Alesis SamplePad Testbericht
Preiswertes Percussion-Pad mit Sample-Player
Von Oliver Olbrich
Alesis SamplePad Test-Fazit
3.5
DELAMAR
SCORE
Vier Percussion-Pads mit integriertem Sample-Player. Ein preiswertes Modul mit vier Percussion-Pads und MIDI-Ausgang, das über eine optionale SD-Karte auch eigene Samples nutzen kann.
PRO
- Eigene Samples über SD-Karte
- Sehr gute und robuste Verarbeitung
- Ansprechverhalten der Pads sehr gleichmäßig (auch in den Ecken)
- Gute Abmessungen – einfach in ein Drum Kit zu integrieren
- Anschluss für Kick-Pedal vorhanden
CONTRA
- Zu wenig Sounds integriert
- Eigene Samples nur in mono
- Tendenziell ungeeignet, um mit den Fingern/Händen zu spielen
Für wen?
Alle, die ihr Drum-Kit mit einigen Samples erweitern wollen oder einen Pad-Controller für das Tonstudio suchen.
Was ist es?
Beim Alesis SamplePad handelt es sich um eine Art Percussion-Modul, das mit vier anschlagdynamischen Pads ausgestattet wurde. Der integrierte Klangerzeuger bietet 25 Drum- und Percussion-Klänge, eigene Sounds können über eine SD-Karte eingeladen werden.
Zu den weiteren Features gehören ein hintergundbeleuchtetes Display sowie ein Trigger-bzw. Switcheingang auf der Rückseite.
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Alesis SamplePad Test
Lieferumfang
Die Verpackung enthält neben dem Gerät selbst einen Stromadapter, eine Kurzanleitung in fünf Sprachen (Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch und – last but not least – Deutsch) und eine Sicherheitsanweisung in selbigen Sprachen. Eine SD-Karte gehört leider nicht zum Lieferumfang, wäre auch zu schön gewesen. Gut, dass ich davon einige auf Lager habe.
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Erster Eindruck im Alesis SamplePad Testbericht
Nachdem ich die Kurzanleitung überflogen habe, nehme ich mir das Alesis SamplePad selbst vor. Das Gummi der Pads hat zunächst einen eigenartigen Geruch, der nach einem Tag aber kaum mehr zu bemerken ist. Die vier Pads selbst machen einen guten Eindruck. Das Gummi ist recht hart gehalten und vermittelt mir den Eindruck, dass es gemacht wurde, um so einige Schläge einzustecken. Auch das Kunststoffgehäuse der Hardware macht einen sehr soliden und stabilen Eindruck, es erhält durch seine runden Kanten ein Extra an Stabilität.
Über den vier Pads, die in einer 2×2 Matrix angeordnet sind, befindet sich mittig ein kleines Display. In diesem können Samples ausgewählt und die Einstellungen getätigt werden. Rechts daneben sind jeweils Up- und Down-Buttons mit „Select“ und „Value“ betitelt. Ganz rechts befindet sich ein Regler für die Lautstärke. Links neben dem Display befinden sich vier rot leuchtende Kontroll-LEDs, die eingehende Impulse anzeigen.
Auf der Rückseite befinden sich die Anschlussbuchsen: Darunter Stereoausgang mit 6,3 mm Klinke, Kopfhörer, der Eingang für das Kick Drum Modul, ein MIDI-Ausgang im Standardformat und natürlich der Stromanschluss. Außerdem findest Du hier noch einen Netzschalter sowie einen Umschalter für den Kick-Typ mit den Einstellungen Switch und Trigger.
Auf der Unterseite befinden sich vier Gummifüße. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, das Alesis SamplePad an einer Modulfassung zu befestigen, die mit vier Schrauben von unten am Gerät befestigt wird. Mit dieser lässt sich das Gerät schließlich auf einen gewöhnlichen Beckenständer stellen und in ein bestehendes Drum Kit integrieren. Schade, dass die Fassung nicht Teil des Lieferumfangs ist.
Der Betrieb über Batterien ist nicht vorgesehen.
