Clavia Nord Stage 4 Compact Test
Das Non-Plus-Ultra unter den Stagepianos?

Clavia Nord Stage 4 Compact Test

Clavia Nord Stage 4 Compact Test - Ist das kompakte Stagepiano das Non-Plus-Ultra unter den Stagepianos?

Was ist es?

Das Clavia Nord Stage 4 Compact ist ein Stagepiano mit 73 halbgewichteten Waterfall-Tasten und Aftertouch. Es besitzt drei unabhängige Sektionen für Piano, Orgel und Synthesizer. Insgesamt sind 512 Sounds integriert, zwischen denen Du wählen kannst.

Jede Sektion hat einen eigenen Layer-Mixer und Taster zur Transposition. Für die Piano-Sektion steht dir eine 120 Stimmen-Polyphonie zur Verfügung. Insgesamt bietet das Stagepiano 2 GB Speicherplatz für Piano Sounds.

In der Orgel-Sektion finden sich sechs Modelle: B3 Tonewheel, B3 Bass, Vox, Farfisa sowie zwei Pipe-Organ Modelle. Für ein authentischeres Spielgefühl sind physikalische Zugriegel mit LED-Anzeigen verbaut.

Die Synthesizer-Sektion kommt mit der Nord Wave 2 Engine und drei Layern. Für die Synthesizer-Sektion steht dir eine 48 Stimmen-Polyphonie zur Verfügung.


Passend dazu


Weitere besondere Features sind ein erweiterter Arpeggiator, zwei OLED-Bildschirme zum Anzeigen der Program- und Synth-Sektionen, einen Holz Pitch-Bend Stiel und ein Modulations-Rad.

Clavia Nord Stage 4 Compact Test: 5 Features

  • Stagepiano für Live-Performances
  • 73 halbgewichtete Waterfall-Tasten
  • 512 Sounds
  • Drei unabhängige Sektionen für Piano, Orgel und Synthesizer
  • Zwei OLED-Bildschirme

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Clavia Nord Stage 4 Compact Testbericht

Stagepiano mit Wiedererkennungswert

Wenn Du professionelle Bühnenmusiker nach dem Stagepiano ihrer Wahl fragst, wird dir ein Großteil mit Sicherheit das Clavia Nord Stage Piano nennen. Und das nicht ohne Grund.

Wir haben uns für den Test die Compact-Version des Nord Stage 4 mit 73 Tasten genauer angesehen.

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Verarbeitung im Nord Stage 4 Test

Was die Aspekte Verarbeitung und Design betrifft, bleibt sich der Hersteller treu. Der hohe Wiedererkennungswert durch die rote Farbe bleibt auch in der vierten Version des Stagepianos erhalten.

Genau wie seine Vorgänger zeichnet es sich durch seine besondere Robustheit aus. Das Gehäuse ist aus Metall und die Seitenteile aus echtem Holz. So ist es eigentlich unmöglich, es kaputt zu bekommen.

Clavia Nord Stage 4 Compact Test

Die Anschlussmöglichkeiten auf der Rückseite

Anschlussmöglichkeiten

Auch bei den Anschlüssen weiß das Clavia Nord Stage 4 Compact zu überzeugen. Es verfügt über einen 3,5-mm-Miniklinken-Audioeingang und vier frei zuweisbare 6,35 mm Klinken-Audioausgänge.

MIDI-Equipment lässt sich ebenfalls mit dem Stagepiano verbinden. Dafür finden sich 5-Pin-MIDI-Eingänge und -Ausgänge sowie die Möglichkeit von USB-MIDI über den USB-B Port.

Ein besonderes Highlight sind die fünf Pedaleingänge für ein besonders ausdrucksstarkes Spiel. Hier finden sich je ein

  • Sustain-,
  • Fußschalter-,
  • Control-,
  • Organ-Swell-
  • sowie ein 6-poliger Triple-Pedaleingang.

Nord Stage 4 Compact Test: Tastatur

Im Stagepiano ist eine halbgewichtete Tastatur mit 73 Tasten verbaut. Bei einer Wasserfall-Tastatur sind die Tasten nach vorne abgerundet. Als Pianospieler musste ich mich erst an diese Tastatur gewöhnen. Beim Spielen fühlt sie sich eher billig an.

Bei einem Preis von über 4.000 Euro macht das keinen so guten Eindruck auf mich. Klavierspieler, die Wert auf ein ausdrucksstarkes Spiel legen, sollten aus diesem Grund besser 300 Euro mehr investieren und zur normalen Version des Stagepianos mit einer gewichteten Tastatur greifen.

Benutzt Du das Stagepiano hauptsächlich zum Spielen mit den Synthesizer- und Orgel-Klängen, dann ist das Clavia Nord Stage 4 Compact aber vollkommen ausreichend.

Einen großen Vorteil bietet die Tastatur aber auch. Das Instrument ist ganze 6 kg leichter als mit gewichteten Tasten. Das wird sich bei einem häufigen Transport auf jeden Fall positiv bemerkbar machen.

