Audient iD14 MKII Test
Umfangreiches Audio Interface in der 2. Generation
Von Sven Radig am 17. August 2021
Audient iD14 MKII Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Im Audient iD14MKll Test überzeugt das neue Audio Interface mehrfacher Hinsicht. Das Audient iD14 MKll überzeugt im Test durch Features & Sound. Alle Punkte, die man noch an der MK1-Variante kritisieren konnte, sind beseitigt. Übrig bleibt ein mobiles Audio Interface zum günstigen Kurs, das besonders durch seine Vorverstärker, den JFET-Instrumenteneingang und die Anschlussmöglichkeiten überzeugt. USB-3 sorgt dafür, dass ein Netzteil überflüssig ist und ein üppiges Software-Paket, inkl. Cubase LE, rundet dieses Paket ab.
PRO
- Hohe Klangqualität
- Sehr gute Verarbeitung
- JFET-Eingang für Gitarren
- 2 Monitor-Paare anschließbar
- Niedriges Grundrauschen
- Geringer Preis
CONTRA
- Kopfhörer-Ausgänge nicht getrennt regelbar
Für wen?
Produzenten, Gitarristen, Podcaster, Streamer
Was ist es?
Das Audient iD14 MKII ist, wie auch das kleinere iD4 MKII ein mobiles Audio-Interface für PC, Mac & iOS. Es bietet zwei Kombi-Eingänge für Gitarren-, Line- oder Mikrofon-Signale. Dabei ist besonders die JFET-Schaltung erwähnenswert, die deinem Gitarrensignal eine Amp ähnliche Note gibt. Erfreulich: Der Hersteller spendiert dem Audient iD14 MKII einen zweiten Monitor-Output und einen potenten USB-C-Anschluss. Der bietet mit USB 3 genug Strom, so dass ein Netzteil kein Thema mehr ist.
Mit 222 Euro Straßenpreis hat es doch so einige Konkurrenz am Markt. Trotz des Preises ist Audient im umkämpften Interface-Markt durch seine hochwertigen Vorverstärker und eine hohe Fertigungsqualität aufgefallen.
5 Features:
- JFET-Eingang
- 2 Monitor-Outs
- Hochwertige Preamps
- ARC-Software-Paket
- USB 3 (USB-C)
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Audient iD14 MKII Test
Erster Eindruck:
Das Audient iD14 MKII kommt in seinem Metall-Gehäuse sehr solide aus der Verpackung. Materialauswahl und Verarbeitung verdienen das Prädikat „wertig“. Das iD14 MKll ist darüber hinaus auch recht clever konstruiert. Alles ist an seinem Platz und Funktionalität und Optik sind in einem gleichen Verhältnis.
Die Oberfläche ist mit den zwei Kanälen links und dem großen Level-Regler rechts übersichtlich gestaltet. Mit drei Tastern lassen sich jeweils die Kopfhörer hinzu schalten, das Signal muten oder der iD-Taster belegen. Letzterer fungiert als Funktions-Taster und kann mit mehreren Funktionen belegt werden. In der iD-Mixersoftware kannst Du dem Taster Funktionen wie Mono, Talkback oder Dim zuweisen.
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Rückseitig kommt gleich auf den ersten Blick Freude auf. Neben dem USB-3-Anschluss in USB-C-Format strahlt uns ein Kombi-Anschluss für S/PDIF- und ADAT-kompatible Peripherie an. Das ist besonders in dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit. Waren es beim iD14 MKl noch ein paar, finden wir beim iD14 MKll Anschlüsse für zwei Monitor-Paare. Ein sinnvolles Upgrade, sind zwei Monitor-Paare doch oft ein Segen.
Komplettiert wird die Rückseite mit zwei XLR- und Klinke-Eingängen für Mikrofon- und Line-Signale. Der Eingang für die Gitarre ist ein sogenannter Diskreter, welcher sich vorne links an der Front des Audient iD14 MKII befindet. Auf diesen Eingang kommen wir noch zurück, ist er mit seiner JFET-Schaltung doch eines der Highlights dieses Interfaces.
