ESI Amber i1 Test
Schneller als sein Schatten
Von Thorsten Sprengel am 03. November 2023
ESI Amber i1 Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Das ESI Amber i1 ist ein USB-C Audio Interface, das mit einer sehr niedrigen Latenz überzeugen kann.
Es richtet sich sowohl an Musiker als auch an Streamer, Gamer und Podcaster. Dafür verfügt es über viele Anschlüsse, an die Du beispielsweise ein Mikrofon, eine E-Gitarre oder auch einen Synthesizer anschließen kannst. Diese kannst Du auf zwei Kanäle aufteilen. Zusätzlich stehen dir vier virtuelle Kanäle zur Verfügung. Neben einem großen Masterregler gibt es noch weitere Gain-Regler, über die Du das Gain der einzelnen Signale manuell am Gerät regeln kannst.
PRO
- Sehr niedrige Latenz
- Intuitive Bedienung
- Viele Gain-Regler
- Input kann einfach am Gerät selbst eingestellt werden
- Viele Anschlüsse
- Kompakt und leicht
CONTRA
- Optisch sehr auffällig
Für wen?
Musiker, Podcaster, Streamer
Was ist es?
Das ESI Amber i1 ist ein USB3.1 Audio Interface (mit USB-C Anschluss) für Musiker, Podcaster, Streamer und Gamer. Mit einem 24-Bit/192 kHz Digitalwandler sorgt es für einen guten Klang. Durch einen Frequenzgang von 20 – 20.000 Hz kann es sowohl tiefe als auch hohe Töne wiedergeben.
Das Audio Interface hat einen Dynamikumfang von 114 dB.
Lies auch: USB Audio Interface Vergleich
Es bietet zwei Eingangs- und zwei Ausgangs-Kanäle. An diese kannst Du ein Mikrofon, Instrumente mit Line-Pegel, E-Gitarren, Bässe und mehr anschließen. Du kannst vier virtuelle Kanäle routen und auf zusätzliche Funktionen wie DirectWIRE und Loopback zugreifen.
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5 ESI Amber i1 Features
- USB-C Audio Interface
- 24-Bit/192 kHz Digitalwandler
- Dynamikumfang: 114 dB
- Class Compliant
- Loopback
Das Audio Interface ist Class Compliant. Du kannst es auf Windows, Mac, Linux, iPhone und iPad verwenden.
Bei Mac, Linux, iPhone und iPad ist keine Treiberinstallation notwendig. Du kannst es nach dem Anschließen direkt uneingeschränkt nutzen.
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ESI Amber i1 Test
Erster Eindruck
Das ESI Amber i1 präsentiert sich als erstes Audio Interface der komplett neuen Amber-Serie des deutschen Herstellers. Nach dem Auspacken sticht mir sofort das ungewöhnliche und auffällige Design ins Auge.
Eine hochwertige Metallplatte bedeckt das Audio Interface an der Front und Oberseite. Diese ist in einem Grauton gehalten, der leicht ins Grüne geht.
Der Rest besteht aus einem schwarzen Kunststoff. Das sorgt für einen guten Kontrast.
Der große Masterregler ist in der herstellertypischen Bernsteinfarbe gehalten. Im Zusammenspiel mit dem restlichen Gehäuse sticht er für meinen Geschmack etwas zu sehr heraus und wirkt ein bisschen wie ein Fremdkörper.
Bedienelemente
Bleiben wir direkt bei den Bedienelementen. Für ein so kompaktes Audio Interface finden sich ganze fünf Drehregler und zwei Druckknöpfe auf der Vorderseite.
5 Drehregler
Der große Drehknopf ist für das Mastergain gedacht, hier regelst Du die Lautstärke am Ausgang, z.B. deiner Lautsprecher. Daneben finden sich noch weitere Drehknöpfe zum Regeln des Pegels von Kopfhörerausgang sowie des Eingangspegels von Mikrofon und des Hi-Z Eingang.
Ein letzter Regler bestimmt die Mischung der Signale beim Monitoring: Beim Drehen nach links hörst Du nur das Eingangssignal, beim Drehen nach rechts das Wiedergabesignal.