Vorbereitung
Dann mal rein mit dem Netzadapter und ab für den Alesis SamplePad Testbericht. Das Gerät meldet sich kurz mit seinem NAmen auf dem blau leuchtenden Display und geht sofort in seinen Play-Modus. Begrüßt werde ich mit den vier Sounds Triangel gedämpft und ungedämpft, den Claps und einem Sound mit dem Namen „Shaker 2“.
Die Sounds klingen ganz okay, mehr aber auch nicht. Daher hangle ich mich mit dem Knopf „Value“ durch die vorgefertigten Kits und Sounds. Die Auswahl der Klänge ist denkbar einfach: Ich haue auf ein Pad, um es auszuwählen, gehe dann mit Value auf den Bereich „Sound“ und suche mir mit der Taste „Select“ einfach einen anderen aus. Möchte ich die Einstellungen für ein anderes Pad ändern, haue ich einfach drauf und schon kann ich alles ändern. Das ist genial einfach.
Nach 25 Sounds bin ich am Ende angelangt, etwas umfangreicher hätte die interne Soundbibliothek schon sein können. Aber dafür gibt es ja den SD-Karten Slot.
Eigene Sounds einladen
Ich suche mir also ein paar schöne Sounds auf der Festplatte, packe sie auf meine SD-Karte und schiebe diese links oben in den dafür vorgesehen Slot. Über den Select-Button wähle ich die Karte und meine Sounds aus. Das geht recht einfach und intuitiv.
Beim ersten Versuch bekomme ich noch die Fehlermeldung „Invalid Format“ – das Alesis SamplePad mag meine Sounds scheinbar nicht. Ein Blick in die Kurzanleitung trägt zur Klärung des Problems bei, denn die Hardware möchte die User-Sounds als WAV mit 8 oder 16 Bit und einer maximalen Sample-Rate von 48 kHz. Ebenfalls Voraussetzung: Die Klänge dürfen nur in Mono vorliegen.
Da gerade die Verwendung eigener Klänge zu den interessantesten Features dieses Geräts zählen dürfte, möchte ich noch einige weitere Einzelheiten erwähnen. Im Display werden vom Namen nur die ersten acht Buchstaben angezeigt, Sonderzeichen solltest Du vermeiden. Die verwendeten Dateien dürfen maximal 10 Megabyte groß sein, alle zusammen sollten 14 MB nicht überschreiten. Damit das Alesis SamplePad auch alle Dateien auf der SD-Karte verwenden kann, dürfen sich maximal 512 Dateien im Hauptverzeichnis befinden.
Klar, der Preis ist sicherlich eine echte Ansage, aber für meinen Geschmack hätte der Hersteller hier großzügiger sein dürfen.
Beim Laden der Samples braucht das Gerät nur einen kurzen Moment, dann sind die Sounds spielbereit.
Parameter
Externe wie auch die interne Klänge lassen sich über einige Parameter verändern. Über „Tune“ können die Sounds bis zu vier Halbtonschritte nach oben oder unten transponiert werden. Wie sehr die Anschlagstärke ins Gewicht fällt, kann über die Einstellung „Sens“ festgelegt werden. Weiterhin können noch Lautstärke, Panorama und die gesendete MIDI-Note variiert werden.
Ein Hall ist auch vorhanden und kann in zehn Abstufungen zugegeben werden. Einstellungen am Hall selbst kann man nicht vornehmen.
Im Einsatz
Was mir gut gefällt: Die Pads sprechen gut an, ganz gleich an welcher Stelle ich sie mit dem Stick treffe. Und auch die Anschlagstärke wird gut umgesetzt. Selbst wenn Du mal nur den Rand triffst, reagiert das Alesis SamplePad gut und spielt den Sound in der passenden Lautstärke ab.
Sehr sanfte Schläge verschluckt das Gerät allerdings ab und an, wobei das mit dem Drumstick eher selten passiert. Willst Du die Pads mit den Fingern spielen (z.B. mit Conga- oder Bongo-Sounds), musst Du auch entsprechend fest draufhauen, damit alle Sounds auch wirklich getriggert werden.
