Cakewalk Sonar 8.5 Test
Lohnendes Update der Producer Edition?
Von Markus Fiedler
Cakewalk Sonar 8.5 Test-Fazit
4.0
DELAMAR
SCORE
Eine ausgewachsene DAW, die sich von der Konkurrenz absetzt.
Egal ob für Quereinsteiger oder alteingesessene Hasen wie mich. Insbesondere das beiliegende Pluginpaket verschafft dem eigentlichen Sequenzer einen beachtlichen Mehrwert.
PRO
- Sicherheit (z.B. automatische Sicherung beim Programmabsturz)
- PC muss nicht sehr leistungsfähig sein, um mit Sonar arbeiten zu können.
- Sonar geht sparsam mit den Systemresourcen um
- Sonitus:FX Effekte
- Umfangreiche Software-Synthesizer Auswahl
- Umfassende Audioeffekt Auswahl
- Guitar Rig 3 LE mit guter Verstärkersimulation
- Gute und brauchbare Pianosimulation „True Pianos“
- Cakewalk Application Language, die Skriptsprache CAL für Automatisierungsprozesse
- Faltungshall Lexicon Pantheon Hall
CONTRA
- fehlerhafter, komplizierter und unverschämter Registrierungsprozess von Guitar Rig 3 LE
- Trotz überschwenglicher Ankündigung eine lediglich durchwachsene Klangbibliothek in Dimension pro mit einigen Stärken aber auch vielen Schwächen
- Fehlender CAL Editor
- LP 64 Multibandkompressor muss überarbeitet werden
- keine Verbesserungen alter Probleme: 1. Boost 11 -Limiter ist immer noch nicht als „gut“ zu bewerten und kann z.B. gegen den kostenlosen TLS Pocket Limiter nicht bestehen. 2. Audioengine setzt aus, z.B. beim Versetzen von Looppunkten
Für wen?
Umsteiger anderer Audiosequenzer und Besitzer einer der Vorgängerversionen von Sonar.
Was ist es?
Cakewalk Sonar ist schon in Version ein ausgewachsener MIDI- / Audio-Sequencer gewesen und liegt nun seit circa vier Monaten in der neuen Version 8.5 vor. Nachdem nun auch noch mit dem Patch auf 8.5.2 eine stabile Version vorliegt, wird es Zeit einen ausführlichen Testbericht zu verfassen. Wir stellen die Frage: „Lohnt es sich, diese Software zu kaufen?“ Und wir beantworten die Frage für verschiedene Käufergruppen vom Anfänger bis zum Spezialisten.
Das Upgrade Cakewalk Sonar 8.5 Producer Edition wird auf einer gesonderten DVD geliefert und über die bereits vorhandene Installation von Sonar 8.0 auf das System aufgespielt. Für diesen Testbericht lag mir eine Downloadversion der Software vor, die freundlicherweise von Cakewalk zur Verfügung gestellt wurde und mit einer Größe von etwa 2 GB zu Buche schlägt. Der Patch zur Version 8.5.2 hat schliesslich eine Größe von 377 MB. Die Komplettversion Sonar 8.5 Producer wird, wie schon Sonar 8, in einer Box mit mehreren DVDs ausgeliefert.
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Cakewalk Sonar 8.5 Test
Was Cakewalk Sonar 8.5 alles können soll…
Die Versprechen aus der der Werbung zu Sonar 8.5 klingen grandios. So soll das neueste (und kostenpflichtige) Update unter Windows 7 nicht nur bestehen, es wird sogar die Verwendung unter dem neuen Betriebssytem des Hauses Microsoft empfohlen. Eine optimierte Audio Engine soll für verbesserte Stabilität sogar beim Looping sorgen und die neuen Plugins Step Sequencer 2.0 und Session Drummer 3 kommen mit „galaktisch gut klingenden Kits und Patterns“ daher. Grosse Worte.
