CEntrance MixerFace R4 Test
Audio Interface für Musiker, Journalisten & Videoprofis
Von Felix Baarß am 14. September 2018
CEntrance MixerFace R4 Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Kleines, vielseitiges Audio Interface für den mobilen Einsatz.
Das CEntrance MixerFace R4 ist bemerkenswert flexibel. Einerseits werden alle wichtigen Betriebssysteme unterstützt (Desktop und mobil), andererseits können sämtliche Mikros, Instrumente und Zuspieler aufgenommen werden. Und das in sehr guter Qualität mit geringer Latenz. Der Akku ist stark genug für ausgedehnte Recording-Sessions. Extra-Outputs für Studiomonitore und DSLR-Outputs erhöhen die Vielseitigkeit beträchtlich. Verarbeitung und Handhabung überzeugen ebenso. Ein robusterer USB-Anschluss (z.B. USB-C) wäre perfekt gewesen.
PRO
- Funktioniert mit allen wichtigen Betriebssystemen, auch mobil
- Alle Mikros, Instrumenten und Zuspieler kompatibel
- Extra-Outputs für Studiomonitore, DSLR-Kameras
- Gute Vorverstärker und Wandler
- Stabiler Windows-Treiber mit relativ niedriger Latenz
- Sehr gute Verarbeitung und Haptik
CONTRA
- Micro-USB unterwegs nicht das stabilste Stecker/Buchsen-Format
Für wen?
Mobile Musiker, Podcaster auf Achse, Journalisten und Videofilmer mit Sinn für guten Ton.
Was ist es?
Das CEntrance MixerFace R4 ist ein Audio Interface für Windows, Mac OS und Linux sowie Android und iOS. Letztere deuten die mobile Ausrichtung an, was durch ein hochkompaktes Gehäuse (kaum größer als eine Zigarettenschachtel) und Batteriespeisung unterstrichen wird. An der Gehäuseunterseite findet sich zudem ein Gewinde für große Mikrofonstative, Tripods & Co.
Bei den Eingängen spielen zwei Kombibuchsen (XLR/6,3 mm) die Hauptrolle. Kompatibel sind hier Mikrofone aller Art (Phantomspeisung ist schaltbar) sowie Line-Quellen und E-Gitarre/E-Bass. Zu den Outputs zählen ein Kopfhörerausgang und ein weiterer Stereo-Output im Miniklinkenformat, der etwa DSLR-Videofilmern nützt. Alle In- und Outputs findest Du unten aufgelistet.
Das Monitorsignal lässt sich flexibel gestalten. Die Wandler arbeiten mit maximal 24 Bit und 192 kHz. Für Windows steht ein ASIO-Treiber zur Verfügung, was niedrige Latenzen und damit insbesondere die Musikproduktion ermöglicht.
Überblick: CEntrance MixerFace R4 Features
- Audio Interface für Windows, Mac OS, Linux, Android und iOS
- Eingänge
- 2 x Mic/Line/Hi-Z – XLR/6,3 mm
- 1 x Stereo-Line – 3,5 mm
- Ausgänge
- 1 x Stereo-Line für Kopfhörer – 3,5 mm
- 1 x Stereo-Line für DSLR-Kameras & Co. – 3,5 mm
- 2 x Line (symmetrisch) für Studiomonitore & Co. – 3,5 mm
- Monitorsignal frei misch- und regelbar
- Akku für max. 8 h Laufzeit, Ladung per Micro-USB
- Anbindung an Computer/Mobilgerät per Micro-USB
- Aluminiumgehäuse
Video vom Hersteller
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CEntrance MixerFace R4 Test
Tadellose Verarbeitung und Handhabung
Das robuste Aluminiumgehäuse ist sauber verarbeitet mit gleichmäßig winzigen Spaltmaßen. Die XLR-Buchsen und Gehäuseteile sind mehrfach verschraubt. Bei Interviews im Außeneinsatz, Field Recording & Co. lässt sich das CEntrance MixerFace R4 sehr gut in der Hand halten – dem Leichtgewicht und großzügigen Gehäuserundungen sei Dank.
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- Kostenlose Software zur Messung der Latenz
Die Kappen der Potis für Input-Gain, Monitorlautstärke & Co. durchmessen etwa 6 mm. Sie sind gummiert, griffig, sitzen fest und laufen mit perfekt bemessenem Widerstand.
Die Dip-Schalter für den Hi-Z-Modus und das Hochpassfilter bei den beiden Haupt-Inputs sind recht tief im Gehäuse versenkt. So werden sie garantiert nicht aus Versehen verstellt. Nimm einen Kugelschreiber oder Ähnliches mit, wenn Du sie unterwegs umstellen willst.
Viele Ein- und Ausgänge auf engstem Raum
Das CEntrance MixerFace R4 punktet mit seinem Anschlussreichtum. Das vielfältige I/O-Angebot in Relation zur Gehäusegröße erinnert mich an die mobilen Interfaces von Zoom (hier: Zoom U-24 Test und Zoom U-44 Test).