Darüber hinaus verfügt die Tastatur über Aftertouch. Durch die Stärke deines Drucks kannst Du den Ausdruck deines Spiels bestimmen. Das funktioniert gut und ist eine tolle Ergänzung.

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Überarbeitetes Bedienfeld

Das Bedienfeld wurde im Vergleich zum Vorgänger überarbeitet. Hier finden sich weiterhin zwei OLED-Bildschirme – einer für den Hauptprogrammbereich und einer für den Synth-Bereich. Diese sorgen für einen reibungslosen Workflow.

Zugriegel für die Orgel-Sektion

Mit gefällt gut, dass das Digitalpiano über echte physikalische Zugriegel verfügt. Diese sind gerade für die Orgelsounds sinnvoll, da Du mit ihnen ein Gefühl für die Register bei einer echten Orgel bekommst.

Clavia Nord Stage 4 Compact Test

Die Zugriegel in der Orgel-Sektion sollen für ein authentisches Orgelspiel sorgen.

Die Zugriegel lassen sich gut ziehen und schieben. So kannst Du den Orgelklang genau so feinjustieren, wie Du möchtest.

Für einen noch besseren Workflow verfügen die Ziehregler zusätzlich über LED-Anzeigen, die die genauen Einstellungen der Regler anzeigen. Ich bevorzuge aus den genannten Gründen physikalische Ziehregler gegenüber virtuellen.

Sound Engines

Nicht neu sind die Sound Engines: Diese sind unabhängig voneinander angeordnet. Neu ist aber, dass jede Engine jetzt die vollständige Kontrolle über jede Ebene bietet.

In der Vorgängerversion gab es bereits je zwei Layer für die Orgel- und Piano-Engine sowie drei Layer für die Synth-Engine.

Clavia Nord Stage 4 Compact Test

Jeder Layer hat jetzt einen eigenen Taster.

Beim Clavia Nord Stage 4 Compact gibt es jetzt zusätzlich eine Taste pro Layer für jede Engine. So kannst Du schnell zwischen den einzelnen Layern hin- und herwechseln.

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Effekte im Clavia Nord Stage 4 Compact Test

Auch die Effekte wurden überarbeitet. In der Vorgängerversion konntest Du nur einen Effekt pro Engine einsetzen. Jetzt können Effekte pro Layer hinzugefügt werden. Damit erreicht das Sounddesign meiner Meinung nach ein völlig neues Level.

512 Sound-Presets

Insgesamt stehen dir 512 Sound-Presets verteilt auf acht Bänke zur Verfügung. Um dir die Suche nach dem richtigen Sound zu erleichtern, lassen sich die Presets jetzt pro Engine suchen. Das erspart dir eine Menge Zeit beim Suchen.

Die Klänge wurden nicht nur in ihrer schieren Masse erweitert, auch in der Breite kannst Du jetzt noch mehr unterschiedliche Instrumente finden.

Und wenn dir die Klänge trotzdem nicht ausreichen: Als Besitzer eines Instrument dieses Herstellers kannst Du Hunderte von zusätzlichen Sounds auswählen und von der Nords Website herunterladen.

Clavia Nord Stage 4 Compact Test

Die Piano-Sektion überzeugt mit authentischen Klavier-Sounds.

Nord Stage 4 Compact Test: Klang

Den Klang sollten wir nach den drei Engines unterscheiden. Sowohl im Orgel, im Klavier als auch im Synth-Bereich kann ich zahlreiche Verbesserungen feststellen.

Orgel-Engine

Im Orgelbereich findet sich jetzt ein komplett neuer B3-Bassmodus. Ebenfalls neu ist das 122 Vintage Rotary Speaker Modeling mit verschiedenen Mikrofonpositionen. Darüber hinaus klingen die B3- und Farfisa-Orgel-Sounds noch authentischer als schon zuvor.

Wenn Du nach ultimativen Orgelsounds suchst, kommst Du diesen auf dem Clavia Nord Stage 4 Compact schon sehr nah.

Klavier-Engine

Der Hersteller ist gerade für seine Klavier-Sounds berühmt. Auch beim Clavia Nord Stage 4 Compact gehören diese mit zu den besten, die es gibt.

Angesichts des hohen Preises für das Stagepiano wäre aber sicher noch etwas Luft nach oben gewesen, um sich noch deutlicher von anderen Herstellern absetzen zu können.

Für Piano-Sounds stehen dir auf dem Stagepiano sagenhafte 2 GB Sample-Speicher zur Verfügung. Das ist doppelt so viel wie beim Vorgänger. So kannst Du mehr Sounds aus externen Quellen mit höherer Klangtreue hinzufügen.

Clavia Nord Stage 4 Compact Test

In der Synth-Sektion gibt es einen eigenen OLED-Bildschirm für einen besseren Überblick.

Synthesizer-Engine

Als Synthesizer-Engine ist die Wave 2 Synth Engine verbaut. Diese erlaubt virtuelle Analog- und FM-Synthese in einer hervorragendem Form. Im Vergleich zum Vorgänger wurde auch diese Engine leicht verändert.