Des Weiteren verweist man bei Cakewalk auf die AudioSnap 2.0 Audio Quantisierung und Time-Shifting Technologie, die mit offline-Rendering und verbesserter Optik sowie Workflow aufwarten kann. Für die Einzelspuren gibt es nun einen integrierten Arpeggiator und der Media-Browser unterstützt nun mehrere Formate (darunter REX) und kann nun auch auf alle Loops, Grooves und MIDI-Patterns zugreifen.
PASSEND DAZU
- Freeware Friday: Cakewalk CA-2A Leveling Amplifier – Kompressor
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Bei den Plugins hat man in Cakewalk Sonar 8.5 dem Käufer zwei Channel Strips (Percussion und Vocals) und verbesserte Kompatibilität mit VST-Plugins spendiert. Mit dem Wrapper BitBridgeXR lassen sich nun auch in einer 64-bit Umgebung ältere Plugins für die 32-bit Architektur verwenden.
Cakewalk Sonar 8.5 im Testbericht
Soweit die Versprechungen seitens des Herstellers, im folgenden Testbericht wollen wir uns mal etwas genauer mit der Programmoberfläche in Sonar 8.5, der „optimierten“ Audio-Engine, den neuen Step Sequencer und Session Drummer, außerdem den beiden Channel-Strips und den anderen Verbesserungen befassen. Insbesondere bin ich gespannt, ob tatsächlich ein Audio Interface oder ein USB-Keyboard erst nach dem Start von Cakewalk Sonar 8.5 im laufenden Betrieb erfolgreich hinzugefügt werden kann. Nachgereicht wird zudem eine Betrachtung der Audiosnapfunktion, die es schon vor Version 8.5 gab.
Um die neuen Funktionen im laufenden Betrieb zu erfahren, habe ich für diesen Testbericht eigens eine Produktion in Cakewalk Sonar 8.5 aufgenommen. In dieser verwende ich unter anderem den neuen Session Drummer 3 für die Schlagzeugspuren. Insbesondere während des Produktionsprozesse konnte ich sehen, was das Softwareupdate in Sachen Stabilität und Workflow bietet.
Die Programmoberfläche (GUI) in Sonar 8.5
Spuren einfrieren
Die Programmoberfläche stimmt in weiten Bereichen mit der 8er Version überein, siehe dazu auch den entsprechenden Sonar 8 Testbericht. Auffällig ist, dass jetzt auch fw-normale Audiospuren eingefrorern werden können. Dieses erkennt man leicht an den altbekannten Schneekristallsymbolen.
Alle Effekte und sonstige rechenintensive Prozesse, die sonst live berechnet werden, werden mit dieser Funktion in eine Wavedatei rechnen lassen. In einer eingefrorenen Spur hat man dann nur noch Zugriff auf diese Wavedatei – ohne den Zugriff auf die dazugehörigen Effekte. Das spart Rechenleistung und so kann man auch auf betagteren PC-Systemen ohne Weiteres eine opulente Produktion fertigstellen.
Selbstverständlich ist es möglich, die eingefrorene Spur mit weiteren Live-Effekten zu belegen, in dem man diese im Spur FX Fenster aufruft.
„Taut“ man die Spur wieder auf, so sind alle Effekte wieder für die Bearbeitung verfügbar und Sonar 8.5 berechnet diese wieder in Echtzeit. Sehr lobenswert finde ich, dass der Archiv-Knopf endlich wieder direkt an der Oberfläche angeordnet ist. In der Vorgängerversion war das nur im Untermenü „MSR“ bei Klick mit rechter Maustaste auf die Spur zu finden.
Archiv-Funktion
Die Archivfunktion ist in Cakewalk Sonar 8.5 alternativ zur Mutefunktion zu sehen. Spuren im Archiv werden nicht mehr in die Audio-Engine geladen und produzieren dadurch keinerlei Rechenlast auf den CPU.
Etwas gewöhnungsbedürftig an der aktuell vorliegenden Version ist, dass sich nunmehr das Synthrack einen fest zugewiesenen Platz im Bus-Fenster mit der Busautomation und dem Media-Browser teilen muss. Ich habe leider keine Möglichkeit gefunden, hier ein schwebendes Fenster einzustellen. Aber es geht wohl auch so.
