Antelope Audio Edge Note Test
1 Mikrofon = 13 Klassiker
Von Sven Radig am 23. Oktober 2022
Antelope Audio Edge Note Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Das Antelope Audio Edge Note ist ein Mikrofon in Kleinkondensator-Bauweise, das nicht nur äußerst kompakt, ja fast winzig ist, es bietet auch 13 virtuele Emulationen bekannter Studio-Klassiker gleicher Bauart. Durch einen maximalen Grenzschalldruck von 146 dB lässt sich das Antelope Audio Edge Note, von Stimmen bis zu lauten E-Gitarren Amps, flexibel einsetzen. Der Preis von 149 Euro, macht es darüber hinaus auch erschwinglich.
PRO
- Kompakte Größe
- Solide Verarbeitung
- Sehr gute Aufnahmequalität
- 13 abwechslungsreiche Emulationen
- Für Antelope-Interface Nutzer Echtzeitnutzung der Emulationen
CONTRA
- Software-Emulationen zum Release noch nicht in der DAW nutzbar
Für wen?
Producer, Instrumentalisten, Homerecorder
Was ist es?
Das Antelope Audio Edge Note ist ein Modeling-Mikrofon in Kleinmembran-Bauweise. Das bedeutet, es bietet zum Grundklang die virtuellen Nachbildungen der Klangeigenschaften von 13 unterschiedlichen Studiomikrofonen in gleicher Bauweise, die Musikgeschichte geschrieben haben.
Ein flacher Frequenzgang und 146 dB maximaler Schalldruckpegel versprechen viel Spielraum und flexible Einsatzzwecke.
Die Einsatzszenarien reichen von Stimmaufnahmen der leise gespielten Gitarre bis zum aufgedrehten Amp, Drumset oder Bläser: Das Antelope Audio Edge Note hat für die fälligen 149 Euro einiges zu bieten.
5 Antelope Audio Edge Note Features
- Kleinmembran-Kondensatormikrofon
- 13 Emulationen bekannter Studiomikrofone
- Frequenzgang: 20 – 20 kHz
- Hochpassfilter
- Emulationen in Echtzeit nutzbar
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Antelope Audio Edge Note Test
Erster Eindruck
Das Antelope Audio Edge Note ist ganz schön klein. Das war der erste Gedanke der mir kam, als ich das neue Modeling-Mikrofon das erste Mal aus der Packung geholt habe.
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Es ist nur marginal größer als ein Feuerzeug und mit seinen 100 Gramm zudem extrem leicht.
Gefertigt ist es aus Metall und trägt trotz geringer Größe und Gewicht eine solide Bauweise zu Tage.
Das Edge Note bringt gerade genug Masse mit, um den XLR-Anschluss beherbergen zu können. Geliefert wird neben dem Edge Note noch eine kleine Spinne für das Mikrofonstativ.
Features im Edge Note Test
Das Antelope Audio Edge Note bietet dir die Möglichkeit, das Signal um jeweils 10 dB oder 20 dB zu dämpfen (Pad).
Zusätzlich lässt sich ein Hochpassfilter in zwei Schritten zuschalten: Einer greift bei 75 Hz und der zweite bei 115 Hz. So sollst Du störende Frequenzen im tieferen Bereich schon im Vorfeld in den Griff bekommen.
Um das Edge Note in Betrieb zu nehmen, benötigst Du eine anliegende 48V-Phantomspeisung. Das ist bei allen Kondensatormikrofonen so.
Was Du noch wissen musst
Der Grenzschalldruckpegel wird mit 146 dB angegeben, was für laute Schallquellen mehr als genug Headroom bietet.
Der Frequenzgang deckt mit seinen 20 Hz bis 20 kHz den gesamten hörbaren Bereich des menschlichen Ohrs ab.
Hardware + Software = Sound
Wie bei allen Modeling-Geräten üblich, ist die Hardware nur eine Seite. Ergänzt wird die Hardware durch eine unterstützende Software, die sämtliche Funktionen erst vollumfänglich nutzbar macht.
Im Falle des Antelope Audio Edge Note sind es die 13 Mikrofon-Emulationen.
