Antelope Audio Atlas i8 Test
Großer Sound beim Erstling
Von Carlos San Segundo am 29. November 2023
Antelope Audio Atlas i8 Test-Fazit
5
DELAMAR
SCORE
Der Antelope Audio Atlas i8 ist ein aktiver 3-Wege-Monitor mit zwei isobar angeordneten 8-Zoll Tieftönern, der für ambitionierte Tonstudios und Profis gedacht ist. Der 5,5″-Mitteltöner und der 1,5″-Hochtöner wurden koaxial angeordnet. Zur Klangverbesserung ist er mit eigens entwickelten Class-D Verstärkern und der 64-bit Acoustically Focused Clocking Technologie ausgestattet.
PRO
- Erstklassiger Klang über die Preisklasse hinaus
- Wunderbare Dreidimensionalität in der Klangbühne
- Sehr gute Separation von Instrumente
- Starke Phantommitte
- Schickes Design
- Top Verarbeitung
- Ermüdungsfreie Arbeit möglich
CONTRA
- —
Für wen?
Produzenten, Musiker
Was ist es?
Der Antelope Audio Atlas i8 ist ein aktiver 3-Wege-Monitor, der mit zwei 8-Zoll-Tieftönern, sowie einem 5,5-Zoll-Mittentöner und einem 1,5-Zoll-Höchtöner ausgestattet ist.
Die beiden Tieftöner sind isobar (mehr dazu weiter unten), der Mitten- und der Hochtöner koaxial angeordnet.
Lies auch: Studiomonitore Ratgeber
Der Antelope Audio Atlas 8 ist mit eigens entwickelten Class-D Verstärkern ausgestattet, die eine Leistung von insgesamt 400 Watt bringen. Diese verteilt sich auf 200 Watt für den Tieftöner und je 100 Watt für die anderen beiden Treiber.
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Der maximale Schalldruckpegel beträgt 117 dB SPL pro Einheit. Die Frequenzwiedergabe reicht von 35 Hz bis 20 kHz.
Bei den internen AD/DA-Wandlern kommt die hauseigene 64-bit Clocking-Technologie zum Tragen. Die Signalverarbeitung arbeitet digital mit FPGA-Chips mit FIR- und IIR-Filtern.
5 Antelope Audio Atlas i8 Features
- Aktiver 3-Wege-Monitor
- 2 isobar angeordnete 8-Zoll-Tieftöner
- Koaxial angeordnete Mittel- und Hochtöner
- Eigens entwickelte Class-D Verstärker
- 64-bit Acoustically Focused Clocking
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Antelope Audio Atlas i8 Test
Erster Eindruck
Es ist der erste Studiomonitor, den der bulgarische Hersteller am Markt präsentiert. Bisher kannte ich die Marke hauptsächlich von ihren erstklassigen Audio Interfaces und Wandlern. Später kamen noch ausgefuchste Mikrofone ins Portfolio.
Beim Auspacken bin ich zunächst darüber erstaunt, wie groß diese Lautsprecher tatsächlich sind. Die Größe des Gehäuses ist ja am Ende auch für die Basswiedergabe verantwortlich, das verspricht so einiges.
Der Lautsprecher wird in Europa handgearbeitet.
Design
Das Design gefällt mir. Mit seiner Frontplatte in britischem Renngrün hebt sich der Antelope Audio Atlas i8 von anderen Studiomonitoren ab und positiv fällt auf. Gleichzeitig ist die Farbe nicht so auffällig, dass sie im Tonstudio stören würde.
Die Boxen sind erstklassig verarbeitet und wiegen stolze 24 Kilogramm pro Stück. Das Gehäuse ist 18 mm dick. Das gibt dem Monitor eine große Robustheit.
Die Verarbeitung ist herstellertypisch 1A. Es gibt keine scharfen Ecken oder Kanten.
Jeder Lautsprecher wird während des Herstellungsprozesses kalibriert und gründlich getestet.
Anschlüsse im Antelope Audio Atlas i8 Test
Die Anschlüsse sind auf das Wesentliche reduziert. Es gibt einen analogen XLR/Klinken-Komboeingang sowie einen digitalen AES/EBU-Eingang (XLR).
Als Ausgang findet sich ebenfalls ein digitaler AES/EBU-Anschluss, ebenfalls als XLR ausgelegt. Über die digitalen Ein- und Ausgänge lassen sich zwei Monitore schnell und einfach verketten.
Leider sind die XLR-Buchsen nicht verriegelbar – das hätte ich mir bei einem Modell in dieser Preisklasse schon gewünscht.
Wenn Du die digitale Schnittstelle zum Anschluß an dein Audio Interface nutzt, wird eine zusätzliche DA-Konvertierung umgangen.
Isobarische Anordnung
Eine Besonderheit dieser Studiomonitore ist die isobarische Anordnung zweier 8-Zoll großer Tieftöner im Gehäuse. Die beiden Tieftöner sind identisch und werden hintereinander angeordnet.