Insgesamt macht das Spurfenster einen sehr aufgeräumten Eindruck und der Überblick beim Arbeiten ist gewahrt. Note: Gut!
Die optimierte Audio-Engine
Sonar 8.5 ist eine nach wie vor äußerst stabile DAW-Software. In einer fünfstündigen Aufnahme und Mixdownsession ist mir die Musiksoftware kein einziges Mal abgestürzt. Nur in einem Fall gab es Schwierigkeiten mit den Spurhüllkurven; diese waren plötzlich nicht mehr zu bearbeiten. Nach einem Neustart des Programms (ohne Neustart von Windows) war aber dieses Problem schnell behoben.
Flexible Hardware-Einbindung
Positiv fällt auf, dass Sonar 8.5 in der Lage ist, im laufenden Betrieb die Audiotreiber zu wechseln. Auch ist es möglich, neue Audiohardware einzubinden und diese nötigenfalls auch mit parallel laufendem Sonar zu installieren. Diese Audiohardware wird entweder sofort erkannt oder man wechselt über Optionen/Audio/Erweitert den Treibermodus z.B. von ASIO nach WDM und wieder zurück. Danach erscheint der neue Audiotreiber in der Tabelle Optionen/Audio/Treiber und steht somit zur freien Verwendung bereit.
Fehlerhafte Loopfunktion
Ich erkenne darüber hinaus nicht viel von der versprochenen „Optimierung“. Das schon seit geraumer Zeit bestehende Problem mit den Audioaussetzern in der Loopfunktion wurde nicht behoben. Es ist jetzt nur ein wenig unauffälliger. Denn, wenn auch die Loopfunktion an sich fehlerfrei funktioniert, so gibt es beim Versetzen der Looppunkte immer noch kleinere Aussetzer.
„The same procedure as last year, as the year before last year, as the year before….“ könnte man zum Versionswechsel sagen. Nunja, es hat auch seinen nostalgischen Reiz, wenn Sonar über versetze Looppunkte zum x-ten Male genau so stolpert, wie James über das Tiegerfell beim ‚Dinner for One‘.
Macht man während des Versetzen der Schleifenpunkte Aufnahmen, scheinen diese von den Aussetzern nicht betroffen zu sein. Das ist sehr positiv. Leider ist mir aufgefallen, dass neuerdings, ab mehrmaligem Durchlauf des Loops (der Schleife), einige MIDI Events nicht mehr an den entsprechenden virtuellen Soundgenerator gesendet wurden. Das kann zwar durch ein Stop/Start der Wiedergabe behoben werden, ist aber nicht gerade schön. Das Verhalten ist reproduzierbar, einzig und alleine der Schleifendurchgang variiert. Durch diese Unzulänglichkeiten ist Sonar für einen Liveeinsatz auf der Bühne wohl immer noch nicht geeignet. Auch wenn die Stabilität des Programms durchaus dafür hätte sprechen können.
Note: Befriedigend.
Die optimierte MIDI-Geräte Erkennung
Ganz anders die versprochene MIDI-Geräte Erkennung – diese funktioniert tadellos. So kann beipsielsweise ein USB Keyboard nachträglich angeschlossen und sofort in den laufenden Betrieb eingebunden werden. Cakewalk Sonar 8.5 meldet das von Windows erkannte Gerät und fragt nach, was passieren soll.
Note: Sehr gut!
Audiosnap Time Stretching und Time Shifting Algorithmus
Mittels Audiosnap kann ein transientenbasiertes Time-Stretching der Spuren erzeugt werden. Man kann also (in der Werbung und in der Theorie vollkommen unhörbar) das Tempo einer Wavedatei an das Tempo des Projektes anpassen.
