BIAS Peak Pro 6 Test – Audioediting auf dem Mac

Bias Peak Pro 6
Bias Peak Pro 6 im Test - Was das Programm alles kann, gibt's hier im Testbericht zu lesen.

BIAS Peak Pro 6 ist schon einige Zeit auf dem Markt, jedoch hat sich noch keiner “getraut” das Mac Schnittprogramm ausführlich zu testen — außer delamar. Erfahre hier alles über die Neuerungen in der Professionellen Audioediting Suite.

Andreas Zeitler Von Andreas Zeitler

BIAS Peak Pro 6 Test-Fazit

3.5

DELAMAR
SCORE

Eine Zweispurschnitt-Software für Mac mit Mastering Fähigkeiten. BIAS Peak Pro 6 enthält viele Neuerungen, die die Arbeit beim Audioschnitt erleichtern. Dazu gehört zum Beispiel das Ducking-Feature, mit dem die Musik leiser wird, wenn ein Sprecher für ein Satz ansetzt. Neu sind auch verschiedene Editing Modes für die Arbeit mit mehreren Tracks in der Playlist (Overlap/Gap und Centered).

zum detaillierten BIAS Peak Pro 6 Testfazit

PRO

  • Schneller als Vorgängerversionen
  • Vektorbasierte Automation
  • Podcasting Features
  • Vbox Plugin Matrix

CONTRA

  • Grafisches User Interface zu dunkel
  • Kein Mehrspurschnitt (nur ganze Audiofiles können bearbeitet werden)
  • Nur für die Mac-Plattform

Für wen?
Mastering, Audioediting und Podcasts.

Preis: 180,00 Euro
UVP: 199,00 Euro

Was ist es?

Wer BIAS Peak nicht kennt, es handelt sich bei dem Programm um eine Zweispurschnitt-Software mit Mastering Fähigkeiten.
Windows User würden beispielsweise zu Steinberg WaveLab greifen. Peak ist allerdings nicht so üppig ausgestattet und beherrscht nach wie vor “nur” den Zweispurschnitt.

Nach dem Öffnen von BIAS Peak Pro 6 ist man erstmal überrascht. Die Version 6 des Zweispurschnittprogramms startet man am besten nur Nachts. Das grafische User Interface ist nahezu komplett schwarz. In der Standardkonfiguration schwarze Fenster und blaue Buttons.

Ansonsten hat sich hier wenig getan. Peak Pro 6 kommt mit 3 Fenstern in denen man die wichtigsten Befehle, das geöffnete Audiofile und ein Fenster mit Transportkontrollen mit einem grossem Meter findet.


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BIAS Peak Pro 6 Test

Neue Tools in BIAS Peak Pro 6

Neu im Peak Pro 6 ist ein sogenanntes Ducking Feature. Damit lässt sich die Musik eines Audiofiles immer dann leiser machen, wenn beispielsweise ein Sprecher gerade ansetzt für einen Satz.
Es ist nach wie vor nicht möglich, einen Mehrspur-Edit zu machen. Das Ganze ist jedoch ähnlich gelöst wie in älteren Versionen von Peak. Somit muss man sich mit dem “Trick” helfen, erstmal das eine Signal in die Zwischenablage zu kopieren, dann das Audiofile, welches geduckt werden soll, den zu bearbeitenden Part markieren und danach aus dem Action Menü das Ducking aktivieren.


PASSEND DAZU


Über den neuen Menüpunkt “Change Pitch (Variable)” kann man auf ein Audiofile ganz einfach eine Pitchhüllkurve aufrechnen. Solche Timestretching Algorithmen sind immer noch problematisch in den meisten DAW. Hier kann BIAS Peak Pro 6 ganz klar punkten: Das Ergebnis klingt einwandfrei.

Außerdem kamen noch die DCAT Dithering Technologie hinzu (Noise shaping Algorythmus zur Verminderung von Dithering Artefakten) und weitere, kleinere Änderungen, auf die ich aber nicht im Rahmen dieses Testberichts eingehen möchte.

