AKG K275 Test
Bestens konstruiert mit kräftigem Klang

AKG K275 Test
Angetreten zum AKG K275 Test: Ein geschlossener Kopfhörer im modernen und dennoch AKG-typischen Design

Felix Baarß Von Felix Baarß am 08. April 2019

AKG K275 Test-Fazit

4

DELAMAR
SCORE

Geschlossener, ohrumschließender Studiokopfhörer. Der AKG K275 klingt warm, rund und sehr genügsam, was lange Studiosessions ermöglicht. Die Schallosisolierung ist hoch – gut fürs Monitoring. In der Konstruktion punktet er mit feiner Verarbeitung und einklappbaren Ohrmuscheln für einfachen Transport. Das abnehmbare Kabel ist noch ein Pluspunkt. Die Abstimmung ist zu bassreich bzw. zu höhenarm, während Detailtreue und Räumlichkeit besser ausfallen könnten. Fürs Monitoring ist er definitiv einen Blick wert, fürs Live-Mixing eher nicht.

zum detaillierten AKG K275 Testfazit

PRO

  • Kräftiges, geruhsames Klangbild für lange Sessions
  • Recht hohe Schallisolierung
  • Faltbar mit robusten Gelenken
  • Abnehmbares Spiralkabel mit einseitigem Mini-XLR-Stecker
  • Überzeugende Verarbeitung

CONTRA

  • Sehr prominenter Bassbereich / wenig Höhen
  • Detailtreue und Räumlichkeit könnten besser sein

Für wen?
Musiker, die einen gut isolierenden, sehr mobilen Monitoring-Kopfhörer suchen.

Preis: 159,00 Euro
UVP: 199,00 Euro

Was ist es?

Der AKG K275 ist ein Studiokopfhörer in geschlossener Bauweise mit ohrumschließenden Muscheln (»Over-Ear«). Für kompakten Transport lassen sich die Muscheln nach innen in Richtung Kopfbügel einklappen. Das abnehmbare Kabel ist spiralförmig und voll ausgezogen fünf Meter lang.

Im Lieferumfang finden sich neben dem Kabel ein Klinkenadapter (3,5 → 6,35 mm) und ein Transportbeutel.

Die wichtigsten Features – AKG K275

  • Dynamischer Kopfhörer
  • Geschlossene, ohrumschließende Bauweise
  • Faltbare Konstruktion
  • Nennimpedanz: 32 Ω
  • Gewicht (ohne Kabel): 295 g
  • Abnehmbares Kabel / Spiralkabel (max. 5 m) mitgeliefert

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AKG K275 Test

Erster Eindruck

In einem kleinen, einfachen Karton erreichte uns der AKG K275. Der Lieferumfang umfasst mit dem abnehmbaren Kabel und dem Klinkenadapter das Nötigste sowie einen Stoffbeutel mit Zugschnur zum Verschließen. Der Beutel riecht etwas streng nach einer mir nicht geläufigen Chemikalie, doch das dürfte bald verfliegen.

Schön, dass sich auch hier ein Markenzeichen des Herstellers in der Konstruktion wiederfindet – das elastische, selbstjustierende Kopfband, das einen Mechanismus zum Gabelauszug unnötig macht. Das moderne und schlanke, aber eigenständig-charakterstarke Design gefällt mir sehr gut, aber entscheide selbst anhand der Produktbilder, mit denen unser AKG K275 Test ausstaffiert ist.


PASSEND DAZU


Die flexible Konstruktion des AKG K275

Eher selten für einen Kopfhörer, der im Monitoring und Live-Mixing zuhause ist: Die Konstruktion ist faltbar. Will heißen, dass sich die Muscheln nach innen/oben in Richtung Kopfband einklappen lassen.

Gefaltete Konstruktion - AKG K275 Review
Der AKG K275, transportbereit

So lässt sich der AKG K275 sehr platzsparend im mitgelieferten Zugbeutel transportieren. Das passt, denn viele FOH-Techniker und Musiker müssen heute ständig auf Achse sein. Die entsprechenden Gelenke machen einen sehr stabilen Eindruck.

Außerdem können die Muscheln um 180° gedreht werden, also um je 90° nach vorne und hinten. Das macht unter anderem das Um-den-Hals-Tragen angenehmer (zwischenzeitliches Absetzen, ohne den Kopfhörer ganz weglegen zu müssen).

Gute Verkabelung

Weitere Punkte heimst der AKG K275 mit seiner Verkabelung ein. Das Spiralkabel ist abnehmbar, ordentlich ummantelt und lässt sich weit ausziehen. Es wird der linken Ohrmuschel zugeführt und rastet mit einem Mini-XLR-Stecker fest darin ein.

