 32 Notenzeilen
- Bis zu 4 Stimmen pro Notenzeile
- Bis 16 Liedstrophen pro Zeile
- Gitarren-Grifftabelle
- Eingabe
- Schrittweise oder in Echtzeit
- Per MIDI-Keyboard
- Per Computertastatur
- Per virtuellem Keyboard mit Anzeige der Notennamen (5 Systeme)
- Flexible Gestaltung der Notenblätter, jetzt mit Unicode-Schriftzeichen & Symbolen
- Vertonung mit Samples von orchestralen Instrumenten
- Virtuelle Instrumente und Effekte via VST-Schnittstelle nutzbar
- Scan und Umsetzung von Notenblättern in eine Partitur
- Monophone Notenerkennung über ein Mikrofon
- Videoexport (Screencast) der Geschehnisse auf dem Bildschirm
- Erstellung von Stimmauszügen
- Export vertonter Partituren als WAV oder MP3
- Export von Partituren in PDF-Dateien
- Import & Export von MIDI-Dateien
- Import & Export von MusicXML
- Partituren mit kostenloser App (Android & iOS) abspielbar
PASSEND ZUM Forte 9 Premium Test