Diese lassen sich entweder auf deinem Rechner oder einem Antelope Audio Interface installieren. Du kannst sie anschließend in Echtzeit nutzen (und dabei aufnehmen) oder in der DAW-Software auf das unbearbeitete Signal legen.
Zum Zeitpunkt dieses Tests sind die Versionen für die DAW noch nicht als Plugin veröffentlicht. Aber das dürfte nicht lange auf sich warten lassen.
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Nutzung in Echtzeit
Besitzt Du ein Interface des Herstellers, kannst Du die Emulationen direkt auf das Audio Interface zu laden. So kannst Du sie ohne nennenswerte Latenz schon beim Aufnehmen nutzen.
Hinterher hast Du das fertig gemodelte Signal mit dem gewählten Klangcharakter. Ganz so, als hättest Du ein bestimmtes Mikrofon gewählt.
Die Flexibilität einer späteren Änderung des Klangcharakters bewahrst Du dir, wenn Du das Originalsignal des Mikrofons aufzeichnest und später das Modeling in deinem Musikprogramm nutzt.
So kannst Du eine „trockene“ Aufnahme mit dem Edge Note ohne Emulation machen und das Ergebnis im Nachhinein in der DAW mit der entsprechenden Emulation veredeln bzw. feintunen. Das klingt nach einem interessanten Workflow – sobald die Plugins verfügbar sind.
Registrieren für Antelope Audio Edge Note Test
Um mit dem Spaß zu beginnen, musst Du das Antelope Audio Edge Note erst einmal registrieren. Danach deinem Interface zuordnen, die Mikrofon-Software installieren und die Emulationen auf deine Antelope Audio-Interface laden.
Ich empfehle, sich an die Anleitung des Herstellers zur Installation zu halten. Das ist nämlich nicht ganz unkompliziert.
Wie klingt das Mikrofon-Modeling?
Für die 13 Mikrofon-Emulationen des Edge Note verwendet Antelope Audio Synonyme, um auf diese markenrechtliche sichere Art und Weise die Assoziation für das jeweilige Modell zu sorgen. Jedes Mikrofon ist mit einem Städtenamen plus der gemeinhin bekannten Nummer benannt. So dürfte beim Illinois 57 beispielsweise gleich klar sein, um welches Mikrofon es sich dabei handelt.
Hier eine herstellerseitige Auflistung der einzelnen Mikrofon-Emulationen des Antelope Audio Edge Note:
Mit den unterschiedlichen Modeling-Varianten wird es beim Mikrofonieren richtig interessant: Denn jede Änderung der Position des Edge Note, bringt mit einer genutzten Emulation sofort detailgetreue Änderungen des Signals.
So reagiert die Illinois 57 Emulation des Klassikers aus dem Hause Shure gefühlt in Echtzeit auf etwaige Änderungen der Positionen vor dem Gitarrenverstärker.
Das ist beachtlich und kann in Anbetracht des durchaus moderaten Preises im Vergleich zur Konkurrenz nur positiv hervorgehoben werden.
Praxis im Antelope Audio Edge Note Test
Für den Praxistest wurden im Teststudio einige Szenarien realisiert. Es gilt, die Stimme mit verschiedenen Mikrofon-Emulationen aufzunehmen. Dazu ein medium lautes Signal aus dem Gitarren-Amp.
Diese drei Szenarien stellen jeweils eigene Ansprüche an das Antelope Audio Edge Note und werden einen Überblick über die Qualitäten in lauten, leisen und stimmlichen Anwendungen zeigen.
Zu Beginn interessiert natürlich die nüchterne und trockene Klanggüte des kleinen Kondensatormikrofons, ohne Emulation. Um das Resultat verschiedener Aufnahme-Szenarien vorweg zu nehmen, erleben wir hier ein klares Klangbild ohne Ausreißer in den Spektren und Frequenzen.
Das gilt für Sprachaufnahmen, wie für Aufnahmen der Stimme oder die Abnahme eines Gitarren-Amps.
