Cubase Elements 8 Testbericht
Musikprogramm für Einsteiger
Von Felix Baarß
Cubase Elements 8 Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Relativ schlankes, aber vielseitiges Musikprogramm.
Nach wie vor eine sehr gute DAW, hier in einer attraktiven Basisversion, deren Spurenbegrenzung kaum ins Gewicht fällt und wirklich gut ausgestattet ist – gerade zum Recording und zur Komposition.
PRO
- Sehr umfangreiche und ausgereifte DAW für klassisches Recording
- Umfangreiche Kompositionshilfen
- Notensatzkomponente
- Mischer mit Kanalzugeffekten
- 44 Effekt-Plugins mitgeliefert
- Rompler, Drum Sampler & Synthesizer für Sounds aller Art
- 48 Audio- und 64 MIDI-Spuren – genug in 99% der Fälle
CONTRA
- Mehrfenster-Oberfläche mit getrennten Arbeitsbereichen
Für wen?
Einsteiger, Umsteiger und Fortgeschrittene, die eine einfache, bewährte DAW mit klassischem Workflow und bis zu 48 Audiospuren suchen.
Was ist es?
Cubase Elements 8 ist die einfachste und günstigste Variante einer etablierten Musiksoftware (im Folgenden »DAW« für »Digital Audio Workstation« genannt). Du kannst sie zum Band Recording, zum Komponieren, Arrangieren und Abmischen sowie zum Erstellen von Remixen verwenden. Dieser Test soll einen Überblick für Einsteiger in die Musikproduktion und das Homerecording bieten, denn an diese richtet sich das Programm ganz besonders.
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Diese Version kostet 99,- Euro (inkl. MwSt.) und ist im Fachhandel bzw. über den Online-Shop des Herstellers zu haben. Ein Update von Elements 6 oder 7 kostet 24,99 Euro, während die Aktualisierung der Editionen LE oder AI (jeweils die Versionen 6 bis 8) mit 49,99 zu Buche schlagen.
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Cubase Elements 8 Test
Cubase Elements 8 – Eine DAW für alle?
Bevor ich im Cubase Elements 8 Testbericht konkreter werde, möchte ich eines betonen: Diese DAW eignet sich am ehesten für Bands und alle, die (viele) Aufnahmen über Mikrofone und elektronische Instrumente machen. Das geht aus der vergleichsweisen klassischen, seit Jahrzehnten gewachsenen Funktionalität des Programms hervor.
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Wer hingegen eine non-lineare Produktionsweise mit Clips bevorzugt oder viel bzw. ausschließlich »in the box« (mit Plugins) arbeiten will, wird bei Ableton Live, Bitwig Studio oder Image-Line FL Studio wohl besser aufgehoben sein.
Das ist freilich nicht in Stein gemeißelt, sondern nur ein Hinweis auf die mittlerweile erfreulich vielfältigen Ausprägungen des Markts für Musiksoftware.
Steinberg Cubase Pro 9 Test Video
Komponieren
Mit dem Key-Editor (in anderen DAWs meist »Pianorolle« genannt) erstellst Du MIDI-Sequenzen –Töne, Akkorde und Melodien für Plugins (virtuelle Instrumente) oder Hardware-Klangerzeuger, die per USB- oder MIDI-Kabel am Audio Interface bzw. direkt am Rechner stecken.
Für Beats wechselst Du am besten in den Schlagzeug-Editor-Modus, der zur Gestaltung von Rhythmen etwas übersichtlicher und einfacher handhabbar ist. Beide Komponenten sind schon sehr lange Teil von Cubase und entsprechend feingeschliffen. Hier wirst Du nichts vermissen, auch wenn Du später in die Details abtauchst.
Dass Cubase insbesondere in der Kompositionsarbeit glänzt, verdeutlicht spätestens die Notensatzfunktion mit Option zum Ausdrucken – eine Seltenheit für DAWs.
