Forte 7 Premium Test
Notensatzprogramm
Von Fabian Eckert
Forte 7 Premium Test-Fazit
4
DELAMAR
SCORE
Einfach zu bedienendes Notensatzprogramm für Musiker. Mit einem tollen Preis-Leistungs-Verhältnis positioniert sich die Notensatzsoftware bestens für Musiker, Lehrer und Studenten im Markt.
PRO
- Erfreulich übersichtlich und einfach zu bedienen
- Sehr freie Gestaltung der Notenblätter
- Klangbibliothek mit allen klassischen Orchesterinstrumenten
- Vertonung/Effektveredelung via VST-Plugins möglich
- Scannen und Erkennen von Noten möglich
- Tolles Preis-Leistungs-Verhältnis
CONTRA
- Zusätzliche Features könnten noch besser sein
Für wen?
Musiker sowie Musiklehrer und -schüler, die ein einfach bedienbares Notationsprogramm suchen.
Was ist es?
Forte 7 Premium ist die vollausgestattete Variante einer Notationssoftware für Windows, also eines Programmes, mit dem sich Notenblätter aller Art erstellen lassen. Diese lassen sich zudem einscannen, importieren, exportieren (auch in das zunehmend verbreitete Format MusicXML oder einfach als PDF) und ausdrucken.
Der Fokus liegt auf einer einfachen Bedienung, die es allen Musikern sowie Musiklehrern und -schülern ermöglichen soll, Partituren beliebiger Komplexität zu erstellen. Auf dieses Versprechen hin werden wir das Notensatzprogramm im Forte 7 Premium Testbericht entsprechend überprüfen.
Das Programm ist zum Preis von 189,- Euro (inkl. MwSt.) über die Website des Herstellers erhältlich. Schnellentschlossene profitieren noch bis zum 17.11. von vergünstigten Preisen für alle Versionen des Programms, so ist Forte Basic schon ab 15,- Euro zu haben. Käufer einer Vorgängerversion erhalten zudem einen Rabatt für das Upgrade.
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Forte 7 Premium Test
Start
Die Installation ist schnell erledigt, woraufhin ein Direktlink zum Download des Forte Player (nur Premium) geklickt werden kann – dabei handelt es sich um die Komponente zur Vertonung in gehobener Klangqualität, zumindest in Relation zu den günstigeren Versionen. Die Daten werden ungefragt auf Laufwerk C: installiert wird, gerne hätte ich die freie Wahl gehabt, es sind immerhin 640 Megabyte.
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Das Programm startet mit dem Hinweis auf die erfolgreiche Installation des Forte Player und einer kurzen, festlichen Orchesterphrase. Wem das zu verspielt ist, der kann das in den Optionen deaktivieren. Die automatische Suche nach Updates (ebenfalls abschaltbar) ist ein hilfreicher Service, um stets auf dem neuesten Stand zu sein und funktioniert gut.
Erste Schritte mit Forte 7 Premium
Gut gelungen ist die jederzeit sichtbare Knopfleiste in der Titelzeile von Forte 7 Premium. So habe ich immer Zugriff auf die elementaren Funktionen: Speichern, Auswählen, Rückgängigmachen und Wiederherstellen, Abspielen, Stoppen, Stummschalten und Drucken. Darunter ist die große Menüleiste nach »Ribbon«-Art von Microsoft Word und Konsorten. Die ist sehr übersichtlich gestaltet, sinnvoll unterteilt und mithilfe der Symbole findet man mit der Maus sehr schnell die gewünschte Funktion.
Die Hilfedatei ist umfangreich, gut strukturiert und wird von sehr vielen Bildern unterstützt. Ein etwas älteres, aber für die Basisfunktionen unverändert gültiges Einführungsvideo demonstriert in zehn Minuten, wie das Notenblatt von »Hänschen Klein« erzeugt werden kann. Dabei werden die wichtigsten Werkzeuge und Bearbeitungsschritte klar. Zudem gibt es eine Handvoll guter YouTube-Tutorials vom Hersteller, wie das nachstehende Einführungsvideo.
Notation in der Praxis
Die drei »Paletten« sind die wichtigsten Komponenten zum Editieren der Noten und zum Abmischen der erzeugen Klängen. Zunächst die Eingabepalette mit allen Noten und Symbolen.
Im Eigenschaftenfenster verstecken sich die Details. Darin kannst Du praktisch alle Einstellungen für die gesetzten Noten und Symbole vornehmen. Die Unterteilung in die verschiedenen Reiter und die Strukturierung der darin dargebotenen Bearbeitungsmöglichkeiten ist gut gelungen.
Die Eingabe von Noten erfolgt per Maus, Tastatur und MIDI-Keyboard bzw. sonstigen Controllern. Die Mauseingabe gelingt sehr gut, weil die Notenvorschau im Zählzeit-Raster (je nach angewählter Notenlänge) mitspringt. Eine rot gestrichelte Linie, quasi ein vertikal angelegtes »Taktlineal«, verbessert dabei die Sichtbarkeit. Pausensymbole werden zur Vervollständigung der Partitur automatisch gesetzt. Zum horizontalen Scrollen dienen die Pfeiltasten deiner Tastatur, zum vertikalen auch das Mausrad. Gerne sähe ich noch den Zoom per Mausrad (z.B. während gedrückt Strg-Taste wie bei Browsern).
