AKG Ara Test
Podcast-Mikrofon zum schmalen Kurs
Von Sven Radig am 30. Dezember 2021
AKG Ara Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Das AKG Ara ist ein USB-C Kondensator-Mikrofon, das Medienschaffende gleichermaßen durch Preis, Features und Qualität überzeugen könnte. Das AKG Ara bietet zum schmalen Kurs einige praktische Features und die können auch gleich noch im Test überzeugen. Die Möglichkeit entweder per Nieren- oder Kugelcharakteristik aufzunehmen, machen das AKG Ara zu einem flexiblen Allround-Mikrofon. Die solide Verarbeitung aus Metal und die Güte des Klanges lassen es eher zu einem Arbeitstier im täglichen Einsatz als zu einem Studio-Referenz-Mikrofon werden. Deswegen empfiehlt es sich besonders für alle Content-Schaffenden, die unkompliziert und günstig ihr Vorhaben realisieren wollen.
PRO
- Guter Klang
- Schaltbar zwischen Nieren- und Kugel-Charakteristik
- Flexible Einsatzmöglichkeiten
- Solide Verarbeitung
- Hoher Grenzschalldruckpegel
- Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
CONTRA
- Keine On/Off Status-LED
Für wen?
Podcaster, Youtuber, Musiker, Gamer, Journalisten
Was ist es?
Das AKG Ara ist ein USB-C gespeistes Desktop-Kondensator-Mikrofon für Stimmen-, aber auch Instrumenten-Aufnahmen. Eine interne 24 Bit und 96 kHz-Wandlung bringt deine Stimme in den Rechner. Das Signal kann dabei über den Kopfhörer-Anschluss abgehört werden.
Für schmale 109 Euro Ladenpreis bringt es mit Nieren- und Kugelcharakteristik zwei Mikrofon-Kapseln und ebenso viele Aufnahme-Modi für unterschiedliche Anwendungen mit. Damit ist es für Podcaster, Youtuber, Musiker, Gamer, Journalisten etc. gleichermaßen interessant.
AKG Ara Test: 5 Features:
- Zwei Modi: Nieren- & Kugelcharakteristik
- Interne 24 Bit, 96 kHz-Wandlung
- USB-C- & Kopfhörer-Anschluss
- Standalone oder am Stativ nutzbar
- Komplett aus Metall
ANZEIGE
AKG Ara Test
Erster Eindruck im AKG Ara Test
Beim Auspacken war mein erster Gedanke: „Solides Teil!“. Mit seinen knapp 670 Gramm steht das AKG Ara in seinem kleinen Tischstativ aus solidem Metall fest auf dem Tisch. Das bringt so leicht keiner zu Fall, so viel steht fest.
Es wirkt entsprechend hochwertig gefertigt. Man spürt viel Metall an Stativ und Mikrofon. Einzig die Regler und Anschlüsse sind aus Kunststoff. Regler? Genau, das AKG Ara bietet neben seiner Haupteigenschaft als Mikrofon nämlich auch eine integrierte AD/DA-Wandlung. Einen XLR-Anschluss oder dergleichen sucht man vergebens.
PASSEND DAZU
- Austrian Audio OC18 Test: Allround Mikrofon mit natürlichem Klang
- Presonus AudioBox GO Test: Kleines Audio Interface mit Profi-Anspruch
- Apogee HypeMiC Test: All-in-One Mikrofon für Studios, Streamer & mehr
- Presonus PD-70 Test: Viel Podcast-Mikrofon für wenig Geld
- K&M iPad 2 Tischstativ Testbericht: Apples Flunder fest im Griff
Zuerst die Specs
Das AKG Ara setzt, neben dem Zwei-Kapsel-Konzept für Front sowie Front & Back, auf eine interne 24 Bit / 96 kHz AD-Wandlung. Ausgänge finden sich in Form von USB-C und einem 16-Ohm-Miniklinken-Anschluss für Kopfhörer an der Unterseite des Mikrofons. Zwei Regler lassen die Steuerung der Kopfhörer-Lautstärke und das Wechseln von Niere auf Kugel zu.
Das Mikrofon hängt fest in der Aufhängung, die jedoch vom Tischstativ geschraubt und so auf herkömmlichen Mikrofonständern montiert werden kann. Dies dürfte gerade für Musiker die bevorzugte Wahl sein.
Alles über Podcast-Mikrofone
Der Frequenzbereich reicht von 20 Hz bis 20 kHz und deckt damit alle für das menschliche Ohr wahrnehmbaren Frequenzen ab. Der Signal-Rauschabstand wird herstellerseitig mit 91 dB angegeben.
Für Desktop-Anwendungen gemacht
Das AKG Ara lässt sich entsprechend mit wenig Aufwand am Rechner oder auch an iOS- oder Android-Geräten in Betrieb nehmen. Nachdem Du es an den Rechner angeschlossen hast und das USB-Mikrofon als Audio-Eingang ausgewählt hast, kann der Spaß auch schon beginnen. Durch seine „Class-Compliance“ ist das AKG Ara ohne zusätzliche Treiber nutzbar.
Für iOS-Nutzung benötigt man entsprechend das Camera Connection Kit und eine externe Stromversorgung via USB-C für das AKG Ara. Android-Nutzer benötigen einen OTG-Adapter, um es am Smartphone zu nutzen.
Da das AKG Ara nur eine Status-LED für die Mute-Funktion besitzt, bekommt man leider keine direkte visuelle Anzeige über den laufenden Betrieb. Ein Druck auf den Lautstärke-Regler aktiviert die Mute-Funktion und hier bekommt man dann die leuchtende rote LED zu sehen.
