Audionamix Xtrax Stems Test
Vocals & mehr aus dem Song extrahieren

Audionamix Xtrax Stems Test
Mit Klangbeispielen: Der Audionamix Xtrax Stems Test auf delamar deckt auf ...

Felix Baarß Von Felix Baarß am 27. August 2018

Audionamix Xtrax Stems Test-Fazit

4

DELAMAR
SCORE

Software zur Trennung von fertigen, gemischten Musikstücken in drei separate Spuren – Vocals, Drums & Co. Audionamix Xtrax Stems separiert oft gut bis sehr gut – die Algorithmen sind noch nicht perfekt, aber gerade für gezielte Effekte auf den unterschiedlichen Stems rockt das Ganze so richtig. Die Bedienbarkeit sowie die Misch- und Exportmöglichkeiten überzeugen. Verbesserungspotential gibt es bei der Akkuratesse und Unterscheidbarkeit der Algorithmen, zudem wäre eine Offline-Verarbeitung auf dem Rechner des Nutzers wünschenswert.

zum detaillierten Audionamix Xtrax Stems Testfazit

PRO

  • Überwiegend gute Separation der drei Klanganteile
  • Kreative Möglichkeiten: Unterschiedliche Effekte auf den separierten Stems nutzen
  • Einfache Bedienung
  • Gute Misch- und Exportmöglichkeiten

CONTRA

  • Upload & Download nötig

Für wen?
DJs und Remix-Produzenten.

Preis: 68,00 Euro
UVP: 68,00 Euro

Was ist es?

Audionamix Xtrax Stems ist eine Software für Windows & Mac OS zum Extrahieren von Stems aus Musikstücken. Was heißt das? Hiermit zerlegst Du ein Musikstück in Form einer Audiodatei in Vocals, Drums und Sonstiges (hier »Music« genannt) – diese werden als drei separate Audiodateien ausgegeben. Der Export ins Dateiformat Native Instruments Stems ist möglich.

Überblick: Audionamix Xtrax Stems – Features

  • Software (PC & Mac) zum Splitten von Musik in Vocals, Drums & Sonstiges
  • 4 Algorithmen für unterschiedliches Material / unterschiedliche Qualität
  • Mischmöglichkeiten (Pegel & Panning) für die extrahierten Spuren
  • Export als Native Instruments Stems möglich

💡 Das würden delamar-Leser machen …

Aus unserer Umfrage, bei der es fünf glückliche Gewinner der Software gab, haben wir spannende Einblicke in die Musikerschaft bekommen. Hier ist eine Zusammenfassung der vielfältigen Antworten auf die Frage nach dem Einsatzzweck von Audionamix Xtrax Stems:

  • Abgefahrene Sachen probieren, Phantasie loslassen, Experimentieren
  • Alte Tracks bearbeiten und Mixing-Fehler korrigieren
  • Playbacks zum Üben, Play-Alongs, Karaoke
  • Drumless Tracks, um Cover besser anpassen zu können
  • Songs in anderen Sprachen neu einsingen
  • Songstrukturen erkennen und davon lernen
  • Musikschülern bestimmte Arrangements deutlicher zeigen
  • Visualisierungen der Spuren in Animationen und Videos verwenden

In einer zweiten Frage wurde ganz grob nach den Einsatzgebieten gefragt, Mehrfachantworten waren möglich:

  • 74,5% Remixing
  • 54,9% Sampling
  • 47,1% Sound Design
  • 47,1% Mixing
  • 36,3% DJing
  • 36,3% Beatmaking
  • 24,5% Videovertonung
  • 11% Sonstiges

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Audionamix Xtrax Stems Test

Erster Eindruck

Registrierung, Download (~47 MB), Installation und erster Programmstart – alles verlief schnell, mit wenigen Klicks und reibungslos. Du musst dich mit deinem Audionamix-Benutzerkonto einloggen beim Start des Programms, ohne Internetverbindung funktioniert es nicht.

