FabFilter Pro-Q3 Test
Must-Have-EQ für das Tonstudio
Von Carlos San Segundo am 22. Dezember 2018
FabFilter Pro-Q3 Test-Fazit
5.0
DELAMAR
SCORE
Der FabFilter Pro-Q3 ist ein Equalizer-Plugin, das schon durch seine exzellente Bedienung glänzt.
Die aktuelle Version dieses digitalen Equalizers kommt mit einigen spannenden Neuerungen und einer exzellenten Bedienung, die sogar noch verbessert wurde. Das EQ-Plugin wird sicher in vielen Tonstudios dieser Welt als der Haupt-EQ eingesetzt werden. Zu den Highlights zählen der gute Klang, eine dynamische Bearbeitung von Bändern oder der neue Brickwall-Filter zum Säubern von Spuren.
PRO
- Exzellente Bedienung
- Hilfreiche Visualisierungen
- Guter Klang
- Dynamische Bearbeitung
- Größe frei skalierbar
- Brickwall-Filter
CONTRA
- —
Für wen?
Homestudios und professionelle Tonstudios.
Was ist es?
Beim FabFilter Pro-Q3 im Test handelt es sich um ein Plugin, das unter Windows und Mac OS eingesetzt werden kann.
Zu diesem Zweck stehen Versionen für alle wichtigen Schnittstellen von VST, VST3, AU, AAX bis AudioSuite bereit. Das Plugin kann als Version für 32 oder 64 Bit installiert werden.
Das Plugin ist frei in der Größe auf dem Bildschirm skalierbar und bietet zur Visualisierung einen Spectrum Analyzer, der das anliegende Audiosignal sowohl vor als auch nach der Bearbeitung anzeigen kann.
Bei diesem EQ-Plugin handelt es sich praktisch um das Schweizer Taschenmesser unter den Equalizern – es braucht kein weiteres Plugin für jedwede Aufgabe im Tonstudio.
PASSEND DAZU
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Lies auch: Equalizer Tutorials – Alles über den Equalizer
Wichtigste Features des FabFilter Pro-Q3
- Effekt-Plugin für Windows oder Mac OS
- Für VST, VST3, Audio Units, AAX Native und AudioSuite
- 24 frei einstellbare Bänder
- Filtermodi: Bell, Notch, High/Low Shelf, High/Low Cut, Band Pass, Tilt Shelf, Flat Tilt
- Dynamische EQ-Funktion
- Surround bis zu 7.1.2 Dolby Atmos
- Spectrum Analyzer
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FabFilter Pro-Q3 Test
Bedienkonzept im FabFilter Pro-Q3 Test
Zum Unmut vieler Fans naturgetreuer Nachbildungen alter EQ-Hardware setzt der Hersteller seit Anbeginn auf eine hochmoderne Oberfläche. Diese Entscheidung und die konsequente Umsetzung ihrer führt zu einem Bedienkonzept, das seinesgleichen sucht – es ist eines der einladendsten Gründe, den FabFilter Pro-Q3 anzuschaffen.
Beim Laden des Plugins sind zunächst keine Bänder zu sehen. Du kannst bis zu 24 unterschiedliche Bänder gleichzeitig nutzen und selbst definieren, welcher Art diese sein sollen.
Zur Verfügung stehen neun unterschiedliche Modi:
- Bell
- Notch
- High/Low Shelf
- High/Low Cut
- Band Pass
- Tilt Shelf
- Flat Tilt
Audio-Plugins, die echter Hardware nachempfunden werden, kommen hingegen mit festgelegten Bändern. Da fehlt es schon einmal hier oder da.
In der vorliegenden Version lassen sich mehrere Bänder gleichzeitig mit der Maus auswählen und deren Wirkweise relativ zueinander verändern. Verstärke ich die Anhebungen, so werden die Absenkungen anderer ausgewählten Bänder ebenfalls verstärkt. Auch eine Umkehrung ist mit wenigen Handgriffen erledigt.
