Alesis 3632 Compressor Testbericht
Erschwinglicher Zweikanal-Kompressor für den Rackeinbau

Alesis 3632 Compressor Testbericht
So sieht er aus: Alesis 3632 Compressor Testbericht

Felix Baarß Von Felix Baarß

Alesis 3632 Compressor Test-Fazit

4.0

DELAMAR
SCORE

Guter Kompressor für den Live-Einsatz.

Flexibles 19“-Gerät für die Dynamikbearbeitung in Live-Situationen.

zum detaillierten Alesis 3632 Compressor Testfazit

PRO

  • Erstklassige Verarbeitung
  • Guter Klang
  • Flexibles Sidechaining

CONTRA

  • Schlecht bedienbare Schalter

Für wen?
Alle, die eine flexible Dynamik-Bearbeitung für den Live-Einsatz suchen.

Preis: 119,00 Euro
UVP: 149,00 Euro

Was ist es?

Der Alesis 3632 Compressor ist ein Hardware-Kompressor, der sich in ein 19-Zoll-Rack einbauen lässt. Neben dem Kompressor, der diverse Sidechain-Optionen bietet, steht ein Expander/Gate zur Verfügung. Es gibt zwei Kanäle, die Du bei Bedarf getrennt regeln kannst – alle Kontrollen sind also in doppelter Ausführung vorhanden, um den Klang separat bearbeiten zu können.

Der 3632 ist bietet verschiedene Möglichkeiten zur Dynamikbearbeitung. So eignet er sich zur Kompression, zum Ducking, als Limiter, als Noise Gate und als Expander/Gate.


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Alesis 3632 Compressor Test

Verarbeitung

Bei der Begutachtung von Hardware fällt unser erster Blick stets auf die äußeren Werte. Der 3632 ist fein verarbeitet, wobei vor allem die feste Verbindung der rückseitigen Buchsen mit dem Gehäuse positiv auffällt. Nicht weniger wichtig ist die Güte der Potis – diese sind hervorragend gelungen, da sie beim Drehen einen hohen Widerstand aufweisen und sehr fest sitzen. So soll es sein.


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Leider sind die hintergrundbeleuchteten Schalter sehr klein geraten und manchmal brauchst Du mehrere Anläufe, um sie erfolgreich zu bedienen. Im Kontrast dazu ist der dreieckige, blau aufleuchtende An/Aus-Knopf nicht zu verfehlen.

Alesis 3632 Compressor Testbericht
So sieht er aus: Alesis 3632 Compressor Testbericht

Eingänge & Ausgänge

An der Rückseite findest Du für beide Kompressionskanäle jeweils Eingänge und Ausgänge als Klinke (unsymmetrisch) und XLR (symmetrisch) sowie Buchsen für Sidechain-Send und Sidechain-Return. Die XLR-Anschlüsse lassen sich leider nicht verriegeln, obwohl das gerade im Live-Einsatz, für den der Alesis 3632 Compressor am ehesten geeignet ist, nützlich wäre.

Neben den beiden Eingangsbuchsen für die zwei Sektionen findet sich ein Schalter, mit dem Du den Kompressor entweder auf -10 dBV (Consumer-Pegel) oder +4 dBu (Profi-Pegel) einstellen kannst. Sehr löblich, dass sich beide Kompressor-Kanäle unterschiedlich einstellen lassen.

 

Grundlegende Bedienelemente

Die Reihe der Kontrollen beginnt links mit dem Expander/Gate. Dabei stehen die üblichen Regler für Schwellenwert (Threshold) von -60 bis +15 dBu und Rate (Ratio) von 1,2:1 bis 8:1 bereit. Dieser Effekt funktioniert gut, das Ausklangverhalten (Release) wurde hier so gewählt, dass der Klang viele Situationen passen sollte.

Und schon sind wir beim Kompressor angelangt. Auch hier gibt es einen Regler für den Schwellenwert (-40 bis +20 dBu) und die Rate (1:1 bis unendlich) sowie die unverzichtbaren Drehregler für Attack und Release. Gleich daneben befinden sich die Regler für die Ausgangslautstärke (-20 bis +20 dB) und der Treshold für den Limiter (0 bis +18 dB).

Die Pegelanzeigen für die Gain Reduction sind ausreichend hoch aufgelöst und mit ihren großen roten LEDs sogar auf Entfernung noch gut sichtbar. Diese sind beim neuen Modell oberhalb der Drehregler angebracht, was deren Ablesen im Vergleich zum 3630 ebenfalls verbessern dürfte. Dafür ist die Beschriftung der Bedienelemente sehr klein.

Alesis 3632 Compressor Testbericht
Die Rückseite beim Kompressor

Erweiterte Funktionalität

Vom dualen Monobetrieb ist es nur einen Tastendruck weit bis zum Stereobetrieb, bei dem die linke Sektion die Kontrolle über beide Kanäle übernimmt.

Für Attack und Release kannst Du eine Automatik aktivieren. Das Einschwing- und das Ausklangverhalten werden dann automatisch eingestellt, je nach Klangcharakter des Eingangssignals. Das klappte bei meinen Tests mal mehr, mal weniger gut – generell solltest Du dir die Zeit nehmen, eigene Einstellungen auszutüfteln.

Im normalen Betrieb komprimiert der Alesis 3632 Compressor mit einem harten Kompressionsknie, wobei die Transferkurve abrupt abknickt. Das klingt zuweilen harsch und unnatürlich. Mit dem unscheinbaren Knopf »Smart« aktivierst Du einen Modus, in dem stattdessen ein weiches Kompressionsknie verwendet wird. Und in der Tat – der Klang wird deutlich weicher, auch hohe Kompressionsraten führen nicht gleich zu einem offensichtlich zusammengequetschten Sound. Feine Option.