Neue Plugins

Die sogenannte Vbox ist inzwischen in Version 3 in BIAS Peak Pro 6 enthalten. Das Plugin ermöglicht es, VST-Plugins in einer übersichtlichen Routing Matrix anzuordnen: Man kann sich beispielsweise mehrere Filter Plugins untereinander legen, um mit diesen eine Mehrfach-Frequenzweiche aufzubauen. Hinter jedem Filter lädt man einen Kompressor und baut sich somit seinen eigenen Multibandkompressor.

Ausserdem kann man nun Plugins über so genannte „Plugin Envelopes“ bearbeiten. Diese Kurven können dann über ebenfalls neuen Realtime Bounce aufgerechnet werden. Danach wird der Nutzer gefragt, ob man die Plugins deaktivieren, anlassen oder gleich komplett entfernen möchte.

Verbesserte Playlist

Die meisten Neuerungen kamen in der Playlist hinzu. Diese ist der Teil in BIAS Peak Pro, in dem man seine ganzen Regions und Audiofiles aneinander hängt, um daraus letztendlich eine CD oder ein Master File rendern zu lassen — der Mastering Bereich also.

  • Verschiedene Editing Modes für die Arbeit mit mehreren Tracks in der Playliste (Overlap/Gap und Centered)
  • Volume Envelopes: In Peak 6 ist es nun möglich ganz flexible Volume Envelopes einzuzeichnen. Vom Feeling her fühlt man sich ein wenig an die neue “Vektor-orienterte” Automatisierung von Propellerhead Reason 4 erinnert. Aus Masteringtechnischen Gründen auf jeden Fall ein Pluspunkt.
  • Playlisten Events können nun zusammengeführt und gesplittet werden
  • Export eigens erstellter PQ Sheets
  • Export von DDP File mit CD-Text
  • Playlist Events lassen sich normalisieren
  • Snapshots für verschiedene Crossfades. Bis zu 4 Fades können in sogenannten Snapshots gespeichert werden. Somit kann man verschiedene Übergänge zweier Songs ausprobieren und sich dann für den richtigen entscheiden.
  • Und noch viele weitere

Podcasting mit BIAS Peak 6 Pro

BIAS Peak Pro 6 bringt ausserdem einige Features mit, die vor allem Podcaster erfreuen dürften. So können nun direkt aus Peak Pro 6 heraus neue Podcasting Episoden kreiert werden.

Das Setup hingegen ist leider nicht besonders intuitiv. Für angehende Podcaster oder gar Heimanwender gibt es weit kostengünstigere und, für diesen Bereich, besser arbeitende Programme (Podcast Maker, Ubercaster oder Feeder).
Profis werden sich über die bestehende Integration von FTP freuen, man kann direkt aus BIAS Peak 6 Pro heraus Dateien hochladen und die XML-Datei fü den Podcast generieren und um neue Episoden erweitern lassen.

Wie gesagt ist das Ganze auf den ersten Blick nicht 100% überschaubar. Sollte man gar keine Ahnung vom Podcasting haben, hilft das Handbuch hier enorm weiter.
Insofern darf man Peak Pro 6 doch wieder für Anfänger empfehlen.

Verbesserungen im User Interface

Sehr schön sind auch die “kleinen”, eher subtilen Verbesserungen im User Interface von BIAS Peak Pro 6.

