CEntrance MicPort Pro 2L Test
Mobiles Recording aus der Hosentasche
Von Stefan Hofmann am 21. März 2020
MicPort Pro 2L Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Der CEntrance MicPort Pro 2L ist ein hervorragender Begleiter für mobile Recording-Anwendungen.
Das kompakte Audiointerface läuft auf Windows- und Mac-Systemen und kann auch mit Smartphones und Tablets verwendet werden.
PRO
- hervorragender Klang
- integrierter Akku
- kompakte Bauweise
- hohe Verarbeitungsqualität
- geeignet für mobile Anwendung
CONTRA
- vergleichsweise hoher Preis
Für wen?
Musikproduzenten und Tontechniker
Was ist es?
Der CEntrance MicPort Pro 2L ist ein kompaktes Audiointerface, das auf Windows- und Mac-Systemen läuft und auch mit Smartphones und Tablets verwendet werden kann. Jedoch werden für letzteren Einsatz oft zusätzliche USB-Kabel benötigt, da ausschließlich ein 50 cm langes Micro-USB-B auf USB-A-Kabel im Lieferumfang enthalten ist.
Den CEntrance MicPort Pro 2 gibt es in den zwei Ausstattungsstufen Basic und L. Letztere Variante wurde mir für diesen Testbericht zur Verfügung gestellt. Der einzige Unterschied der beiden Geräte ist, dass in der L-Version ein Limiter verfügbar ist.
Die wichtigsten Features – CEntrance MicPort Pro 2L:
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MicPort Pro 2L Test
Was ist drin?
Der Lieferumfang ist übersichtlich. Übrigens steht auf der Vorderseite der kleinen, aber robusten Kartonverpackung der Zusatz „eco Friendly Design“, was der Autor dieses Artikels ohne schlechtes Gewissen unterschreiben würde. Lediglich der CEntrance MicPort Pro 2L, ein kleiner, aber schicker Tragebeutel sowie das USB-Kabel, ein Metallclip, um beispielsweise die Phantomspeisung einzuschalten und eine auf Karton gedruckte Schnellstaranleitung werden geliefert – das wars.
Verarbeitung
Die Verarbeitungsqualität des CEntrance MicPort Pro 2L ist hervorragend. An den in das Aluminiumgehäuse integrierten Schaltern, Tastern und Anschlüssen gibt es in Bezug auf die Verarbeitungsqualität nichts auszusetzen. Die verbaute Neutrik XLR-/Klinke Kombibuchse sitzt fest, eine Kabelsicherung wäre jedoch wünschenswert gewesen. Besonders bei Aufnahmen die einen gewissen Bewegungsspielraum benötigen, kann das Fehlen dieser Funktion zu einem Problem werden.
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Ein hervorragendes Feature des CEntrance MicPort Pro 2L sind die beiden USB-Anschlüsse. Während sich das Gerät über den linken mit einem Computer, Smartphone, oder Tablet verbinden lässt, kann es über den rechten Anschluss geladen werden. Ihr habt richtig gehört. Der CEntrance MicPort Pro 2L verfügt über einen Akku. „Wieso das denn“, wird sich der ein oder andere Fragen.
Ganz einfach. Betreibt ihr den CEntrance MicPort Pro 2L beispielsweise mit einem Smartphone, wird der Akku des verwendeten Endgerätes nicht belastet. Nach vier Stunden ist der MicPort Pro vollständig geladen und verübt 5 Stunden seinen Dienst. Bei eingeschalteter Phantomspeisung kannst du eine halbe Stunde abziehen. Drei LEDs geben Auskunft über die restliche Power:
Der Headphone-Amp ist rauscharm und macht auch unterwegs eine tolle Figur. Der verbaute Pre-Amp verfügt über eine Range von 55dB. Zusätzlich gibt es noch einen Regler, der es ermöglicht, das Abhörsignal zwischen Quelle und Input zu regeln – Stichwort „Low-Latency“.