In diesem Falle wurde ein Gitarren-Amp mit dem Antelope Audio Edge Note, ohne zugeschaltete Emulation, abgenommen:
Im Vergleich nun drei Beispiele mit emulierten Mikrofonen:
Illinois 57 (Shure)
Berlin 184 (Neumann)
Hamburg 441 (Sennheiser)
Man kann hier gut hören, dass die Emulationen der einzelnen Mikrofone das Frequenzspektrum, angelehnt an das jeweilige Original, beeinflussen. Das Ganze passiert in einem Rahmen, der die klanglichen Eigenschaften des Antelope Audio Edge Note nicht verbiegt.
So werden bei dem Illinois 57-Mikrofon beispielsweise die Mitten entsprechend gepusht, wie es von dem Klassiker SM57 bekannt ist. Und im Falle des Antelope Audio Edge Note klingt das schon sehr vertraut nach dem Shure SM7B.
Lies auch: Antelope Audio Edge Solo Test
Du kannst die Mikrofon-Emulationen als 13 ausgewählte Equalizer-Presets verstehen, die das Edge Note schnell an unterschiedliche Anforderungen anpassbar machen.
Edge Note & Stimmaufnahmen
Möchtest Du Sprachaufnahmen mit dem Antelope Audio Edge Note realisieren, wirst Du definitiv einen Pop-Schutz brauchen. Sämtliche Plosive sind in jeder Sprachaufnahme stark repräsentiert.
Das relativiert sich mit einem Popschutz dann vollends und so zeigt sich auch, wie gut sich das Antelope Audio Edge Note für Sprachaufnahmen anbietet.
Berlin 184 (Neumann)
Illinois 7B (Shure)
Vienna 112 (AKG)
Hamburg 40 (Sennheiser)
Unterschiede der Modelle
Klickst Du dich durch die einzelnen Modelle, sind deutliche, aber keinen gravierenden Klangunterschiede festzustellen. Die Emulationen des Edge Note sind nicht übertrieben.
Entsprechend verkommt der Sound nicht zu einem plakativen Klischee der Klassiker. Der Grundcharakter des Edge Note bleibt immer erhalten.
Das spricht für das Konzept hinter diesem Kleinkondensator-Mikrofon. Es hat seine ganz eigenen Stärken von leise bis laut.
Drummer, Streicher oder Bläser werden mit diesem Mikrofon überzeugende Resultate liefern. Betrachtet man dazu den Preis von 149,00 für ein einzelnes oder 249,00 Euro für ein Stereo-Paar, kann man hier nur von einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis sprechen.
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Antelope Audio Edge Note Test-Fazit
Das Antelope Audio Edge Note ist ein starkes und ziemlich kleines Mikrofon. Es ist äußerst kompakt, sehr solide verarbeitet und bietet eine sehr gute Aufnahmequalität.
Bei Antelope Audio stapelt man User im Vorfeld eher hoch, was die Qualität der Klanggüte angeht und hier wird man nicht enttäuscht: Die 13 Emulationen, die man mit dem Edge Note nutzen kann, bringen einen deutlichen Mehrwert – wenngleich das Edge Note auch ohne Modeling ein sehr gutes Kleinkondensator-Mikrofon ist.
Wenn man die virtuellen Mikrofon-Modelle auch als Plugin in der DAW deiner Wahl nutzen kann, haben wir es bei dem Edge Note mit einem absolut empfehlenswerten Produkt aus dem Hause Antelope Audio zu tun.
Alles in allem gibt es von meiner Seite aus viereinhalb von fünf möglichen Punkten im Antelope Audio Edge Note Test.
Features Antelope Audio Edge Note Review
- Hersteller: Antelope Audio
- Kleinmembran Kondensatormikrofon mit Modeling-Technologie
- 13 virtuelle Emulationen klassischer Mikrofone
- Richtcharakteristik: Niere
- Grenzschalldruckpegel: 146 dB
- Frequenzgang: 20 - 20 kHz
- Ausgangsimpedanz: 65 Ohm
- Pad-Schaltung: -1 O dB und -20 dB
- Hochpassfilter: 75 Hz und 115 Hz
- Anschluss: XLR
- Maße(L x D): 6 x 2 cm
- Gewicht: 100 g
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