Alesis Prestige Artist Test
Kompaktes Digitalpiano für Einsteiger
Von Tobias Homburger am 14. März 2022
Alesis Prestige Artist Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Kompaktes Digitalpiano mit 88 Tasten und eingebauten Lautsprechern.
Das Alesis Prestige Artist überzeugt mit guter Klaviatur mit 88 Tasten, 30 verschiedenen Klängen, fünf Halleffekten und einem Lautsprechersystem mit 2x 25 Watt Leistung. Die Verarbeitung ist tadellos, die Handhabung aufgrund des geringen Gewichts unproblematisch und der Klang klar und ausgewogen.
PRO
- PRO
- Robust gebaut
- Gute Tastatur
- Kompaktes Design
- Geringes Gewicht
- Intuitive Bedienung durch Display und sinnvolle Anordnung der Bedienelemente
- Ordentliche Piano-Sounds
- Gutes Preis-/Leistungsverhältnis
CONTRA
- Piano-Presets verklingen schnell
Für wen?
Einsteiger und fortgeschrittene Hobby-Pianisten
Was ist es?
Das Digitalpiano Alesis Prestige Artist teilt sich die grundlegende DNA mit dessen kleinem Bruder, dem Alesis Prestige, es wurde allerdings um einige Features erweitert. Beide Modelle haben ein kompaktes und robustes Gehäuse, eine Klaviatur mit gewichteter Hammermechanik und dem vollen Umfang von 88 Tasten, sowie ein Lautsprechersystem mit zweimal 25 Watt.
Auch das grundlegende Bedienkonzept, das Gewicht, die Anschlüsse, der Aufnahmemodus und die fünf anpassbaren Halleffekte sind gleich. Das Prestige Artist bietet darüber hinaus aber bereits 30 spielbare Instrumente in verschiedenen Kategorien.
Ein OLED-Display und ein Value-Rad vereinfachen die Bedienung und beschleunigen den Workflow und zusätzlich wurde die maximale Polyphonie auf 256 gleichzeitig mögliche Stimmen erhöht.
5 Features im Alesis Prestige Artist Test
- Kompaktes Digitalpiano
- Klaviatur mit Graded Hammermechanik
- OLED-Display
- 30 interne Instrumente
- Fünf unterschiedliche Halleffekte
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Alesis Prestige Artist Test
Erster Eindruck, Verarbeitung und Zubehör
Die fast 13 Kilo des Alesis Prestige Artist lassen sich relativ leicht auspacken, auch wenn die Form des Instruments etwas Geschick und reichlich Griffstärke erfordert. Durch die für die Nutzung durchaus praktische Anordnung der Bedienelemente und durch die verbauten Lautsprecher ist das E-Piano in der Tiefe ziemlich hoch geraten und an dieser Stelle nicht leicht zu greifen.
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Das Gehäuse ist wie die meisten Instrumente dieser Art in klassischem Schwarz gehalten, das sieht einfach immer gut aus. Die Oberfläche ist bis auf die Lautsprecher zwar aus Kunststoff gefertigt, das Alesis Prestige Artist wirkt aber trotzdem sehr robust und absolut hochwertig verarbeitet. Für das Abstellen auf einem Tisch befinden sich auf der Unterseite praktische Gummifüße, die Vibrationen und das Zerkratzen des Gehäuses verhindern.
Außerdem gibt es noch einiges an Zubehör. Im Lieferumfang ebenfalls enthalten sind ein passender Netzadapter für die Versorgung des E-Pianos mit Strom, ein Sustain-Pedal und Notenhalter mit breitem Auflagebrett. Darauf stehen auch dickere Notenbände stabil und sicher. Wer nicht viel Erfahrung mitbringt, findet im ausgedruckten Benutzerhandbuch nützliche Hinweise für Aufbau und Benutzung.
Beinhaltete Lehrangebote
Als Käufer des Alesis Prestige Artist erhält man gleich drei zusätzliche Lehrangebote, die dem geneigten Einsteiger das Leben leichter machen sollen. Bei der Plattform „Melodics“ sind mehr als 60 interaktive Gratis-Lektionen freigeschaltet, außerdem gibt es eine dreimonatige Premium-Mitgliedschaft bei „Skoove Premium“ und ein zweimonatiges Abo bei „Take Lessons Live“ kostenlos oben drauf. Alle diesbezüglichen Informationen erhält man nach der Registrierung des Produkts auf der Website des Herstellers.
