Avid Artist Mix Testbericht
DAW-Controller zum Abmischen

Avid Artist Mix Testbericht
Der DAW-Controller posiert stolz für unseren Avid Artist Mix Testbericht

Carlos San Segundo Von Carlos San Segundo

Avid Artist Mix Test-Fazit

5

DELAMAR
SCORE

Durchdachter DAW-Controller für das Abmischen. Das Abmischen von Songs wird mit diesem DAW-Controller zum haptischen Spaß.

zum detaillierten Avid Artist Mix Testfazit

PRO

  • Durchdachtes Konzept
  • Flache Lernkurve
  • Alle wichtigen Funktionen da
  • Verbindung mehrere Controller am Gehäuse möglich

CONTRA

  • Umständliche Inbetriebnahme bei Verwendung mit Cubase 6

Für wen?
Ambitionierte und professionelle Tonstudios.

Preis: 1.249,00 Euro
UVP: 1.249,00 Euro

Was ist es?

Der Avid Artist Mix ist ein sogenannter DAW-Controller, mit dem viele Funktionen deiner DAW-Software ferngesteuert werden können. Er funktioniert dabei mit den gängigsten Musikprogrammen wie Pro Tools, Logic, Sonar oder Cubase.

Zur Fernsteuerung stehen hier vor allem die acht motorisierten Fader, acht Endlosdrehregler mit Druckfunktion, ein LED-Display sowie zahlreiche hintergrundbeleuchtete Knöpfe zur Verfügung.

Ziel eines DAW-Controllers ist es, den Arbeitsalltag in der Musikproduktion zu erleichtern. Zur Anbindung an den Computer können in diesem Fall die Protokolle EUCON, Mackie HUI oder Mackie Control genutzt werden. An der Rückseite kannst Du einen Fußschalter anschließen.

Avid Artist Mix Testbericht
Der DAW-Controller posiert stolz für unseren Avid Artist Mix Testbericht

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Avid Artist Mix Test

Erster Eindruck


PASSEND DAZU


Eine vielleicht unwichtig erscheinende Nebensache, die bei vielen aber dann doch Gewicht in der Kaufentscheidung hat, ist das Design der Hardware. Und hier gibt der Avid Artist Mix eine wirklich gute Figur auf unserem neuen Studiomöbel ab. Während andere Mitbewerber klobig daherkommen oder ein Design im Kindergartenstil aufweisen, kann dieser DAW-Controller voll überzeugen. Er ist aufgestellt nur etwas höher als eine herkömmliche Tastatur und weist in etwa dieselbe Breite auf.

Ursprünglich hieß diese Hardware MC Mix, doch dann wurde das kalifornische Unternehmen Euphonix vom Branchenriesen Avid gekauft und die ganze Serie bei der Gelegenheit umbenannt. Ich erwähne dies, da es hier und da noch ermäßigte Geräte mit der alten Brand und silbernem Design gibt, die bei gleichem Funktionsumfang preiswerter zu haben sind.

Eine Sache, die ich immer gleich zu Beginn bei solcher Hardware prüfe, ist die Verarbeitungsqualität. Insbesondere bei teuren Gerätschaften wie dieser sollte diese schon sehr gut sein, um eine lange Lebensdauer zu garantieren. Und so ist es auch hier. Zwar wackelt einer der Endlosdrehregler, doch habe ich hier auch eine gebrauchte Einheit vor mir, die bereits die eine oder andere Messe hinter sich gelassen hat.

Die Fader sind leichtgängig und ihr Motor ist verhältnismäßig leise. Das Display ist schön hell und kann selbst im durch die Sonne erleuchteten Raum noch gut abgelesen werden. Die Knöpfe sind allesamt hintergrundbeleuchtet und über jeden Zweifel erhaben.

Eine Kleinigkeit, die das durchdachte Konzept der ganzen Controller-Reihe aufzeigt, ist die Möglichkeit, mehrere Einheiten miteinander zu verbinden. Hierzu werden einfach die entsprechenden Seitenteile aus Kunststoff abgeschraubt und die beiden Controller miteinander verbunden. Danach musst Du zwar immer noch beide Controller mit einer eigenen Stromzufuhr sowie einer Verbindung mit dem Audio Computer versehen, doch bilden sie eine einzige Einheit. Mag wie eine Nebensächlichkeit aussehen, aber viele andere Hersteller denken in der Entwicklung eben nicht daran und dann hat man zwei Controller auf dem Tisch, die nur schwer am Stück zu bewegen sind.