  • Über den Shortcut ⌥+⌘+Mausklick lässt sich nun sowohl seitwärts scrollen als auch horizontal hineinzoomen. Wenn man daran einmal gewöhnt ist, weiss man diese Arbeitserleichterung durchaus zu schätzen. Der Schnitt geht damit nochmal einen Tick schneller.
  • Logarithmische Meter mit mehr Auflösungsoptionen. Gutes Metering gehört zum wichtigsten Arbeitswerkzeug eines jeden Tontechnikers. Daher ist gerade hier eine Personalisierung wichtig, damit man sieht, was man hört.
  • Auto-Play im Öffnen-Dialog. Etwas, worüber andere DAW-Anwender vielleicht schmunzeln mögen. Jedoch ist auch das Auto-Play eine willkommene Neuerung.
  • Cache in RAM: Damit lässt sich das editierte File direkt in den RAM einlesen. Ein noch schnelleres Arbeiten ist somit gewährtleistet.
  • Mit “Guess Tempo” kann relativ einfach das Songtempo herausgefunden werden. Kurz den Startpunkt (Am besten den Anfang eines Taktes) markieren und schon “errät” BIAS Peak Pro 6 das Songtempo.
  • Metadaten aller gängigen komprimierten bzw. unkomprimierten Formate bearbeiten ist nun ebenfalls möglich. Zum Beispiel für MP3, FLAC, AIFF und Broadcast WAVE Files. Leider werden neuere MPEG-4 Audio Format noch nicht unterstützt. Möchte man also die Metadaten von M4A Dateien, die über den AAC oder Apple Lossless Codec erstellt wurden, editieren, so muss man sich in Hoffnung auf ein ausstehendes Update gedulden.
  • Wie vorher schon angesprochen wird nun die Editierung von FLAC Dateien unterstützt. Als zusätzliches Format ist nun das MP2 Format hinzufügt worden.
  • Kein Dongle wird mehr benötigt — das Arbeiten auf Reisen bzw. der Live-Einsatz wird somit einfach gemacht.

Geschwindigkeit

Aus älteren Versionen des Programmes (Version 4 und 5) bin ich es noch gewohnt, dass das Programm in gewissen typischen Arbeitsworkflows etwas behäbig reagiert, wenn es um den richtigen Schnitt geht. BIAS Peak Pro 6 hingegen reagiert deutlich flotter als etwa seine Vorgängerversion. Das ist für mich ein echtes Plus für die aktuelle Version, die uns für diesen Testbericht vorlag.

Übersicht der Neuerungen in BIAS Peak Pro

  • Meta-Data Editing
  • Perpetual Looper
  • Neuerungen Playlist, s.o.
  • VoiceOver Ducking
  • Podcast Publishing
  • Pitch und Convolve Hüllkurven
  • Send to iTunes
  • Dither Modeling System
  • Cache In RAM

In der Version Production Pack DVD von Peak kommen zusätzlich noch Reveal LE und SoundSoap LE (zusammen mit WireTap Pro und zusätzlichem Material) hinzu.

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BIAS Peak Pro 6 Test-Fazit

Nach diesem Test bin ich zweigeteilt. Einerseits enthält Peak Pro 6 viele Neuerungen, die ich in älteren Versionen schmerzlich vermisst hatte und der Herstellter hat neue Features hinzugefügt, die mir die tägliche Arbeit beim Audioschnitt erleichtern. Das Erstellen und die Arbeit mit Podcasts sei an dieser Stelle beispielhaft erwähnt, die vor allem für Ottonormalverbraucher hochinteressant sein dürften. Auch die verbesserten Editing Features innerhalb des Editors, die ein effektiveres Arbeiten ermöglichen, seien hier lobend erwähnt.

Andererseits scheint BIAS Peak Pro 6 alles in allem noch immer in Sachen Benutzerfreundlichkeit und Bedienungskomfort Verbesserungsbedarf zu haben. Dunkle Fenster und die Menüfuhrung seien hier beispielhaft genannt.

Was durch und durch positiv auffällt, ist der üppig ausgestatte Lieferumfang des Peak Pro Pakets – wow. Der Käufer erhält eine Vielzahl von Plugins mitgeliefert, eine spezielle Version von WireTap Studio (ein Programm, welches es ermöglicht jedes Ton erzeugende Programm systemintern aufzunehmen), eine umfangreiche Sample Library und und und…
Nach der Installation von Peak und den Zusatzpaketen hat sicher jeder Wochen bis Monate genug Spielzeuge, mit denen er sich ausgiebig beschäftigen kann und wird. Super!

Features BIAS Peak Pro 6 Review

  • Hersteller:
  • Meta-Data Editing
  • Perpetual Looper
  • Neuerungen Playlist, s.o.
  • VoiceOver Ducking
  • Podcast Publishing
  • Pitch und Convolve Hüllkurven
  • Send to iTunes
  • Cache In RAM
  • DCAT Dithering Technologie
  • Betriebbsystem: Mac OS X
  • Pluginschnittstelle: VST, AU

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