beyerdynamic TG V71d Testbericht
Live-taugliches Vocal-Mikrofon ohne Nahbesprechungseffekt
Von Lennart Scheuren
beyerdynamic TG V71d Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Vocal-Mikron mit vollen Mitten und klarem Klang.
Gutes dynamisches Mikrofon für Sänger, die einen klaren, verständlichen Sound auf der Bühne suchen.
PRO
- Kein Nahbesprechungseffekt
- Breiter Übertragungsbereich
- Rückkopplungsarm
CONTRA
- Schwerpunkt etwas zu weit hinten
Für wen?
Vokalisten, die ihr Mikrofon gerne nah am Mund einsetzen und einen guten, klaren Sound suchen.
Was ist es?
Bei dem hier getesteten beyerdynamic TG V71d handelt es sich um ein Handmikrofon für die Bühne, das vor allem Sänger und Sängerinnen ansprechen soll, die einen professionellen Sound suchen. Die Bauweise dieses Modells ist dynamisch ausgelegt und die Richtcharakteristik wird vom Hersteller mit Hyperniere angegeben.
Zu den Besonderheiten dieses Mikrofons zählt neben der Sound Channeling Technologie (mehr dazu später) der kompensierte Nahbesprechungseffekt. Wer auf diesen nicht verzichten möchte, sollte sich vielleicht mal den beyerdynamic V70d Testbericht ansehen – dabei handelt es sich um das Schwestermodell mit ähnlichen Eigenschaften, aber mit Nahbesprechungseffekt.
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beyerdynamic TG V71d Test
Erster Eindruck & Lieferumfang
Knapp ein Jahr ist es her, dass der Heilbronner Hersteller seine neue Serie mit Vocal-Mikrofonen auf der Musikmesse Frankfurt präsentierte. In der Zwischenzeit haben wir schon einige der Mikrofonmodelle auf delamar getestet und heute ist das beyerdynamic TG V71d dran. Bei diesem handelt es sich um eine leicht veränderte Variante des TG V70d, das für die Besprechung aus nächster Nähe gedacht ist.
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Der kompensierte Nahbesprechungseffekt kommt besonders dort zum Tragen, wo ein Sänger das Mikrofon sehr nah am Mund führt. Normalerweise führt der Nahbesprechungseffekt in einer solchen Situation dazu, dass die Stimme sehr viel Bass abbekommt. Und genau das ist beim beyerdynamic V71d anders gehandelt.
Der etwas kryptisch anmutende Name erschließt sich beim zweiten Blick im Übrigen dann doch recht logisch: Das Kürzel „TG“ steht dabei für Touring Gear (die Serie des Herstellers), das „V“ für den Anwendungszweck, die Abnahme von Vocals und das abschließende „d“ weist darauf hin, dass es sich bei diesem Modell um ein Mikrofon in dynamischer Bauart handelt.
Ausstattung
Optisch ist auch das beyerdynamic TG V71d formschön und modern gehalten. Für die gesamte Serie Touring Gear bekam der Heilbronner Hersteller im letzten Jahr schließlich auch den Red Dot Design Award 2011.
Zum neuen Design gehören auch elegante Kurven, die bei diesem Modell aber leider dazu führen, dass die Hand relativ weit weg vom Mikrofonkorb gehalten wird. Was gut für den Klang ist, äußert sich in der Handhabung leider dadurch, dass der Schwerpunkt etwas weiter draußen liegt. Hier hatten mir die Vorgängermodelle besser gefallen – aber dabei handelt es sich wohl auch nur um die Macht der Gewohnheit bei mir.
Ausgeliefert wird dieses dynamische Mikrofon im Übrigen in einem bedruckten Karton, in dem sich neben der Hardware selbst auch noch ein Softbag für den Transport sowie eine Mikrofonklemme befindet. Letztgenannte ist zudem mit einem Reduziergewinde ausgestattet, so dass einem Festmachen am Mikrofonstativ nichts im Wege steht.
Die Verarbeitung ist sehr gut gelungen, ich hatte nichts anderes erwartet.