Das CEntrance MixerFace R4 ist indes noch kompakter und eignet sich unter anderem besser für Videoenthusiasten, die Adapter vermeiden wollen.
Zweimal Micro-USB für Audio & Strom
Es gibt zwei getrennte USB-Buchsen (Micro-USB) – eine für den Transfer der Audiodaten vom und zum CEntrance MixerFace R4, die andere zum Aufladen des Akkus.
Dass Audio und Strom nicht über ein einziges USB-Kabel fließen, liegt an dem starken mobilen Fokus, der das R4 von den meisten anderen kompakten Audio Interfaces unterscheidet. Ein Anzapfen der Akkus von Smartphones/Tablets wäre kontraproduktiv im Außeneinsatz. Hier ermöglicht die zweite Buchse eine Akkuladung im laufenden Betrieb.
Allerdings hätte ich mir ein anderes Format als Micro-USB gewünscht – vorzugsweise das etwas fester steckbare USB-C.
Akkulaufzeit und Aufladung
Bis zu acht Stunden halt der Akku durch – ein kompletter Arbeitstag kann mit Recording am Stück ausgefüllt werden. Naturgemäß verringert die für Kondensatormikrofone nötige Phantomspeisung die Ausdauer etwas.
An einem ausreichend kräftigen USB-Anschluss oder -Netzteil (mind. 2 Ampere) dauert es rund fünf Stunden, bis der Akku komplett geladen ist. Hier bin ich auf die Schnellladetechniken moderner Smartphones neidisch.
Treiberinstallation unter Windows
In allen Betriebssystemen bis auf Windows funktioniert das CEntrance MixerFace R4 direkt nach der USB-Anbindung: Plug & Play. Nur Windows-Nutzer brauchen einen ASIO-Treiber. Den Download-Link bekommst Du per E-Mail nach Eingabe persönlicher Daten. Nun gut.
Die Installation verlief flott und mit wenigen Klicks. Eine kleine Konfigurationssoftware erlaubt die Justierung des Puffers (und damit der Latenz in der Musikproduktion & Co.)
In der Praxis mit dem CEntrance MixerFace R4
Eingangspegel
Sehr fein: Pro Input gibt es zwei kleine LEDs – die weiße leuchtet bei Pegeln über -40 dBFS, die rote warnt ab -6 dB rechtzeitig vor drohenden Übersteuerungen. Wenn Letztere gelegentlich kurz aufflackert, ist der Pegel perfekt eingestellt.
Wie erwähnt, lassen sich die Gain-Regler trotz ihrer kleinen Abmessungen gut bedienen. Bis zu 55 dB Verstärkung sind möglich – das reicht für praktisch alle dynamischen Mikros, oft sogar für alte Bändchenmikrofone.
Monitormix
Der Kopfhörerverstärker hat richtig Power. Auch bei hoher Verstärkung ist der Sound sauber, ausgewogen und differenziert.
Die Möglichkeiten zur Mischung des Monitorsignals sind sehr vielfältig für ein kleines Audio Interface. Das werden wir im Folgenden näher beleuchten.
Pegelverhältnisse nach Gusto
Ungewöhnlich: Du bestimmst mit separaten Reglern für die analogen Inputs 1 & 2, wie deren Mischverhältnis mit dem digitalen Stereo-USB-Signal sein soll. So lassen sich zwei Dinge realisieren:
- Passendes Verhältnis aus a) Input 1 und b) Input 2
- Passendes Verhältnis aus a) Inputs 1 & 2 in Summe und b) USB-Audiosignal
Zusätzlich gibt es natürlich einen Poti für die Gesamtlautstärke des Monitorsignals.
Monitoring in Stereo oder Mono
Wähle mit einem Dip-Schalter zwischen diesen beiden Monitoring-Modi:
- Mono: Inputs 1 und 2 sowohl im linken als auch im rechten Kanal des Monitorsignals
- Stereo: Input 1 im linken, Input 2 im rechten Kanal des Monitorsignals
Ersteres dient zur einfachen Mikrofonierung und für Mono-Instrumente, Letzteres zur Stereo-Mikrofonierung oder für Keyboards und andere Stereo-Quellen. Das USB-Signal ist von diesem Schalter nicht betroffen, es erklingt stets in Stereo. Gut so, denn in der DAW kann ich bei Bedarf immer noch einen Monomix erstellen.
Klangqualität
Die Mikrofonvorverstärker leisten sehr gute Arbeit. Rauscharm, ausgewogen und detailfreudig zeigen sich die Aufnahmen. Für qualitativ erstklassige Interviews, die Musikproduktion und Videos mit exquisitem Sound über externe Mics ist das CEntrance MixerFace gerüstet.
