Focusrite Vocaster Two Test
Audio Interface für Streams und Podcasts
Von Thorsten Sprengel am 01. Juni 2022
Focusrite Vocaster Two Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Das Focusrite Vocaster Two ist ein Audio Interface, das mit seinen Features auf Streamer und Podcaster zugeschnitten ist. Es hat zwei Kanäle mit je einem Mikrofonvorverstärker, der jeweils stolze 70 dB Verstärkung bringt. Beide lassen sich direkt am Gerät und unabhängig voneinander einstellen. Mit der mitgelieferten Software kannst Du Auto Gain nutzen, um die Mikrofonlautstärke automatisch vom Gerät einstellen zu lassen. Weitere Features wie Mute, Enhance für On-Board Presets und Monitoring von zwei Nutzern gleichzeitig lassen sich intuitiv nutzen. Und auch der Klang überzeugt.
PRO
- Guter Klang
- Einfache Bedienung
- Automatisches Einpegeln
- Schickes Design
- On-Board Presets
- Ideal für Podcaster & Streamer
CONTRA
- —
Für wen?
Podcaster & Streamer
Was ist es?
Das Focusrite Vocaster Two ist ein Audio Interface, das mit seinen Features auf Streamer und Podcaster zugeschnitten ist.
Dabei wurden die Funktionen dieses Modells soweit vereinfacht, dass man nach dem Anschließen direkt mit dem Aufnehmen beginnen kann. Der Kampf mit umständlichen Einstellungen soll wegfallen.
Darüber hinaus soll das Interface laut Hersteller einen hervorragenden Klang, gleichmäßige Lautstärke und Aufnahmen ohne unerwünschte Nebengeräusche ermöglichen. Das werde ich in diesem Review ergründen.
Funktionen wie Auto Gain und Enhance sollen Neulingen den Einstieg vereinfachen. Das Gerät wird über deinen Computer mit Strom versorgt.
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5 Features im Focusrite Vocaster Two Test
- Auto Gain
- On-Board Presets mit Enhance
- Professionelle Klangqualität
- 2 Loopback-Kanäle
- 2 Mikrofoneingänge für zwei Sprecher
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Focusrite Vocaster Two Test
Ein Blick auf das Gerät
Das Focusrite Vocaster Two hat mich wirklich überrascht. Der Hersteller hat bei diesem Modell ein äußerlich sehr ansprechendes Audio Interface entworfen. Normalweise kennt man Focusrite sonst eher von ihren schlichten Kastendesigns mit viel Rot.
Die Farbe Rot wird bei diesem Modell nur als Rahmen für das abgerundete Design verwendet. Ansonsten ist die Oberseite in schwarz gehalten.
An den Seiten und der Unterseite ist es schwarz-grau marmoriert. Das verleiht dem Interface einen ansprechenden Look.
Die Bedienelemente
Auch die vorhandenen Bedienelemente sind simpel gehalten. Es ist alles da, was Du zum Streamen oder Podcasten benötigst:
- Es gibt zwei Regler für das Monitoring.
- Einer für den Host- und einer für den Guest-Kanal.
- Zum Monitoring kannst Du entweder Kopfhörer oder externe Lautsprecher verwenden.
Des Weiteren finden sich sechs Knöpfe auf der Oberseite des Geräts. Diese sind gummiert und lassen sich angenehm drücken. Davon dienen zwei Knöpfe zum Auswählen des aktiven Kanals. Weiterhin ist für jeden Kanal je ein Button zum Stummschalten des Mikrofons und ein weiterer zum Anwenden der On-Board Presets gedacht.
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Der große Regler
Zu guter Letzt befindet sich auf der Oberseite noch ein großer Regler, mit dem Du die Aufnahme-Lautstärke der Mikrofone manuell festlegst. Zuerst wählst Du den gewünschten Kanal an, dann stellst Du mit dem Regler den Pegel ein.
Alle Regler haben einen angenehmen Widerstand und lassen sich sehr benutzerfreundlich bedienen.
Auf der Rückseite finden sich je ein Knopf zum Aktivieren der 48V-Phantomspannung und der Bluetooth-Funktion. Außerdem ist hier ein Schalter zum generellen Ein- und Ausschalten des Geräts vorhanden.