Direct Monitoring
Über den oben angebrachten In-/USB-Regler kann das Monitoring bestimmt werden. Ist er auf USB gestellt, hörst du mit Latenz über deine DAW ab. Befindet er sich auf In, hörst du den Input, ohne Latenz. Soweit so gut. Möchtest du jedoch mit wenig Latenz abhören, aber trotzdem etwas vom Playback mitbekommen, eignet sich eine Zwischenstellung. Das funktioniert übrigens hervorragend.
Latenz
Ein weiterer großer Pluspunkt des CEntrance MicPort Pro 2L, ist die mögliche geringe Latenz bei der Aufnahme. Selbst wenn sich der In-/USB-Regler auf der USB-Position befindet, ist eine Verzögerung für die meisten Musiker wohl kaum wahrnehmbar.
Klang
Vorverstärkerseitig wurde ein Jasmine Pre-Amp verbaut der sich auch im Praxistest besonders rauscharm zeigte. Der integrierte Limiter funktioniert ebenfalls sehr gut und agiert recht unauffällig – auch dank der Soft-Knee-Arbeitsweise. Ein High-Pass-Filter, der bei 130 Hz greift, filtert schon bei der Aufnahme unerwünschtes Rumpeln. Am Klang gibt es nichts auszusetzen. Die Aufnahmen waren allesamt detailliert, sauber und rauscharm.
Praxis
Die jeweiligen Schalter für die 48-Volt-Phantomspeisung, den High-Pass-Filter, den Limiter sowie den Hi-Z Modus, lassen sich nicht mit der Hand umschalten. Der Mitgelieferte Metallclip, ein Kugelschreiber oder eine Büroklammer können hier jedoch zu Hilfe genommen werden. Dank der Hi-Z-funktion kannst du übrigens ohne zusätzlich D.I.-Box deine Gitarre recorden.
Leuchtet die seitlich neben dem Gain-Regler angebrachte LED weiß, ist das Signal pegelseitig in Ordnung. Leuchtet die rote LED, übersteuert es. Eine wirklich tolle Funktion ist der sogenannte „Safety Track“. Erzeugst du beispielsweise eine Stereospur in der DAW und wählst Input 1 und 2 aus, wird rechts das gleiche Signal, nur eben mit 12dB weniger Pegel, aufgenommen.
Alles in allem gab es bei unserem Praxiseinsatz keine Probleme. Das Gerät macht was es soll und dank der hervorragenden Verarbeitungsqualität übersteht es auch den ein oder anderen Sturz. Klanglich gibt es ebenfalls nichts auszusetzen. Daumen hoch.
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MicPort Pro 2L Test-Fazit
Der CEntrance MicPort Pro 2L ist ein hervorragender Begleiter für mobile Recording-Anwendungen. Aber auch in einem abgespeckten Home-Studio verübt er zuverlässig seinen Dienst. Das robuste Gehäuse überzeugt und der verbaute Pre-Amp zeigt sich genauso wie der integrierte Kopfhörerverstärker rauscharm. Die Aufnahmequalität ist toll.
Ein hervorragendes Feature ist die Funktion „Safety Track“. Wer schon einmal in einer Recording-Situation war, in der nicht viel Zeit für Einstellungen blieb, wird diese Funktion sehr zu schätzen wissen. Preislich zählt der Centrance MicPort Pro 2L eher zu den Großen. Mit 329 Euro muss man schon recht tief in die Tasche greifen. Vor allem wenn man bedenkt, dass dieses Interface nur über einen Kanal verfügt.
Features MicPort Pro 2L Review
- Hersteller: CEntrance
- Ein Kanal
- 24-Bit bei bis zu 192 kHz
- Hochpassfilter (130 Hz)
- 48-Volt-Phantomspeisung
- eingebauter Akku
- robustes Aluminiumgehäuse
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