Sie bewegen sich synchron und sorgen damit für eine volle Basswiedergabe, während das Gehäuse dennoch nicht vergrößert werden muss. Die Leistung soll sich (laut Hersteller) auf diese Weise etwa in dem Rahmen wie bei einem doppelt so großem Gehäuse bewegen.
Der vordere Treiber setzt die Luft im Hörraum unter Druck, während der dahinter montierte, angetriebene interne Treiber ein kleineres Luftvolumen im Gehäuse unter Druck setzt.
In der Praxis kann ich dem Antelope Audio Atlas i8 definitiv eine starke Basswiedergabe bestätigen, die weit über das hinaus geht, was mein Referenzmodell KSdigital A200 bietet.
Der Lautsprecher reicht dabei bis 35 Hz hinunter und benötigt sicher keinen zusätzlichen Subwoofer.
Digitale Signalverarbeitung beim Atlas i8 Test
Beim Atlas i8 handelt es sich um deinen digitalen Studiomonitor. Das soll heißen: Der Hersteller verwendet maßgeschneiderte FPGA-Chips, um das Signal intern zu verarbeiten. Zum Einsatz kommt eine Kombination aus FIR- und IIR-Filtern.
Diese sollen für den flachen und zeitlich korrekten Frequenzgang über das gesamte hörbare Spektrum verantwortlich sein. Zusammen mit der koaxialen Anordnung von Mitten- und Hochtöner sind damit ein tiefes und fokussiertes Stereobild sowie präzise Transienten möglich.
Diese Vorteile werden durch eine Latenz von etwa 6,5 Millisekunden bei der Verarbeitung der Audiosignale erkauft. Bei der Verwendung der digitalen Eingänge verringert sich diese Latenz nicht maßgeblich.
Koaxiale Anordnung
Die koaxiale Anordnung hat noch einen weiteren Vorteil, der viele Tonstudiobesitzer wegen der Größe der Lautsprecher sicher interessieren wird. Die Antelope Audio Atlas i8 Studiomonitore können nämlich horizontal oder vertikal aufgestellt werden.
Bei Boxen ohne koaxiale Anordnung könnte es zu Kammfilterungen oder Einbrüchen im oberen Frequenzspektrum kommen – nicht so bei diesem Modell.
Das koaxiale Design verbessert zudem auch das Off-Axis-Hörerlebnis, was in einem breiteren Sweet Spot mündet.
Bedienelemente beim Atlas i8 Test
Während sich bei den meisten Studiomonitoren rückseitig einige Bedienelemente für die Klangregelung und weitere Einstellungen finden, gibt es beim Antelope Audio Atlas i8 hier nur einen Endlosdrehregler mit Druckfunktion und das zugehörige Farbdisplay.
Das LCD bietet dir Zugriff auf die wichtigsten Einstellungen:
- Lautstärkeregelung
- Eingangspegel
- 4-Band-EQ
- Dimmen
- Stummschalten
- Speichern/Laden von Presets
- mehrere Lautsprechermodi
- Bass Extension
In den nächsten Monaten wird laut Hersteller noch eine Fernsteuerungs-Software als kostenloses Update nachgeliefert werden, über die alle Einstellungen auch vom Rechner aus getätigt werden können.
Um diese und aktuelle Firmware-Updates nutzen zu können, werden die Atlas i8 über USB2.0 an den Rechner angeschlossen.
Bass Extension
Wem die Basswiedergabe immer noch nicht reicht, kann über die Einstellungen eine Basserweiterung einschalten. Die Filter werden damit etwas anders kalibriert und der Rolloff in den tiefen Frequenzen reicht dann bis zu 33 Hz hinunter. In dieser Einstellung wird auch der Bereich um die 40 hz etwas angehoben.
Das sorgt für mehr Bass, reduziert aber natürlich den Headroom und dadurch den maximal möglichen Schalldruckpegel.
Dieses Feature kann jedenfalls sehr nützlich sein, wenn man Kunden aus den Bereich HipHop oder elektronischer Musik (EDM) beeindrucken möchte.
Standby-Modus
Sehr angenehm finde ich den Standby-Modus, der nach einer gewissen Zeit dafür sorgt, dass die Lautsprecher sich automatisch ausschalten. Sobald wieder ein Signal anliegt, schalten sie sich wieder ein.
Das passiert in beiden Fällen ohne störende Knackser oder sonstige Geräusche.
Klang im Atlas i8 Test
Bis hierhin haben wir über die Features dieser Studiomonitore gesprochen, aber wirklich wichtig ist vor allem eines: Wie gut klingen die Antelope Audio Atlas i8 Studiomonitore?
Und hier möchte ich vorwegnehmen, dass ich sehr beeindruckt bin und sie am liebsten gleich da behalten wollen würde – und das obwohl ich bereits fantastische Studiomonitore im selben Preissegment hier stehen habe.
BILDSTRECKE
Der Studiomonitor klingt insgesamt sehr relaxed und entspannt. Er meistert alle Lautstärken souverän und gefühlt mühelos. Gerade in der Basswiedergabe ist der Unterschied zu den A200 deutlich zu bemerken. Beeindruckend.
