Epiphone SG G-400 PRO Test
Classic Rock-Gitarre für den schmalen Geldbeutel

Epiphone SG G-400 PRO
Wie sich die Epiphone SG G-400 PRO spielt, wie sie klingt und mehr - hier und jetzt im Review ...

Mike Gillmann Von Mike Gillmann am 24. Mai 2017

Epiphone SG G-400 PRO Test-Fazit

4

DELAMAR
SCORE

Rau klingende Rockgitarre mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Epiphone SG G-400 PRO ist am historischen Design der 60er orientiert, die jeder Rock-Fan kennen dürfte. Durch einen eingebauten Coil-Split für beide Alnico V Humbucker erhält das günstige Modell etwas mehr Flexibilität in Sachen Sound als das Original. Inspiriert durch die Maße einer klassischen SG bekommt hier jeder Rockgitarrist ein kleines Stück Rock N’ Roll-Geschichte für verhältnismäßig kleines Geld.

zum detaillierten Epiphone SG G-400 PRO Testfazit

PRO

  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Optik
  • Klassischer Rocksound
  • Coil Split
  • Stimmstabilität
  • Wilkinson-Mechaniken

CONTRA

  • Kleinere Mängel bei der Verarbeitung
  • Potis im Coil Split wackelig

Für wen?
E-Gitarristen, Classic Rock

Preis: 295,00 Euro
UVP: 369,00 Euro

Was ist es?

Die Epiphone SG G-400 PRO ist den legendären Gibson SG Solidbody Gitarren der 60er Jahre nachempfunden. Durch die Alnico V Humbucker und der Möglichkeit zum Coil Split ist sie flexibler als ihr Vorbild, was die Klangregelung betrifft.

Etwas höhenreicher als eine Gibson Les Paul und bissiger in den Mitten, sollte die Gibson SG ihrerseits die Rockgeschichte entscheidend mit prägen. Und genau diesen Sound verspricht die Tochterfirma Epiphone auch bei der G-400 PRO.

Der geleimte Hals aus Mahagoni bietet im Zusammenspiel mit dem Korpus – ebenfalls Mahagoni – eine Menge Sustain.

Der Cherry Red-Lack unserer Testgitarre zeugt von den präzisen Fertigungsarbeiten des indonesischen Werks, in der dieses Modell hergestellt wird. Zudem ist die Gitarre noch in einem schlicht gehaltenen Schwarz erhältlich.


PASSEND DAZU


Für einen Straßenpreis von gerade einmal 295,- Euro geht die Epiphone SG G-400 über die Ladentheke.

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Epiphone SG G-400 PRO Test

Bauweise

Bereits 1961 wurde die SG-Gitarre von Gibson als Nachfolgemodell der Les Paul produziert. Sie sollte mir ihrer modernen Form und Bauweise für den Konzern den Einstieg in die Welt des Rock erleichtern. Einem massiven Korpus aus Mahagoni wurde ein Hals aus dem gleichen Holz angeleimt. Tiefe Cutaways sollten die Bespielbarkeit der hohen Bünde erleichtern und Humbucker brummfreies Spielen selbst bei hoher Verzerrung erleichtern.

Genau dieses Muster wurde auch bei der Epiphone SG G-400 PRO angelegt. Die gleiche Holzkomposition von Hals und Korpus sowie angepasste Humbucker-Tonabnehmer sollen den gleichen Sound aus den Sechzigerjahren herzaubern. Selbstverständlich ist auch die Korpusform den beliebten, alten Modellen nachempfunden.

Korpus

Die weiten Cutaways auf beiden Seiten geben der Epiphone SG G-400 PRO ihr typisches Aussehen und erlauben es hohe Bünde bequem bespielbar zu machen.

Ein schmaler Halsfuß am Hals-Korpus-Übergang und das Carving innerhalb der beiden Cutaways sind sauber gefertigt. Das Elektronikfach am unteren Ende der Rückseite ist ebenfalls sauber in eine passende Ausfräsung versenkt worden und schließt bündig mit der Oberfläche ab.

Alleine die Plastikabdeckung zwischen Front-Pickup und dem Griffbrett ist nicht so schön verarbeitet. Deutlich ungerade Kanten und eine leicht schiefe Montierung trüben das bisher gute Bild von der Verarbeitung ein wenig.

Das Schlagbrett sowie die Rahmen der Tonabnehmer hingegen sind wunderbar ausgefräst und montiert worden.

Lackierung

Die Lackierung „Cherry Red“ kleidet sowohl den gesamten Korpus als auch die Hals- und Kopfrückseite in ein prächtiges, dunkles Rot. Alle Übergänge und Kanten wurden sauber von einer schützenden Lackschicht überzogen.

Nur an der Kante zwischen der schwarzen und roten Lackschicht der Kopfplatte sind beide Farben etwas uneben ineinander verwischt.