Bei Positionierung in der Mitte kannst Du beides gleichzeitig hören. Das ist nicht selbstverständlich und eine sinnvolle Funktion für das Monitoring.
2 Druckknöpfe
Der erste der beiden Druckknöpfe ist zum Ein- und Ausschalten der 48V-Phantomspannung. Mit dem anderen kannst Du zwischen den Eingangsquellen wählen.
Lesetipp: Audio Interface Bestenliste
LED-Anzeige
Ergänzt werden die Bedienelemente von einem farbigen LED-Bildschirm. Auf diesem kannst Du sehen,
- ob das Gerät eingeschaltet ist,
- welche Eingangsquelle gerade gewählt ist,
- welchen Pegel diese gerade hat und
- ob die +48V Phantomspannung gerade aktiv ist.
So kannst Du direkt am Gerät den jeweiligen aktiven Pegel überprüfen.
Als wählbare Eingangsquellen stehen dir Line, Mic, Hi-Z und ein gemeinsamer Mic/Hi-Z-Kanal zur Verfügung. Über letzteren kannst Du gleichzeitig dein Mikrofon- und dein Hi-Z-Instrument (z.B. eine E-Gitarre) aufnehmen.
Anschlüsse im ESI Amber i1 Test
Auf der Frontseite findet sich unter anderem eine XLR/Line-Combo Buchse. An diese kannst Du entweder ein Mikrofon oder ein Instrument mit Line-Pegel anschließen.
Weiterhin ist noch eine Klinkenbuchse zum Anschließen eines Instruments wie E-Gitarre oder Bass über Hi-Z vorhanden.
Ergänzt werden die Anschlüsse an der Front durch einen Kopfhörerausgang mit Klinkenausgang, über den Direct Monitoring (latenzfreies Abhören) möglich ist.
Auf der Rückseite sind zusätzlich zwei Klinkenausgänge zum Abhören über Studiomonitore und ein USB-C Anschluss zu finden. Der USB-C Anschluss dient auch für die Stromversorgung und zum Verbinden mit PC, Mac oder Smart Devices.
Abgerundet werden die Anschlüsse durch zwei unsymmetrische Stereo-Cinch-Eingänge, an die Du weiteres Audio Equipment anschließen kannst. Die beiden Eingänge sind für Line-Pegel ausgelegt, einen Schallplattenspieler kannst Du hier nicht anschließen.
Lies auch: Audio Interface für’s Homestudio
Besondere Funktionen im ESI Amber i1 Test
Das Audio Interface beinhaltet einige weitere Funktionen wie Direct Monitoring, vier virtuelle Kanäle, Loopback und mehr.
Direct Monitoring
Über das Direct Monitoring kannst Du in Echtzeit abhören, was Du aufnimmst. Das Signal wird damit direkt durchgeschleift – unabhängig von der Latenz im Computer.
Loopback
Eine für Streamer wichtige Funktion ist das sogenannte Loopback. Über dieses kannst Du Audio von deinem Computer in das Audio Interface aufnehmen und zusammen mit den anderen Audiospuren in Echtzeit streamen.
Du kannst damit deine Stimme also gleichzeitig aufnehmen und in den Discord- oder Game-Chat streamen. Gerade bei Gaming Streams ist diese Funktion unverzichtbar.
Audio Interfaces ohne Loopback benötigen hierfür eine physische Kabelverbindung von einem Ausgang zu einem Eingang, um dasselbe zu erledigen.
Mehr über Loopback Funktion
Virtuelle Kanäle & DirectWire
Um genug Kanäle für Funktionen wie Loopback zur Verfügung zu haben, besitzt das ESI Amber i1 zusätzlich zu seinen zwei physikalischen Kanälen auch vier virtuelle Kanäle.
So kannst Du beispielsweise unterschiedlichen Programmen andere Mixe zuweisen.
Die Kanäle lassen sich bei Bedarf mit DirectWire individuell im Control Panel routen. Das kannst Du beispielsweise nutzen, um Signale zwischen Audioanwendungen zu übertragen.
Du kannst zum Beispiel das Wiedergabesignal deiner DAW von den physikalischen Kanälen 1/2 auf die virtuellen Kanäle 3/4 leiten. Diese Kanäle lassen sich dann mit einer Streaming Software weiter verwenden.