Für die meisten wohl noch nützlicher sind diese neuen Features der Version 8: Die Chord Pads und der Proximity Chord Assistant erlauben die Erstellung von Harmoniefolgen im Nu. Ausgehend von einem Akkord werden dir jeweils passende Vielklänge vorgeschlagen, um die Harmonien im Song fortzuführen. Das ist in dieser Form einzigartig. Kurzum: Wenn es um Songwriting und Komposition geht, halte ich Cubase für die stärkste DAW.
Aufnehmen mit Cubase Elements 8
Auch für Aufnahmen von Gitarre, Bass, E-Piano, Synthesizer & Co. sowie Vocals und alles, was sonst mit Mikrofonen eingefangen wird, ist Cubase sehr gut aufgestellt. Mehrere Takes können automatisiert hintereinander aufgezeichnet werden. Passend dazu gibt es ein Metronom und eine Einzählfunktion, die automatische »Begradigung« von Noten mit unsauberem Timing und vieles mehr.
Weiterhin finden sich eine in Echtzeit wirkende Intonationskorrektur für Vocals und ein virtueller Gitarrenverstärker. Ich kann mich nur wiederholen: Alles Genannte funktioniert gut bis sehr gut, da Cubase von Anfang an mit dabei ist und einige der genannten Funktionen schon sehr lange reifen durften.
Bearbeiten
Sind die Aufnahmen getätigt, geht es an die Bearbeitung der digitalen Audiodaten, also der Samples, die auf der Zeitleiste deines Projekts abgelegt wurden. Das beginnt bei simplen Dingen wie Beschneidung, wird fortgesetzt mit einstellbaren Lautstärkeverläufen (»Fades«, auch überlappend für »Crossfades«) und endet etwa in der Möglichkeit zum Comping.
Die sogenannte nicht-destruktive Audiobearbeitung wird unterstützt, wobei das zugrundeliegende Sample-Material eben nicht unwiederbringlich verändert wird. Tonhöhenänderungen ohne Geschwindigkeitsänderung (Pitch-Shifting) und vice versa (Time-Stretching) sind in hoher Qualität möglich. Ferner kannst Du Drum-Loops dank Beat Slicing sehr komfortabel zerstückeln.
Abmischen
Alle Spuren lassen sich im Mixer (»MixConsole«) in Sachen Lautstärke, Stereopanorama und Effekten bearbeiten. Bei Bedarf auch im Vollbildmodus und mit frei skalierbaren Sektionen je nach Bildschirmauflösung und persönlichem Workflow.
Cubase ist eines der Musikprogramme, bei denen Du auf jeder Spur die wichtigsten Audioeffekte fest integriert sind – noch mehr als bei einem großen Mischpult: Equalizer zum Abstimmen der Klangfarbe, Dynamikeffekte wie Gate und Kompressor sowie ein Sättigungseffekt für mehr Wärme im Sound. Dazu muss nicht unbedingt ein separates Fenster geöffnet werden, vielmehr können in der Spurenübersicht kleine Drehregler für direkten Zugriff auf die Effektparameter eingeblendet werden:
Die Slots für die Effekt-Plugins einer Spur lässt sich hier freilich ebenso einblenden, wobei Du neue Effekte bequem per Drag & Drop mit der Maus einfügen, bestehende umsortieren und von einem Kanal auf einen anderen verschieben kannst. 44 überwiegend gute Effekte werden schon mitgeliefert – wer hier noch mehr will, kann ja jederzeit Erweiterungen in Form von Free VST Plugins vornehmen.
Virtuelle Instrumente in Cubase Elements 8
Für das Arbeiten »in the box« stehen drei Plugins mit insgesamt über 1.000 Klängen zur Verfügung – HALion Sonic SE als einfacher, spielfertiger und sofort gut integrierbarer Sampler bzw. Rompler mit Instrumentenklängen aller Art, Groove Agent SE 4 für Sounds von synthetischen und echten Drums mit 4×4 Pads à la MPC sowie Prologue als virtuell-analoger Synthesizer.
Ein sehr respektables Aufgebot. Zum Einstieg wird viel geboten, wobei ich gerade den Groove Agent empfinde im Vergleich mit den Beigaben anderer DAWs als sehr gut gelungen empfinde.