Anschlüsse im Alesis Prestige Artist Test
Anschlussseitig bietet das Digitalpiano viele Optionen. Von links nach rechts sind dies:
- USB-Port für das Anschließen an einen Computer und das Übermitteln von MIDI-Daten
- Eingang für ein Sustain-Pedal, auch Dämpferpedal genannt
- Ein weiterer Pedaleingang für die Nutzung einer Pedaleinheit
- Stereo-Line-Output, zweimal große Klinke
- Aux-In-Port mit kleiner Klinke für die Integration externer Audioquellen
- Stromanschluss
An der Vorderseite des Instruments befinden sich zusätzlich zwei Stereo-Kopfhörerausgänge, mit 3,5 und 6,35 mm Durchmesser.
Bedienelemente des Alesis Prestige Artist
Die Bedienung des Alesis Prestige Artist funktioniert über drei verschiedene Elemente. Das OLED-Display in der Mitte dient zur Auswahl der Instrumente und dem Einstellen verschiedener Parameter. Über das Value-Rad rechts daneben werden die entsprechenden Werte ausgewählt, durch Drücken des Rads wird die Auswahl bestätigt.
Die insgesamt 17 Tasten dienen unterschiedlichen Zwecken. Über die neun links vom Display wird das Gerät zum einen mit Strom versorgt, zum anderen werden darüber Funktionen wie Metronom oder Aufnahme ausgewählt bzw. aktiviert, nach dem Drücken einer Funktionstaste erscheinen die entsprechenden Parameter automatisch auf dem Display. Rechts vom Display befinden sich die Tasten zum Auswählen von Instrumenten und die der Layer- und Split-Funktion.
Das Display ist sowohl bei Tageslicht, als auch in einer dunklen Umgebung stets gut lesbar. Das Value-Rad rastet deutlich ein und ist angenehm schwergängig, und auch die Tasten sind firm und wirken wertig. Beide Elemente bestätigen ihre Aktivierung mit einem hör- und fühlbaren Klick-Geräusch. Die Bedienelemente bestätigen also den positiven Eindruck des Gehäuses und der Verarbeitung.
Sounds & Effekte im Alesis Prestige Artist Test
Die implementierten Instrumenten-Presets sind in sechs Kategorien eingeteilt, jede davon besteht aus fünf Variationen. Der Schwerpunkt liegt natürlich auf Piano-, Keyboard- und Orgel-Sounds, zusätzlich gibt es obligatorische Sounds wie ein Chor-, ein Streicher- und ein Kontrabass-Preset, etwas Schlagwerk und ein paar Synth-Klänge.
Piano
- Grand Piano 1
- Grand Piano 2
- Bright Piano
- Upright Piano
- Harpsichord
E-Piano
- MK1 EP
- Suitcase EP
- Wurli EP
- FM Piano
- Clavi
Orgel
- Jazz Organ
- Rock Organ
- Overdrive Organ
- Pipe Organ 1
- Pipe Organ 2
Orchester
- String Ensemble
- Choir
- Vibraphone
- Marimba
- Celeste
Synth
- Big Synth
- Poly Synth
- Acid Synth
- Synth Pad
- Synth Sweep
Bass
- Upright Bass
- Electric Bass
- Saw Bass
- Square Bass
- Synth Bass
Das Prestige Artist bietet zudem einen Halleffekt mit fünf unterschiedlichen Räumen:
- Hall 1
- Hall 2
- Raum
- Bühne
- Plate
Bespielbarkeit des Alesis Prestige Artist
Die Klaviatur des Digitalpianos ist angenehm gewichtet und bietet damit ein durchaus realistisches Spielgefühl. Ebenfalls lobenswert ist die Tatsache, dass die implementierten Sounds sehr direkt und genau auf die Kommandos des Pianisten reagieren. Auch sehr leise Stellen lassen sich sehr gut realisieren. Das beigelegte Sustain-Pedal ist nicht hochwertig, funktioniert aber gut und ist sehr leise.
Der von der Klaviatur erzeugte Lärm, der beim Spielen entsteht, hält sich absolut in den vertretbaren Grenzen, spätestens bei der Verwendung eines Kopfhörers bekommt man davon kaum noch etwas mit. Das verwendete Material dämpft die Freude etwas, denn dadurch fühlt sich die Tastatur des Prestige Artist sehr nach Plastik an. Das erzeugt zwar recht viel Grip und damit Kontrolle beim Spielen, wirkt im Vergleich zum Ivory-Touch aber etwas künstlich.
