beyerdynamic DT 880 PRO Testbericht
Halboffener Kopfhörer für Mixing & Mastering

beyerdynamic DT 880 PRO Testbericht
In voller Pracht für unseren Testbericht: beyerdynamic DT 880 PRO

Felix Baarß Von Felix Baarß

beyerdynamic DT 880 PRO Test-Fazit

4.5

DELAMAR
SCORE

Gelungener Studiokopfhörer.

Dieser halboffene Kopfhörer ist ohne Wenn und Aber für Mixing & Mastering geeignet und weist ein gutes Preis-Leistungsverhältnis auf.

zum detaillierten beyerdynamic DT 880 PRO Testfazit

PRO

  • Vorbildlich gerader Frequenzgang
  • Ordentliches Gesamtpaket aus Auflösung, Impulstreue und Raumabbildung
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Komfortabler Sitz
  • Gelungene Tragetasche

CONTRA

  • Kabel lässt sich nicht abnehmen

Für wen?
Alle, die nach einer zweiten Referenzabhöre für ihr (Homerecording-) Studio suchen.

Preis: 239,00 Euro
UVP: 269,00 Euro

Was ist es?

Der beyerdynamic DT 880 PRO ist ein Kopfhörer in halboffener Bauart. Der Anspruch dieses Kopfhörers ist es, für Toningenieure und Produzenten geeignet zu sein, die neben ihren Studiomonitoren ein zweites Abhörwerkzeug brauchen. Die Nennimpedanz beträgt 250 Ohm.

Die Polster auf den Ohrmuscheln, die deine Lauscher vollständig umschließen, sind mit Velours überzogen. Das in langgezogenem Zustand drei Meter lange Spiralkabel ist fest an der linken Ohrmuschel angebracht. Der kleine Klinkenstecker ist vergoldet, ebenso wie der Schraubadapter auf den großen Klinkenstecker.

beyerdynamic DT 880 PRO Testbericht
In voller Pracht für unseren Testbericht: beyerdynamic DT 880 PRO

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beyerdynamic DT 880 PRO Test

Lieferumfang

Die Grundausstattung des beyerdynamic DT 880 PRO ist spärlich. Neben dem Kopfhörer ist lediglich ein Klinkenadapter enthalten, der Vollständigkeit halber seien auch noch das Garantieheftchen und der gefaltete Zettel mit den Produktinformationen erwähnt.


PASSEND DAZU


Sehr lobenswert ist hingegen die großzügig mit Schaumstoff gepolsterte Stofftragetasche, in deren Aussparung in der Mitte der DT 880 PRO samt Kabel genau hineinpasst. Der Henkel ist zusätzlich mit (Kunst-)Leder verstärkt, so dass die Tasche beim Tragen angenehm in der Hand liegt.

 

Verarbeitung & Tragekomfort

Die Verarbeitung ist einwandfrei. Alle Komponenten sind sauber konstruiert und straff miteinander verbunden. Gerade die Ohrmuscheln, die im Gegensatz zu den anderen Modellen der DT-Serie zu einem größeren Teil aus Metall gefertigt sind, machen einen tollen Eindruck.

Der aus elastischem Federstahl gefertigte Kopfbügel passt sich der Kopfgröße an und hält gleichzeitig den nötigen Anpressdruck aufrecht. Hier hat der Hersteller die Stellschraube bewusst etwas angezogen, um sicherzustellen, dass der Kopfhörer fest sitzt und auch der Klang druckvoll bleibt. Leider ist das für mein Empfinden etwas zu viel des Guten, was sich auch nicht vollständig durch das Herausziehen der Bügel ausgleichen lässt. Der Druck ist zwar auch nach langem Tragen nicht wirklich unangenehm, doch erinnert er mich stets deutlich daran, dass ich einen Kopfhörer trage – bei den beiden zuvor von mir getesteten Modell der DT-Serie vergaß ich nach einiger Zeit beinahe, dass ich etwas über den Ohren hatte.

Kompromisslos gut gelungen ist hingegen das Bügelpolster. Es trägt sich sehr angenehm auf der Kopfhaut und lässt sich dank der vier Druckknöpfen abnehmen und problemlos wieder befestigen.

Der Velours-Überzug der Ohrpolster ist angenehm flauschig und reduziert die Schweißbildung aufgrund der Wärmeentwicklung im Vergleich zu Leder-, Kunstleder- oder Vinylüberzügen; diese ist sowieso recht gering, da es sich um einen halboffenen Kopfhörer handelt, bei dem die Luft recht gut zirkulieren kann und sich nicht um die Ohrmuschel herum anstaut. Ein Nachteil von Velours ist allerdings, dass sich das Material nicht so leicht reinigen lässt.

Die einseitige Verkabelung sorgt dafür, dass das Auf- und Absetzen des Kopfhörers erleichtert wird. Leider ist das Kabel nicht abnehmbar, was ich etwa beim AKG K 702 und beim AKG K 271 MK II sehr schätze. So besteht bei diesen Konkurrenzmodellen zudem die Möglichkeit, ein glattes Kabel zu verwenden; beim K 271 MK II werden sogar gleich beide Kabelausführungen mitgeliefert.

Das Gewicht ist mit 295 Gramm nicht unwesentlich höher als beim DT 990 PRO, bei dem mehr Kunststoff verbaut wird. Nach den anderen Modellen der Reihe und den Angeboten der Konkurrenz sind Toningenieure, Musiker und Produzenten in den letzten Jahren durch Geräte verwöhnt, die lediglich um die 250 Gramm wiegen. Für anspruchsvolle Hörer mögen knapp 300 Gramm bereits grenzwertig sein, ich selbst hielt es nach ausgedehnten Sessions noch für verschmerzbar.


