Antelope Audio Edge Solo Test
19 Mikrofone in einem zum Top Preis
Von Marius Schweitzer am 27. Januar 2022
Antelope Audio Edge Solo Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Das Antelope Audio Edge Solo ist ein Großmembran-Kondensatormikrofon mit der Richtcharakteristik Niere, das 18 verschiedene Mikrofonklassiker emulieren kann. Als Modeling-Mikrofon punktet es mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Klangcharakteristika, die für sich genommen schon für kleinere Studios interessant sein können.
PRO
- guter Eigenklang
- Moderne Modeling-Technologie
- 18 Mikrofon-Emulationen
- Erschwinglich
- Zubehör erhältlich
CONTRA
- keine Mikrofonspinne im Lieferumfang
Für wen?
Studio, Sänger, Instrumentenaufnahmen
Was ist es?
Das Antelope Audio Edge Solo ist ein Großmembran-Kondensatormikrofon mit der Richtcharakteristik Niere, das über XLR angeschlossen wird und Phantomspeisung benötigt. Es kann 18 verschiedene Mikrofonklassiker emulieren, darunter finden sich unter anderem das U87, das ELA M 251, das C414, das C12 oder das SM7B.
Das Mikrofon bietet sich vor allem für die Aufnahme von Gesang und Instrumenten an. Es kann mit jedem Mikrofonvorverstärker oder Audio Interface verwendet werden.
Wer kein Audio Interface desselben Herstellers besitzt, benötigt einen iLok-Dongle für die Edge Realtime Modeling-Software zur Emulation der klassischen Studiomikrofone. In meinem Fall habe ich das Mikrofon in Kombination mit dem Antelope Audio ZEN Q Synergy Core genutzt.
Antelope Audio Edge Solo Test: 5 Features
- Großmembran-Kondensatormikrofon
- Richtcharakteristik: Niere
- Emulation von 18 unterschiedlichen Mikrofonklassikern
- Frequenzgang: 20 Hz – 20 kHz
- Eigenrauschen: 19 dB(A)
In derselben Reihe des Herstellers findet sich das Antelope Audio Edge Duo, das unterschiedliche Richtcharakteristiken bietet. Das Edge Quadro wartet mit vier Ausgängen und 360-Grad-Stereoaufnahmefähigkeit auf, für unterwegs gibt es das Antelope Edge Go als USB-Mikrofon.
PASSEND DAZU
- Antelope Audio Edge Note Test: 1 Mikrofon = 13 Klassiker
- Austrian Audio OC18 Test: Allround Mikrofon mit natürlichem Klang
- Antelope Audio Edge Duo Test: Mikrofon mit Modeling
- Antelope Audio Zen Go Synergy Core Test: Redaktions-Empfehlung für Producer
- Vox Valvenergy Mystic Edge Test: AC30 im Pedal Format
ANZEIGE
Antelope Audio Edge Solo Test
Erster Eindruck
Nicht jeder kann sich gleich mehrere erstklassige Mikrofone für das eigene Studio zu leisten. Hier kommt das Antelope Audio Edge Solo ins Spiel, denn dieses bietet zu einem überschaubaren Preis gleich 19 unterschiedliche Mikrofon-Sounds an, die mithilfe der hauseigenen Modellierungstechnologie emuliert werden.
Das Mikrofon ist super verarbeitet und kommt in einem matten Schwarz daher. Es wird in einem kleinen Koffer geliefert, gut gepolstert, zusammen mit einer einfachen Halterung für das Mikrofonstativ.
Für diesen Test habe ich das Großmembrankondensatormikrofon an das ZEN Q angeschlossen, ein Audio Interface des Herstellers, das zeitgleich zum Test in der Redaktion ist.
Was kann das Antelope Audio Edge Solo?
Das mir vorliegende Mikrofon ist im Wesentlichen ein Großmembran-Kondensatormikrofon mit Nierencharakteristik. Also genau so eines, das man gerne für die Aufnahme von Gesang, Sprache oder Rap nutzt.
Über 100 Studiomikrofone im großen Mikrofon Test
Die Besonderheit an diesem Modell liegt darin: Es richtet sich an Homestudios, die zwar ein geringes Budget zur Verfügung haben, dennoch aber zahlreiche Szenarien und Anwendungen benötigen.
Dafür bietet das Edge Solo eine eigene Modeling Engine, die den unverfälschten Sound des Mikrofons durch fortschrittliche Klangformung zu ergänzen. Und das in 18 verschiedenen Geschmacksrichtungen, die sich allesamt an überall beliebte Mikrofonklassikern orientieren bzw. diese nachahmen und eine Menge Geld kosten.
Emulationen von Mikrofon-Klassikern
- Berlin 47 FT
- Berlin 49T
- Berlin 57
- Berlin 87
- Berlin 67
- Berlin V563
- Berlin M103
- Berlin K86
- Berlin 47 TU
- Berlin M251
- Vienna 12
- Vienna 414
- Vienna 112
- Hamburg 441
- Tokyo 800T
- Illinois 57
- Illinois 7B
- Minnesota 20
Berlin steht in dieser Auflistung für Neumann oder Telefunken, Vienna für AKG, Hamburg für Sennheiser, Tokyo für Sony, Illinois für Shure und Minnesota für Electro Voice.
