Fluid Audio F4 Test
Lautsprecher für Multimedia & mehr?
Von Felix Baarß
Fluid Audio F4 Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Kleine Lautsprecher als aktiv-passives Hybridpaar. Diese sehr kompakten Monitore tönen ziemlich fein, ausgewogen und differenziert, sind vornehmlich für Videoschnitt, Multimedia & Co. geeignet, aber verständlicherweise keine Bassriesen.
PRO
- Weitgehend ausgewogener Frequenzgang
- Differenzierte Raumabbildung
- Kleine Klinkenbuchsen für Kopfhörer & AUX-Input (für MP3-Player etc.)
- Stattliches Kabelsortiment mitgeliefert
- Platzsparend, im Doppelpack leichtgewichtig und nur eine Stromzufuhr nötig
- Gute Verarbeitungsqualität
CONTRA
- Keine Klangregelung
- Größenbedingt kaum Tiefbass
Für wen?
Songwriter, Komponisten, Cutter, DJs und alle Musikproduzenten, die zusätzlich einen Subwoofer einsetzen.
Was ist es?
Die Fluid Audio F4 sind ein Paar Lautsprecher mit 4-Zoll-Tieftönern. Es ist vornehmlich für den Einsatz auf dem Schreibtisch gedacht, um Signale vom Audio PC, CD-Player, MP3-Player oder sonstigen Quellen wiederzugeben.
Sie weisen eine Besonderheit auf: Der Lautsprecher für den linken Kanal der anliegenden Stereoquellen ist aktiv, besitzt also einen integrierten Verstärker, während der rechte Lautsprecher passiv ist und ausschließlich von dem Signal versorgt werden kann, das über die Inputs am linken Exemplar eingespeist wird; sämtliche Ein- und Ausgänge (siehe Infokasten) und den Lautstärkeregler findest Du dementsprechend an der linken Box.
Video: Der Fluid Audio F4 & seine Geschwister
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Fluid Audio F4 Test
Erster Eindruck
Das Gehäuse des Fluid Audio F4 besteht aus MDF (mitteldichten Holzfaserplatten) und ist mit Vinyl beschichtet. Es hinterlässt einen guten Eindruck, die Anschlüsse sind fest mit dem aktiven »Master-Lautpsprecher« verschraubt bzw. werden durch eine Manschette stabilisiert. Auch sonst ist alles sauber gefertigt und, verarbeitungstechnisch gibt’s also gute Noten.
Im Handbuch (gedruckt mitgeliefert und als PDF herunterladbar) führt alles Nötige in puncto Aufstellung, Betrieb und Sicherheit auf. Weiterhin versteckt sich noch ein Satz kleiner Aufkleber in der Packung, die die Boxen weich und schonend über deinen Schreibtisch gleiten lassen. Außerdem findest Du neben dem mit zwei Meter ausreichend langen Lautsprecherkabel einen Klangleiter für Stereoklinke (3,5 mm) ↔ Cinch und eines mit einer kleinen Stereoklinke auf beiden Seiten. Fein.
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Ausstattung
Der Lautstärkeregler sitzt an der rechten oberen Gehäusefront der linken Box, ist also immer im Griff. Etwas länger als die hier vorliegenden 1,5 cm hätte der Laufweg aber sein dürfen. Andererseits fällt das im Gegensatz zum Fluid Audio F5 praktisch nicht mehr ins Gewicht, steuert dieser eine Regler doch beide Boxen gleichzeitig.
Die Bassreflexöffnung befindet sich an der Gehäuserückwand, während vorne unten an der sonst dafür üblichen Stelle zwei praktische Klinkenbuchsen sitzen – die 3,5-mm-Stereoanschlüsse dienen einerseits für den Output des über die hinteren Inputs eingespeiste Signal (typischerweise an einen Kopfhörer) und andererseits zur Einspeisung von Klängen via MP3-Player & Co. Schön, dass Letzteres zum Output hinzugemischt wird, anstatt dass die Signale der Haupteingänge stummgeschaltet werden.
EQ-Regler für Bässe oder Höhen gibt es nicht. Das sollte zumindest erwähnt werden, denn eine solche einfache Klangregelung ist nicht unüblich für Schreibtischlautsprecher. Andererseits ist der Fluid Audio F4 auch ausdrücklich für den Einsatz als kompakter Studiomonitor (wenigstens als Zweitabhöre) gedacht, und dort kommt es ja auf einen neutralen Frequenzgang an – vorweg: dieses Kriterium erfüllt das Modell in seiner festen Einstellung ziemlich gut.
Klang im Fluid Audio F4 Test
Grundrauschen & maximaler Schalldruckpegel
Wie in der Produktbeschreibung zu lesen ist, fällt das Grundrauschen in der Tat so leise aus, dass es vernachlässigbar ist und selbst bei flüsterleisen Pegeln nicht zu vernehmen ist. Bei mittlerer und etwas überdurchschnittlich hoher Abhörlautstärke tönen die Boxen ruhig, wenn es dann an die Grenzen geht, wird der Klang nachvollziehbarerweise etwas unruhig.
