Arto Vaarala Kirnu Cream Testbericht
Arpeggiator für Kontrollfreaks
Von Felix Baarß
Arto Vaarala Kirnu Cream Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Arpeggiator deluxe. Dieser Arpeggiator und Akkordsequenzer bietet alles, was das Herz begehrt und noch eine Portion mehr.
PRO
CONTRA
- —
Für wen?
Alle, die Arpeggien und Akkordfolgen dynamisch in der DAW generieren wollen und etwas Einarbeitungszeit in Kauf nehmen.
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Arto Vaarala Kirnu Cream Test
Was erwartet dich?
Der Kirnu Cream ist der Nachfolger des gratis erhältlichen Arpeggiators Kirnu. Alle wichtigen Features siehst Du im Infokasten rechts, meine Praxiserfahrungen folgen.
Du solltest die E-Mail-Nachricht, die nach dem Kauf verschickt wird, unbedingt aufbewahren, denn darin findet sich ein Link, über den Du die aktuelle Version des Plugins herunterladen kannst; auch alle zukünftigen Updates lassen sich NUR über diesen Link beziehen. Das könnte besser gelöst werden, aber ich will mal ein Auge zudrücken – es scheint sich um ein Ein-Mann-Unternehmen zu handeln, das gerade erst im Begriff ist, sich zu etablieren.
Die graphische Oberfläche ist trotz der vielen darauf versammelten Knöpfe und Regler übersichtlich gestaltet, auch dank ausreichender Schriftgrößen und gut gewählten Kontrasten. Hier hat der gute Mann von Flavours of Lime, der schon zahlreiche andere Plugins mit gelungenen Interfaces ausgestattet hat, ganze Arbeit geleistet.
Neben dem erfreulichen Umstand, dass es mehr als genug Platz zum Austoben in den Tracks und Patterns (plus Kontrollen für Loop-Bereich, mehreren Spielrichtungen und Pattern-Sequenzer) gibt, sind ein paar der erweiterten Features sehr bemerkenswert. So ist die zu erwartende Ausstattung eines fortgeschrittenen Arpeggiators ohne Abstriche vorhanden: Für jeden Step kannst Du die Länge (max. achtfach multipliziert), die Division (Unterteilung in max. 8 Bruchstücke für Stakkatos), Gate-Einstellungen, Akzentuierung, Transposition und kleine zeitliche Verzögerungen bestimmen. Ach ja, es gibt noch acht Sektionen zur Modulation von ebenso vielen verschiedenen CC-Werten des angesteuerten Plugins. Das klappt sehr gut und erweitert das klanggestalterische Vermögen des Cream beträchtlich.
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Die Zeichenwerkzeuge sind mit Selektieren, Copy & Paste, Löschen und dem Zufallsgenerator (yippie!) gut bestückt. Allerdings fehlen mir noch ein paar Buttons, um komplett versorgt zu sein. Beispielsweise zwei Knöpfe, die alle Einstellungen der gewählten Sektion einfach um einen Step nach links bzw. rechts verschieben, oder Funktionen zum »Glätten« von allzu wild gesetzten Step-Folgen.
Alle Drehregler lassen sich nach einem Rechtsklick mit der Maus per MIDI-Learn verknüpfen. Gerade Controller, die neben einer Tastatur noch Potis bieten, sind für den Einsatz von Kirnu Cream also prima geeignet, nicht zuletzt für Live-Performances.
Die Einstellungen der fünf zentralen Drehregler lassen sich »locken«, was zur Folge hat, dass sie bei Preset-Wechseln unverändert bleiben – nun, zumindest ist das so angedacht. Leider funktionierte das in der von mir getesteten Version 1.0.2 nicht, sowohl beim DAW-unabhängigen Laden von FXP-Presets als auch beim internen Wechsel der Voreinstellungen.
Der Akkordspeicher bietet 16 Slots, in denen Du Vielklänge aus bis zu acht Noten der drei verfügbaren Oktaven erstellen kannst. Presets sind für einen schnellen Start vorhanden, auch lassen sich eigene Voreinstellungen speichern und die Buttons für Copy, Paste & Clear erleichtern die Arbeit.
Um die Vorzüge des Plugins noch besser zu illustrieren, müsste dieser bescheidene Testbericht beinahe die Züge eines Handbuchs annehmen, doch damit möchte ich dich nicht langweilen. In der Hoffnung, dass Du einen guten Eindruck bekommen hast und den Rest bei Interesse mit der Demoversion einfach selbst in Erfahrung bringst, gehe ich schnurstracks zum Fazit über.
Fazit im Arto Vaarala Kirnu Cream Testbericht
Der Kirnu Cream ist der derzeit beste Arpeggiator. Die unglaublich vielfältigen Editiermöglichkeiten der Notenfolgen, das großzügige Platzangebot für Tracks, Patterns und Akkorde sowie die vielen durchdachten Kleinigkeiten zwischendrin überzeugen fast ausnahmslos. Die Bedienelemente werden auf einer attraktiven und gut ablesbaren graphischen Oberfläche präsentiert, was die Arbeit zum Vergnügen macht.
All das könnte Einsteiger oder all jene, die einfach einen Brot-und-Butter-Arpeggiator in ihren Produktionen einsetzen wollen, abschrecken. Dessen solltest Du dir bewusst sein, es ist etwas Eingewöhnungszeit nötig – keine Scheu vor dem recht ordentlich geratenen PDF-Handbuch!
Bis auf ein paar weitere Komfortfunktionen, die das Editieren der Steps erleichtern würden, ist von meiner Warte aus alles bestens. Und was die Fehlerbehebung angeht, bleibt zu hoffen, dass etwa der oben erwähnte Bug beim Preset-Wechsel bald der Vergangenheit angehören wird. Ich bin da zuversichtlich, bisher war der Entwickler recht eifrig.
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Arto Vaarala Kirnu Cream Test-Fazit
Features Arto Vaarala Kirnu Cream Review
- Hersteller: Arto Vaarala
- Arpeggiator
- Windows & Mac OS X
- VST & AU
- 4 Tracks à 12 Patterns à 16 Steps
- Pattern-Sequenzer
- Akkordspeicher mit 16 Slots
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