Die Maserung des Mahagoni-Korpus kommt aufgrund der dünnen Lackschicht besonders gut zur Geltung. So ist die Epiphone SG G-400 PRO ein echter Hingucker.

Hals

Ein etwas dickerer Mahagonihals im satten D-Profil wurde hier mit einem schönen, dunklen Palisandergriffbrett mit Trapez Inlays versehen.

Die Mensur beträgt 24,75“, wie bei Gitarren von Gibson/Epiphone üblich. Die Verarbeitung des Griffbretts hätte ich mir an einigen Stellen ein wenig sauberer gewünscht. Besonders an der Korpus zugewandten Kante sind einige Unebenheiten im Holz vorhanden, die optisch stören. Dies wirkt sich allerdings nicht auf die Bespielbarkeit aus.

Die 22 sauber verarbeiteten Medium Jumbo Bünde erlauben störungsfreies Spielen und erleichtern Bendings auch in den höheren Lagen. Ein gut verarbeiteter Sattel aus Knochenimitat ermöglicht zusammen mit den qualitativ hochwertigen Wilkinson-Mechaniken schnelles und präzises Stimmen.

Der Gitarrenkopf erinnert an eine geschwungene Krone auf der eine dezente Epiphone-Aufschrift angebracht wurde. Hier sind alle Teile auf hohem Qualitätsniveau produziert und verbaut worden.

Tonabnehmer

Im Augenblick sind Alnico V Tonabnehmer aus asiatischer Produktion sehr gefragt, vor allem im Low-Budget Bereich. So haben sich die Entwickler bei Epiphone ebenfalls dazu entschieden, diese gut klingenden Pickups in der Epiphone SG G-400 PRO zu verbauen. Sie stammen aus herstellereigener Produktion und tragen beide die Bezeichnung „Epiphone Alnico Classic PRO“.

Laut Hersteller sind diese in der Lage, den gewünschten scharfen und bissigen Sound einer SG aus den 60er Jahren nachzubilden. Um trotzdem einige moderne Konzepte einfließen zu lassen, wurden beide Humbucker mit der Möglichkeit zum Coil-Split ausgestattet. Das erweitert die Soundpalette der Gitarre um einiges.

Potis & Schalter

Beide Tonabnehmer besitzen jeweils einen Volume- und Tone-Poti mit denen sich die Lautstärke ändern und der Sound variieren lässt. Eine Push-Pull Funktion in den Volume-Potis erlaubt zudem das Coil-Splitting beider Humbucker.

Epiphone SG G-400 PRO Testbericht
Die Epiphone SG G-400 PRO wartet mit passablen Bedienelementen für diese Preisklasse auf

Zunächst machen alle vier Potis einen ziemlich soliden Eindruck und lassen sich auch satt drehen. Wenn die Push-Pull Knöpfe herausgezogen werden, wirken sie etwas wackelig und unstabil. In Anbetracht des niedrigen Preises von unter 300,- Euro ist das allerdings noch im akzeptablen Bereich.

Mit dem 3-Wege Kippschalter kannst Du den gewünschten Tonabnehmer einzeln oder beide zusammen anwählen. Dieser hinterlässt einen soliden Eindruck und rastet satt in der jeweiligen Position ein.

Bridge

Mit der sogenannten LockTon Brücke versehen, ist die Epiphone SG G-400 PRO gut gerüstet, um neben ihrem bissigen Charakter eine ordentliche Portion Sustain mitzubringen. Die feste Bridge mit Stopbar ist vollkommen aus Metall gefertigt und verchromt, was einen guten Eindruck hinsichtlich Langlebigkeit und Korrosionsbeständigkeit hinterlässt.

Alle Schrauben wurden in sauber gefräste Versenkungen gedreht und lassen sich leicht mit einem Schraubenzieher verstellen, um beispielsweise die Saitenlage zu verändern. Die Kanten sind gut abgerundet, sodass die Picking-Hand bequem auf der Bridge aufliegen kann.

Test der Epiphone SG G-400 PRO
Die feste Bridge der Epiphone SG G-400 PRO macht einen tadellosen Eindruck

In der Praxis mit der Epiphone SG G-400 PRO

In der Praxis stellt sich die Epiphone SG G-400 PRO sehr schnell als solide Rockgitarre heraus. Mit ihrem angenehmen Gewicht von ca. 3,2 Kilogramm ist sie sowohl im Stehen als auch im Sitzen gut zu bespielen.

Sowohl die Saitenlage als auch die Intonation ist im Auslieferungszustand spielbereit gewesen. Bendings lassen sich übers ganze Griffbrett hinweg problemlos bewerkstelligen.