Wo wir gerade die Frontseite betrachten: Zwei Kopfhörer-Ausgänge bietet sie noch – Einen jeweils in 3,6 mm und 6,3 mm. Diese lassen sich gleichzeitig ansteuern, was super praktisch ist, denn so können zwei Kopfhörer gleichzeitig angeschlossen werden. Leider lassen sie sich allerdings nicht getrennt in der Lautstärke regeln.
Mixer Software im Audient iD14 MKII Test
Die per Download verfügbare iD-Software für Mac & PC bringt dem Nutzer einen Mixer auf den Bildschirm, mit dem die Ein- und Ausgänge übersichtlich steuerbar sind. Zusätzlich lassen sich hier noch Updates aufspielen, der iD-Taster belegen und die Master-Clock definieren. Letzteres ist für den Anschluss digitaler Peripherie über den optischen Digital-Output relevant. Die iD Software lief im Test auf einem Apple M1 Rechner stabil und ohne Aussetzer.
Software-Paket
Audient iD14 MKII liegt ein umfangreiches Software-Paket bei. Neben LE-Versionen von Cubase und Cubasis für iOS gibt es noch so einige Schmankerl renommierter Hersteller dazu – Dies ist gerade in dieser Preisklasse ein gern gesehenes Plus.
Große Vorverstärker
Die Mikrofon Vorverstärker sind, Audient zufolge, die gleichen, die auch in die hauseigenen Mischpulte verbaut werden. So sollen die Vorverstärker beispielsweise die baugleich wie im großen ASP8024-HE sein. Das ist einerseits ein hohes Versprechen an die Qualität, bewegen wir uns hier preislich doch im fünfstelligen Bereich.
Andererseits sind Pult-Vorverstärker meist nicht nach der Maxime „klangneutral“ konzipiert. Hier wird dann auch schon gleich der Anspruch des Audient iD14 MKII deutlich: Es will einen saturierten Klang liefern, der eine gewisse Grundwärme statt purer kühler Analytik mitbringt. Es handelt sich sich hier übrigens um zwei Class-A-Vorverstärker.
So viel sei schon einmal verraten: Das merkt man sofort. Die Charakteristik des Klanges des Audient iD14 MKII ist warm und organisch, ohne jedoch Transparenz vermissen zu lassen. Das gefällt den Ohren definitiv, der Klang steht definitiv unabhängig von dem günstigen Preis für sich und hebt sich von der Konkurrenz ab.
Die Vorverstärker sind auch extrem rauscharm. Selbst bei hoher Aussteuerung des Mikrofonpegels war das Grundrauschen nicht wahrnehmbar. Das und die hohe Mobilität machen das Interface auch für Podcaster und Journalisten sehr interessant.
JFET für Gitarristen
Ein Highlight für die Gitarristen ist definitiv der separate JFET-Input an der Frontseite. Dieser frischt das Signal der Gitarre am Input hörbar auf. Das Resultat bringt eine gewisse organische Wärme mit, die dem Signal und Spielgefühl sehr gut tut.
Wer seine Gitarre gerne von Plugins am Rechner verstärken lässt, wird hier mit einer organischen Note im Signal belohnt, die mir persönlich sehr gut ins gefällt. Das Spielen in den Rechner fühlt sich authentisch an und vermittelt ein gewisses Amp-Feeling.
Hoher Dynamikumfang
Die Wandler wurden laut Audient überarbeitet. Sie liefern einen Dynamikumfang von 126 dB und erlauben Sample-Raten bis 96 kHz und eine 24-Bit Tiefe. Vergleichbare Interfaces gehen teilweise bis zu 192 kHz, der Nutzen des ganzen dürfte für die meisten Anwender aber nicht relevant sein. Professionellen aufnahmen steht beim Audient iD14 MKII nichts im Wege.
Die verbauten Wandler bieten im Zusammenklang mit dem Vorverstärker oder dem JFET-Eingang eine gute Qualität mit guter Abbildung der Transienten, wenngleich der warme Grundcharakter nicht für die analytischste Wiedergabe sorgt. Das ist absolut keine Kritik sondern spricht eher für ein schlüssiges Konzept in diesem Preisbereich.