Im Übrigen lassen sich bis zu vier von diesen Geräten kaskadieren – damit stehen dir maximal 32 Fader auf einen Schlag zur Verfügung. Darüber hinaus kannst Du diese aber auch weiterhin mit der Artist Control oder dem Artist Transport erweitern.

 

Details & Installation

Eine Besonderheit der ganzen Artist-Reihe und damit auch beim Avid Artist Mix ist deren Verbindung mit dem Host-Computer. Diese findet nicht, wie sonst gerne üblich, über einen USB-Port statt, sondern wird hier per Ethernet, also mit einem Netzwerkkabel erledigt. Netterweise legt der amerikanische Hersteller gleich ein passendes Cross-Patch-Kabel dazu.

Die Vorteile dieser Anschlussart liegen auf der Hand. Zum einen bist Du nicht auf eine Kabellänge von fünf Metern beschränkt (Du kannst bis zu 100 Meter via Cat5e nutzen), zum anderen sind heutzutage praktisch alle Tonstudios mit einem eigenen Netzwerk und Switches ausgestattet, an die Du den DAW-Controller schnell anschließen kannst. Weiterhin kann der Controller auch zur Fernsteuerung jedes anderen Rechners mit installierten EuCon-Treibern genutzt werden.

Avid Artist Mix Testbericht
Die Einstellungen für das EuCon-Protokoll in Cubase

Apropos Treiber: Auf meinem Testrechner wollte ich den Controller für die Steuerung von Cubase 6 nutzen, was sich als deutlich schwieriger als gedacht herausstellte. Ich möchte hier auch gar nicht mehr auf Details eingehen, da ich diese bereits im Avid Artist Control Testbericht ausführlich geschildert habe. Dort nachzulesen dürfte aber für alle nützlich sein, die Cubase nutzen. In Pro Tools 9 ist die Integration deutlich einfacher.


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In der Praxis

Die Arbeit mit dieser Hardware macht Spaß, insbesondere das Abmischen von Songs. Vorweg empfiehlt sich die schnelle Lektüre des Handbuchs, was in maximal 15 Minuten erledigt ist. Danach ist alles tatsächlich einfach und die Lernkurve flach.

Beim Öffnen eines Projekts in der DAW-Software steht der Controller im Panning-Modus zur Verfügung. Die acht Fader sowie die Endlosdrehregler sind nun den ersten acht Kanälen in deiner Software zugeordnet: Fader für Volumen, Regler für Panning.

Das darüber liegende Display zeigt dir neben den entsprechenden Spurnummern auch den Spurnamen sowie die aktuelle Einstellung für das Stereopanorama an. Wenn die Wiedergabe läuft, siehst Du zusätzlich das Metering mit Peak-Anzeige pro Kanal – je nach Spur bzw. Projekt in Mono, Stereo oder Surround. Für jeden virtuellen Kanalzug stehen dir zudem vier hintergrundbeleuchtete Knöpfe zur Verfügung, mit denen Du eine Spur auswählen, sie scharf, stumm oder solo schalten kannst.

Mit den Navigationsknöpfen kannst Du entweder einen Kanal oder eine ganze Bank nach links oder rechts weiterrücken. Fader und Knöpfe werden dann auf die neuen Kanäle in der DAW geschaltet, worüber das Display visuelles Feedback gibt.

 

Unterschiedliche Modi

Auch beim Avid Artist Mix sind eine Menge Funktionen implementiert. So kannst Du mithilfe der Soft-Key-Taster auf der linken Seite den Controller im Modus umschalten. Je nach Taste kannst Du hier auf die Dynamik- oder EQ-Sektion, die Inputs, die Gruppen oder AUX-Busse oder die Inserts zugreifen. Das Display zeigt dir die jeweils verfügbaren Optionen entsprechend an.

So lassen sich beispielsweise Plugins in die Inserts laden – und das so komfortabel wie ich es noch von keinem anderen DAW-Controller kannte. Grund hierfür ist die bidirektionale Verbindung zur Musiksoftware, die auch die Anzeige von Ordnerstrukturen bei der Pluginauswahl erlaubt. Die Drehregler dienen zur Auswahl des Verzeichnisses oder Plugins, bestätigt wird durch einen Druck auf den Drehregler. Sobald ein Plugin geladen ist, erscheint es auch auf dem Bildschirm der DAW-Software. Das heißt, sofern Du diese Funktion nicht ausgeschaltet haben solltest.