Lange Sessions meisterst Du mit dem Atlas i8 mit Leichtigkeit.
Frequenzgang
Um den nativen Klang der Lautsprecher möglichst realistisch zu vergleichen, habe ich beide zunächst auf denselben Pegel und in ihre Grundeinstellungen gebracht. Alle EQ-Einstellungen sind genullt.
Im direkten Vergleich mit den KSdigital A200 bemerke ich sofort, dass die Atlas i8 wesentlich mittiger und damit auch etwas ehrlicher abgestimmt sind.
Überhaupt ist der Frequenzgang sehr flach und natürlich.
Der Studiomonitor klingt insgesamt sehr relaxed und entspannt. Er meistert alle Lautstärken souverän und gefühlt mühelos. Gerade in der Basswiedergabe ist der Unterschied zu den A200 deutlich zu bemerken. Beeindruckend.
Stereobreite & Tiefenstaffelung
Die Klangbühne bei den Atlas i8 ist sehr plastisch und wirkt überaus dreidimensional. Du kannst richtig in den Sound eintauchen, in allen drei Dimensionen.
Die Stereobreite überragt die meiner Vergleichsmonitore etwas, bei der Tiefenstaffelung sind sie gleichauf – wennauch die Hallfahnen bei den Stimmen bei den Atlas wegen der flachen Abstimmung schwieriger zu hören ist.
Die Phantommitte klingt makellos, alle Stimmen sitzen richtig nah am Zuhörer und klingen sehr präsent und detailliert.
Separation
Was die Separation einzelner Instrumente angeht, sind die hier getesteten Studiomonitore ganz vorne mit dabei. Ich konnte sogar einzelne Stimmen in den Chören von Jill Scotts „Do You Remember?“ voneinander unterscheiden.
Bass, Gitarren, Synthesizer, einzelne Streichermelodien: Sie waren alle klar zu unterscheiden und sehr gut separiert. Erstklassig.
Impulstreue
Die Impulstreue ist das, was ich an meinen A200 so sehr schätze. Bei den Antelope Audio Atlas i8 ist diese genauso gut, aber wegen der flacheren Abstimmung etwas weniger präsent.
Bässe klingen knackig und trocken, sind dabei aber voll und kräftig. Dabei klingen sie wesentlich souveräner als bei meinem Vergleichsmodell.
Alle Transienten sind sehr deutlich zu hören, gleich ob in Stimmen, Akustikgitarren oder anderen Instrumenten. Erst musste ich mich etwas umgewöhnen, denn die A200 haben hier eine leichte Anhöhung, so dass die Transienten einfacher zu hören sind.
Aber in Sachen Qualität sind beide Lautsprecher exzellent.
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Antelope Audio Atlas i8 Test-Fazit
Der hier getestete Studiomonitor gehört zur Spitzenklasse in seiner Preiskategorie in jeglicher Hinsicht. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass die Antelope Audio Atlas i8 auch mit wesentlich teureren Modellen namhafter Hersteller locker mithalten können.
Klanglich ist das Erstlingswerk der bulgarischen Marke eine echte Ansage im Markt. Auch in Sachen Features bietet dieser aktive Lautsprecher alles, was sich der ambitionierte Produzent oder das professionelle Tonstudio nur wünschen könnte.
Die digitale Signalverarbeitung sorgt einerseits für einen flachen Frequenzgang und eine beeindruckende Klangbühne mit fast schon greifbarer Dreidimensionalität. Auf der anderen Seite erkauft man sich dies mit einer geringen Latenz für die digitale Signalverarbeitung.
Alles in allem bin ich überaus beeindruckt von diesen Studiomonitoren. Von meiner Seite aus gibt es eine exzellente Wertung im Antelope Audio Atlas i8 Test.
Features Antelope Audio Atlas i8 Review
- Hersteller: Antelope Audio
- Aktiver 3-Wege Studiomonitor
- 2 isobare 8″-Tieftöner
- 5,5″-Mitteltöner
- 1,5″-Hochtöner
- Koaxiale Mittelton- und Hochton-Treiber
- 64-Bit Acoustically Focused Clocking-Technologie
- Class-D-Verstärker
- Parametrischer 4-Band-EQ
- Software-Bedienfeld
- Digitale Kalibrierung mit FIR- und IIR-Filtern
- Farbdisplay mit Einstellungsmenü
- AES-Digital-I/O
- A/D- und D/A-Wandlung (24 Bit/192 kHz)
- Frequenzbereich: 35-20.000 Hz
- Max. SPL: 117 dB
- 192-kHz-Abtastrate
- Eingangsanschlüsse: Analog XLR/TRS, digitales AES/EBU
- Ausgangsanschlüsse: Digital AES/EBU
- 18 mm dickes Gehäuse
- Abmessungen (BxTxH): 292 mm x 387 mm x 500 mm
- Gewicht: 24 kg
- Lieferumfang: USB-A auf B-Kabel
PASSEND ZUM Antelope Audio Atlas i8 Test