Das funktioniert auch in die andere Richtung. So kannst Du dein Streaming Signal in deine DAW übertragen und dort weiter bearbeiten.
Control Panel
Das Control Panel ist eine einfache Benutzeroberfläche, die Du sowohl unter Windows als auch unter Mac nutzen kannst. Neben dem individuellen Routing der virtuellen Kanäle und dem Einstellen der Loopback-Funktion stehen dir hier auch allgemeine Einstellmöglichkeiten zur Verfügung.
Du kannst beispielsweise für den linken und rechten Stereo-Ausgangskanal einzeln festlegen, wie laut dieser zu hören sein soll. Per Klick kannst Du das Abhörsignal auch komplett stummschalten.
Weiterhin kannst Du hier auch wie am Gerät selbst die aktive Signalquelle auswählen und die Phantomspannung zuschalten. Als weiterführende Einstellungen kannst Du die Sample Rate, die Latenz und einen USB Buffer festlegen.
BILDSTRECKE
ESI Amber i1 in der Praxis
In der Praxis konnte mich das Audio Interface überzeugen. Der Klang ist durchweg gut und der Dynamikumfang ist mehr als groß genug für die gedachte Zielgruppe.
Die Inbetriebnahme war sehr einfach und sollte auch für Einsteiger leicht zu meistern sein.
Die Regler und Knöpfe lassen sich einfach bedienen, auch wenn der Kopfhörergain- und der Monitor Mix-Regler für größere Finger ein bisschen sehr nah am großen Masterregler sind.
Die Widerstand ist aber sehr angenehm und insgesamt ist eine einfach zu verstehende und intuitive Bedienung möglich.
Latenz
Ich konnte in meinem Test einen niedrigsten Wert für die Roundtrip Latenz von 1,5 ms bei 24 Bit und 48 kHz herausfinden – und das ganz ohne Knackser und Aussetzer bei einem Projekt mit vielen Spuren, aber mäßiger CPU-Auslastung.
Das ist sehr beeindruckend für ein Audio Interface in diesem eher günstigen Preissegment. Diese niedrige Latenz macht das ESI Amber i1 zu einer guten Wahl für Gamer und Streamer. Und natürlich auch für Musiker, die nicht viele Eingänge benötigen.
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ESI Amber i1 Test-Fazit
Das ESI Amber i1 bietet für seinen Preis sehr viele Kaufargumente. Dabei eignet es sich sowohl für Musiker, die Gesang und gleichzeitig ein Instrument aufnehmen wollen aber auch für Streamer, Gamer und Podcaster.
Es überzeugt mit einfacher Bedienung und vielen Bedienelementen. Der Klang ist sehr gut, vor allem für den geforderten Preis.
Die Latenz finde ich am beeindruckendsten, eine echte Bank. Die ist gerade beim Spielen von virtuellen Musikinstrumenten oder dem Streamen wichtig. Bei letzterem gibt es keinen Versatz zwischen Bild und Ton.
Einzig das Design kann mich nicht so sehr überzeugen, aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache und in allen anderen Aspekten macht das ESI Amber i1 für seinen Preis eine sehr gute Figur.
Das gibt von mir eine klare Kaufempfehlung und eine sehr gute Wertung im ESI Amber i1 Test.
Features ESI Amber i1 Review
- Hersteller: ESI
- Audio Interface mit USB-C Anschluss
- USB 3.1
- 24 Bit/192 kHz Digitalwandler
- Dynamikumfang: 114 dB
- XLR-/Line-Comboeingang
- 48 V Phantomspeisung
- Hi-Z Instrumenteneingang
- Stereo-Line-Eingang mit Cinch
- Symmetrische Stereo-Line-Ausgänge mit 6,35 mm Klinke
- Kopfhörerausgang mit 6,35 mm Klinke
- Direct-Monitor mit Balance-Regler
- Hardware Loopback (über Software steuerbar)
- Stromversorgung über USB-C
- Class Compliant
- Kompatibel mit Windows, Mac, iPhone und iPad
- Maße (BTH): 171 x 116 x 43 mm
- Gewicht: 426 g
- Lieferumfang inkl. Cubasis LE, Wavelab LE, Bitwig Studio 8-Track
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