Geringe Latenz? Check
So sehr das Audient iD14 der ersten Generation schon im Klang überzeugen konnte, so gab es gerade bei Windows-Nutzern in Sachen Latenz noch deutlich Luft nach oben. Auch wenn dieser Test an einem Mac stattfand, kann das Audient iD14 MKII im Test in Sachen Latenzen überzeugen. In Logic Pro X sorgte das iD14 MKll für sehr gute Latenzwerte, in Cubase ebenso. Mit 4,6 (4,7 in Cubase) Sekunden Latenz bei einem Puffer von 64 Samples und 6,0 ms (6,1 ms in Cubase) bei 128 Sample-Puffer sind wir bei recht guten Werten. Die Verbindung war durchweg einwandfrei, ohne störende Artefakte oder dergleichen.
Update für die Kopfhörer
Das Audient iD14 MKII bietet zwei Kopfhörer-Ausgänge, jeweils in 3,6 mm und 6,3 mm Klinken-Anschlüssen. Beide Kopfhörer-Ausgänge lassen sich gleichzeitig nutzen, was für Sessions zu Zweit richtig praktisch ist.
Das Audient iD14 MKII liefert einen Pegel, der auch die anspruchsvollsten Studio-Kopfhörer mehr als ausreichend mit Lautstärke versorgen wird.
Dazu ist der Klang der beiden Outputs als sehr hochwertig anzusehen. Eine rauscharme Auflösung, ein breites Stereo-Bild und eine gleichmäßige Darstellung der Frequenzen liefert das Audient iD14 MKll zur vollsten Zufriedenheit. Für den aufgerufenen Preis ist das wirklich eine Ansage.
Flexibler Allrounder
USB-C bedeutet USB 3. Das bedeutet, dass im Vergleich zum Vorgänger mehr Strom geliefert und ein externes Netzteil obsolet wird. Auch die Phantomspeisung wird per USB versorgt. Das ist zeitgemäß, praktisch und macht das Interface noch einmal deutlich mobiler.
Wie das Audient iD14 MKII denn nun genau klingt, hören wir uns in den Soundbeispielen an.
Im ersten Beispiel wurde das iD14 MK mit einem Presonus PD-70 Podcast-Mikrofon verbunden. Die sehr hohe Aussteuerung soll in diesem Fall auch das geringe Grundrauschen dieses Interfaces verdeutlichen.
Im zweiten Beispiel wurde eine E-Gitarre an den JFET-Eingang angeschlossen. Zu beginn hörst du das Line-Signal, das dann mit der Zeit in ein Plugin-getragenen Sound übergeht. Das Signal erfährt definitiv eine „Anwärmung“ durch den Anschluss, die sich im Spielgefühl und auch im Klang zeigt.
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Audient iD14 MKII Test-Fazit
Der warme Klangcharakter der Vorverstärker, das niedrige Grundrauschen und der hohe hohe Dynamikumfang der Wandler sorgen für eine uneingeschränkte Empfehlung im Audient iD14 MKII Test vom Podcaster, bis zum mobilen Produzenten – auch für professionelle Anwendungen. Das Interface überzeugt im Test mit einer sehr guten Klangqualität und einem JFET-Eingang, der besonders Gitarristen glücklich macht. Das Layout ist clever und macht flexible Schaltungen möglich. Wenn wir dann noch die sehr solide Bauweise, tadellose Verarbeitung und den geringen Preis miteinbeziehen, bleibt nichts übrig außer einer absoluten Empfehlung.
Features Audient iD14 MKII Review
- Hersteller: Audient
- Anschluss & Stromversorgung: USB C
- Bittiefe & Abtastrate: 24 Bit & 44,1 – 96 kHz
- Dynamikumfang: 126 dB
- Vorverstärker: 2x Audient Class A
- Eingänge: 2 Mic-/Line-XLR/Klinke Kombibuchse
- Phantomspeisung: Ja
- Instrumenteneingang: JFET-Eingang
- Digitaler-Anschluss: ADAT- und S/PDIF-KombiEingang (TOSLINK)
- Ausgänge: 4 Line-Ausgänge: 6,3 mm Klinke
- Kopfhörerverstärker: Ja
- 2x Kopfhörerausgänge: 1x 6,3 mm Klinke, 1x 3,5 mm Klinke
- Gehäuse: Metall
- Abmessungen: 17,3 x 12 x 6,2 cm
- Gewicht: 1,25 kg
- Zubehör: USB C-Kabel und Audient ARC Download-Softwarepaket
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