Focusrite iTrack Solo Testbericht
Interface für iPad, Mac & PC
Von Carlos San Segundo
Focusrite iTrack Solo Test-Fazit
3.5
DELAMAR
SCORE
Mobiles Interface. USB Audio Interface für Windows, Mac oder den mobilen Einsatz mit dem iPad.
PRO
- Kleine Abmessungen
- Robustes Gehäuse
- Mikrofonvorverstärker & Wandler in guter Qualität
CONTRA
- Gitarreneingang führt zu Clipping bei meiner Testgitarre
- Länge Verbindungskabel iPad
Für wen?
Vokalisten und Gitarristen, die unterwegs Aufnahmen mit dem iPad machen möchten.
Was ist es?
Das mobile Musikmachen hat seit dem Einzug von iPad und anderen Tablets eine neue Qualität angenommen. Audio Interfaces wie das Focusrite iTrack Solo schaffen den Spagat zwischen dem Aufnehmen am heimischen Schreibtisch und der Verwendung von mobilen Möglichkeiten wie dem iPad. Mit diesem können die Ein- und Ausgänge an diesem Modell nämlich auch mobil genutzt werden.
Anschlussseitig gibt sich das Gerät recht übersichtlich, es stehen ein Mikrofoneingang mit Phantomspeisung sowie ein Hi-Z-Eingang für Gitarre und Bass zur Verfügung. Für die Wiedergabe gibt es einen Kopfhörerausgang mit einer 6,3-mm-Klinkenbuchse sowie einen Stereoausgang mit Cinch-Buchsen. Für die Wandlung stehen maximal 24 Bit bei einer Samplerate von 96 kHz bereit (am iPad nur 44,1/48 kHz).
Der aktuelle Straßenpreis liegt bei 169,- Euro.
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Focusrite iTrack Solo Test
Einleitung
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Geradezu süß erscheint mir das Focusrite iTrack Solo nach dem Auspacken. Es dürfte praktisch das kleinste Audio Interface sein, das ich hier auf dem delamar Studiomöbel bisher stehen hatte. Dabei hat es das Gerät durchaus in sich, es gehört zu den wenigen, die sich auch mit dem iPad (alle drei Generationen) betreiben lassen. Zu diesem Zweck ist im Lieferumfang ein passendes Kabel mitgeliefert, das auf der einen Seite in das iPad passt und auf der anderen – leider – einen proprietären Anschluss mitbringt. An dieser Stelle möchte ich noch anmerken, dass es ruhig auch deutlich länger hätte ausfallen dürfen. In seiner aktuellen Form ist die flache Apple-Flunder nicht einmal auf einem iPad-Stativ sinnvoll zu betreiben, sondern muss direkt daneben liegen.
Bleiben wir noch kurz beim Lieferumfang, in dem sich neben dem Audio Interface und dem eben erwähnten Kabel für das iPad noch ein kurzes USB-Kabel sowie eine Kurzanleitung und die Seriennummer für die Focusrite Scarlett Plugin Suite befinden.
Der Betrieb an PC und Mac funktioniert ohne eine Treiberinstallation, allerdings wird an meinem Testrechner das Interface in den Audioanwendungen mit diesem Class-Compliant-Driver nicht gefunden (Windows-Sound kann aber damit arbeiten). Abhilfe schafft die nachträgliche Installation der USB-Treiber von der Herstellerwebseite, mit denen dann auch ASIO zur Verfügung steht.
Details
Von der Optik und der Verarbeitung ähnelt auch das Focusrite iTrack Solo dem hauseigenen Scarlett 2i4, es besitzt ein ähnlich geformtes Aluminiumgehäuse mit abgerundeten Ecken. Allerdings hat der Hersteller hier auf das etwas aufdringliche, aber markenwirksame Rot verzichtet. In Sachen Verarbeitung scheint alles grundsätzlich in Ordnung, aber nicht ganz auf der Höhe anderer Interfaces des Herstellers. Insbesondere der Schalter aus Kunststoff könnte im langjährigen Betrieb einer rauen Behandlung zum Opfer fallen.
Für die Aufnahme von Mikrofonsignalen steht vorderseitig ein XLR-Anschluss bereit, der mit 48 Volt Phantomspeisung versorgt werden kann. Zugeschaltet wird diese mit dem Knopf daneben, er leuchtet rot auf, wenn die Spannung eingeschaltet ist. Für die Regelung des Eingangspegels steht ein entsprechender Poti bereit. Wenn ein Signal anliegt, leuchtet der LED-Ring rund um den Regler grün, orange oder rot auf – je nachdem, wie viel Pegel das Signal mitbringt bzw. ob es clippt.
