Focusrite Forte Testbericht
Schick, gut & schön
Von Carlos San Segundo
Focusrite Forte Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Portables USB Audio Interface.
Schickes USB Audio Interface mit feinem Klang & Mikrofonvorverstärkern.
PRO
- Sehr guter Klang
- Schickes Design
- Leicht bedienbar
- Betrieb an USB ohne zusätzliche Stromversorgung
- DAW-Control
CONTRA
- Eingänge nur über Breakout-Kabel
Für wen?
Anspruchsvolle Sänger, Gitarristen oder Produzenten, die nicht mehr als zwei Eingänge benötigen.
Was ist es?
Beim Focusrite Forte handelt es sich um ein Audio Interface, das mit zwei Eingängen und vier Ausgängen (einer davon für Kopfhörer) vom Hersteller ausgestattet wurde. Es steckt in einem handlichen Gehäuse aus Aluminium mit einer schwarzen Blende, in die eine LED-Anzeige eingelassen wurde. Das Gerät kann mit einer Auflösung von maximal 24 Bit und 192 kHz an Windows-PCs und Macs betrieben werden.
Die beiden Eingänge können Audiosignale von Mikrofonen, Gitarre/Bass oder Line-Pegel aufzeichnen, in beliebiger Kombination. Die entsprechenden Anschlüsse werden über ein mitgeliefertes Breakout-Kabel mit proprietärem Anschluss bereitgestellt.
Diese Hardware richtet sich an Musiker und Produzenten, die mit wenigen Ein- und Ausgängen auskommen, dabei aber hohe Ansprüche an Klang und ans Design legen. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 559,- Euro, der aktuelle Straßenpreis ist bereits bei 499,- Euro angekommen.
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Focusrite Forte Test
Einleitung
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Der Hersteller hat bei diesem USB Audio Interface eine Menge Wert auf das Design des Gehäuses gelegt und so wundert es kaum, dass dieses auch etwas an den angebissenen Apfel erinnert. Auch (oder gerade?) in Sachen Klangqualität möchte man sich an Musiker und Produzenten mit gehobenen Ansprüchen richten, so können Aufnahmen mit bis zu 24 Bit und 192 kHz gemacht werden. Selbst bei der Verpackung lässt sich der Hersteller vom Apfelvorbild inspirieren und inszeniert die Hardware aufmerksamkeitswirksam in seiner Verpackung.
Zum Lieferumfang beim Focusrite Forte gehören neben dem Audio Interface selbst ein Breakout-Kabel mit den Anschlüssen für die Eingänge, ein USB-Kabel sowie ein Netzteil. Letztgenanntes kommt mit drei unterschiedlichen Aufsätzen für das europäische, englische und amerikanische Stromnetz. Eine CD liegt nicht in der Verpackung, stattdessen ein kleiner Flyer mit Instruktionen zur Registrierung beim Hersteller sowie dem Download der Software. Der ebenfalls hier befindliche Quickstart-Guide ist schön bebildert, aber leider nur in englischer Sprache verfügbar.
Vielleicht sollte an dieser Stelle noch erwähnt werden, dass der Hersteller die Midnight Suite als Download beilegt, in der die hauseigenen Plugins mit Emulationen von ISA110 EQ und ISA130 Kompressor enthalten sind.
Details
Zunächst wird die Software Forte Control installiert, dann erst das Audio Interface an den Rechner angeschlossen. Die Installation läuft vorbildlich, nach dem Anschluss wird ein Update der Firmware automatisch, aber erst nach meiner Zustimmung durchgeführt. Dann kommt ein Dialog mit dem Hinweis, dass im reinen USB-Betrieb ohne zusätzliche Stromversorgung keine Phantomspeisung zur Verfügung stünde und der Ausgangspegel von Speaker und Kopfhörer auf -18 dB begrenzt sei. Damit ist also auch gleich geklärt, ob das Interface nur mit dem USB-Anschluss, ohne zusätzliche Stromversorgung funktioniert.
Natürlich habe ich für meinen Test das externe Stromteil angeschlossen, immerhin sollen alle Funktionen getestet werden. Das farbige OLED-Display leuchtet auf, es bietet visuelles Feedback über die Pegel der beiden Eingänge sowie den Ausgangspegel von Line- und Kopfhörerausgang. Im Übrigen hinterlassen die ganze Hardware sowie deren Verarbeitung einen hochwertigen Eindruck bei mir. Unterhalb des Displays befinden sich vier berührungsempfindliche Tasten, mit denen die Funktionsweise des großen silbernen Reglers eingestellt werden kann.
