beyerdynamic Amiron Wireless Copper Test
Bluetooth-Kopfhörer mit tollem Raumklang
Von Claudius Grieger am 08. Oktober 2019
beyerdynamic Amiron Wireless Copper Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Der beyerdynamic Amiron Wireless Copper ist ein Bluetooth-Kopfhörer mit sehr gutem Klang für den gut gefüllten Geldbeutel. Bluetooth-Kopfhörer mit exzellentem Klang, moderner Übertragungstechnik und App für individuellen Klang. Für Musikhörer ist der Raumklang und das bassbetonende und klare Frequenzbild ein Pluspunkt, für Mixing und Producing sollte man zu anderen Modellen greifen. Minuspunkte gibt es für den nicht perfekten Tragekomfort und den saftigen Preis.
zum detaillierten beyerdynamic Amiron Wireless Copper Testfazit
PRO
- Klang
- Hochwertig verarbeitet
- Guter Ortbarkeit
- Guter Raumklang
- Frequenzverlauf
- Sehr schickes Design
- Individualisierbar mit App
CONTRA
- Tragekomfort sinkt, wenn >30min Tragezeit
- Touchbedienung gewöhnungsbedürftig
Für wen?
Anspruchsvolle Musikhörende
Was ist es?
Der beyerdynamic Amiron Wireless Copper ist ein Bluetooth-Kopfhörer mit exzellentem Klang für den anspruchsvollen Hörer mit gefülltem Geldbeutel. Er ist in geschlossener, ohrumschließender Bauweise gefertigt.
Via Bluetooth 4.2 überträgt er Audiodaten im aptX (HD und LL) Format mit geringer Latenz bis zu 10 Meter weit. Über USB-C wird der eingebaute Akku geladen und hält bis zu 30 Stunden kabelloses Musikhören durch. Über ein Klinkenkabel ist der Kopfhörer mit eingebautem Mikro auch ohne Akku am Kopfhörerausgang von Smartphone oder Laptop nutzbar.
Über die MIY (Make it Yours) App für iOS und Android ist der Amiron Wireless Copper an das eigene Hörvermögen mit einem Hörtest anpassbar. Zudem warnt die App, wenn das Lautstärke-Tageslimit mit dem Kopfhörer überschritten ist.
Übersicht
- Bluetooth-Kopfhörer
- Bauweise: geschlossen, ohrumschließend, 32 Ohm
- Frequenzbereich: 5–40.000 Hz
- Bluetooth 4.2 mit zahlreichen Codecs (u.a. aptX LL) & 10 m Reichweite
- Akku: >30 h Laufzeit
- Gewicht: 380 g
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beyerdynamic Amiron Wireless Copper Test
Schönes Design
Wie schon bei der Nicht-Copper-Version ist auch beim beyerdynamic Amiron Wireless Copper das Aussehen sehr minimalistisch und gleichzeitig elegant. Schwarz in Schwarz mit „Kupfer“-Highlights am Tragebügel und die namensgebenden Kupferringe an den Ohrmuscheln wirken sehr hovhwertig.
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Auf andere auffällige Merkmale wurde bewusst verzichtet. Selbst das beyerdynamic-Logo schimmert nur bei bewusster Betrachtung leicht abgesetzt glänzend schwarz auf mattschwarzem Grund. Meinen Geschmack für schlichte Designs ohne Funktionsverzicht wurde hier voll getroffen. Dieser Kopfhörer wirkt wie aus einem Guss.
Verbindung beyerdynamic Amiron Wireless Copper
Bei der Verarbeitung lässt sich auch bei genauer Suche kein Defizit finden. Beim Einschaltknopf würde ich mir allerdings eine Alternative wünschen. Die Idee ist zwar sehr gut, den LED-Knopf gleichzeitig auch als Funktionsanzeige für den gerade aktiven Modus zu nutzen, allerdings verdeckt der Finger den Knopf in der Regel komplett und man muss so raten, was gerade aktiv ist.
Schaltet man den Kopfhörer ein, sagt eine Stimme die aktuelle Akkuladung an. Startet die Musik, wird das aktuell verwendete Protokoll angesagt (zumeist aptX HD) und auch ein „connected“ ist dabei. Damit ist man nicht auf den überdecken Knopf angewiesen.
Bei der Initialverbindung zwischen dem Kopfhörer und meinem iPhone 6 oder meinem MacBook Air 2013 habe ich anfangs keine Verbindung hinbekommen. Auch das Handbuch oder die App konnten mir nicht helfen. Am nächsten Tag funktionierte alles, als hätte es nie ein Problem gegeben.
Komfort & Bequemlichkeit
Der Kopfbügel ist außerordentlich bequem und fängt die 380 Gramm relativ gut ab. Ein paar Gramm weniger wären als Aufschluss zur 50-100g leichteren Marktkonkurrenz aber sicher auch nicht verkehrt.
