Digital Performer 6 Test
Effekte und Instrumente
Von Carlos San Segundo
MOTU Digital Performer 6 - Effekte und Instrumente Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Die Instrumente und Effekte, die in der Software MOTU Digital Performer 6 enthalten sind. Von EQ über Reverb bis hin zu Limitern ist bei MOTU Digital Performer gut ausgestattet. Neben allen nötigen Effekten stehen auch eine große Auswahl an Instrumenten zur Verfügung: Egal ob Bassline-, FM-Synth oder Drum-Sampler.
zum detaillierten MOTU Digital Performer 6 - Effekte und Instrumente Testfazit
PRO
CONTRA
- —
Für wen?
MOTU Digital Performer 6 User
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MOTU Digital Performer 6 – Effekte und Instrumente Test
Digital Performer 6 Testbericht: Instrumente
Einige Musiker und Musikproduzenten warfen Motu bzw. dem Digital Performer vor, zu wenig Intrumente zu bieten. Die Konkurrenz sei ja gerade was Instrumente und Loops angeht sehr gut aufgestellt.
Aber wenn man genauer hinschaute, dann hatte der Performer bereits in Version 5 einige gute Instrumente zu bieten. Schauen wir uns einfach mal an, wie es mit den Instrument-Plugins von Digital Performer 6 aussieht.
Model 12
Der Drumsampler „Model 12“ ermöglicht, per Drag&Drop Drumsounds auf 12 Slots zu verteilen. Eigene von Motu produzierte Samples liegen ebenfalls vor, aufgenommen in 24 Bit und 96 kHz, sowie Presets. Sie sind klanglich im GM-Bereich anzusiedeln. Es ist ein mit einigen Parametern ausgestatteter Drumsampleplayer, wobei der Drive-Button einiges aus den Drums zusätzlich herausholt.
Innerhalb weniger Sekunden kann man sich ein kleines Drumset zusammenstellen. Über Volume, Pan, Resonance, Cutoff, Decay, Gate, um nur einige zu nennen, können die Samples bearbeitet werden. Das grafische Interface ist betont übersichtlich gehalten. Die Bearbeitungsmöglichkeiten reichen bis zu dem Punkt, an dem man wohl sowieso ein anderes Programm bemüht, um tiefergehende Bearbeitungen vorzunehmen. Für schnelles Arbeiten sehr nützlich.
Nanosampler
Dieser kleine Sample-Player kann jeweils nur ein Mono- oder Stereo-Sample von bis zu 20 Sekunden abspielen. Diese sind über einen Midi-Track oder einen Controller anzusteuern.
Auch hier kann man selbst produzierte Samples per Drag&Drop in das Hauptfenster ziehen. Das Pitching der einzelnen Samples, welches automatisch auf die Tastatur verteilt wird, klingt recht natürlich. Erst nach zwei Oktaven oberhalb oder unterhalb der Originaltonhöhe klingt es nicht mehr so prächtig. Immerhin. Ein Wermutstropfen: Es gibt hin und wieder „Midihänger“.
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Bassline
Ein monophoner Bass-Synthesizer mit einem Oszillator, der sich klanglich und optisch an Moog orientiert. Übersichtlich und leicht zu programmieren. Klanglich überraschend dicht.
Polysynth
Dieser Synthesizer ist dem Roland 106 nachempfunden. Schlicht gehalten, mit einem DCO. Klanglich weiß er von den mitgelieferten Plugins am besten zu gefallen, da er den typischen Roland-Charakter ansprechend nachahmt.
Modulo
Dieser virtuelle Synthesizer beinhaltet zwei Oszillatoren mit digitalen Wellenfomen und einem Phasenmodulationssystem. Er ist etwas komplexer aufgebaut als die anderen Instrument-Plugins.
Proton
Proton entspringt der FM-Synthese und ist zu einfach angelegt, um klanglich besonders aufzufallen. Wer aber selbst Hand anlegt, kann schöne Klänge mit den zur Verfügung stehenden Parametern kreiieren.
Digital Performer 6 Testbericht: Effekt-Plugins
MasterWorks-Plugins EQ
Das schöne Design des Motu Master EQ ist optisch am Sony EQ angelehnt, kann dessen Klangqualität jedoch nicht erreichen. Wie auch die folgenden Effekt-Plugins positioniert sich der EQ zur Bearbeitung von hochwertigeren Signalen genau zwischen einem „normalen“ Equalizer und einem wirklichen Master-EQ, der wiederum zu hoch auflösend wäre für das normale Mixing.
Compressor / Gate / Limiter:
Ein Multibandkompressor nebst Gate und Limiter. Solide, aber keine Übergflieger hier. Ähnlicher Rahmen wie schon der MasterWorks-EQ.
Leveler
Der Leveler ist ebenfalls eine Neuerung in Digital Performer 6 und liefert einen sehr guten Klang, wie ich finde.
Hier wurde der optische Kompressor Teletronix LA-2A nachgebildet. Da es ja mehr als ein Modell aus dieser Serie gab, spendiert Motu dem geneigten Käufer gleich vier Emulationen. Der Teletronix wurde in den 60er Jahren entwickelt und avancierte schnell zum Studiostandard. Die Produktion des Originals wurde in den 70ern eingestellt und die Söhne der Entwickler gründeten 1998 Universal Audio und produzieren den 1176LN und den LA-2A heute mit viel Sorgfalt nach.
EQ
Es stehen als einzelne Effekt-Plugins jeweils ein parametrischer EQ mit zwei, vier oder acht Bändern zur Verfügung. So lassen sich Ressourcen bei der CPU-Auslastung sparen, wenn man nur wenige Frequenzbänder benötigt.
