Behringer Model D Test – Kompakter Desktop Synthesizer zum Low-Budget Preis

Behringer Model D Test
Behringer Model D Test: Wie gut ist Behringer der Nachbau des Originals von Moog gelungen?

Carl Schmeller Von Carl Schmeller am 06. Juli 2018

Behringer Model D Test-Fazit

5.0

DELAMAR
SCORE

Kompakter Analog-Synthesizer aus dem Hause Behringer nach berühmtem Vorbild. Der Behringer Model D ist ein erstklassiger Moog Klon für kleine Projekt- und Homestudios mit einem überaus fairen Preis-/Leistungs-Verhältnis. Er besticht durch einen satten, angenehmen Analogsound und ein flexibles Patchsystem. Der kräftig zupackende Filter weiß zu begeistern, als auch die Modulationsoptionen.

zum detaillierten Behringer Model D Testfazit

PRO

  • USB-MIDI Schnittstelle
  • druckvoller Sound
  • kräftiges 24 dB Tiefpassfilter
  • schnelle Reaktion der
  • kompakte Bauweise
  • solide Verarbeitung
  • kompatibel mit Eurorack-Modulen
  • sehr preiswert

CONTRA

  • keine Speicherung von Einstellungen

Für wen?
Produzenten und Musiker die den analogen Klang von Synthesizern schätzen, als auch Sounddesigner

Preis: 345,00 Euro
UVP: 345,00 Euro

Was ist es?

Der Behringer Model D ist ein analoger, monophoner Synthesizer, der nach dem Vorbild des legendären Minimoog Model D entstanden ist. Dabei sollte nicht nur das Aussehen und der Workflow, sondern auch der Klang nachgebildet werden.

Als die ersten Ankündigungen des Behringer Model D publik wurden, bekam der Moog Klon von einigen eingefleischten Analogliebhabern den Ruf nur ein billiger Abklatsch des echten Moogs zu sein, der dem ehrwürdigen Moogsound nie das Wasser reichen könnte.

Heute steht er vor mir und eines vorweg: Ich bin von der Authentizität des Behringer-Kästchen mehr als positiv überrascht, weil sich für mich keine merklichen Klangunterschiede zum Original feststellen lassen.

Behringer Model D Features

  • Nachbau des legendären Minimoog Model D
  • Rein analoge Klangerzeugung
  • Monophon, durch Poly-Chain bis auf 16 Stimmen erweiterbar
  • 3 Osziallatoren
  • Eurorack kompatibel

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Behringer Model D Test

Anschlüsse

Auf der Frontseite finden sich ein USB-Port und eine MIDI In- und MIDI Thru-Verbindung, Die USB-Schnittstelle agiert jedoch nur als MIDI-Interface und überträgt keine Audiodaten.


PASSEND DAZU


Außerdem gibt es 15 Miniklinkenanschlüsse, die sich auch im Falle eines Eurorack-Einbaus verwenden lassen.

Rückseitig sind neben dem Netzschalter und der Netzbuchse zwei Klinkenausgänge untergebracht.

Der dazwischenliegende DIP-Schalter dient der Bestimmung des MIDI-Kanals. Einer der 6,3mm Klinkenausgänge (High) ist für Linesignale an ein Audio-Interface oder Mischpult prädestiniert, während sich der andere (Low) für eine direkte Aktivbox- bzw. Verstärkerverbindung empfiehlt.

Im Falle einer Nutzung in einem Eurorack, wären diese zwei Klinkenausgänge nicht mehr zugänglich, sodass man stattdessen über den Miniklinken-Mainausgang das Signal weiterleiten kann.

Zwar ist der Model D nur ein monophoner Synthesizer, durch die Verkettung mehrerer Synthexemplare ist aber eine 16-stimmige Polyphonie via MIDI Poly Chain realisierbar.

Aufbau

Die ergonomisch abgeschrägte Frontseite des Bedienfeldes setzt sich aus den fünf Sektionen CONTROLLERS, OSCILLATOR BANK, MIXER, MODIFIERS und OUTPUT zusammen.

Die Anordnung der Parameter ist stark an das Design des Minimoog Reissue von 2016 angelehnt.

Das von zwei holzfarbenen Panelen umrahmte Gehäuse lässt sich entfernen, um den Synthesizer mit dem Bedienpanel in ein Eurorack-Gehäuse einzubauen.

Dies kommt besonders den Fans und Besitzern von Modularsystemen zu Gute.

Behringer Model D Test - Front
Behringer Model D Test: Wie gut ist Behringer der Nachbau des Originals von Moog gelungen?

In der OUTPUT-Sektion ist neben einem 440 Hz Testtongenerator auch die Steuerung der Kopfhörerlautstärke und der Master Volume untergebracht.

Klangerzeugung

Ehe man sich an das Basteln von Sounds begibt ist es ratsam das Grundtuning zu überprüfen.