Vergleiche ich den beyerdynamic Amiron Wireless Copper mit dem beyerdynamic DT-770 Pro oder dem AKG K702 fällt mir der stärkere Druck auf den Kopf auf. Das muss bei kabellosen Kopfhörern so sein, da diese mehrheitlich mobil genutzt werden und nicht runterrutschen sollen.
Allerdings hat sich dadurch nach etwa 20 Minuten ein merkliches Druckgefühl an den Schläfen und ums Ohr herum gebildet. Mit meiner gefühlt handelsüblichen Kopfform liegen die Ohrmuscheln des Kopfhörers zudem oben stärker am Kopf an als unten. Dadurch fühlt es sich nach unten wie eine kleine Lücke an.
Touchbedienung an der Ohrmuschel
Die Idee einer Touchbedienung bei einem kabellosen Kopfhörer ist grandios. Allerdings muss sie auch gelernt sein, Du musst immer mit der gesamten Fingerkuppe arbeiten, nicht mit der Fingerspitze. Sonst kann sie etwas fummelig werden. Die rechte Ohrmuschel ist das Bedienfeld beim beyerdynamic Amiron Wireless Copper. Der Doppel-Tap startet und stoppt den Song oder nimmt ein Telefongespräch an, ein Wischen nach vorn oder hinten schaltet zum nächsten oder vorherigen Lied. Fein.
Der Wisch nach oben oder unten ist für die Lautstärkeanpassung. Das Vorspulen in Songs geht über eine Bewegung wie beim Song skippen, Du lässt den Finger aber in der Endposition auf der Touchplatte und wartest, bis zur entsprechenden Stelle gespult wurde.
Kopfhörer für unterwegs oder Studio?
Als kabelloser Kopfhörer ist er natürlich für den Heimgebrauch problemlos einsetzbar, unterwegs macht er eine mindestens ebenso gute Figur. Die Übertragungsqualität via Bluetooth 4.2 ist sehr stabil und er kann auch als Headset zum Telefonieren eingesetzt werden. Das eingebaute Mikro ist erstaunlich klar, fängt aber dank der Bauart (und wie den meisten anderen solchen Headsets) relativ viele Nebengeräusche ein.
Die mit Alcantara überzogenen Ohrpolster machen in beide Richtungen sehr gut dicht. So kann man auch bei gehobener Lautstärke in den Öffis neben einer hellhörigen Person einen anzüglichen Podcast hören oder in lauter Umgebung seine Musik genießen.
Man kann mit den beyerdynamic Amiron Wireless Copper zwar auch abmischen – das aptX Low Latency Protokoll mit 32ms Latenz machts möglich – das ist aber gar nicht die Idee hinter diesem Kopfhörer. Der Frequenzgang ist nicht auf Neutralität ausgelegt, wenn auch sehr klar und ohne merkliches Mittenloch. Der Hersteller richtet sich klar an die Musikgenießerfraktion – und da macht er eine richtig gute Figur.
Wenn der eingebaute Akku nach ca. 30 Stunden alle sein sollte, kannst Du immer noch auf den Betrieb mit Kabel umsteigen. Das passende 3,5mm Kabel mit eingebautem Mikrofon ist netterweise im Lieferumfang bereits enthalten.
Klang des beyerdynamic Amiron Wireless Copper
Hier kann ich auch nicht nur den Hauch eines Kritikpunktes finden. Die Räumlichkeit ist spitze, alles ist definiert und er liefert auch im Bassbereich ordentlich Pfund. Vor allem beim Hören ist das vorteilhaft, für das Producing und Mixing ist dieses Modell nicht gedacht.
Laut Hersteller liegt der Frequenzumfang der dynamischen Tesla Treiber zwischen 5 und 40000 Hertz. Mehr, als der Mensch hören kann. Der Bass ist immer positiv zu bewerten.
Auch der Schalldruck von 100 dB SPL (1mW bei 500Hz) ist beim beyerdynamic Amiron Wireless Copper direkt am Ohr mehr als ausreichend, um sich einen saftigen Gehörsturz zu verpassen. Durch die gute Dämpfung und Dämmung der Ohrpolster und die geschlossene Bauweise kann man aber auch dynamischer Klassik bei geringer Lautstärke lauschen, ohne etwas zu überhören.
Smartphone App „MIY“
Hervorzuheben ist die MIY App, kurz für Make it Yours. Damit lässt sich der Kopfhörer an das eigene Hörvermögen anpassen: Entweder ungenau per Eingabe des Geburtsjahres oder per Hörtest, in dem Du in etwa zwei Minuten Laufzeit verschiedene Frequenzen bestätigen musst. Wie bei einem Hörtest. Beim Geburtsjahr war es bei mir extrem höhenbetont – vielleicht höre ich überdurchschnittlich gut. Nach dem Hörtest ist der Klang nur leicht vom Normalzustand abgewichen in Richtung Badewanne.