Klang im Alesis Prestige Artist Test
Der Klang des Alesis Prestige Artist ist insgesamt gut. Natürlich gibt es Digitalpianos mit besserem Sound, aber eben nicht in dieser Preisklasse. Das Lautsprechersystem mit seinen 50-Watt-Speakern erzeugt für die vorgesehenen Einsatzgebiete ausreichend Lautstärke und selbst voll aufgedreht neigen die Speaker nicht zum Verzerren. Durch die Verteilung der Lautsprecher im Gerät wird ein breites Stereobild erzeugt und der Klang ist insgesamt klar und direkt.
Der Klavier-Grund-Sound (Grand Piano 1) ist wirklich gut gelungen. Er klingt realistisch, klar und brillant. Nur im Bass fehlt ihm aufgrund der Größe der Lautsprecher natürlich etwas die Durchsetzungskraft. Die nächsten beiden Sounds aus der Piano-Kategorie fallen dagegen etwas ab. Das Upright (Klavier) erinnert ein wenig an ein Felt-Piano und auch das Cembalo klingt sehr gut.
Auch die elektronischen Pianos sind sehr gut gelungen, in diesem Zusammenhang ist es natürlich schade, dass man beim Alesis Prestige Artist auf Effekte wie Chorus oder Flanger verzichten muss – aber auch das ist in dieser Preisklasse zu verschmerzen. Die Orgel- und Orchester-Kategorien sind klanglich ebenfalls solide, genau wie die Kategorien Synth und Bass.
Besonders die Sounds der akustischen Pianos verklingen recht schnell, was allerdings bei vielen Digitalpianos vorkommt. Beim Alesis Prestige Artist hätte ich mir tatsächlich einen etwas längeren Ausklang gewünscht, da so insbesondere bei klassischen Stücken noch mehr Ambiente herauszuholen wäre.
Klangbeispiele im Alesis Prestige Artist Test
Grand Piano 1
Grand Piano 2 mit Hall
Upright Piano
Suitcase EP mit Hall
Pipe Organ 1 mit Hall
Celeste
Big Synth mit Hall
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Alesis Prestige Artist Test-Fazit
Das Alesis Prestige Artist ist ein gutes Digitalpiano mit ansprechendem Design für Einsteiger und fortgeschrittene Hobby-Pianisten. Die kompakten Maße und das Gewicht von nicht ganz 13 kg ermöglichen den flexiblen Einsatz in der 1-Zimmer-Wohnung, genau wie auf der Bühne oder im Heimstudio. Das Bedienkonzept, die angewinkelten Bedienelemente und das gut lesbare OLED-Display sorgen für einen schnellen Workflow und hohen Bedienkomfort.
Das Spielgefühl ist mit dem Prestige Artist durchaus realistisch, auch wenn es leichten Abzug für das etwas künstliche Gefühl der Tasten gibt. Die Piano-Sounds sind größtenteils sehr gut, teilweise entsprechen sie der Preisklasse. Und auch die meisten anderen implementierten Instrumente sind in diesem Zusammenhang absolut zufriedenstellend. Ob es sich dabei um lebensechte Instrumente mit beispiellosem Realismus handelt, muss jeder selbst entscheiden.
Gerade bei klassischer Musik dürfte das schnelle Verklingen der Töne unter Umständen ein kleiner Wermutstropfen. Die verbauten Lautsprecher allerdings sind für die Beschallung des Wohn- oder Übezimmers völlig ausreichend und klingen gut. Und die Layer-, Split-, Record- und Arp-Funktionen erweitern die Einsatzgebiete des Alesis Prestige Artist zusätzlich.
Ebenfalls kein Grund zur Beanstandung gibt die Anschlusssituation, besonders der Aux-In-Port dürfte sich in so mancher Übe- oder Unterrichtszeit als nützlich erweisen, genau wie die beiden Kopfhörer-Anschlüsse an der Vorderseite des Instruments. Wer also ein kompaktes Digitalpiano für Einsteiger sucht, sollte das Alesis Prestige Artist durchaus in die engere Auswahl nehmen. Die 4.5 Punkte in unserem Delamar Score sprechen auf jeden Fall dafür.
Features Alesis Prestige Artist Review
- Hersteller: Alesis
- Digitalpiano
- 88 Tasten mit Graded Hammermechanik
- Maximale Polyphonie: 256 Stimmen
- OLED-Display
- 30 Sounds
- 5 Halleffekte
- 10 Demosongs
- Layer-, Split-, Record- und Lesson-Modi
- Arpeggiator
- Metronom
- Lautsprechersystem mit 50 W (25 W x 2)
- Stereo- und USB-Out
- 2 Kopfhörerausgänge
- Sustain-Pedal und Notenablage
- Netzteil liegt bei
- Maße: 132.2 x 29.7 x 14.9 cm (Breite x Tiefe x Höhe)
- Gewicht: 12.8 kg
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