Hierfür ist der Tuneregler in der Controllerssektion zu betätigen, der sich auf alle drei Oszillatoren auswirkt.

Als Hilfestellung ist die Aktivierung des besagten 440 Hz Testtons anzuraten, um die exakte Stimmung aufeinander abzugleichen.

Für das sanfte Übergleiten von zwei Tonhöhen ist ein Glide-Regler vorhanden.

Oszillatoren

In der OSCILLATOR BANK stehen zur Klangerzeugung drei Oszillatoren parat, die jeweils mit den Wellenformen Triangel, Triangel/Sägezahn, Sägezahn und drei Rechteckformen mit unterschiedlicher Pulsbreite ausgestattet sind.

Diese sechs Wellenformen sind fest definiert, wodurch sich leider keine Mischformen bilden lassen. Die Fußlagen erstrecken sich bei allen drei Oszillatoren über sechs Stufen (LO, 32′, 16′, 8′, 4′ und 2′).

TIPP: Damit ein Padsound schön schweben kann und ein Bass sich im Mix druckvoll nach vorne schiebt, bedarf es einer gegenseitigen subtilen Verstimmung von Oszillatoren.

Anhand der zwei FREQUENCY-Regler von Oszillator 2 und Oszillator 3 sind breite, fett klingende Sounds schnell produziert.

Über die MOD SOURCE-Buchse können externe Signale verbunden werden, die als Modulationsquelle dienen.

Ein spannungsgesteuerter Eingang (OSC 1V/OCT) wird zudem geboten, den sich aber alle drei Oszillatoren teilen müssen.

Nicht zuletzt gibt es den spannungsgesteuerten LFO CV-Anschluss.

Um diesen authentischen Minimoog Model D-Sound zu ermöglichen, hat Behringer die Transistoren, Widerstände und Kondensatoren des Originals sehr gut nachgebaut.

Der Signalweg ist vom Oszillator über das Filter bis zum Amplifier durchweg analog.

Mixer

Die MIXER-Sektion beinhaltet für jeden der drei Oszillatoren einen Lautstärkeregler.

Jeder der Oszillatoren kann per Kippschalter aktiviert bzw. deaktiviert werden. Ferner gibt es einen Noise-Generator, der sich zwischen Weißem Rauschen und Rosa Rauschen umschalten lässt.

Der EXTIN-VOLUME justiert die Lautstärke externer Eingänge. Zwei LFO-Ausgänge und ein Mix-Ausgang nebst einem Eingang für externe Audioquellen vervollständigen die Sektion.

Filter

Für die VCA und die Filtersektion stehen jeweils eine reaktionsschnelle Hüllkurve mit den Parametern Attack, Decay und Sustain parat.

Um auch die Releasezeit bestimmen zu können, sind die Tasten FILTER DECAY bzw. LOUD DECAY zu aktivieren. Die Releasezeit ist kohärent zur jeweiligen Decay-Einstellung.

Mit den FC GATE- und LC GATE-Buchsen wurden zwei Triggereingänge implementiert. Über diese lassen sich beispielsweise rhythmische Filter- bzw. Lautstärkegatings realisieren, die für pulsierende Sequenzen sehr hilfreich sind.

Außerdem gibt es noch den Anschlüsse CUT CV und die Hüllkurven-Ausgänge FILT CONT und LOUD CONT.

Das 24 dB Ladder-Tiefpassfilter weiß kräftig einzugreifen und erweist sich als authentisches Moogfilter.

Die Resonanz und Grenzfrequenz können separat reguliert werden. Man hat mithilfe eines Kippschalters die Möglichkeit zwischen Hoch- und Tiefpass zu wechseln.

Sounds basteln mit dem Behringer Model D

Wobble-Bässe

Sehr gut gefallen mir Wobble-Bässe, die sich durch eine mittlere Einstellung der LFO Rate aus der Controllers-Sektion und aktivierter Filter Modulationstaste wuchtig zur Geltung kommen lassen.

Zudem habe ich den LFO-Triangelausgang aus der MIXER-Sekton mit dem CUT CV-Anschluss aus der FILTER-Sektion verkabelt, wie es in diesem Beispiel zu hören ist:

 

Tranisition-Effekte

Das Basteln von kreativen Transitioneffekten, wie beispielsweise Sweeps, Uplifters oder Downshifters können gekonnt mit dem Noisegenerator und dazugehöriger Modulation umgesetzt werden.

Auch hier wurden die Anschlüsse LFO Triangle mit CUT CV verbunden.

 

Sättigung

Möchte man den Sound insgesamt etwas anzerren oder sättigender gestalten, kann man mit dem Behringer Model D eine Feedbackschleife erzeugen. Für Vintagebässe ist schließlich ein gewisses Maß an Sättigung sehr angenehm.

Der Feedback-Anteil wird dann mit dem EXT IN VOLUME-Regler eingestellt. Hier ist Vorsicht geboten, um das Signal nicht komplett zu zerstören, es sei denn es ist so gewünscht.