Bei perkussivem Material sind die Ergebnisse durchaus hörbar. Ich habe damit auch noch passable Qualitäten bei einem Drum-Clip mit einer zugegebenermassen drastischen Tempoänderung von 120 bpm auf 80 bpm oder 180 bpm hinbekommen. Leider können solch drastische Änderungen nicht vernünftig auf Gesangsspuren oder lang gehaltene Gitarrenakkorde angewandt werden. Für kleinere Korrekturen des Timings von Gesang könnte sich Audiosnap allerdings gut bewähren.
Aber natürlich gilt: Wer den Gesang im falschen Tempo eingesungen hat, der sollte diesen nach einer Tempoänderung des Projektes lieber nochmals einsingen.
Step Sequencer 2 in Sonar 8.5 Testbericht
Der Step Sequencer hat sich in seinem Aufbau wenig verändert. Er ist in Cakewalk Sonar über das Menü Ansichten innerhalb einer MIDI Spur aufrufbar und ermöglicht die patternorientierte Aufnahme. Das Pattern im Step Sequencer ist im Anschluss als MIDI-Clip in der jeweiligen Spur verfügbar und kann beliebig kopiert oder verschoben werden. Patterns können separat abspeichert werden, um sie in anderen Projekten zu verwenden.
Das Raster des Step Sequencers ist vollkommen variabel. Man kann das standartisierte, eintaktige 16tel Raster nutzen oder beispielsweise auf ein viertaktiges 32tel Raster ausweichen. Selbst die Anzahl der Spuren für ein Pattern ist frei einstellbar, wobei zu viele Spuren logischerweise auf Kosten der Übersichtlichkeit gehen.
Bei gehaltener Shift-Taste kann mit dem linken Mausklick die Anschlagsstärke einzelner Schläge variiert werden. Ein weiterer Mausklick erzeugt dann „Flame“ (Doppelschlag), ganz im Stile alter Drum Machines.
Note: Sehr gut!
Session Drummer 3: Virtueller Schlagzeuger
Der Session Drummer dient im Grunde der Nachahmung eines echten akustischen Schlagzeugs, wobei aber durchaus auch elektronische Drum Kits verwendet werden können. Die neue Version Session Drummer 3 wartet mit einer neuen Oberfläche auf und ermöglicht es seinem Nutzer, noch tiefer ins Detaik bei einzelnen Parametern zu gehen.
So ist man mit der neuen Version von Session Drummer in der Lage, alles wie mit einer echten 10-Spur Schlagzeugaufnahme im Trackfenster von Cakewalk zu editieren. Das finde ich sehr gut. Obendrauf gibt es ein paar sehr schöne und gut klingende neue Drumsets. Das von mir im aktuellen Projekt verwendete Akustikdrumset wirkt sehr natürlich und bietet je Instrument drei unterschiedliche Velocity-Layer.
Schön finde ich auch, dass z.B. die Toms neuerdings jeweils über zwei Tasten auf dem Keyboard ansprechbar sind. Das erleichtert die Eingabe schneller 16tel oder 32tel Passagen. Leider verzichtet auch die aktuelle Version noch immer auf alternative Noten. Eine Nachahmung eines Links-Rechts-Wechsels ist somit nur schwer einzuspielen. So genannte „Paradiddel“ auf einer einzigen Trommel werden stark erschwert. Stellenweise lassen sich Links-Rechts-Wechsel nur durch die Velocity-Layer voneinander unterscheiden. Ein nicht gewollter Maschinengewehreffekt (Round Robin) ist bei schnellen Passagen noch immer deutlich hörbar.
Fiel die alte Version Session Drummer 2 in Sonar 8 noch durch leichte Timingschwierigkeiten negativ auf (er hingt bei größeren Projekten beim Abspielen etwas nach), so ist dieses Problem beim Session Drummer 3 im Update behoben.
Neben dem fw-normalen Schlagzeugset bietet diese virtuelle Instrument die Möglichkeit, die verbleibenden GM-Instrumente über vier weitere Spuren einzubinden und separat im Mix einzustellen. Das sind zwei Spuren mehr als beim Vorgänger. Ebenfalls aufgestockt hat Sonar 8.5 auch die Anzahl der nutzbaren Stereoausgänge. In der aktuellen Version können damit ganze zwölf Ausgänge verwendet werden. Toll!