Mit einem Klick auf die virtuelle Klaviatur oder durch Tippen eines entsprechenden Notenbuchstabens auf deiner Tastatur (Taste »C« für ein C etc.) wird die jeweilige Note gesetzt. Dies erleichtert und beschleunigt das Arbeiten wesentlich – eine sehr schöne Neuerung in Version 7.
Anspruchsvolle Komponisten vermissen vielleicht die Funktion, Noten zu setzen, die sich in ihrem Verlauf sowohl über den Violin- als auch den Bassschlüssel hinweg erstrecken. Stattdessen werden Hilfslinien gezeichnet, die sich irgendwann mit den Linien des Bassschlüssels überschneiden. Abgesehen davon fehlt nichts, was den Notensatz als Kernkompetenz einer solchen Software betrifft.
Premium oder Home?
Die abgespeckte Home-Version ist für etwa 90 Euro erhältlich. Im Gegensatz zur hier getesteten Premiumvariante können übrigens nur 16 Zeilen Partitur, 2 Stimmen und maximal 6 Strophen erstellt werden. Auch fehlen der Forte Player, sowie die erweiterten Funktionen wie das Scannen von Noten oder die Noteneingabe per Mikrofon.
Auch der Export von MusicXML oder das Erstellen von Stimmauszügen, um etwa dem Pianisten nur seine Noten übergeben zu können, sind der Premiumversion vorbehalten.
Ich greife hier etwas vorweg: Der Hauptgrund, sich die Premiumversion zu holen ist nach unserem Test sicherlich das Aufheben der Limitierungen im Notensatz. Die Zusatzfunktionen sind eher als Goodie zu sehen.
Gestaltungsmöglichkeiten
Beliebig viele, beliebig lange Notenzeilen lassen sich erstellen. Darin sind sämtliche Zeichen der Notenschrift nutzbar, anders als in den abgespeckten Versionen des Programms.
Ein einfaches, aber hilfreiches Mittel: Noten können verschiedenfarbig gesetzt werden. Eine denkbare Anwendung wäre beispielsweise, dass bei Chören die Tenornoten in Farbe A, Noten für den Bass in Farbe B und dergleichen angezeigt werden. Auch zur leichteren visuellen Orientierung über mehrere Zeilen hinweg lassen sich geradzahlige Zeilen (und ggf. alle darauf befindlichen Zeichen) in Farbe A und ungeradzahlige in Farbe B setzen.
Auch lassen sich Bilder einfügen und die Schriftart ändern, je nachdem, was auf deinem Windows-Rechner so alles an Schrifttypen installiert ist.
Frisch hinzugekommen ist die Funktion, komplette Partituren oder Einzelstimmen in eine PDF-Datei zu exportieren. Sehr schön für größtmögliche Kompatibilität mit praktisch allen denkbaren Geräten – selbst E-Book-Reader. Das Ganze funktioniert sehr schnell und zuverlässig.
Export in Android-App
Weiterhin gibt es eine kostenlose Android-App, mit der sich Forte-Dateien auch auf dem Tablet oder auf dem Smartphone ansehen/abspielen lassen. Das klappte hier einwandfrei, wobei einfache Regler für Geschwindigkeit und Transport zur Verfügung stehen.
Feine Angelegenheit, denn gerade Tablets sind quasi als die Notenhefte des 21. Jahrhunderts sehr praktisch. Die Darstellung in der App scrollt mit, sie spielt auch die Partitur ab, so dass ein Werk auch unterwegs gehört bzw. vorgestellt werden kann.
Vertonung
Um die Noten zum Klingen zu bringen, stehen in der hier getesteten Premium-Version Samples der typischen Orchesterinstrumente im Umfang von 640 MB zur Verfügung. Die Qualität der Klänge geht in Ordnung für den Preis, der weit unter dem der meisten Mitbewerber liegt. Es ist ohnehin nicht die Hauptaufgabe eines Notationsprogramms, Musik produzieren zu können. Hier sind ein paar Eindrücke der Orchester-Klangbibliothek:
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von w.soundcloud.com zu laden.
Schön: Virtuelle Instrumente (Plugins im VST-Format) lassen sich zur Vertonung nutzen. Besitzer von hochwertigen Piano-, Streicher- und sonstigen Plugins, die realitätsnähere Klänge liefern, stehen somit tolle Möglichkeiten offen. Zu beachten ist, dass das jeweils gewählte Plugin stets alle Spuren der Partitur vertont. Auch VST-Effekte können verwendet werden, um das VST-Instrument deiner Wahl zu veredeln.
In einem Mixer kannst Du alle Instrumente einzeln lauter oder leiser machen, stummschalten, in den Solomodus versetzen und für die MIDI-Noten-Aufnahme »scharfschalten«. Die vertonten Klänge lassen sich exportieren, so dass man schnell fertige Musikstücke in Form einer Audiodatei erhält – als optimal klingende WAV- oder platzsparende MP3-Datei.