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Weitere Details
Spannend ist die vom Hersteller als Sound Channeling Technology (SCT) bezeichnete Funktion, die den neuen Mikrofonen, also auch dem beyerdynamic TG V71d, innewohnt. Entgegen der ersten Vermutung handelt es sich hierbei jedoch nicht um eine elektronische Lösung. Wie der Hersteller zu erzählen weiß, sind hiermit vielmehr sogenannte akustische Labyrinthe gemeint, die mechanisch funktionieren. Bauelemente werden dazu dermaßen im Gehäuse angeordnet, dass es zu Klangverbesserungen führt.
Bei diesem Modell sorgt die SCT beispielsweise für eine frequenzunabhängige Richtcharakteristik, für die spezielle Schallöffnungen eingelassen wurden. Genau wie beim Schwestermodell kommt hier auch ein zweistufiger Höhenresonator zum Einsatz, der für eine Optimierung der Hochtonwiedergabe sorgen soll. Aufgenommen werden Frequenzen zwischen 35 und 18.000 Hz – also mehr als beim durchschnittlichen dynamischen Mikrofon.
In der Praxis
In Sachen Verarbeitung bist Du bei Produkten aus dem Haus beyerdynamic immer gut aufgehoben, so auch hier. Die konische Form des Schaftes ist dem neuen Design geschuldet und sorgt auch bei unerfahrenen Sängern dafür, dass diese den Mikrofonkorb nicht mit der Hand zudecken und für ungewolltes Feedback (neben dem schlechteren Klang durch die Reflexionen) sorgen.
Das Handling ist insgesamt als gut zu bewerten und in Sachen Griffgeräuschen kann das beyerdynamic TG V71d überzeugen – die fallen in unseren Tests nämlich erst gar nicht auf. Mit einem Gewicht von 345 Gramm gehört dieses dynamische Mikrofon nicht unbedingt zu den Leichtgewichten, dafür wird einem ein sehr wertiges Gefühl in Sachen Haptik vermittelt.
Ebenfalls zu bemerken ist, dass der Klang gefühlt eine Klasse besser als beim kleineren Modell TG V50d ist. Es sind mehr Mitten zu hören und auch die seitliche Färbung ist nicht ganz so ausgeprägt. Der fehlende Nahbesprechungseffekt macht dieses Mikrofon nicht ganz so sensibel für Änderungen in der Entfernung zum Mund. Allerdings schlägt sich der klangliche Gewinn gegenüber dem kleineren Bruder auch in einem höheren Preis nieder.
Lies auch: Homerecording Mikrofone
Klangbeispiele
TG V71d
TG V70d
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beyerdynamic TG V71d Test-Fazit
Mit dem beyerdynamic TG V71d hat der Heilbronner Hersteller ein Vocal-Mikrofon an den Start gebracht, das professionellen Ansprüchen zu genügen weiß. Aktuell ist dieses Modell für 179,00 Euro am Markt verfügbar und bietet neben einem Top-Klang auch noch ein schönes Aussehen – eine gelungene Kombination, um sich auf einer Bühne zu präsentieren.
Gerade der fehlende Nahbesprechungseffekt dürfte dieses Modell sehr interessant für alle Sängerinnen und Sänger machen, die auf der Bühne das Mikrofon sehr nahe an den Mund bringen müssen, um sich im Gesamtmix gegen die lauten Instrumente durchsetzen zu können. Einen Schalter gibt es an diesem Modell nicht und es gibt auch keine entsprechende s-Variante wie noch beim TG V50d. Die meisten Anwender werden in einem (semi-)professionellen Umfeld aber auch damit klarkommen.
Klanglich halte ich das Mikrofon für gelungen, nur bei der Handhabung und dem etwas veränderten Schwerpunkt gegenüber älteren Modellen sollte der geneigte Käufer einfach mal selbst beim Fachhändler überprüfen, ob es passt.
Für den Bandproberaum ist das dynamische Mikrofon fast schon zu schade, aber den Strapazen und einer harten Umgangsart in Proberaum oder auf der Bühne beim Live-Gig widersteht es mit Sicherheit mühelos.
Von mir gibt es viereinhalb von fünf möglichen Punkten im beyerdynamic TG V71d Testbericht.
Features beyerdynamic TG V71d Review
- Hersteller: beyerdynamic
- Richtcharakteristik Hyperniere
- Kompensierter Nahbesprechungseffekt
- Frequenzunabhängige Richtcharakteristik
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