Bedienung Note: Sehr gut! Klang Note: Sehr gut!
PX64 Percussion Strip
Vorweg: Ich finde dieses Plugin durchaus gelungen, es bringt aber nichts wirklich Neues in Sonar 8.5 mit ein. Der Vorteil liegt darin, dass die Bearbeitung einer Percussion-Spur auf einer einzigen Oberfläche erledigt werden kann.
Der PX 64 besteht aus einem Transient-Shaper zum Bearbeiten der Transienten, einem Kompressor, einem Expander, einem Equalizer, einem Delay und einem Saturator (Bandsättigung / Verzerrer). Die Effektreihenfolge kann vom Nutzer über das Routingfenster per Drag & Drop nach Gusto verändert werden.
Bis auf den Expander und Saturationseffekt findet sich alles bereits in Sonar 8 im Rahmen der Sonitus FX Effekte. Der Vorteil des PX 64 ist demnach primär darin zu sehen, dass alle Einstellungen mit einem Griff erreichbar werden und in einem Preset abgespeichert werden können. Das ist im Prizip sehr schön. Leider finde ich die Attackzeit des Kompressors für Percussioninstrumente viel zu kurz, weil wahrscheinlich deutlich unter 15ms. Damit nimmt der PX64 deutlichen Einfluss auf die sehr wichtige Einschwingphase (Attack) der bearbeiteten Instrumente.
Ersatzweise würde ich eher zum Vintage Compressor VC64 oder – der einfacheren Handhabung wegen – Sonitus FX:Compressor greifen. Im Gegensatz dazu finde ich den Shaper im PX64 besser gelungen als den TS64 Transient Shaper. Der Equalizer ist passabel und damit stellt sich die Frage, ob man nicht lieber zum Sonitus:FX EQ oder dem LP64 Linear Phase EQ greifen sollte.
Alles in Allem gibt es für den PX64 die Note: Gut.
VX64 Vocal Strip in Sonar 8.5
Bei diesem VST-Effekt zur Bearbeitung von Vocals stehen zur Verfügung: Ein Saturator, ein De-Esser, ein Kompander (Kompressor + Expander), ein Röhren-Equalizer, ein Doubler und ein Delay. Die Effektreihenfolge kann man, wie schon beim Percussion Strip PX64, über das Routingfenster per Drag & Drop verändert werden.
Delay des VX64 Vocal Strip
Der Doubler ist ein Delay, das sehr kurze Verzögerungszeiten hat und selbige dabei periodisch verändern kann. Bei seiner Verwendung entsteht der Eindruck, dass das Signal mehrfach vorliegt, zum Beispiel die Vocals gedoppelt werden. Der Doubler ist ein vernünftig programmierter Effekt, einfach zu bedienen und gerade auf Vocals durchaus sinnvoll zu verwenden.
Einen De-Esser suchte man bei Cakewalk Sonar 8 bisher vergebens – das ist also eine echte Neuerung! Der De-Esser dient dazu, übermäßig laute Sibilanzen (Zischlaute) in ihrem Pegel reduzieren. In der Arbeit mit dem De-Esser im VX64 musste ich feststellen, dass er bei leise eingepegelten Vocals nicht empfindlich genug eingestellt werden kann. Das Problem tritt insbesondere dann auf, wenn die Trennfrequenz auf über 6kHz eingestellt wird.
Das ist schade, zumal im Zeitalter von 24-bit sicher die meisten Aufnahmen nicht bis nahe an 0 dBFS ausgesteuert werden. Für fw-normalisierte Aufnahmen gilt das zwar nicht, daher ist die etwas eingeschränkte Empfindlichkeit nur ein leichtes Manko. Da könnte man noch etwas nachbessern.
Der Kompander des Vocal Strips VX64 verfügt über eine regelbare Einschwingzeit (Attack) für den Kompressor. Das ist sehr löblich. Denn erst hierdurch kann der Effekt sinnvoll in den Produktionen verwendet werden. Die Anzeigen für Kompressor und Expander zeigen sinnvoll die Bearbeitungsstärke des jeweiligen Effektes an. Gut!