Noteneingabe per Mikrofon
Per Mikrofon lassen sich Klänge einspeisen und in Partiturnoten umsetzen. Hier lässt sich zunächst einstellen, ob man das per Flöte, Gesang, Piano oder Gitarre machen möchte. Mit etwas Fingerspitzen- und Rhythmusgefühl lassen sich Melodien mit einer Akustikgitarre leidlich einspielen.
Doch genau wie auch beim Singen oder Einpfeifen von Melodien muss hier noch händisch nachgearbeitet werden.
MusicXML
Der Export der Notenblätter in Form von MusicXML dient dem Austausch mit anderen Nutzern, die selbst nicht Forte 7 Premium als Notationsprogramm verwenden. Eine exportierte Testpartitur eines Stückes verursachte beim Laden in dem Notationsprogramm MuseScore die Meldung, dass es sich nicht um eine gültige MusicXML-Datei handele. Das Programm bot mir dennoch an, die Datei zu laden. Das Ergebnis war gut – die Noten stimmten in vollem Umfang, allerdings wurde eine Fermate falsch gesetzt und eine tauchte da auf, wo in der ursprünglichen Partitur keine war.
Der Import von Dateien, die von diversen einschlägigen Portalen stammen, erfolgte in den meisten Fällen bestens. Einige wenige verursachten Probleme, wobei hier nicht klar ist, wo der Fehler entstanden ist. Diese Problematik findet sich auch in DAW-Software mit dem dortigen offenen OML-Format wieder.
Scan von Notenblättern
Die Komponente zum Analysieren von eingescannten Notenblättern und zur anschließenden Umsetzung in Partituren im Forte-Dateiformat ist sehr einfach gehalten. Der Import einer Bilddatei mit eingescannten Noten funktionierte mit dem Nachbessern gut, doch die Umsetzungsleistung erfordert weitere Nacharbeit im Notensatz. Der Hersteller weist zu Recht darauf hin, dass es sich hier eher um ein Goodie handelt – vollausgewachsene Noten-Scanprogramme kosten allein mehr als das komplette Forte 7 Premium.
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Forte 7 Premium Test-Fazit
Den Entwicklern von Forte 7 Premium ist es gelungen, ein sehr übersichtliches und eingängig bedienbares Notationsprogramm auf die Beine zu stellen. Dabei lassen sich komplexe Partituren erstellen, angereichert mit Bildern sowie Liedtexten/Beschriftungen in allen Größen, Typen und Farben. Ein Blick über den Tellerrand offenbart, dass das Preis-/Leistungsverhältnis mehr als nur sehr gut gelungen ist. Andere Notensatzprogramme kosten mehr als Doppelte, um auf einen ähnlichen Funktionsumfang zu kommen.
Was die Kernkompetenz von Forte 7 Premium angeht, hat der Hersteller sehr gute Arbeit geleistet. Die angesprochene Zielgruppe (Musiklehrer und -studenten – keine Profis) dürfte sich mit der einfachen Bedienung sehr schnell zurechtfinden. Die wichtigsten Funktionen, die von dieser Gruppe benötigt werden, sind sehr gut gelöst. Gerade der schnelle und akkurate Export als PDF, Bild, MP3, WAV oder Video ist eine Erwähnung wert und wird benötigt, um die Noten mit den Mitmusikern zu teilen. Auch der Export in die Android-App ist für eine Notensatzsoftware dieser Preisklasse nicht gerade gewöhnlich.
Die zusätzlichen Features wie die Scan-Funktion oder die Notenerkennnung via Mikrofon sind rudimentär gehalten und jedenfalls als Goodie zu sehen. Für eine Kaufentscheidung sollten diese keine allzu große Gewichtung haben.
Alles in allem ist Forte 7 Premium eine tolle Software für den Notensatz, die gerade durch ihre einfache Bedienung und das sehr gute Preis-/Leistungsverhältnis zu glänzen weiß.
Features Forte 7 Premium Review
- Hersteller: Lugert Verlag
- Notensatzprogramm für Windows
- Klangausgabe über FORTE Player (640 MB orchestrale Samples)
- Notenscan möglich
- Step- und Echtzeiteingabe per MIDI-Keyboard oder Computertastatur
- Monophone Notenerkennung über ein Mikrofon
- Bis zu 32 Notenzeilen
- Bis zu 4 Stimmen pro Notenzeile
- Bis 16 Liedstrophen pro Zeile
- Umfassende Editierfunktion (Layout)
- Speichern als MP3 oder WAV
- Videoexport (Screencast-Funktion)
- Stimmauszüge erstellen
- Gitarren-Grifftabelle
- Import & Export von MIDI-Dateien
- Import & Export von MusicXML
- Export von Partituren in PDF-Dateien
- Partituren auf eine kostenlose Android-App übertragbar und dort abspielbar
- VST-Schnittstelle/VST-Effekte
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