Antelope Audio Edge Duo Test »
Integration ins Homestudio
Wer noch kein Audio Interface hat und sich für das Edge Solo interessiert, dem sei ein Interface des Herstellers ans Herz gelegt. Denn die Integration erfolgt dann über die Mixer-Software direkt und vollkommen unkompliziert – und noch wichtiger: frei von jeglicher Latenz.
Wer aber schon ein Interface hat, der kann die Emulationen via VST-, AU- oder AAX-Plugin lösen. Du nimmst dann das trockene Signal direkt vom Mikrofon auf und gibst danach die gewünschte Emulationen via Plugin drauf. Zwar passiert das im Gegensatz zur Integration mit der Mixer-Software erst bei der Wiedergabe (und in jeder geeigneten DAW), doch das dürfte für viele genau das Richtige sein.
Klang im Antelope Audio Edge Solo Test
Ich habe alle Mikrofonmodelle sowohl bei der Aufnahhme einer Akustikgitarre als auch bei einer Gesangsaufnahme ausprobiert. Die Unterschiede im Klangcharakter der verschiedenen Modelle sind oftmals genau so subtil wie bei einem echten Mikrofon. Insgesamt habe ich den Eindruck gewonnen, dass sie den unverwechselbaren Charakter des Originals gut treffen.
Eines meiner Lieblingsmikrofone als Modell ist das Berlin M251, das am Ende auch für die Gesangsaufnahme Pate stehen durfte. Es hat einen klaren Klang, mit einem schönen Schimmern darüber. Natürlich wird es nicht zu 100% an das Original heranreichen, aber es kommt dem schon sehr nahe. Insbesondere wenn man bedenkt, dass es mit völlig anderen Komponenten hergestellt wird.
Auch das Modell Vienna 12 ist ausgezeichnet. Es ist dem berühmten AKG C12 nachempfunden und bietet einen kleinen Schub in den hohen Frequenzen und etwas weniger Details in den Tiefen. Es erzeugt einen süßen, modernen Sound, der perfekt für Pop-Aufnahmen ist.
Bei aller Begeisterung muss dennoch darauf hingewiesen werden, dass auch dieses Mikrofon seine eigenen Limitierungen in Sachen Auflösung und Definition hat. Aber für die angesprochene Zielgruppe sollten diese vorrangig kein Thema darstellen.
Antelope Audio Zen Go Synergy Core Test »
Klangbeispiele Edge Solo Test
Akustikgitarre ohne Modeling
Akustikgitarre mit Berlin M251
Vocals mit Berlin 87
BILDSTRECKE
Unterstütze unsere Arbeit mit einem Kauf bei Thomann*
* Affiliate Link: Du bezahlst den normalen Preis und wir erhalten eine Provision, wenn Du etwas kaufst. Danke!
Antelope Audio Edge Solo Test-Fazit
Das Antelope Audio Edge Solo ist ein Mikrofon, das sich insbesondere für eine Erstanschaffung für das eigene Homestudio lohnt. Damit erhältst Du auf einen Schlag die Klangcharakteristik von 18 Studioklassikern, die sonst ein Vermögen kosten würden. Und dazu kommt der trockene Sound des Mikrofons selbst, der für sich genommen schon sehr gut ist.
Wie gesagt: auch abgesehen von der Modeling-Technologie ist das Edge Solo ein hervorragendes Mikrofon für sich. Bei einem Preis von unter 700 Euro ist es schwer, ein Kondensatormikrofon mit der Flexibilität wie dieses zu finden. Ich würde es einem Produzenten oder Musiker, der gerade erst anfängt und verschiedene Sounds ausprobieren möchte, absolut empfehlen.
Alles in allem bleibt unter dem Strich ein sehr gutes Mikrofon, das sich ebenso gut in jedem kleineren Projekt- oder Homestudio macht und eine Tonne an Optionen mitbringt. Von meiner Seite aus gibt es daher viereinhalb von fünf möglichen Punkten im Antelope Audio Edge Solo Test.
Features Antelope Audio Edge Solo Review
- Hersteller: Antelope Audio
- Großmembran-Kondensator Mikrofon
- Richtcharakteristik: Niere
- Frequenzgang: 20 Hz – 20 kHz
- Mono-Ausgangskanal
- Eigenrauschen: 19 dB(A)
- Nennimpedanz: 50 Ohm @ 1kHz
- Emulationen von 18 verschiedenen Mikrofonklassikern
- VST, AU und AAX
- Für alle gängigen DAWs unter macOS und Windows
- iLok 2 oder 3 USB-Dongle erforderlich
- Gewicht: 320 g
- Inkl. Halterung
PASSEND ZUM Antelope Audio Edge Solo Test
- Antelope Audio Edge Note Test
- Antelope Audio Axino Synergy Core Test
- Antelope Audio Edge Duo Test
- Austrian Audio MiCreator Studio Test
- HyperX QuadCast 2 Test