Da auch kleine Details wie die guten Knickstutzen an den Übergängen und der schraubbare Klinkenadapter überzeugen, kann ich mit vollster Zufriedenheit übergehen zum …

Tragekomfort des AKG K275

Nach mehreren langen Sessions kann ich sagen, dass der AKG K275 recht angenehm zu tragen ist. Mit 300 Gramm liegt unser Kandidat auf dem durchschnittlichen Niveau für Over-Ear-Kopfhörer. Wärmestau und Anpressdruck gehen für einen geschlossenes, gut isolierendes Modell voll in Ordnung.

Das für AKG charakteristische selbstjustierende Kopfband verteilt den Druck auf eine sehr große Fläche und verschwindet daher auch ohne dicke Polsterung nach einiger Zeit völlig aus meiner Wahrnehmung – bestens.

Ebenfalls recht großflächig sind die Polster, in deren Innenraum noch genug Platz für meine mittelgroßen Ohren bleibt. Sie sind dick und weich genug, das Kunstleder ausreichend hautfreundlich.

Genug Schallisolierung fürs Monitoring

Wichtig für ein Modell, das nicht zuletzt als Recording-Kopfhörer punkten will: Die Schallisolierung ist ziemlich hoch, so dass nur wenig Schall nach innen oder außen durchgelassen wird. Die kunstlederne Polsterbespannung tut ihr Übriges und angesichts des moderaten Anpressdrucks ist es durchaus erstaunlich, wie gut der AKG K275 abdichtet.

Kopfhörer-Klang im AKG K275 Test
Feines Design & tolle Konstruktion … wie steht’s um den Klang des AKG K275?

Klang im AKG K275 Test

Der AKG K275 klingt vergleichsweise warm und mild. Angenehm weit nach unten erstreckt sich der akkurate Bass. Insgesamt spielt der Tieftonbereich die Hauptrolle. Die angrenzenden Mitten werden dadurch manchmal etwas übertüncht. Scharfe Sibilanten werden sehr zuverlässig abgedämpft, was gerade bei langen Sessions von Vorteil sein kann.

Die Höhen sind mir zu zahm. Im Gesamtbild vermisse ich sie und hätte dafür auch gerne einen Hauch mehr Schärfe in Kauf genommen.

Räumlichkeit & Dynamik

Die Tendenz zum Tieffrequenten trägt auch dazu bei, dass die Detailfreude, das »Offene« und Transparente nicht so gut erfahren werden können. Die Separation einzelner Instrumente voneinander ist nicht besonders ausgeprägt. Kurze Impulse im Signal werden recht klar konturiert wiedergegeben, ragen aber oft nur mit Mühe aus dem präsenten Bassfundament hervor.

Klar, die geschilderten Eigenheiten fallen beim Monitoring weniger ins Gewicht, als wenn der AKG K275 eine tragende Rolle beim Mixing spielen würde. Dennoch hätte ich mir in dieser Preisklasse ein ausgeglichener, differenzierter tönendes Monitoring-Werkzeug gewünscht.

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AKG K275 Test-Fazit

Der AKG K275 liefert einen fülligen, warmen Sound mit kräftigem Bass, ohne jegliche Schärfe bei Zischlauten in Vocals und dergleichen. Letzteres ermöglicht lange Studiosessions und die hohe Schallisolierung ist fürs Monitoring wie geschaffen. Gleich mehr zum Klang.

Verarbeitung und Konstruktion überzeugen durch die Bank. Die Muscheln lassen sich für maximal platzsparenden Transport einklappen, wobei der mitgelieferte Beutel mit Zugkordel gelegen kommt. Das abnehmbare Spiralkabel ist gut ummantelt und dockt via Mini-XLR-Stecker fest in der linken Ohrmuschel an.

Mir ist der Bassbereich zu prominent, in Relation dazu fallen die Höhen auffällig schüchtern aus. Auch sind Transparenz, Detailtreue und räumliche Separation nicht gerade die Stärken des AKG K275. Beim Monitoring mag das keine so große Rolle spielen, beim Live-Mixing allerdings schon.

Alles in allem gibt es knappe vier von fünf Punkten. Ich hätte mir einen ausgeglicheneren Sound mit besserer Räumlichkeit gewünscht, aber die erwähnten Pluspunkte halten den Probanden über Wasser. Preisähnliche Alternativen findest Du etwa im beyerdynamic Custom Studio Test und im Yamaha HPH-MT7 Test auf delamar.

Features AKG K275 Review

  • Hersteller:   
  • Dynamischer Kopfhörer
  • Geschlossene, ohrumschließende Bauweise
  • Faltbare Konstruktion für kompakten Transport
  • Treiber: Ø 50 mm
  • Nennimpedanz: 32 Ω
  • Empfindlichkeit: 109 dB SPL/V
  • Übertragungsbereich: 16-28.000 Hz
  • Gewicht (ohne Kabel): 295 g
  • Abnehmbares, einseitig zugeführtes Kabel
  • Lieferumfang
    • Kopfhörer AKG K275
    • Stoffbeutel mit Zugkordel
    • Spiralkabel, max. 5 m
    • Klinkenadapter, schraubbar

PASSEND ZUM AKG K275 Test


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