Anschlüsse
Beim Focusrite Forte gilt: Keep it simple. Und so sind lediglich zwei Eingänge und vier Ausgänge, besser gesagt zwei Stereoausgänge verfügbar. Es bietet ausgangsseitig zum einen den Kopfhörerausgang, den der Hersteller sinnigerweise vorne und gut erreichbar angebracht hat. Er liefert zwar genügend Saft für normale Kopfhörer, bei den hochohmigen Varianten könnte es (trotz externer Stromversorgung) knapp werden. Zudem finden sich rückseitig zwei Klinkenbuchsen mit 6,3 Millimetern Durchmesser, an die beispielsweise die Studiomonitore angeschlossen werden können.
Um die Eingänge an diesem USB Audio Interface nutzen zu können, wird rückseitig ein sogenanntes Breakout-Kabel mit proprietärem Stecker angeschlossen. An diesem können zwei Mikrofone, zwei Gitarren/Bässe oder zwei Line-Pegel-Instrumente in Mono angeschlossen werden. Es stehen hierfür zwei XLR-Buchsen und zwei Klinkenbuchsen bereit, die alle zur selben Zeit belegt sein dürfen (auch wenn nur zwei Kanäle aufgenommen werden können). Die Mikrofonvorverstärker sind natürlich auch mit zuschaltbarer Phantomspeisung ausgestattet. Alle Ein- und Ausgänge sind symmetrisch ausgelegt.
Bedienung
Die Bedienung des Interfaces ist denkbar einfach gestaltet. Vier druckempfindliche Taster unterhalb des OLED-Displays dienen dazu, auszuwählen, was mit dem großen Drehregler gesteuert werden soll. Zur Verfügung stehen die vier Sektionen Eingänge, Ausgang Speaker, Kopfhörerausgang und DAW-Control. Alle lebensnotwendigen Funktionen lassen sich direkt an der Hardware mit wenigen Handgriffen erledigen. Für die Eingänge können nicht nur die Pegel sondern auch die Phantomspeisung, der Hochpassfilter, die Dämpfung oder die Phasenumkehr separat eingeschaltet werden.
Bei beiden Ausgängen können neben dem Einstellen der Ausgangslautstärke auch die Funktionen Mute, Dim und Mono eingeschaltet werden. Was ich hier leider schmerzlich vermisse, ist die Möglichkeit, mit einem Druck auf den großen Drehregler wahlweise Mute oder Dim einzuschalten. Wäre wahrscheinlich sehr einfach gewesen, das umzusetzen. In der Software habe ich leider keine Möglichkeit gefunden, das einzustellen.
Im Bereich DAW-Control dient schließlich der große Regler dazu, bis zu zwei Funktionen in der DAW-Software fernzusteuern. Bei Cubase waren Zoom (drehen) und Play (Druck) voreingestellt. So richtig Spaß macht aber erst die Einstellung »Mouse«. Mit dieser bewegst Du einfach die Maus über das Element in der Software, das Du regeln möchtest und drehst dann einfach den Knopf.
In der Praxis
Wie nicht anders zu erwarten war, kann auch mit dem Focusrite Forte die Funktionalität des Direct Monitoring genutzt werden. Das bedeutet, dass die an den Eingängen liegenden Audiosignale mit annähernd null Latenz an die Ausgänge weitergeleitet werden – Du kannst also deine Aufnahmen in Echtzeit abhören. Nichtsdestotrotz zeigt sich der Treiber auch mit zwischengeschalteter DAW-Software als stabil und arbeitsam bei geringer Latenz. Bis zu einer Auslastung der CPU von über 65% konnte ich problemlos mit gerade unter 10 Millisekunden Gesamtlatenz arbeiten. Danach waren dann doch erste Knackser und Artefakte zu hören.
Die mitgelieferte Software Forte Control ist sehr schön übersichtlich gestaltet. Zwei unabhängige Mischungen können erstellt und auf die zwei Stereoausgänge gegeben werden. Der Typ des Eingangs (Mic/Gitarre/Line) kann nicht nur direkt über die Hardware, sondern auch hier gewählt werden. Selbstredend können auch alle anderen Funktionen wie HPF, Pad und Phasendrehung hier zugeschaltet werden. Was an der Hardware wohl nicht umzustellen ist, sehr wohl aber in der Kontrollsoftware, ist die Verlinkung beider Eingänge zu einem Stereoeingang.