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Klang

Im Gegensatz zu den beiden anderen DT-Modellen des Herstellers (dem DT 990 PRO und insbesondere dem DT 770 PRO), bei denen die Bässe etwas zu dick aufgetragen waren, klingt der DT 880 PRO vorbildlich neutral. Die kleinen Ausreißer, die es im Frequenzgang gibt, stehen der Eignung zum aussagekräftigen Abhörwerkzeug nicht entgegen. Sehr fein.

Die Bässe sind kontrolliert und straff. Im Vergleich zum DT 990 PRO erscheinen sie impulstreuer, will heißen: Sie klingen schneller aus, wodurch sich ein klarer umrissenes Klangbild ohne Verschwimmen ergibt. Hier gibt es nur minimale Abzüge gegenüber dem AKG K 702, der tatsächlich noch etwas zackiger tönt.

Auch die Mitten kommen unaufgeregt daher. Manchem wird das vielleicht eine Spur zu zurückhaltend erscheinen, gerade im Vergleich zum typischen Klangbild der Konkurrenz von AKG. Aber wie ich bereits angedeutet habe, ist das lediglich eine Frage der Gewöhnung und bleibt stets im Rahmen dessen, was sich als Tauglichkeit zum Kontrollabhören bezeichnen lässt.

Die Höhen sind detailliert und offenbaren alle klanglichen Spitzfindigkeiten, so dass dir nichts entgeht. Zudem habe ich keine Sibilanten entdecken können, nie wurde der Klang zu scharf.

Die Abbildung des virtuellen Raumes lässt kaum Wünsche offen. Natürlich klingen komplett offen gestaltete Kopfhörer noch einen Tick luftiger und weiter, doch die Darstellung des DT 880 PRO reicht aus, um ein aussagekräftiges Raumbild zu erstellen und die Einzelinstrumente ausreichend separiert voneinander wiederzugeben. In einem verwandten Aspekt möchte ich wiederum den Vergleich zum AKG K 702 ziehen – bei diesem Konkurrenzmodell habe ich ab und zu die Deutlichkeit der Mitte, also des Monoanteils vermisst, etwa bei Solo-Vocals. Das war beim DT 880 PRO nicht der Fall. Sehr schön.

Die Nennimpedanz beträgt 250 Ohm, was zur Folge hat, dass sich der Kopfhörer mit manchen portablen Medienabspielgeräten (MP3-Player, Handy etc.) nicht laut genug betreiben lässt, wenn Du ihn ohne einen dazwischengeschalteten Kopfhörerverstärker nutzt. Andererseits ist dadurch die Signalqualität potentiell höher als bei niederohmigen Geräten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der beyerdynamic DT 880 PRO in einigen Punkten brillant aufspielt und sich keine gravierenden Schwächen erlaubt. Gerade die allgemeine Nüchternheit des Klangs und der schnurgerade Frequenzgang stechen hervor.

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beyerdynamic DT 880 PRO Test-Fazit

Für ganz Eilige: Ja, der beyerdynamic DT 880 PRO ist sehr gut für das Abhören eines Mixes im (Heim-)Studio geeignet. Besonders lobenswert ist der gerade verlaufende Frequenzgang – die Ausbalancierung aller Klangregionen von den Tiefen bis zu den Höhen ist sehr gut gelungen.

Die Impulstreue und die Feinauflösung sind zwar nicht ganz auf allerhöchstem Niveau, doch für einen Kopfhörer in dieser Preisregion als sehr gut zu bezeichnen. Die klangliche Verbesserung im Vergleich zum beyerdynamic DT 990 PRO ist deutlich zu spüren und rechtfertigt die Mehrkosten. Auch beim Raumbild ist alles im Lot. Die virtuelle Bühne ist greifbar, wobei die Monomitte stets präsent bleibt. Hier dürfte es nur für die Anspruchsvollsten der Anspruchsvollen einen Grund zum Nörgeln geben.

Schade, dass sich das Kabel nicht abnehmen lässt. In meinen Augen stellt dies den einzigen echten Kritikpunkt dar. Ganz Verwöhnte könnten sich vielleicht noch am vergleichsweise hohen Anpressdruck stören.

Der DT 880 PRO liefert sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem AKG K 702. Auch wenn Spitzfindige zu Recht anmerken werden, dass der Vergleich leicht hinkt (der AKG ist ein offener, der beyerdynamic ein halboffener Kopfhörer), ist festzustellen, dass sich die beiden Modelle durchaus ähneln, sowohl in der groben Preisregion als auch im Klang und bei der Schallisolation. Da in meinen Ohren die subtilen klanglichen Vorteile des K 702 vernachlässigbar sind, erweist sich der DT 880 PRO als attraktives Schnäppchen, das zwar nicht über das praktische abnehmbare Kabel des K 702 verfügt, aber rund 80 Euro weniger kostet.

Zufrieden beschließe ich meinen beyerdynamic DT 880 PRO Testbericht und gebe diesem Kopfhörer viereinhalb von fünf Punkten.

Features beyerdynamic DT 880 PRO Review

  • Hersteller:   
  • Halboffener Kopfhörer
  • Ohrumschließend
  • Nennimpedanz: 250 Ohm
  • Einseitiges, fest installiertes Spiralkabel

PASSEND ZUM beyerdynamic DT 880 PRO Test


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