Zuerst hatte mich die Funktion „Statistik“ verwirrt, da sie selbst bei maximaler Lautstärke meinte „All good: You are perfectly fine. Feel free to turn the volume up a bit.“ Finde ich grenzwertig nützlich, wenn nicht gar etwas fahrlässig in der Formulierung. Gemeint ist aber, dass Du das Tagespensum an lauter Musik in der Lautstärke noch nicht überschritten hat. Je nach Lautstärke sind das wenige Minuten oder mehrere Stunden. Wenn der Counter bei 100% angekommen ist, sollte eine Pause eingelegt werden.
Die App macht für den Kopfhörer einen kleinen Mehrwert aus, wird für den Betrieb aber nicht benötigt.
Preis & Lieferumfang des beyerdynamic Amiron Wireless Copper
Neben dem Kopfhörer legt der Hersteller noch ein USB-A auf USB-C Ladekabel und ein 1,2m langes Miniklinkekabel bei.
Alles befindet sich in einem sehr wertig wirkenden Hardcase mit Reissverschluss, das ich auch bedenkenlos in einem Koffer verstaut am Fluhafen abgeben würde. Darin passiert so schnell nichts.
Dazu gibt es eine Thermotasse im Kupferlook. Die habe ich nicht ausprobiert, sieht aber nach einer brauchbaren Tasse zum Warmhalten von Getränken aus. :)
Ob der geneigte Leser den geforderten Aufpreis von fast 200 Euro (UVP) für die Copper-Variante zum fast gelichen Standardmodell (Straßenpreis) bezahlen möchte, muss wohl jeder selbst entscheiden. Für diesen Aufpreis gibt es dann einen sehr schick wirkenden Kupferring, die etwas dunklerer und edlere Optik und eine Thermotasse. Mir geht es primär um den Klang, der Aufpreis wäre mir zuviel.
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beyerdynamic Amiron Wireless Copper Test-Fazit
Der beyerdynamic Amiron Wireless Copper ist ein hervorragend klingender Bluetooth-Kopfhörer mit sauberem Frequenzverlauf, der sich klar für den Musikgenießer positioniert. Durch den eher starken Bassanteil ist er dafür nur bedingt für den Studiogebrauch einsetzbar. Die einzelnen Instrumente sind klar im Raum ortbar, die mögliche Dynamik ist ein Genuss und durch die sehr gute Außendämmung kannst Du dich auch bei geringer Lautstärke auf alles fokussieren.
Die Übertragung per Bluetooth war immer einwandfrei und alternativ über Kabel als Fallback auch problemlos möglich. Zudem ist der Einsatz als Headset eine nette Nebenfunktion für unterwegs. Auch die Sprachansagen ergänzen die Ein-Knopf-Bedienung sinnvoll.
Der Hersteller liefert die erstklassige Verarbeitung, die ich in dieser Preisklasse auch erwarte. Hochwertige Materialen, Bauteile und Montage lassen keine Wünsche offen.
Das Gewicht ist zwar relativ hoch, fällt aber durch das gute Kopfbügelpolster nicht sonderlich auf. Allerdings lässt in meinem Fall der Tragekomfort nach einer halben Stunde nach, wie oben beschrieben.
Alles in allem handelt es sich hier um ein gutes Angebot, das von mir eine gute bis sehr gute Wertung erhält – für die Anwendung im Studio. Musikliebhaber, die nicht nur auf erstklassigen Sound, sondern auch auf schickes Design stehen, werden den Aufpreis zum Standardmodell locker wegstecken und dürfen den beyerdynamic Amiron Wireless Copper Test sogar mit exzellent abschneiden lassen.
Features beyerdynamic Amiron Wireless Copper Review
- Hersteller: beyerdynamic
- Bluetooth-Kopfhörer
- Wandlerprinzip: dynamisch
- Bauweise: geschlossen, ohrumschließend (»Over-Ear«)
- Nennimpedanz: 32 Ω
- Nennbelastbarkeit: 200 mW
- Übertragungsbereich: 5–40.000 Hz (im Kabelbetrieb)
- Kennschalldruckpegel: 100 dB SPL @ 1 mW & 500 Hz
- Klirrfaktor: <0,05% @ 500 Hz
- Bluetooth Version: 4.2
- Frequenzbereich: 2,4000-2,4835 GHz Leistungsklasse: 2.0
- Profile: HSP, HFP, A2DP, AVRCP, GAVDP
- Codecs: aptX™, aptX™ LL, aptX™ HD, AAC, SBC
- Max. Reichweite: 10 m
- Batteriekapazität: 1.050 mAh
- Akkulaufzeit laut Hersteller: >30 h
- Sprachansagen zum Akkustand abrufbar
- LED zur Anzeige des Betriebsstatus
- Ladebuchse: USB-C
- Bedienung per Touchfeld auf der rechten Ohrmuschel
- Freisprechmikrofon in der rechten Ohrmuschel
- Gewicht: 380 g
- Made in Germany
- Farbe: Copper
- Lieferumfang: 1,2m Headset-Kabel, USB-C Ladekabel, Hardcase
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