Den fleischigeren D-Form Hals der Epiphone SG G-400 PRO empfinde ich als angenehm und leicht bespielbar, obwohl ich – wenn es um Rockmusik geht – hauptsächlich dünnere, unlackierte Power-Strat-Hälse gewöhnt bin. Auch nach einiger Spielzeit setzt kein befürchtetes „Festkleben“ am lackierten Hals ein. Die höheren Lagen sind, dank der großzügigen Cutaways, gut erreichbar.

Die Stimmstabilität ist sehr gut, was an dem sauber gefertigten Sattel, der festen Brücke und den hochwertigen Wilkinson-Mchaniken liegt. Selbst bei ausgiebigen Bendings, Slides und harten Anschlägen bleibt die Gitarre gestimmt.

Klang

Im trockenen Zustand lassen sich bereits einige SG-typische Soundcharakteristiken erahnen. Der gewünschte bissige, fast schon bellende und leicht hohl grölende Klang macht sehr schnell Lust auf den echten Test am Verstärker.

Dort setzt die Epiphone SG G-400 PRO genau das um, was ich von ihr erwartet hätte. Die output-starken Tonabnehmer liefern einen Sound an den Verstärker, der mich sofort an klassische Riffs aus der „guten alten Zeit“ erinnert. Warm, holzig und trotzdem eine Menge Schmatz dahinter – so machen selbst die einfachsten Rockriffs Spaß.

Clean stellt sich der Coil-Split als willkommene Erweiterung heraus. Die Humbucker holen aus dem Mahagoni-Korpus eine ordentliche Menge Sustain heraus. Gesplittet sind die Tonabnehmer ausgewogener, höhenreicher und dünner. So lässt die Gitarre sich viel besser in einem dynamischen Bandgefüge unterbringen.

Klangbeispiele von der Epiphone SG G-400 PRO

Lead | Hals-Pickup

Lead | Hals-Pickup mit Coil-Split

Lick | Hals-Pickup, Clean

Lick | Hals-Pickup mit Coil-Split, Clean

Riff | Steg-Pickup

Riff | Steg-Pickup mit Coil-Split

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Epiphone SG G-400 PRO Test-Fazit

Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch ein Angus Young oder Frank Zappa mit der Epiphone SG G-400 PRO seinen Spaß gehabt hätte. Der Hersteller hat den Bauplan einer 60er Jahre Gibson SG genommen und als Maßstab für die weitaus günstigere Variante genommen.

Epiphone SG G-400 PRO
Die Epiphone SG G-400 PRO ist stimmstabil und liefert klassischen Rocksound

Die Coil-Split-Funktion erweitert die klangliche Flexibilität enorm. Selbstverständlich klingen die Humbucker dann nicht genau wie ein Single-Coil, aber der Sound ist etwas transparenter und dynamischer.

Das Äußere der Epiphone SG G-400 ist mit der kräftigen kirschroten Lackierung und der durchstechenden Holzmaserung sehr ansprechend. Lediglich der Übergang von Rot nach Schwarz am Kopf der Gitarre ist etwas unsauber geworden.

Hochwertige Mechaniken sorgen mit dem ordentlichen Sattel und einer festen Brücke für eine gute Stimmstabilität. Dazu ist das Stimmen mit den Wilkinson Mechaniken dank einer 18:1-Übersetzung sehr präzise.

Alle Potis funktionieren einwandfrei und fühlen sich stabil an. Die einzige Ausnahme sind die Volume-Potis im Coil-Split, denn beim Herausziehen wirken sie etwas wackelig.

Der raue und bissige Grundcharakter der Gitarre wird von den herstellereigenen Alnico V Tonabnehmer wunderbar abgenommen und an den Verstärker weitergeleitet. Der geleimte Hals und Korpus aus Mahagoni tun ihr Übriges, um uns klangtechnisch in die 60er Jahre zurück zu versetzen.

Mit einem Straßenpreis von unter 300,- ist sie eine sehr gute Einsteigergitarre für Classic-Rock Fans. Bei einem direkten Vergleich zur Yamaha Pacifica 112V, die sich im gleichen Preisbereich bewegt, müsste sie dennoch den zweiten Platz einnehmen. Wegen kleinen Verarbeitungsfehlern gibt es vier von fünf möglichen Punkten in unserem Epiphone SG G-400 PRO Test. Well done!

Features Epiphone SG G-400 PRO Review

  • Hersteller:   
  • Solidbody E-Gitarre im Gibson SG-Stil
  • Hals aus Mahagoni
  • Korpus aus Mahagoni
  • Palisandergriffbrett
  • Geleimter Hals
  • Trapez-Inlays
  • 2x Alnico Classic Pro Humbucker
  • Push-Pull Funktion fürs Coil-Split
  • Verchromte Hardware
  • Wilkinson Vintage Mechaniken

PASSEND ZUM Epiphone SG G-400 PRO Test


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