Spurenanzahl
Wie es bei abgespeckten DAWs üblich, fällt die Maximalzahl der Spuren und Kanäle im Vergleich zu den professioneller ausgerichteten Editionen geringer aus:
- 48 Audiospuren
- 64 MIDI-Spuren
- 24 Ein- und Ausgänge zum Aufnehmen/Abspielen per Audio Interface
Die gute Nachricht ist: Für 99% aller Szenarien reicht das locker – zumindest im Homerecording und generell im kleineren Produktionsrahmen. Die avisierte Zielgruppe dürfte in der Praxis nie an Grenzen stoßen. Auch das Band Recording inklusive diverser Mikrofone für das Schlagzeug ist drin.
Interface, Workflow, Bedienfreundlichkeit
Die Mehrfenster-Philosophie ist nicht mein Ding. Zu oft muss ich Fenster öffnen und schließen, um zwischen Arbeitsbereichen zu wechseln. Andere DAWs wie Studio One oder Sonar integrieren die ihre Komponenten meiner Ansicht nach geschickter in ein einziges Interface.
Zwar sind im Verlauf der jüngeren Versionsgeschichte schon deutliche Fortschritte gemacht worden, aber wie aus einem Guss fühlt sich das für mich noch nicht an. Erwähnenswert wäre noch mein Wunsch nach entschlackten Menüs und Optionsdialogen.
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Cubase Elements 8 Test-Fazit
Die meisten Bands, Singer/Songwriter und Komponisten treffen mit dem Kauf dieser DAW eine hervorragende Wahl. Im klassischen Workflow für das Recording mit allen Schikanen und in der MIDI-Bearbeitung ist Cubase nach wie vor ganz vorne mit dabei.
Die Akkordarbeit (hier im musikalischen Sinne gemeint) und die Komposition sind weitere große Stärken der Software aus dem Hause Steinberg. Dafür verantwortlich zeichnen die neuen Features für Harmoniefolgen und die Möglichkeit zum Notensatz + Druckfunktion.
Weiterhin sind dem Musikprogramm die gut im Mixer integrierten Kanalzugeffekte (EQ + Dynamikeffekte + Sättigung) hoch anzurechnen. Dazu werden noch 44 Effekte mitgeliefert – sehr stattlich, wenn auch nicht durchweg auf allerhöchstem Niveau…doch zur Erweiterung mit Plugins von Drittherstellern stehen dir jederzeit die Schnittstellen VST & Co. zur Verfügung. Das ist erwähnenswert, da nicht Standard in den Einsteigerversionen vieler Hersteller.
Ebenfalls gelungen: An Bord sind ein mit vielen, vielen Instrumentenklängen bestückter Sampler, ein sehr feiner Drum Sampler à la MPC und ein virtuell-analoger Synthesizer. Zumindest für den Anfang und die Inspiration zwischendurch ist man bestens versorgt.
Auch mit 48 Audio- und 64 MIDI-Spuren können komplexe Projekte realisiert werden. Einige andere schlanke DAW-Editionen schnallen den Gürtel deutlich enger.
Das einzige, was mir nicht ganz so gut gefällt, ist die Mehrfenster-Philosophie, die mich immer ein wenig aus dem Fluss herausreißt – Tastatur-Shortcuts hin oder her, mir gefallen vereinheitlichte Oberflächen wie die von Sonar oder Studio One besser.
So möchte ich den Cubase Elements 8 Testbericht mit sehr guten viereinhalb von fünf Punkten beschließen. Für knapp 100 Euro bekommst Du eine sehr potente DAW, die für die anspruchsvollsten Aufgaben im Profibereich noch nicht geeignet ist, für Einsteiger und Umsteiger in den eingangs genannten Zielgruppen aber sehr zu empfehlen ist.
Features Cubase Elements 8 Review
- Hersteller: Steinberg
- DAW Software für Windows & Mac OS X
- Für Komposition, Recording, Editing, Arrangement, Mixing & Mastering
- Max. 48 Audiospuren
- Max. 64 MIDI-Spuren
- 3 virtuelle Instrumente
- 44 Effekte
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