Visualisierung mit Spectrum Analyzer
Technisch gesehen sind die Visualisierungen mit dem Spectrum Analyzer absolut top. Du siehst das anliegende Audiosignal sowohl vor als auch nach der Bearbeitung mit dem Equalizer. Beides lässt sich Abschalten, so dass Du wählen kannst zwischen: keine Visualisierung, nur vor der Bearbeitung, nur nach der Bearbeitung oder eben beide zusammen.
Bei der Visualisierung des Frequenzspektrums lassen sich zudem die Range (Umfang), die Geschwindigkeit und Auflösung einstellen. Zudem hat sie eine Tilt- und Freeze-Funktionalität.
Die Schwierigkeit liegt hier woanders: Sobald ein Plugin eine solch ausgefeilte Visualisierung bietet, hören viele Produzenten hauptsächlich mit den Augen. Doch das muss an anderer Stelle besprochen werden.
Spectrum Grab beim FabFilter Pro-Q3
Mit der Funktion Spectrum Grab wird das anliegende Signal in Echtzeit analysiert und die interessantesten Peaks markiert. So sind resonierende Frequenzen auch schnell mit den Augen gefunden.
Das Update auf die dritte Version erlaubt zudem, einen solchen Peak mit der Maus zu greifen (grab) und direkt im Live-Betrieb zu verändern. Ausgefuchst.
Überhaupt hat der FabFilter Pro-Q3 drei unterschiedliche Betriebsmodi:
- Echtzeit, ohne Latenz
- Linear Phase, mit einer festen Latenz
- Natural Phase
Dynamische EQ-Funktion
Mit dem aktuellen Update kommt eine neue Funktion des dynamischen Equalizers. Du kannst dir das in etwa wie einen Multiband-Kompressor vorstellen – nur dass hier das eingestellte Band des Equalizers greift.
Mit dieser Funktion lassen sich bestimmte Frequenzen immer dann bearbeiten, wenn sie tatsächlich im Audiosignal zu hören sind, also einen gewissen Threshold erreichen. Das lässt sich beispielsweise vorzüglich dazu nutzen, einen intelligenten De-Esser auf eine Sprachaufnahme zu setzen.
Die Funktionalität lässt sich am äußeren Gain-Ring einstellen. Der Threshold wird automatisch gewählt, was in den meisten Fällen tatsächlich auch gut klingt. Wer es denn etwas genauer nehmen möchte, kann den Modus des dynamischen Equalizers von Auto auf manuell umstellen: Damit lässt sich der Threshold dann per Hand einstellen.
Verbindung zu anderen FabFilter Pro-Q3 Instanzen
Eine sehr interessante Funktion, insbesondere in Verbindung mit dem dynamischen Equalizer, ist die Visualisierung des Frequenzbereichs anderer Instanzen des Pro-Q3. Will heißen: Du legst ein Plugin auf die Drums und ein weiteres auf den Bass. Jetzt kannst Du über den Bereich Analyzer am unteren Rand der Instanz bei den Drums einstellen, dass Du auch das Frequenzspektrum des Basses sehen möchtest (wie in der Abbildung über diesem Kapitel).
Mögliche Maskierungen der beiden Spuren werden dann in roter Farbe gekennzeichnet. Wobei dies nicht immer optimal zu erkennen ist. Jetzt kannst Du den Equalizer so einstellen, dass Du diesen Maskierungen entgegenwirkst. Auch hier gilt: Lieber mit den Ohren hören, das Frequenzspektrum nur als Stütze nutzen.
Wahlweise kannst Du auch einen Sidechain-Weg deiner DAW zur Visualisierung nutzen – hier muss keine weitere Instanz des Equalizers genutzt werden.
Neuer Filter
Der Hersteller hat dem FabFilter Pro-Q3 einen neuen Filter mit dem Namen „Flat Tilt“ spendiert. Was er macht, zeigt das obenstehende Bild sehr eindrücklich. Mit diesem habe ich bisher wenig experimentiert.
Du kannst ihn bei Gruppen oder dem Masterkanal dazu nutzen, das gesamte Audiosignal etwas heller oder anders herum wärmer klingen zu lassen.