Die Benutzeroberfläche ist übersichtlich und zweckmäßig, aber leider nicht stufenlos skalierbar. Es ist (noch) keine deutsche Übersetzung für Programm & Handbuch verfügbar.

Mehrere Projekte lassen sich parallel anlegen und bearbeiten – diese sind über »Tabs« (Karteireiter) am oberen Rand der Oberfläche (gleich unter dem Menü) umschaltbar.


PASSEND DAZU


Die GUI der Software im Review: Audionamix Xtrax Stems
Die ansehnliche, zweckmäßige Oberfläche von Audionamix Xtrax Stems

Upload, Verarbeitung & Download

Zuerst muss die zu bearbeitende Audiodatei auf die Server von Audionamix hochgeladen werden. Dort wird sie bearbeitet, dann erfolgt der Download der extrahierten Spuren.

Je nach Länge, Dateiformat, Qualität und abhängig von deinem Internetzugang kann vor allem der Upload eine Weile dauern. Ich habe eine schnelle Internetverbindung mit entsprechend hoher Upload-Rate genutzt. Außerdem beziehen sich die folgenden Zeitangaben auf eine WAV-Datei (Stereo, 16 Bit & 44,1 kHz) von einem Musikstück mit 4:57 min Länge:

  • Upload + Bearbeitung mit dem ersten Algorithmus: 18 Minuten
  • Bearbeitung mit weiteren Algorithmen: durchschnittlich je 6 Minuten

Ergo: Ein Test aller Algorithmen dauerte bei einem 5-minütigen Stück in CD-Qualität 36 Minuten. Weitere Tests bestätigten diese Geschwindigkeit.

Qualität der Algorithmen

Es gibt vier Verarbeitungsmethoden – zwei grundsätzlich verschiedene in je zwei Qualitätsstufen, die vom Hersteller so beschrieben werden:

  • Automatic – die empfohlene Standardmethode
  • Automatic HQ – in der Regel bessere Vocal-Separation, dauert länger
  • Generic – nützlich, wenn Automatic HQ Teile der Vocals nicht erkennt
  • Generic HD – Eng verwandt mit Generic, aber mit einem alternativen Algorithmus

Die Songs für den Audionamix Xtrax Stems Test

  • Evie Sands – While I Look At You
  • Alice in Chains – Nutshell (MTV Unplugged)
  • Iza – How could I?

Aus Letzterem wurden die nachfolgenden Klangbeispiele erzeugt. Und hier kannst Du den originalen Mix zum Vergleich hören:

Automatic

Vocals und Drums werden hier gut separiert. Für den Preis ist die Leistung bei den meisten Stücken erstaunlich gut.

Bei den Vocals rutschen manchmal kleine Anteile des Lead-Gesangs und größere Anteile der Backing-Vocals mit in die Music-Kategorie. Außerdem schimmern ab und zu andere Instrumente (vor allem Gitarre) durch. Auch bei den Drums werden gewisse Anteile (z.B. von den Snares und Hihats) mit in die Music-Kategorie abgezweigt.

Vocals

Vocals [HQ]

Drums

Drums [HQ]

Music

Music [HQ]

Generic

Dieser Algorithmus unterscheidet sich vom Automatic-Modus hauptsächlich darin, dass die Vocals nicht ganz so aggressiv separiert werden – während bei Automatic manche Silben entfernt werden, tauchen diese hier auf.

Meist war das aber zu viel des Guten, denn es schlichen sich auch mehr instrumentale Instrumenten-Klangpartikel ein.

Vocals

Vocals [HQ]

Drums

Drums [HQ]

Music

Music [HQ]

Normal vs. HQ

Ich habe weder bei Automatic, noch bei Generic Unterschiede zwischen der normalen und der HQ-Variante herausgehört. Das war bei allen drei meiner Teststücke der Fall. Hier muss noch Feintuning an der Wirkweise der Algorithmen betrieben werden, um mehr Flexibilität zu bieten.