Mit dem Button »I/O Meter« kannst Du bestimmen, ob die achtstufige LED-Kette über dem Output Gain den Eingangs- oder den Ausgangspegel darstellen soll. Last but not least findet sich ein Knopf zum schnellen Deaktivieren der Kompression (Bypass). Solch ein Schalter ist nützlicher, als Du vielleicht denkst; ich gebe unumwunden zu, dass ich diesen Knopf gerne nutze, um zu überprüfen, ob ein bestimmtes Signal wirklich komprimiert werden muss oder es sich nur um Spielerei handeln würde (ich spreche in solchen Fällen gerne von »Verschlimmbesserung«).

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Sidechaining

Mit den Optionen für das Sidechaining kannst Du einerseits wichtige, andererseits künstlerische Effekte erzielen. Beim sogenannten Ducking wird die Lautstärke das Audioausgangs gedämpft, sobald ein Signal über den Sidechain-Eingang gesendet wird. Ein klassische Anwendung ist tagtäglich im Radio zu hören: Sobald der Moderator zu sprechen beginnt, wird die Musik automatisch leiser gestellt. Bei der Musikproduktion wird das Ducking für das charakteristische »Pumpen« verwendet, das Du vor allem bei Daft Punk und anderen Künstlern in Techno- und House-Gefilden hören kannst.

Mit dem Knopf »SC External« (SC steht für Sidechain) lässt sich die Verbindung zwischen dem Audioeingang und der Sidechain trennen, wobei Du dennoch ein externes Signal durch die Return-Buchse der Sidechain routen kannst. Mit »SC Monitor« kannst Du das Sidechain-Signal abhören. Schließlich steht ein Hochpassfilter für die Sidechain zur Verfügung (schaltbar mit »SC Filter«), mit dem sich unerwünschte Geräusche wie Trittschall aus dem Steuersignal entfernen lassen – so wird das Signal wirklich nur dann »weggeduckt«, wenn es soll.

 

In der Praxis

Zum Test habe ich mehrere Drum- und Vocal-Spuren durch den Alesis 3632 Compressor gejagt. Als Vergleich zog ich unter anderem den Standardkompressor von Cubase 6 heran (Hörbeispiele). Es stellte sich schnell heraus, dass der 3632 ein fähiges Werkzeug ist, das in Live-Situationen seinen Zweck bestens erfüllt und vor allem mit den Ducking-Optionen per Sidechain überzeugen kann. Wer ein Gerät zur Dynamikbearbeitung sucht, das noch ausgefeiltere Möglichkeiten zur Kompression sucht, muss tiefer in die Tasche greifen.

Während der Bedienung machen sich die hochwertig verarbeiteten Drehregler bemerkbar. Es macht viel Freude, an den Reglern zu drehen und durch den hohen Widerstand kannst Du auch subtilere Parameteränderungen leicht umsetzen.

Die kleinen Taster hingegen sind gewöhnungsbedürftig, wie auch weiter oben beschrieben.

 

Klangbeispiele Alesis 3632 Compressor

Hier sind einige der Klangbeispiele, die wir mit diesem Modell aufgezeichnet haben. Das letzte Beispiel ist ein Plugin-Kompressor zum Vergleich.

Bypass/trocken:

Alesis 3632 Compressor:

Plugin:

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Alesis 3632 Compressor Test-Fazit

Mit dem Alesis 3632 Compressor sind die wichtigsten Effekte zur Dynamikbearbeitungen möglich. Das klangliche Spektrum reicht von sanfter Komprimierung bis hin zu ordentlich dreschenden Sounds, die vor allem für Drums tauglich sind. Ein Regler für die Eingangslautstärke hätte nicht geschadet.

Im Unterschied zu kostspieligeren Kompressoren für den Einsatz im Studio kommt der 3632 ohne Dry/Wet-Regler oder die Möglichkeit zur M/S-Bearbeitung aus. Aber klar, bei dem Preis wäre es vermessen, mehr zu erwarten.

Der Expander/Gate-Effekt arbeitet zuverlässig und klingt rund. Die Sidechaining-Optionen fallen verhältnismäßig umfangreich aus; kleine Anekdote am Rand: Es geht das Gerücht, dass Daft Punk das Vorgängermodell Alesis 3630 für ihre die stilbildenden Pumpeffekte in ihren Tracks verwendet haben soll.

Die Verarbeitung ist erstklassig, insbesondere die Drehregler sitzen felsenfest und haben einen hohen Widerstand – keineswegs der Normalfall bei Geräten dieser Preisklasse. Hervorzuheben ist auch, dass die Klinkenbuchsen an der Rückseite fest mit dem Gehäuse verbunden sind. Fein.

Wer einen sehr ordentlichen, erschwinglichen Kompressor/Limiter mit Expander/Gate für den Live-Einsatz sucht, kann bedenkenlos zum Alesis 3632 Compressor greifen. Der für diese Preisklasse gute Klang, gepaart mit der hochwertigen Verarbeitung und den flexiblen Sidechaining-Optionen, ist uns vier Sterne wert.

Features Alesis 3632 Compressor Review

  • Hersteller:   
  • Kompressor für das Rack (19“)
  • Zwei Kanäle (Stereo/Duales Mono)
  • Expander/Gate
  • Sidechaining

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