Blue Bluebird SL Test

Was ist es?

Beim Blue Bluebird SL handelt es sich um ein Studiomikrofon, das die Nachfolge des ursprünglichen Designs des Herstellers „Bluebird“ nunmehr mit neuem Sound fortsetzt. Es handelt sich hier um einen Großmembrankondensator, der vor allem für die Aufnahme von Vocals sehr gut geeignet sein sollte.

Die Richtcharakteristik ist Niere, der Anschluss erfolgt über XLR. Wie bei Kondensatormikrofonen üblich, ist eine Phantomspeisung von 48V für den Betrieb notwendig. Zu den Features des Bluebird SL gehören eine Dämpfung von -20 dB und ein Trittschallfilter, der bei 100 Hz ansetzt.

Die Mikrofonkapsel wird nach Angaben des Herstellers handgefertigt und besteht aus goldgesputterten Mylar. Die Form der der Rückplatte soll für einen ausgewogenen Klang sorgen, im Innern arbeitet eine diskrete Class-A-Schaltung.

Blue Bluebird SL Features

• Studiomikrofon mit Großmembran-Kondensator
• Richtcharakteristik: Niere (fest)
• zuschaltbarer Trittschallfilter (Hochpassfilter)
• zuschaltbare Dämpfung
• inkl. Spinne & Box

Blue Bluebird SL Test

Erster Eindruck

Die mitgelieferte Box und der Schaumstoff im Inneren sorgen für einen sicheren Transport im Blue Bluebird SL Test, keine Frage. Interessanterweise öffnet sich die dünne Holzschachtel nicht etwa mit einem Scharnier, sondern auf die Art, die ich sonst nur von den Boxen für Dominosteine kenne. Damit zaubert dieses Mikrofon schon das erste Lächeln auf mein Gesicht.

Für das zweite sorgt das schicke Design im Retro-Stil. Die Bottleneck-Form des Bluebird SL erinnert an die Mikrofone, die vor einem Jahrhundert in alten Schwarz-Weiß-Filmen zu sehen waren. Absolut stylisch und die blaue Metallic-Lackierung rundet den ersten Eindruck sehr schmeichelhaft ab.

Verarbeitung im Blue Bluebird SL Test

Die Verarbeitung ist auch hohem Niveau und absolut sauber. Das Mikrofon kann selbst einem ruppigen Studioalltag über Jahre hinweg trotzen. Der Grill und die Mikrofonkapsel sitzen felsenfest, vermutlich könnte das Mikrofon sogar einen Fall überleben.

Einzig die Schalter auf der Vorderseite sind mir einen Tick zu leichtgängig und verändern ihre Position beim Hantieren auch mal ungewollt. Das ist aber kein Thema mehr, sobald das Mikrofon in der Spinne sitzt.

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Tolle Mikrofonspinne

Hervorragend gelungen ist die Mikrofonspinne. Sie ist aus Metall gefertigt und ebenfalls überaus robust gebaut. Der Mechanismus zum Einstellen des Winkels zum Mikrofonstativ erinnert an eine Flügelmutter und ist sehr bequem zu bedienen.

Das Einschrauben des Mikrofons ist ebenfalls sehr bequem und leichtgängig. Das Blue Bluebird SL sitzt felsenfest in der Spinne und lässt sich sehr einfach ausrichten. Falls benötigt, kannst Du das Studiomikrofon auch sorgenfrei kopfüber aufhängen.

Richtcharakteristik & Einsatzgebiet

Die Richtcharakteristik Niere ist fest bei diesem Studiomikrofon eingestellt und lässt sich nicht verändern. Das dürfte den meisten Anwendungen im Homestudio genügen, die wenigsten Anwender werden eine Acht- oder Kugelcharakteristik für ihre Aufnahmen benötigen.

Für die Hauptanwendung, die Aufnahme von Vocals ist die Niere jedenfalls optimal geeignet. Der zuschaltbare Hochpassfilter greift bei 100 Hz mit einer Filtergüte von 12 dB pro Oktave, er funktioniert also bestens als Trittschallfilter.

Dämpfung von -20 dB

Eher rauscht der Vorverstärker als das Mikrofon.

Aber Du kannst das Mikrofon natürlich vor fast jeder Schallquelle einsetzen. Das zuschaltbare Pad weist eine Dämpfung von -20 dB auf, womit das Blue Bluebird SL auf einen maximalen Grenzschalldruck von 138 dB SPL ohne zu verzerren kommt.

Das ist laut genug, um das Mikrofon vor einer Snare Drum oder einem 100 Watt Gitarrenverstärker aufzubauen und diese aufzunehmen.

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Klang im Blue Bluebird SL Test

Der Klang des Blue Bluebird SL ist durchweg gut und eignet sich wirklich super für alle Arten von Vocals von Rap über Gesang wie auch Voice Over. Technisch gesehen kann das Studiomikrofon mit einem niedrigen Grundrauschen von 11 dB (A) massig Punkte holen – selbst leise Stellen in jeglichem Song werden mit Bravour gemeistert.

Oder anders gesagt: Eher rauscht der Vorverstärker als das Mikrofon.

Die Klangfarbe des Bluebird SL ist sehr angenehm und profitiert von den beiden Anhebungen (vergleiche auch das Frequenzdiagramm in der Bildgalerie). Die Anhebung ab 10 kHz sorgt für mehr Luftigkeit und dürfte gerade in Kombination mit weiblichen Gesang gut zum Tragen kommen.

Unten herum bietet das Bluebird SL ein sattes Fundament mit der Anhebung unterhalb von 150 Hz. Diese ist für den Einsatz beim Voice Over sehr willkommen und kann dünne Stimmen aufwerten.

BILDSTRECKE

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Nahbesprechungseffekt

Wer diese Anhebung nicht ganz so stark betont möchte, kann sich den umgekehrten Nahbesprechungseffekt zunutze machen und den Abstand zum Mikrofon einfach etwas vergrößern. Dadurch verringert sich der Anteil an tiefen Frequenzen und der Mikrofonklang wird ausgewogener.

Der Klang des Blue Bluebird SL wirkt etwas „enger“, als ich es mir gewünscht hätte. Das bringt einerseits eine Menge Charakter in die Aufnahme, muss andererseits eben auch dem Geschmack entsprechen. Am besten hörst Du dir die folgenden Klangbeispiele an und machst dir selbst ein Bild.

Klangbeispiele Bluebird SL

Stimme 1

Stimme 2

Nahbesprechungseffekt

Off-Axis Bewegung

Off-Axis

Besprechung von Rückseite

Besprechung Seite

Hochpassfilter aktiviert

Blue Bluebird SL Test-Fazit

Features Blue Bluebird SL Review

• Hersteller: Blue Microphones
• Kondensatormikrofon mit Großmembran
• Richtcharakteristik: Niere
• benötigt 48V Phantomspeisung
• Frequenzgang: 20 - 20.000 Hz
• Dynamikbereich: 126,3 dB
• Rauschabstand: 82,3 dB-A
• Max. Grenzschalldruckpegel: 138 dB SPL (0,5%)
• Ausgangsimpedanz: 50 Ohm
• Hochpassfilter bei: 100 Hz mit 12dB/Oktave (via Schalter)
• Dämpfung: -20 dB (Pad via Schalter)
• Abmessungen: 222,5 x 47,5 mm
• Gewicht: 455 g
• Im Lieferumfang: Spinne und Holzschachtel

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