Dynamics
Unter dem Namen Dynamics verbergen sich gleich vier Plugins, wobei jeweils nur eines simultan genutzt werden kann. Zur Verfügung stehen Kompressor, Limiter, Expander und Gate.
Reverb
Eine weitere Neuerung in Digital Performer 6 ist der Convolution Reverb / Faltungshall Proverb. Auch hier hat der Nutzer die Möglichkeit, per Drag&Drop Samples gängiger Standard-Halleffektgeräte in das Hauptfenster zu ziehen und die Impulsantworten zu nutzen.
Es stehen ein 4-Band-EQ und ein Kompressor zur Verfügung. Der Kompressor ist nach dem EQ und vor dem Return geschaltet. Stellt man den Parameter Mix auf 100%, hört man einen zusätzlichen Klang, der an einen Federhall erinnert. Ein Vergleich mit dem Reverb-Platzhirsch „Altiverb“ von Audioease zeigt bei gleicher Einstellung nur 100% Hall und keine Zusatzgeräusche. Dies dürfte aber mit einem zukünftigen Update behoben werden.
Die mitgelieferten Impulsantworten haben jeweils eine zentrierte, linke und rechte Position.
Zusätzlich findet man drei weitere Hall-Plugins in Digital Performer 6: Everb, Plate und Reverb.
Delay, Echo, Auto Pan
Diese drei Plugins kommen vom Design zwar eher schlicht daher, doch bei näherem Hinsehen lassen sich im Handumdrehen abgefahrene Pannings, Delays und Echos produzieren. Ein wirklich hilfreiches Mittel sind die Feedbacks, die mit Doppelpunktierungen bis hin zu doppelt punktierten 1/64 versehen werden können. Das sollte selbst den Anspruchsvollsten unter uns genügen.
Für jeden Kanal kann im Delay separat ein Filter einfügt werden. Die etwas urtümlich anmutenden Schaltbilder der drei Effekt-Plugins helfen, die Übersicht zu behalten. Beim Echo-Plugin besteht darüber hinaus die Möglichkeit, die rhythmisierten Notenwerte in ihrer Lautstärke zu justieren – allerdings hinkt man hier dem Delaydesigner von Logic hinterher.
Chorus / Flanger / Phaser
Chorus und Flanger klingen wertig und dicht. Übertriebene Pitching-Effekte lassen sich, ohne dabei billig zu wirken, ebenso überzeugend darstellen wie unaufdringlichere Effekte. Die Qualität des Phasers hingegen kommt nicht der des Chorus oder Flangers nahe.
Ein nettes Feature ist, dass sich diese Effekt-Plugins über Tempolock synchronisieren lassen. Dem Nutzer stehen Realtime, Beats, Notevalue, und Bars zur Verfügung.
Digital Performer 6 Testbericht: Weitere Effekt-Plugins / Tools
Patterngate
Bei diesem Pattern-Gate kann man auf eigene Faust sehr schnell gute Effekte erstellen. Das Fehlen von Presets fällt daher kaum auf. 24 Speedmodelle stehen zur Wahl und auch hier wurde die Möglichkeit berücksichtigt, Punktierungen einzubauen. Sehr schön.
Mutimode-Filter
Wer auf nette Filtersweeping-Effekte steht, kommt hier auf seine Kosten.
M/S Decoder
Der M/S Decoder hilft, die Stereobreite zu justieren. An dieser Stelle sei erwähnt, daß sich sämtliche Effekt-Plugins von Digital Performer 6 in Einzelschritten justieren lassen. Es gibt keine unlogischen Zahlensprünge, detailliertes Arbeiten wird damit zum Kinderspiel.
Calibration
Dieses Plugin bietet die Möglichkeit, die Studiomonitore in der eigenen Mixing-Umgebung – also seinem eigenen Tonstudio – zu kalibrieren. Zur Kalibrierung muss ein Mess-Mikrofon angeschlossen werden.
In der Bedienungsanleitung wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass man sehr vorsichtig mit dem Output-Level umgehen soll, da Digital Performer 6 bei diesem Vorgang ein sehr starkes Rauschen erzeugt. Seid also bitte vorsichtig, damit sowohl Eure Ohren als auch Eure Studiomonitore keinen Schaden nehmen.
Beat Detection
Die Anpassung bzw. Quantisierung von Audiomaterial ans Songtempo, sowie die Tempoanpassung von MIDI-Daten an vorhandene Audiodaten gab es bereits in der Vorgängerversion und funktionieren auch in Digital Performer 6 gut.
Fazit zu den Instrument- und Effekt-Plugins im Digital Performer 6
Wie die lange Liste von Effekt-Plugins und virtuellen Instrumenten in Digital Performer 6 eindrucksvoll belegt, sind alle notwendigen Werkzeuge für einen guten Start in die Musikproduktion bzw. das Recording vorhanden. An der ein oder anderen Stelle könnte Motu vielleicht nachbessern, aber insgesamt kann sich der Käufer durchaus glücklich schätzen, ein wohl ausgestattetes Tonstudio zur Verfügung zu haben.
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MOTU Digital Performer 6 – Effekte und Instrumente Test-Fazit
Features MOTU Digital Performer 6 - Effekte und Instrumente Review
- Hersteller: Motu
- 6 Instrumente: Nanosampler, Polysynth, Model 12, Proton, Modulo, Bassline
- Eine Menge Effekte, darunter EQ, Compressor / Gate / Limiter, Leveler, Reverb..
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