Zu Beginn schaltete sich im Betrieb das Audio Interface gleich zwei Male plötzlich aus, was zum Schluss aber auf den gewählten USB-Anschluss zurückzuführen war. An einem rückseitig befindlichen Slot war dann alles im Lot – dauerhaft.
Kommen wir noch kurz auf die Klangqualität der Wandler und Mikrofonvorverstärker zu sprechen. Hier hat es keine Überraschungen im Rahmen des Tests gegeben, die gemachten Aufnahmen klingen sehr gut (vergleiche Audiobeispiele). Die eingebauten Mikrofonvorverstärker basieren auf denen der hauseigenen Rednet-Reihe und die Wandlung reicht hoch bis zu 24 Bit und 192 kHz.
Auch in der Klangqualität der D/A-Wandlung gibt es nichts zu beanstanden. Im Vergleich zu unserer Referenz (RME Fireface UCX, mehr als doppelt so teuer) ist etwas weniger Impulstreue und Separation zu hören. Insgesamt ist die Musik dennoch sehr gut aufgelöst und kann den Ansprüchen der anvisierten Zielgruppe locker genügen, wenn nicht sogar übertreffen. Der Kopfhörerverstärker klingt etwas schmaler als bei der Referenz, dafür erschien er mir etwas feiner in der Auflösung zu sein.
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Focusrite Forte Test-Fazit
Für einen Straßenpreis von 499,- Euro ist das Focusrite Forte USB Audio Interface bereits zur Einführung im Fachhandel erhältlich (die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 559,00 Euro). Angesprochen werden sollen Musiker und Produzenten, die nicht nur Wert auf einen guten Klang legen, sondern auch gerne optisch verwöhnt werden möchten. Das Interface kommt in einem schicken Aluminiumgehäuse mit einem farbigen OLED-Display und einem großen Drehregler, mit denen die Steuerung der wichtigsten Parameter direkt von der Hardware aus getätigt werden können. Hier hat sich der Hersteller offensichtlich vom Design des angebissenen Apfels inspirieren lassen und auch mal beim Apogee Duet geschaut.
Klanglich kann dieses Gerät auf jeden Fall überzeugen, es löst die von uns darüber gehörte Musik richtig gut auf und der Unterschied zu unserem Referenz Interface ist nicht allzu groß, obwohl dieses mehr als doppelt so hart im Geldbeutel zuschlägt. Die Mikrofonvorverstärker sind ebenfalls sehr gut gelungen und die Bedienung ist intuitiv, ohne das Lesen der Bedienungsanleitung zu meistern.
Ein weiterer Punkt, der für das neue Audio Interface spricht, ist der mobile Einsatz, für den auf die Mitnahme des Netzteils verzichtet werden kann. Die Stromversorgung erfolgt dann über den USB-Port am Audio PC. Allerdings gibt in diesem Modus zwei Einschränkungen: Zum einen steht keine Phantomspeisung für Kondensatormikrofone zur Verfügung und zum anderen ist die maximale Lautstärke an den Ausgängen um 18 dB reduziert. Ein guter Kompromiss, der meiner Ansicht nach nicht negativ in die Wertung einfließen darf.
Was mir nicht ganz so gut gefällt, ist allerdings das Breakout-Kabel. Dieses wird benötigt, um das Focusrite Forte mit den entsprechenden Buchsen für die Eingänge zu versorgen. Dabei geht es mir um das Konzept der nicht in das Gehäuse integrierten Anschlüsse an sich, denn die Ausführung dieser Lösung sieht durchaus verlässlich aus.
Insgesamt lege ich mich in der Wertung auf viereinhalb von fünf möglichen Punkten, also einem »sehr gut« in diesem Focusrite Forte Testbericht fest. Ein spannendes Produkt, das sich wirklich gut auf dem Schreibtisch macht.
Features Focusrite Forte Review
- Hersteller: Focusrite
- USB Audio Interface
- 2x Eingang (Mic/Line/Gitarre)
- 2x Ausgang Klinke, symmetrisch
- 1x Kopfhörerausgang
- 24 Bit / 192 kHz
- Phantomspeisung
- Zuschaltbare Dämpfung (-10 dB)
- Windows 7/8 & Mac OS X
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