LED-Anzeigen
Was mir wirklich gut gefällt, ist der Einsatz der LED-Anzeigen. So wird per LED beispielsweise angezeigt, welcher von den Knöpfen gerade aktiv ist. Es gibt für jeden Kanal eine separate Pegelanzeige auf der Seite des jeweiligen Kanals. Diese schmiegt sich seitlich an den großen Regler an.
Um den großen Regler herum zeigt dir eine weitere LED die Lautstärke des gerade ausgewählten Mikrofonkanals an. Das aber nur, wenn Du diese veränderst. Bewegst Du den großen Regler nicht, schaltet sich diese LED wieder aus.
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Weiter oben gibt es noch drei weitere LED-Anzeigen für die Phantomspannung, Bluetooth und die Verbindung zum Computer. Die Bluetooth-LED kann in verschiedenen Farben leuchten, um die unterschiedlichen Stati beim Bluetooth anzuzeigen.
Anschlüsse am Focusrite Vocaster Two
Im Test habe ich mir natürlich auch die vorhandenen Anschlüsse näher angesehen. An der Frontseite finden sich zwei Anschlüsse, an die Du Kopfhörer mit Klinkenkabel für das Monitoring anschließen kannst.
Die Rückseite bietet zwei XLR-Buchsen zum Anschließen von zwei Mikrofonen gleichzeitig. Hier sind zudem zwei Klinkenausgänge vorhanden, an die Du Lautsprecher, ebenfalls fürs Monitoring, anschließen kannst.
Darüber hinaus finden sich diese Anschlüsse:
- ein 3,5mm Ein-/Ausgang, um dein Smartphone anzuschließen,
- ein 3,5mm Ausgang zum Übertragen des Audiosignals auf eine Kamera und
- ein USB-C Anschluss zum Verbinden mit deinem Computer.
Ein Kensington Security Slot ist ebenfalls vorhanden. Somit stehen dir umfangreiche Anschlussmöglichkeiten zum Streamen und Podcasten zur Verfügung.
Inbetriebnahme
Die Inbetriebnahme ist bequem: Einfach die zugehörigen Treiber herunterladen, das Gerät an deinen Computer anschließen und schon kannst Du loslegen. Das ist sehr einsteigerfreundlich.
Focusrite Vocaster Two Test: Die Praxis
Jetzt wird es ernst. Als nächstes muss das Focusrite Vocaster Two zeigen, dass es seinen ersten positiven Eindruck auch in der Praxis umsetzen kann. Für meinen Praxistest habe ich den Kopfhörer und das Mikrofon verwendet, die im Vocaster Two Studio Bundle enthalten sind.
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Das Anschließen ging schnell und selbsterklärend. Alle Einstellmöglichkeiten haben so funktioniert, wie sie sollten. Auch beim Anschließen eines weiteren Mikrofons und Kopfhörer am Guest-Kanal funktionierte alles einwandfrei.
Mitgelieferte Software
Die Einstellungen am Gerät selbst ließen sich schon sehr intuitiv vornehmen. Richtig komfortabel wird die Bedienung in Verbindung mit der mitgelieferten Vocaster Hub Steuersoftware.
Die Funktion, die hier besonderes hervorgehoben werden muss, ist das Auto Gain. Mit diesem nimmt das Audio Interface automatisch die Lautstärkeeinstellungen für das Mikrofon vor, wenn Du dieses für 10 Sekunden besprichst.
Die Software übernimmt für dich dabei, den Pegel automatisch auf den Sprecher anzupassen.
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Das hat sowohl für den Host- als auch den Guest-Kanal wunderbar funktioniert. Im Hub kannst Du die Lautstärke manuell regeln, wenn Du diesen Weg eher bevorzugst.
Überhaupt lassen sich alle Signale manuell regeln, die über das Audio Interface laufen. So kannst Du den Aux-Kanal, den Bluetooth-Kanal, zwei Loopback-Kanäle und den kompletten Mix aller Kanäle manuell einstellen. Für jeden Kanal werden hier auch die Pegel angezeigt.