Die integrierten Klänge sind für Dance oder Techno sicher brauchbar, natürlich klingende Sounds kommen dann über die SD-Karte. Das Angebot hätte für meinen Geschmack etwas umfangreicher ausfallen dürfen. Natürlich kannst Du auch argumentieren, lieber nur wenige Sounds und einen Slot für meine eigenen als 1.000 Samples ohne Slot und keines passt. Die Beschränkung auf maximal 16 Bit bei 48 kHz reicht mit Sicherheit für jeden Live-Gig – aber die Verwendung von Samples in Stereo wäre mir wichtig gewesen.
Die Einstellungen sind kinderleicht getätigt und die Sounds lassen sich bestens auch über das Stereopanorama verteilen. Der integrierte Hall haut mich nicht von den Socken, hier würde ich eher zu einem externen Effektgerät greifen.
Verwendung als Pad-Controller
Nach dem ich das Alesis SamplePad über den MIDI-Anschluss mit meinem Audio Interface verbunden habe, bin ich gespannt, wie die MIDI-Signale – speziell die Anschlagstärke – umgesetzt werden. Dazu lade ich eine Spur in meine DAW-Software PreSonus Studio One und nehme ein kleines Drum-Solo auf.
Nach einem Check ist klar zu erkennen, dass wirklich mit 128 unterschiedlichen Stufen gearbeitet wird und die Anschlagstärke gut umgesetzt wurde. Das gefällt mir sehr gut, denn damit eröffnen sich sehr viele Optionen beim Triggering von virtuellen Instrumenten am Audio Computer.
Nutzt Du das Pad als MIDI-Controller, steht dir schließlich auch offen, Instrumente mit unterschiedlichen Velocity-Layer zu verwenden. Ein Feature, das mit dem internen Sampler leider nicht möglich ist – wobei das bei diesem Preis auch kaum verwundert.
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Alesis SamplePad Test-Fazit
Für einen Straßenpreis von 129,- Euro erhältst Du mit dem Alesis SamplePad ein interessantes Kreativ-Werkzeug für den Live-Gig oder das Tonstudio. Die integrierten Klänge sind übersichtlich gestaltet, doch die Möglichkeit eigene Sounds über eine SD-Karte zu laden ist natürlich der eigentliche Einsatzzweck für das Alesis SamplePad.
Das Laden der eigenen Klänge funktioniert genauso einfach wie die Einstellungen am Gerät. Die Funktionen sind übersichtlich, aber effektiv. In Sachen Ein- und Ausgänge sowie Abmessungen ist man bestens bedient, um diese Hardware beispielsweise in ein bestehendes Drum Kit zu integrieren. Das Gerät ist im Übrigen robust gebaut und kann Live-Gigs oder den ruppigen Proberaumalltag schadlos überstehen.
Bei einem Einsatz im Rahmen eines (Homerecording-) Tonstudios ist der Einsatz der Sample-Player-Funktion nicht notwendig und aufgrund der Beschränkungen auf 16 Bit und 48 kHz vielleicht auch gar nicht empfehlenswert. Dafür kann das Alesis SamplePad als MIDI-Controller ganz klar Punkte sammeln – für die Fernsteuerung und das Triggering von virtuellen Instrumenten eignet es sich vorzüglich.
Wer es im Übrigen nur auf den Einsatz als Trigger bzw. MIDI-Controller abgesehen hat, der sollte sich das Alesis PercPad ansehen. Diesem fehlt das Laden eigener Samples , ist dafür aber schon für aktuell 99,- Euro im Fachhandel erhältlich.
Alles in allem gibt es von meiner Seite gute 3,5 von 5 möglichen Punkten im Alesis SamplePad Testbericht.
Features Alesis SamplePad Review
- Hersteller: Alesis
- Percussion-Modul mit vier Pads (+optionalem Kick-Pedal)
- maximal 16 Bit / 48 kHz Samples abzuspielen
- sehr robuste Verarbeitung
- praktische Abmessungen für Einsatz in einem Drum-Kit
PASSEND ZUM Alesis SamplePad Test