Durch geänderte Filter-, Detune- und EQ-Einstellungen klingen Standard-Patches leicht verändert, aber immer noch sehr gut.

Sehr schön: Du kannst nahtlos zwischen Sounds wechseln, ohne dass der erste Sound unterbrochen wird.

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Erweiterter Arpeggiator

Der Arpeggiator wurde ebenfalls überarbeitet und erweitert. Dieser verfügt jetzt über drei neue Modi: einen Gate-, einen Pattern- und einen polyphonen Modus.

Gerade letzterer ist eine Bereicherung, wenn Du gerne Tracks mit einem Arpeggiator aufbaust.

Bildstrecke

Für wen eignet sich nun das Clavia Nord Stage 4 Compact?

Einsteiger dürften mehrere Aspekte abschrecken. Durch seine vielen Knöpfe und Regler sieht das Stagepiano eher einschüchternd aus. Mit ein wenig Übung ist es allerdings einfach zu bedienen. Die Bedienung wurde im Vergleich zum Vorgänger noch weiter erleichtert.

Weiterhin einschüchternd ist natürlich der Preis. Da musst Du dir genau überlegen, ob Du dir das Instrument leisten kannst und willst. Aus diesen Gründen eignet sich das Instrument eher für Profis, wenn sich die Investition wirklich lohnt.

Wenn Du allerdings als Anfänger ein sehr hochwertiges Stagepiano mit einen State of the Art Klang und vielen Spielmöglichkeiten suchst und auch das nötige Kleingeld hast, wirst Du kaum ein besseres Instrument finden. Es kann eigentlich alles, was ein Stagepiano können muss.

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Fazit zum Clavia Nord Stage 4 Compact Test

Ich hätte nicht für möglich gehalten, dass nach dem Nord Stage 3 noch eine Steigerung möglich wäre – aber offensichtlich geht es doch.

Der Klang der einzelnen Engines (Klavier, Orgel, Synthesizer) ist weiterhin unter dem Besten, das auf dem Markt ist. Das Gerät ist trotz seiner vollgestopften Mechanik mit 10 kg vergleichsweise leicht, so dass Du es einfach zu deinen Gigs transportieren kannst.

Als Wermutstropfen muss ich die Tastatur benennen: Die 73 halbgewichteten Wasserfall-Tasten fühlen sich beim Spielen etwas billig an. Das ist gerade bei einem Instrument in dieser Preisklasse nicht so schön.

Wenn Du deinen Fokus auf das Spielen der Synth- und Orgel-Sektionen legst, ist die Tastatur aber ausreichend. Für ein ausdrucksstarkes Klavierspiel solltest Du besser zur etwa 300 Euro teureren Version mit gewichteten Tasten greifen.

Für die Bestnote hat mich die Tastatur in dieser Version aber zu wenig überzeugt. Daher gibt es im Clavia Nord Stage 4 Compact Test „nur“ eine sehr gute Wertung.

Clavia Nord Stage 4 Compact Features

  • Stagepiano
  • Tastatur: 73 halbgewichtete Waterfall-Tasten mit Aftertouch
  • Unabhängige Sektionen für Piano, Orgel und Synthesizer
  • Je mit eigenem Layer-Mixer und Taster zur Transposition
  • 2 programmierbare Szenen
  • 512 Sounds
  • Piano-Sektion: 120 Stimmen-Polyphonie
  • 2 GB Speicherplatz für Piano Sounds
  • 2 Layer
  • Orgel-Sektion: B3 Tonewheel, B3 Bass, Vox, Farfisa, 2x Pipe Organ
  • 2 Layer
  • Vintage 122 Rotary-Speaker Simulation
  • LED-Zugriegel
  • Zuschaltbares Vibrato/Chorus
  • Einstellbarer Drive
  • Synthesizer-Sektion: Nord Wave 2 Engine
  • 48 Stimmen-Polyphonie für Synthesizer-Sektion
  • 3 Layer
  • 1 GB Speicherplatz für Nord Sample Library
  • Arpeggiator mit Polyphonic-, Gate- und Pattern-Modi
  • Effektsektion pro Layer: Reverb, Delay, 2 Modulationseffekte, Kompressor, Amp-Simulation und EQ
  • 2 OLED-Bildschirme
  • Holz Pitch-Bend Stiel
  • Modulation-Rad
  • 1 x 3,5-mm-Miniklinken-Audioeingang
  • 4 x frei zuweisbare 6,35 mm Klinken-Audioausgänge
  • 1 x 6,35 mm Klinken-Stereo Kopfhörerausgang
  • Sustain-, Fußschalter-, Control-, Organ-Swell-Eingang sowie ein 6-poliger Triple-Pedaleingang
  • MIDI IN/OUT: 5-Pol DIN
  • USB-B Port: USB-MIDI, Software Updates und Audio Transfer
  • Maße (BxTxH): 1066 x 322 x 104 mm
  • Gewicht: 10,4 kg
  • Lieferumfang inkl. USB-Kabel und Netzkabel
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