Loopback: Wichtig für Streamer
Für alle Streamer ist die Loopback-Funktion eine große Bereicherung. Mit dieser kannst Du Audiosignale vom Rechner zusammen mit den Mikrofonen mischen und ins Internet streamen.
Weiterhin kannst Du im Hub die Host- und Guest-Kanäle stummschalten und die On-Board Presets aktivieren. Hier kannst Du festlegen, welchen der vier Presets Clean, Warm, Bright oder Radio Du verwenden möchtest. Mein Favorit ist das Preset Radio. Mit diesem entsteht eine voll klingende Radiostimme.
Der Vocaster Hub ist ein wirklich umfangreiches Tool, das sich aber trotzdem sehr intuitiv bedienen lässt.
Als besonderes Schmankerl ist ein umfangreiches Softwarepaket beigelegt. Dieses enthält gerade für Podcaster essentielle Software. Es ist in Zusammenarbeit mit Acast, Hindenburg, and Squadcast entstanden.
Klang im Focusrite Vocaster Two Test
Nachdem das Audio Interface für Einsteiger ins Podcasting und Streaming in allen vorangegangenen Punkten voll überzeugt hat, gilt es, nun den Klang zu testen. Und auch hier punktet das neue Modell.
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Der Klang des Audio Interfaces ist super, wie vom Hersteller gewohnt. Die Testaufnahmen hatten alle einen sehr guten Klang und die anwählbaren On-Board Presets verleihen deiner Stimme ansprechende klangliche Nuancen. Aber auch ganz ohne Effekte sind gute Aufnahmen möglich.
Wie bereits erwähnt hat mich gerade das Radio Preset überzeugt. Mit diesem klingt meine Stimme fast wie eine professionelle Radiostimme. Diese kommt gerade in Podcasts und Streams sehr gut an.
BILDSTRECKE
Klangbeispiele
Sprache ohne Presets
Sprache mit Warm Preset
Sprache mit Radio Preset
Zwei Sprecher mit Radio Preset
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Focusrite Vocaster Two Test-Fazit
Der Hersteller beweist, dass er aktuell zu den Top-Herstellern für Audio Interfaces gehört. Das speziell für Podcaster und Streamer entwickelte Audio Interface besticht mit einer einfachen Bedienbarkeit. Hierbei hilft vor allem die Auto Gain Funktion, die das Einstellen der Mikrofonlautstärke für dich übernimmt.
Das simple, aber dennoch schicke Design dürfte gerade für die Zielgruppe ansprechend sein. Die benötigten Bedienelemente finden sich direkt am Gerät und lassen sich intuitiv bedienen. Mit der zugehörigen Software lassen sich diese Funktionen zudem noch erweitern.
Der Klang des Audio Interfaces ist einwandfrei. Mit den integrierten On-Board Presets kannst Du deine Stimme toll in Szene setzen. Die beiden Mikrofonkanäle können unabhängig voneinander stummgeschaltet und über die Kopfhörerausgänge autark abgehört werden.
Wenn Du mit dem Podcasting oder Streaming anfangen möchtest, kann ich dir dieses Audio Interface wärmstens empfehlen. Auch Fortgeschrittene erhalten hier ein Top-Modell mit tollem Klang. Deshalb kann es im Focusrite Vocaster Two Test nur eine sehr gute Wertung geben.
Features Focusrite Vocaster Two Review
- Hersteller: Focusrite
- Audio Interface mit 2 Kanälen
- Frequenzgang: 20 Hz – 20.000 Hz
- 48 kHz Sample Rate
- Auto Gain
- On-Board Presets
- Bluetooth: 5.0
- Dual Stereo Loopback
- Mic Gain Range: 70 dB
- Anschlüsse:
- 2x XLR-Eingänge
- 2x 3,5mm-Kopfhörerausgänge vorne zum Monitoring von Host und Guest
- L-R 3,5mm Ausgang zum Monitoring von Host über externe Lautsprecher
- TRS 3,5mm Kameraausgang
- 3,5mm TRRS Phone Ein-/Ausgang
- Gewicht: 0,45 kg
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