Spätestens jetzt zeigt sich, dass 400 Euro für das kleine Gerät gerechtfertigt sind. Aber es gibt noch einen weiteren Trumpf.
Latenz
Für den CEntrance MixerFace R4 Test nutzte ich einen Rechner mit einem alten, aber immer noch recht starken Prozessor (Intel Core i7-980X). Ich konnte die CPU-Belastung auf rund 90% treiben und den Puffer weit herabsetzen: Bei der zweitniedrigsten Einstellung stehen je 3,4 ms Ein- und Ausgangslatenz zu Buche.
Bei reinem Playback gab es hier weder Aussetzer oder Störgeräusche. Die Aufnahme ist anspruchsvoller, hier musste ich den Puffer auf je 4,1 ms erhöhen, damit die Knackser aus der Aufzeichnung verschwinden: Ein tadelloses Resultat für ein Interface dieser Art und Preisklasse.
Damit können Gitarristen virtuelle Amps für ein verzerrtes Monitorsignal mit Cabinet-Sound und allem Drumherum nutzen. Hall-Plugins für Stimmen sind eine weitere Möglichkeit.
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CEntrance MixerFace R4 Test-Fazit
Das CEntrance MixerFace R4 kombiniert vielfältige Ein- und Ausgänge, flexibles Monitoring und hohe Klangqualität mit Batteriebetrieb in einem kompakten, road-tauglichen Format. Dazu kommt noch die Kompatibilität mit allen wichtigen Betriebssystemen, ob Desktop oder mobil.
Zunächst können beliebige Mikrofone, Instrumente und Zuspieler aufgenommen werden. Es gibt separate Hochpassfilter gegen Körperschall, Nahbesprechungseffekt & Co. Bis zu +55 dB Verstärkung sind möglich. Einen Aux-Input für begleitendes Playback und dergleichen ist ebenfalls an Bord. So manches großformatige Audio Interface schaut bei dieser Vielfalt verschämt aus der Wäsche.
Ausgangsseitig punktet das Gerät mit einem Extra-Output für DSLR-Kamers (es fungiert als eigenständiger Preamp) oder portable Recorder. Große Überraschung: Es finden sich zwei symmetrische Miniklinken-Ausgänge – vorrangig zum Anschluss von Studiomonitoren. Deren Lautstärke kannst Du dann über den Monitor-Poti steuern.
Die Klangqualität ist über jeden Zweifel erhaben, den man in dieser Preisklasse hegen könnte. Rauscharme, neutrale und detailfreudige Vorverstärker treffen auf tadellose Wandler. Für Windows gibt es einen ASIO-Treiber, der hinreichend niedrige Latenzen im Monitoring-Signal ermöglicht.
Schließlich seien die erstklassige Verarbeitung und die angenehme Handhabung erwähnt. Letzteres zeigt sich etwa bei den vier handschmeichelnd abgerundeten Kanten und den haptisch hervorragenden Mini-Drehreglern.
Der Hersteller hat sich für das eher fragile Micro-USB-Format entschieden, was mir vor allem im Außeneinsatz nicht als optimal erscheint. Mit einer USB-C-Buchse (zumindest für die Audioanbindung) wäre ich restlos glücklich.
Dennoch reicht es locker zu einer sehr guten Wertung im CEntrance MixerFace R4 Test auf delamar. Viereinhalb von fünf Punkten für diesen kleinen Alleskönner der mobilen Audioarbeit.
Features CEntrance MixerFace R4 Review
- Hersteller: CEntrance
- Audio Interface für Windows, Mac OS, Linux, Android und iOS
- ASIO-Treiber für Windows erhältlich
- Eingänge
- 2 x Mic/Line/Hi-Z – XLR/6,3 mm
- Bis zu +55 dB Gain für die Mikrofonvorverstärker
- Phantomspeisung zuschaltbar
- Hochpassfilter separat zuschaltbar
- Hi-Z separat zuschaltbar
- 1 x Stereo-Line – 3,5 mm
- 2 x Mic/Line/Hi-Z – XLR/6,3 mm
- Ausgänge
- 1 x Stereo-Line für Kopfhörer – 3,5 mm
- 1 x Stereo-Line für DSLR-Kameras, portable Recorder etc. – 3,5 mm
- 2 x Line (symmetrisch) für Studiomonitore, Mischpulte etc. – 3,5 mm
- Monitoring
- Mix-Regler: Input 1 <> USB
- Mix-Regler: Input 2 <> USB
- Regler für die Gesamtlautstärke des Monitorsignals
- Wahlweise Mono oder Stereo (Input 1 links, Input 2 rechts)
- Lithium-Ionen-Akku
- Max. 8 h Betriebszeit
- Ladestandanzeige über 3 LEDs
- Aufladung über dedizierte Micro-USB-Buchse
- Micro-USB-Buchse zur Anbindung an Computer/Smartphone/Tablet
- Aluminiumgehäuse
- Micro-USB-Kabel im Lieferumfang
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