Ähnlich einfach ist das Aussuchen der Inputs, der Gruppen oder der AUX-Kanäle. Auch das Einstellen von Parametern an Plugins oder Kanälen ist verhältnismäßig übersichtlich gestaltet. Diese werden nämlich über die acht Drehregler gelegt und anschließend bedient. Auf dem LED-Display darüber ist jeweils zu sehen, welcher Parameter gerade auf dem Regler liegt. Sollten mehr als acht Parameter zur Verfügung stehen, kannst Du mit den beiden Navigationstasten zur Linken durch die verschiedenen Seiten mit Parametern blättern. Hier ist es dann auch von Vorteil, wenn zwei oder mehr Exemplare des Avid Artist Mix kaskadiert werden. Dann nämlich werden die Parameter über alle 16, 24 oder 32 verfügbaren Regler gelegt.

 

Sonstige Bemerkungen im Avid Artist Mix Testbericht

Im Gegensatz zum Artist Control lassen sich an diesem DAW-Controller keinerlei Knöpfe oder andere Bedienelemente über die mitgelieferte Software selbst belegen. Obwohl das als Nachteil gegenüber dem anderen Gerät ausgelegt werden könnte, sehe ich dies eher als logische Konsequenz des Konzepts. Das vorliegende Gerät bietet alle notwendigen Funktionen für das Abmischen von Songs oder zum Produzieren am Audio Computer. Wer mehr Möglichkeiten wie beispielsweise das Anlegen von Makros braucht, muss halt nochmals in den größeren Bruder investieren. Das ist zwar schmerzlich für den Geldbeutel, aber aus Sicht des Herstellers hätte es auch kaum Sinn ergeben, beide Controller mit den gleichen Funktionen auszustatten. Sie sollen sich ergänzen.

Wie gesagt: Der amerikanische Hersteller hat den Avid Artist Mix wirklich mit allem, was wichtig ist, ausgestattet. So finden sich auch alle Transport-Kontrollen als Zweitbelegung einiger Tasten auf der Oberfläche. Damit für die Bedienung dieser nicht immer gleich zwei Hände für das Drücken zweier Tasten zeitgleich benötigt werden, lässt sich die Shift-Taste einfach dauerhaft anschalten, ähnlich dem CAPS_LOCK auf der Computer-Tastatur.

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Avid Artist Mix Test-Fazit

Der Avid Artist Mix ist fast schon wie die logische Fortsetzung des Avid Artist Control einzuschätzen, wobei hier keinesfalls vergessen werden soll, dass auch er eigenständig ist und in dieser Form ebenfalls glänzen kann. Die wichtigsten Funktionen zum Fernsteuern deiner DAW-Software sind hier logisch über die Bedienoberfläche angeordnet und einfach zu bedienen. Das allein kann schon für sich stehenbleiben, denn keines der mir bekannten Geräte der Mitbewerber kann das in dieser Form für sich in Anspruch nehmen.

Das gesamte Gerät ist bis in die Details durchdacht und kann mit einer guten Haptik zur Fernsteuerung der DAW-Software punkten. Die motorisierten Fader sprechen gut an, das visuelle Feedback auf dem LED-Display ist sehr nützlich und bietet vielseitige Details wie beispielsweise Spurnamen oder Metering. Dass der Artist Mix mit bis zu vier gleichen Geräten kaskadiert werden kann, ist für sich genommen vielleicht noch nicht ungewöhnlich, die Art und Weise sowie die Verbindung der Hardware am Gehäuse ist jedoch selten und als klarer Pluspunkt zu verstehen.

Als Manko wird für viele der recht hohe Preis gelten, der aktuell bei 1.249,- Euro angesetzt ist. Angesichts der Funktionalität und der Länge des Einsatzes im eigenen Tonstudio dürfte sich dieser aber dann doch relativieren. Ohnehin richtet sich das Gerät als Werkzeug eher an ambitionierte und professionelle Tonstudios. Übrigens können sich Schnellentschlossene noch einen Euphonix MC Mix sichern, der baugleich und derzeit für knapp 900,- Euro zu haben ist.

Von meiner Seite gibt es fünf von fünf möglichen Punkten, also die Bestnote im Avid Artist Mix Testbericht. Mir hat er einfach richtig gut gefallen.

Features Avid Artist Mix Review

  • Hersteller:   
  • DAW-Controller
  • EUCON, HUI & Mackie Control
  • 8 motorisierte Fader
  • 8 Endlosdrehregler
  • 8 OLED-Displays
  • Fußschaltereingang

PASSEND ZUM Avid Artist Mix Test


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