So spielt Audionamix Xtrax Stems sein Potential aus

Vor allem eines habe ich beim Audionamix Xtrax Stems Test gelernt: Wenn mindestens zwei der extrahierten Spuren parallel abgespielt werden, klingt es praktisch immer amtlich. Eine der isolierten Spuren allein würde ich als DJ nur für ein, zwei Takte als »Mini-Interlude« bzw. Fill-In spielen, da die Algorithmen nicht exakt genug arbeiten. Das ist absolut verständlich, die Separation ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe – ich bin gespannt auf zukünftige Versionen.

Wenn Du alle drei Stems parallel laufen lässt, ist der Sound 1:1 originalgetreu (die Separation erfolgt lückenlos). Und dann bietet es sich an, jeweils unterschiedliche Effekte auf den Stems zu verwenden – so haben DJs großartige neue Möglichkeiten. Einfache, aber effektive Beispiele:

  • Delay, Reverb oder Stottereffekt allein auf den Vocals
  • Verzerrung, Limiting oder starke Kompression allein auf den Drums
  • Gelegentlich eingestreute Filter-Sweeps allein auf den Drums
  • Dauerhaft unterdrückte Vocals (Instrumental-Tracks einfach gemacht)

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Audionamix Xtrax Stems Test-Fazit

Audionamix Xtrax Stems leistet das, was ich von einer Software dieser Preisklasse erwartet habe – die Separation der drei Klanganteile funktioniert im Großen und Ganzen gut.

Natürlich können die Algorithmen keine Wunder wirken, die Separation ist eine äußerst diffizile Angelegenheit. Außerdem habe ich keine Unterschiede zwischen den regulären und den HQ-Versionen der Algorithmen herausgehört.

Wenn Du aber mindestens zwei der drei Spuren dauerhaft parallel laufen lässt, ist der Sound tadellos. Nutzt Du nun noch jeweils unterschiedliche Effekte auf den Stems, öffnet sich ein wunderbar kreatives Betätigungsfeld. Vom schlichten Unterdrücken der Vocals (Instrumental-Tracks im Handumdrehen) bis hin zu Filter-Sweeps, die nur die Drums betreffen und dergleichen.

Das Programm ist übersichtlich und gut bedienbar. Mischmöglichkeiten sind vorhanden – alle drei Spuren können schnell auf Mute oder Solo geschaltet sowie in Pegel und Panning reguliert werden. Der Export dieser Mischung ist möglich, auch in einem Rutsch mit den unbearbeiteten Einzelspuren.

Für die Nutzung ist eine Internetverbindung unabdingbar. Du brauchst einen Account und musst dich einloggen, zudem geschieht die Verarbeitung des Quellmaterials nicht auf deinem Rechner, sondern auf den Servern von Audionamix. Daher musst Du deine Tracks stets hochladen, bearbeiten lassen und wieder herunterladen. Je nach Internetanbindung kann das ziemlich lange dauern.

Alles in allem beschließe ich meinen Audionamix Xtrax Stems Test mit guten vier von fünf Punkten. Für den Preis ist das Gebotene attraktiv, gerade für Nutzer von DJ-Equipment, das mit Native Instruments Stems umgehen kann.

Features Audionamix Xtrax Stems Review

  • Hersteller: Audionamix
  • Software für Windows & Mac OS
  • Zerlegt Musik automatisch in Vocals, Drums und Sonstiges ...
  • … und exportiert die separaten Spuren im Dateiformat Native Instruments Stems
  • Unterstützte Formate, Auflösungen und Kanalzahlen
    • Dateiformate: WAV, AIF, AIFF, AAC, MP3, M4A
    • Bis zu 32 Bit & 96 kHz
    • Mono oder Stereo
  • 4 Algorithmen
  • Mischmöglichkeiten (Pegel & Panning) für die drei extrahierten Spuren

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