Der Tube Equalizer ist ein 3-Band semiparametrischer Equalizer mit je einem Hi und Low Shelving Filter und einem semiparametrischen Mitten Equalizer. Letzterer hat eine gefühlte Filtergüte von circa 1 (genauere Angaben kann ich nicht machen, denn die Bedienungsanleitung schweigt sich über diesen Wert aus). Für jedes Band kann eine leichte Verzerrung hinzugefügt werden. Es lebe der Glaube an die alles verschönernde Röhre! Ich überlege auch schon, durch intensives Verwenden von Röhrensimulationsplugins meine Heizkosten in meiner Wohnung zu reduzieren!
Meine Verbesserungswünsche
Obwohl Sonar beim Export und Import der Audiodaten inzwischen eine Vielzahl an Audiocodecs anbietet (darunter auch FLAC und MP3), finde ich immer noch keine Möglichkeit zum Export von Ogg Vorbis. Das ist schade, zumal dieses Format deutlich bessere Ergebnisse als MP3 bei gleicher Dateigröße bietet.
Cakewalk Sonar 8.5 arbeitet derzeit nur mit nicht-komprimierten Dateiformaten. Ein MP3 wird beim Import immer in eine Wave-Datei umgewandelt. Ich fänd es toll, wenn es auch die Möglichkeit gäbe, mit MP3 Dateien zu arbeiten (z.B. direkt MP3s schneiden). Man könnte so beispielsweise ein Projekt gut über das Internet austauschen und mit mehreren Leuten an einem Song arbeiten.
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Cakewalk Sonar 8.5 Test-Fazit
Viele Neuerungen gab es nicht. Doch Sonar 8.5 ist eine ausgewachsene DAW, die den Mitbewerbern das Fürchten lehrt. Sonar ist meiner Ansicht nach in allen Belangen gleichwertig. Und in einigen Details sogar deutlich besser. Das umfassende Angebot an Plugins und ein dermaßen herausragender Session Drummer 3 bewegt mich fast dazu, sogar Nutzern von Sonar 8 das Update zu empfehlen – wenn sie Wert auf gut klingende Drums legen und noch kein anderes Instrument in dieser Richtung haben.
Ist Sonar 8.5 für den ambitionierten Neueisteiger zu empfehlen, der bereits Ahnung von der Materie hat?
Ja, unbedingt! Diejenigen, die schon länger mit einer kleineren DAW von Cakewalk gearbeitet haben, werden sich schnell in Sonar zurechtfinden und für sich die Neuerungen mit Hilfe der Online-Hilfedatei schnell erschließen. Umsteigern von Cubase, Logic, Digital Performer oder anderen ausgewachsenen DAWs sollte die Programmoberfläche ebensowenig Schwierigkeiten bereiten.
Ist Sonar 8.5 für den Homerecording-Neuling zu empfehlen?
Nein, leider nicht. Ein Neuling sollte sich lieber auf einer kleineren Version, wie z.B. Cakewalk Sonar Home Studio 7 für ca. 100,- Euro, einrichten. Ohne weitgehende Kenntnisse zu Audio, Tontechnik und Abmischen wird ein Neuling hier wenig von dem opulenten Angebot nutzen können. Und dafür ist der Preis einfach zu hoch. Im Vergleich zu den anderen Musikprogrammen der Mitbewerber ist der Sonar 8.5 Preis aber als überaus preiswert anzusehen.
Features Cakewalk Sonar 8.5 Review
- Hersteller: Cakewalk
- 64 Bit-fähig
- inspirierende Tools für kreative Produktion
- schnelles und genaues Bearbeiten von Audio und MIDI
- unbegrenzte Spuren und Effekte
- niedrige Latenz
PASSEND ZUM Cakewalk Sonar 8.5 Test
- Sonar Platinum Test
- Cakewalk Sonar X2 Test
- Cakewalk Sonar X1 Test
- SONAR 8 Instrumente Test
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