Frequenzgang
Wie nicht anders zu erwarten war, liefern die 4-Zoll-Woofer leider praktisch keinen Tiefbass. Für die Musikproduktion halte ich das Modell dementsprechend nur unter Zuhilfenahme eines Subwoofers geeignet. Zumindest dann, wenn es die einzige Abhöre bleiben soll. Wer mehr in die Magengrube möchte, ist mit den Fluid F5 besser bedient.
Die Mitten kommen alles in allem deutlich zum Zug. Zwar gibt es ganz leichte Maskierungen der unteren Mitten durch die oberen Bassfrequenzen, aber dramatisch das ist keineswegs. In dieser Preisklasse geht das völlig in Ordnung, auch angesichts des empfohlenen Einsatzszenarios auf dem Schreibtisch bzw. neben dem Fernseher und dergleichen. Die oberen Frequenzbereiche werden klar und nur mit minimal verstärkter Präsenzanhebung dargestellt.
Räumlichkeit
Ganz hervorragend gefallen hat mir, dass die Stereoabbildung der Fluid Audio F4 eine derart großzügige »Bühne« ausbreitet. Hier ist alles geräumig verteilt und klar voneinander separiert, wobei im Gegenzug die Klänge in der Monomitte dennoch als solche herausgehoben werden. Diese Qualitäten sind nicht selbstverständlich für Abhörgeräte in dieser Preisregion. Die Transienten werden immer noch einigermaßen schnell reagierend, aber nicht so kontrastreich wie beim größeren F5 wiedergegeben.
Für das Geld bekommst Du also gelungene Lautsprecher, die differenziert aufspielen und genug Feingeist für etwas anspruchsvollere Ohren besitzen, denen die üblichen PC-Quäker eben nicht ausreichen. Nur für die niederen Frequenzregionen gilt genau das, was auch der deutsche Vertrieb verlauten lässt: »Größenbedingt darf man beim Tiefbass natürlich keine Wunder erwarten, […]«.
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Fluid Audio F4 Test-Fazit
Der Fluid Audio F4 punktet mit einer größtenteils flach verlaufenden Frequenzkurve, es drängen also weder Bässe, noch Mitten oder Höhen in den Vordergrund. Gut für alle, die das Klangbild so auskosten wollen, wie es angedacht ist. Sehr schön ist auch, dass die kompakten Kisten ein wirklich feines Raumabbild erzeugen, in dem alle Elemente ihren Platz finden und eine gedachte Bühne förmlich greifbar wird.
Die an der Vorderseite liegenden kleinen Klinkenbuchsen erhöhen die Praxistauglichkeit ungemein. Wer einfach schnell einen Kopfhörer anschließen oder Zuspieler wie einen MP3-Player anschließen will, kann das unmittelbar erledigen. Für Letzteres wird übrigens ein Klinke-Klinke-Kabel mitgeliefert, ebenso findet sich ein Klinke-Cinch-Klangleiter im Lieferumfang.
Die Boxen sind auch für die verbaute Woofer-Größe sehr kompakt, zudem noch leicht, wenn man das Gesamtgewicht des Paares betrachtet. Aufgrund der kombiniert aktiv-passiven aktiven Bauweise wird nur eine Stromzufuhr benötigt. Schließlich ist auch die Verarbeitung prima, wie schon beim Fluid Audio F5 [Test].
Schade, dass es keine Klangregelung gibt. Zudem tönen die Lautsprecher aufgrund ihrer kleinen Tieftöner nicht allzu satt – ohne Subwoofer bleibt der wirkliche Punch aus. Die Tauglichkeit für die Musikproduktion kann ich dem Gerät alleine nur mit deutlichen Abstrichen bestätigen.
Mit dem Vierermodell der F-Reihe halten wichtige Qualitäten eines guten Studiomonitors in jener Umgebung Einzug, die gerne als Multimediabereich bezeichnet wird – da, wo ein »Brüllwürfel« für den Schreibtisch gesucht wird, welcher mit Laptop oder Desktoprechner bestückt ist. Ob rein zum Entertainment oder doch für einige professionelle Tätigkeitsfelder, etwa beim Videoschnitt. Auch für DJs, Songwriter und Komponisten. Alternativ taugt das kleine Pärchen freilich für Fernseher, eigenständige CD-Player (finden die noch Absatz?) oder andere Klanggeber. Summa summarum gibt es viereinhalb von fünf Punkten im Fluid Audio F4 Test auf delamar. Ein feines Debut-Aufgebot für das Unternehmen!
Features Fluid Audio F4 Review
- Hersteller: Fluid Audio
- Nahfeldmonitor (aktiv/passiv)
- 1"-Hochtöner (Seide)
- 4"-Tieftöner (Zellstoff)
- Verstärkung mit 30W
- Frequenzgang: 69 Hz – 22 kHz
- Maximaler Schalldruck: 97 dB SPL
- Eingänge: 6.3 mm (symm.) & Cinch
- Kopfhörerausgang: 3,5 mm Stereo
- Magnetisch geschirmt
- Ausgangsstrombegrenzer
- Überhitzungs-, Transienten- und Subsonik-Schutzschaltung
- Standby nach 15 Minuten Leerlauf
- Maße: 222 x 150 x 172 mm
- Gewicht: 6,5 kg (Paar)
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