Einen weiteren solchen Regler für Gain mit Halo-Anzeige (so nennt der Hersteller den LED-Ring) hat der ebenfalls auf der Vorderseite befindliche Instrumenteneingang (Hi-Z) für Gitarre und Bass. Daneben befindet sich ein etwas größerer Drehregler, mit dem die Lautstärke der Wiedergabe geregelt werden kann und der bei dem mir zur Verfügung stehenden Gerät etwas wackelig daherkam. Mit einem Schalter kann das Direct Monitoring aktiviert werden, um unnötige Latenz beim Abhören der Aufnahme zu vermeiden. Ist die Funktion eingeschaltet, so werden die Eingänge direkt auf die Ausgänge gegeben.
Auf der Rückseite gibt es nicht viel zu bestaunen, hier befinden sich die Anschlüsse für USB und das iPad. Zudem stehen zwei Cinch-Buchsen bereit, um die Studiomonitore oder die Stereoanlage damit zu verbinden.
Das Focusrite iTrack Solo in der Praxis
Beginnen wir mit der Latenz, die sich schön bis auf 6-7 Millisekunden herunterdrosseln lässt. Bei stärkerer Auslastung der CPU verhält sich das Focusrite iTrack Solo recht gutmütig in Sachen Artefakten und Knackser. Allerdings wird das Audiosystem irgendwie träge und braucht für alles etwas länger an unserem Testrechner. Hier gibt es jedenfalls keine bösen Überraschungen – insbesondere für den geforderten Preis und die anvisierte Zielgruppe dürfte mehr als genug geboten sein.
Der Mikrofonvorverstärker liefert eine gute Klangqualität und wenig Rauschen, so wie wir es von den Geräten des Herstellers gewohnt sind. Beim Instrumenteneingang haben wir eine gute Aufnahme des Basses machen können, der hier im delamar-Studio steht. Bei den Gitarren läuft es leider nicht ganz so reibungslos. Dass meine ESP mit den aktiven Pickups am Instrumenteneingang zu Clipping führen würde, hätte im Vorfeld klar sein können. Immerhin wird das Gitarrensignal ja verstärkt und gehört in einen Eingang für Line-Pegel. Insofern gehört das auch nicht weiter in die Wertung.
Leider hatte ich aber auch mit meiner Gibson Les Paul mit Pickups vom Typ Burstbucker Pro Probleme mit der Aussteuerung. Selbst mit dem Gain nach ganz links gedreht kam es bei sehr lauten Anschlägen zu Clippings in der Aufnahme. Jetzt sind diese Pickups vielleicht dafür bekannt, recht viel Output zu haben, aber das ist natürlich ganz klar ein Minuspunkt und sollte vor einem Kauf des Interfaces mit der eigenen Gitarre getestet werden.
Die DA-Wandler sind wiederum absolut im Rahmen für den geforderten Preis. Sie können natürlich keine Wunder vollbringen, aber sollten den Ansprüchen der anvisierten Zielgruppe voll genügen.
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Focusrite iTrack Solo Test-Fazit
Vom Grundprinzip her ist das Focusrite iTrack Solo ein wirklich interessantes Angebot, das sowohl am PC als auch am Mac betrieben werden kann. Darüber hinaus dürfte der mobile Einsatz an einem iPad für viele Musiker spannend werden, die unterwegs ihre Gitarre und/oder Stimme aufzeichnen wollen. Die Treiber sind bei meinem Test allesamt stabil gelaufen und können weitestgehend mit kleiner Latenz betrieben werden. Erst bei vielen, vielen Plugins reagiert das System träge, aber ist insgesamt gutmütig mit Artefakten und Knacksern.
Für einen aktuellen Straßenpreis von 169,- Euro ist das USB Audio Interface bereits jetzt im Fachhandel zu erwerben. Klanglich und vom Umfang passt das Preis-Leistungs-Verhältnis eigentlich sehr gut, der Teufel steckt jedoch im Detail. Das Clipping mit meiner Gibson mit passiven Pickups würde dieses Interface in meiner Situation leider zu einem Staubfänger degradieren (siehe oben). An dieser Stelle sollte jeder Interessent mit einer Gitarre, die mit Humbucker ausgestattet ist, unbedingt im Vorfeld im Fachhandel abchecken, ob das auf für ihn zutrifft. Die anderen Sachen sind eher nebensächlicher Natur, das Verbindungskabel zwischen Interface und iPad ist sehr knapp bemessen und es wird immer eine USB-Stromversorgung für den Betrieb benötigt.
Eine abschließende Wertung im Focusrite iTrack Solo Testbericht ist nur sehr schwer zu vergeben, am Ende habe ich mich aber für überdurchschnittliche dreieinhalb von fünf möglichen Punkten entschieden. Bei wem das Problem mit dem Instrumenteneingang nicht auftreten sollte, kann getrost zugreifen.
Features Focusrite iTrack Solo Review
- Hersteller: Focusrite
- USB Audio Interface
- Mac, PC & iPad
- 24 Bit / 96 kHz
- 2x Eingäng (Mic/Instrument)
- 2x Ausgang Cinch-Buchsen
- Direct Monitoring
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