Wird zudem das Filter benutzt, das mitunter auch sehr prägnante Resonanzen ausgeben kann, ist ein gelungenes Resultat nicht mehr fern.

In folgendem Beispiel ist zunächst das unbearbeitete Signal zu hören mit ansteigendem Anteil des EXT IN VOLUME-Reglers:

 

Hoover

Für ordentlichen Schwung und Aggressivität sorgen hooverähnliche Soundeffekte, insbesondere im Rave- und Techno-Genre. Hierbei spielt der Attackregler der Loudness Contour eine bedeutende Rolle, der in diesem Fall den Anstieg der Tonhöhe reguliert.

Hierbei habe ich die OSC1V/OCT-Buchse mit dem LOUD CONT-Ausgang verknüpft. Weitere Einstellungen siehe gemäß der Abbildung.

Im fünften Sample des folgenden Soundbeispiels ist die Attack auf null gestellt, sodass sich der Hoover nicht entfalten kann, während die nachfolgenden Samples sehr lange Sustains aufweisen.

Behringer Model D Test -  Hoover FX
Einstellungen am Behringer Model D wie für den Hoover-FX im Soundbeispiel zu hören.

Kick-Drums

Des Weiteren lässt sich der Model D auch für das Sounddesign von Drums einsetzen. So können wie im folgenden Beispiel knackige Filter-Kicks für den Punch in Techno- und Elektrotracks sorgen.

Die letzten drei Samples beweisen, dass die Kicks auch für die Genres Hardstyle oder Hardcore gelegen sind.

 

Lead-Sounds

Präsente Rave- und Hardstyleleads sind in folgendem Beispiel zu hören.

 

Die Klanggestaltungsoptionen sind alles in allem sehr vielfältig, sodass sich auch butterweiche Pads, kreative Zap-Soundeffects, Trancegateleads und vieles mehr zügig umsetzen lassen.

Der Kreativität freien Lauf zu lassen, fällt hier nicht schwer.

Bedienung

Beim Behringer Model D muss alles manuell eingestellt werden – oldschool eben.

Speicherplätze zum Abrufen von Parametereinstellungen gibt es nicht. Die Bedienung der Parameter ist aufgrund der Kompaktheit ein wenig beengt, dennoch ist der direkte Zugriff auf alle Regler und Schalter jederzeit gegeben, um einen angenehmen Workflow zu gewährleisten.

Die Konzentration auf das Schrauben neuer Klänge steht im Vordergrund, ohne sich lange durch irgendwelche Untermenüs durchzutanken.

Dass Behringer für diesen günstigen Preis keine Tastatur verbaut hat – auch im Hinblick auf die Eurorack-Kompatibilität – geht absolut in Ordnung.

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Behringer Model D Test-Fazit

Der kleine Behringer Desktop-Synthesizer klingt nicht nur gut, sondern macht dank seiner soliden Verarbeitung auch optisch einen guten Eindruck.

Die Strukturierung der einzelnen Sektionen ist vorzüglich gelöst, sodass ein reibungsloser Workflow gegeben ist.

Der Klangcharakter ist klar auf den Analogsound fokussiert und den erfüllt der Behringer Model D zur vollsten Zufriedenheit.

Ob voluminöse Leads, fette Bässe, harmonische Pads, aggessive Filtersweeps oder experimentelle Soundeffekte – die Bandbreite ist riesig und das Schrauben von Klängen macht großen Spaß. Besonders hervorzuheben ist der kräftig agierende Tiefpassfilter.

Positiv ist auch, dass sich der Synthesizer dank der Eurorack-Kompatibilität nahtlos in ein Modularsystem einfügen lässt. Die Flexibilität für das Sounddesign wird durch das integrierte Patchsystem zusätzlich forciert.

Das 2,4 Kilo Leichtgewicht erweist sich zudem als sehr portabel und lässt sich bequem auch in kleinen Studios unterbringen.

Alles in allem ist er eine Empfehlung für alle, die den analogen Sound zu schätzen wissen und deshalb vergebe ich in unserem Behringer Model D Test gerne die volle Punktzahl.

Features Behringer Model D Review

  • Hersteller:   
  • analoger, monophoner Synthesizer mit subtraktiver Klangsynthese
  • drei Oszillatoren mit je sechs Wellenformen
  • Flexibles Patchbaysystem mit 15 Miniklinkenanschlüssen
  • Nachbau des legendären „D Typ“-Schaltkreises
  • 24 dB-Ladder Tiefpassfilter
  • umschaltbar zwischen Hoch- und Tiefpassfilter
  • 16-stimmiger Poly-Chain
  • Noise-Generator
  • Kompatibilität für den Einbau in ein Eurorack-Gehäuse
  • zusätzlicher Audioeingang für externe Soundquellen
  • MIDI-Implementierung
  • Abmessungen: 374 x 136 x 90 mm (B x H x T)
  • Gewicht: 1,7 kg

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