Filtermodus zum Säubern ohne Kompromisse
Für den High Pass und den Low Pass gibt es eine neue Einstellung namens „Brickwall“, die das ohnehin schon erstklassige Toolset von 12 bis 96 dB hervorragend komplettiert. Im Brickwall-Modus geht es steil bergab ab der eingestellten Grenzfrequenz.
Natürlich klingt das etwas harscher als alle anderen Filtergüten, doch immer noch erstaunlich musikalisch. Für das Säubern von tieffrequenten Signalen aus einer Spur dürfte sich diese Einstellung sicher durchsetzen.
Flexible MS-Bearbeitung mit dem FabFilter Pro-Q3
Konntest Du mit der Vorgängerversion schon den Equalizer auf die MS-Bearbeitung einstellen, so gänzt die neue Version des FabFilter Pro-Q3 mit einem praktischen Update. Jetzt kannst Du jedes einzelne Band individuell auf M/S oder Stereo umstellen.
Hier lassen sich einige sehr spannende Effekte mithilfe eines einzigen Plugins in der Bearbeitung der Frequenzen umsetzen. Vor allem aber können die tiefen Frequenzen unangetastet bleiben, um eine Monokompatibilität zu gewährleisten.
Lies auch: MS-Stereofonie bearbeiten
Verbesserungen beim FabFilter Pro-Q3
Für alle Videoproduzenten dürfte die neue Surround-Unterstützung bis 7.1.2 Dolby Atmos sehr spannend sein. Unterstützt werden Layouts für Stereo, Mono und Surround.
Auch graphisch hat der Hersteller die Unterstützung für Retina-Displays verbessert. Allein die Möglichkeit, diesen Equalizer Fullscreen zu betreiben, ist ein echtes Highlight für mich.
Weitere Verbesserungen hat es bei den Filtergüten, dem EQ Match und der MIDI-Learn-Funktion gegeben.
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FabFilter Pro-Q3 Test-Fazit
Für mich war dieser Equalizer wegen seiner exzellenten Handhabung und seiner Flexibilität ohnehin schon das Werkzeug für sehr, sehr viele Aufgaben im Tonstudio. Und der FabFilter Pro-Q3 Test hat gezeigt, dass der Hersteller sogar noch eine Schippe hat drauflegen können.
Ich mag die moderne Grafik und die Lösung von einer festgelegten Anzahl an Bändern. Wie häufig hat mir ein einziges Band bei anderen Equalizern gefehlt, so dass ich eine weitere Instanz aufmachen musste. Das ist mit diesem Equalizer-Plugin gelöst mit seinen bis zu 24 Bändern.
Die MS-Bearbeitung pro Band eröffnet neue Möglichkeiten, um der ein oder anderen Spur noch etwas mehr Breite zu geben oder sie interessanter im Mixdown zu gestalten. Die einfache Bedienung, die Visualisierung der Frequenzspektren, der neue dynamische EQ-Modus und der durchweg sehr gute Klang machen dieses Plugin fast schon zum No-Brainer.
Von meiner Seite aus gibt es ohne Zweifel eine exzellente Wertung im FabFilter Pro-Q3 Test.
Features FabFilter Pro-Q3 Review
- Hersteller: FabFilter
- Equalizer-Plugin für Windows & Mac OS
- Schnittstellen: VST, VST3, Audio Units, AAX Native und AudioSuite
- 64 Bit und 32 Bit
- Bis zu 24 Bändern
- Surround bis zu 7.1.2 Dolby Atmos
- Dynamischer EQ-Modus
- M/S-Bearbeitung pro Band einstellbar
- Neue Brickwall-Filtergüte für LowPass und HighPass
- Visualisierung Pre- und Post-Bearbeitung sowie anderer Spuren
- Visualisierung von Maskierungen mit anderen Spuren
- 3 Modi: Latenzfrei, FIR und Linear-Phase
- EQ-Matching mit weiteren Spuren
- Erkennung von wichtigen Peaks mit der Funktion Spectrum Grab
- Filter: Parametrisch, Notch, High Shelf, Low Shelf, High Pass, Low Pass, Band Pass, Tilt Shelf
- Filtergüte bis 98 dB pro Oktave
- Einzelne Bänder isoliert hören
- Phasenumkehr
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