Natürlich kann man davon ausgehen, dass das Mikrofon, da es keinen On-Off-Schalter besitzt, bei Anschluss an eine USB-C-Quelle läuft. Eine weitere LED zum Anzeigen, dass das Mikrofon betriebsbereit ist, wäre allerdings durchaus nett gewesen.
Ein Mikrofon – zwei Kapseln
Das AKG Ara bietet durch seine beiden Kapseln zwei Aufnahme-Modi. Die Niere fängt bekanntlich nur das Signal ein, das sich direkt vor dem Mikrofon befindet. Umgebungsgeräusche werden dabei weitgehend ausgeblendet bzw. unterdrückt.
Per Drehschalter lässt lässt sich das Ara auf eine Kugel-Charakteristik schalten, diese fängt dann ein umso breiteres Feld ein. Vorausgesetzt, zwei oder mehrere Gesprächspartner sitzen sich gegenüber und das AKG Ara steht zwischen ihnen, werden beide Sprecher gleichermaßen aufgenommen.
Hier zeigt sich einer der Vorteile des AKG Ara. Es spricht Podcaster, Musiker, aber auch Gamer gleichermaßen an, obwohl alle doch unterschiedliche Ansprüche haben. Auch bei Telkos bietet das Mikrofon einen Mehrwert, wenn Du Wert auf eine klare Stimme legst.
Flexible Anwendungen im AKG Ara Test
Solo-Stimmen werden bestenfalls mit der Nierencharakteristik eingefangen. In größeren Gesprächsrunden fängt das AKG Ara alle Stimmen per Kugelcharakteristik ein. So viel sei schonmal verraten, diese beiden Mikrofon-Einstellungen spielen ihre Vorteile im Praxis-Test erwartungsgemäß aus.
Auch Solo-Musiker und Proberaum-Mittschnitte profitieren von diesen zwei Aufnahmemöglichkeiten. Das Mikrofon lässt sich durch einen Grenzschalldruckpegel bis 120 Dezibel auch von einer Bandsession nicht so leicht in die Übersteuerung fahren. Das ist praktisch, denn so sind schnell mal Sessions ohne großen Aufwand aufgenommen.
Kopfhörer-Abhöre
Um der Stimme zu lauschen, lassen sich Kopfhörer zur Abhöre direkt an das AKG Ara anschließen. Der Anschluss bietet eine Nennimpedanz von 16 Ohm und damit einen guten Wert, um verschiedene Kopfhörer sinnvoll nutzen zu können. Der Pegel war bei einem Sennheiser HD-6 genauso ausreichend, wie an einem Sony Hifi-Kopfhörer.
Sound im AKG Ara Test
Das AKG Ara fängt deine Stimme in einer hochwertigen, aber neutralen Weise ein. Die Stimme wird intern nicht mit Limiter, Compressor oder sonstigen Veredlern bearbeitet. Sowohl gesprochene als auch gesungene Stimmen werden dabei akkurat wiedergegeben und es fallen keine besonderen Frequenz-Peaks ins Gewicht.
Natürlich ist, je nach Abstand, Vorsicht bei Plosiven und S-Lauten geboten, um hier keine unangenehme Überbetonung zu provozieren. Die Qualität ist durchweg recht neutral und bietet genug Breite in den Frequenzen, um sie im Anschluss am Rechner zu veredeln.
Das Resultat weiß besonders in Anbetracht des günstigen Preises zu überzeugen und liefert Ergebnisse, die professionellen Ansprüchen definitiv genügen können. Mit einer dezenten Nachbearbeitung in der DAW wird ein hervorragend sendebarer Stimmenklang erreicht. Das gilt für Niere und Kugel gleichermaßen.
Im AKG Ara Test ist ein merklicher Lautstärkeunterschied zwischen beiden Modi zu hören. Die Niere tönt lauter, voller und direkter als die Kugel. Das liegt in der Natur der Sache.
Es ist jedoch bei beidseitigem Sprechen im Kugelmodus auch ein leichter Lautstärke-Unterschied zwischen der sprechenden Person vor und hinter dem AKG Ara zu hören. Letztere ist immer etwas leiser zu hören – nicht gravierend, aber schon merkbar. Dessen sollte man sich im Vorfeld besser bewusst sein.
Möchtest du Live senden, solltest Du einfach auf eine gute Position vor dem Mikro achten, um sehr gute Resultate zu erzielen. Auch ohne Kompressor und ähnliches klingt die Stimme warm, neutral und unaufdringlich.
Die Besten der Besten: USB-Mikrofon Test & Vergleich
Gleiches gilt für Instrumentalaufnahmen einer Akustikgitarre oder der Proberaum-Session. Hier konnten wirklich gute Resultate erzielt werden, die eine gute Grundlage für sehr gut klingende Aufnahmen sind. Wir halten also fest, dass das Maximum an Klangqualität mit dem AKG Ara in der Nachbearbeitung erreicht wird.
Unterstütze unsere Arbeit mit einem Kauf bei Thomann*
* Affiliate Link: Du bezahlst den normalen Preis und wir erhalten eine Provision, wenn Du etwas kaufst. Danke!
AKG Ara Test-Fazit
Das AKG Ara ist ein flexibles Mikrofon für unterschiedlichste Zielgruppen und liefert in den Parade-Disziplinen wie Stimmen-, Gesang- und Instrumenten-Aufnahmen überzeugende Resultate, die es mit seinen 109 Euro Ladenpreis zu einem Schnäppchen machen.
Beide Kapsel-Aufnahme-Modi (Niere und Kugel) liefern in unserem AKG Ara Test sehr gute Ergebnisse. So kannst Du das Mikrofon sowohl zum Aufnehmen von einer Stimme oder einem Instrument, aber auch zum Aufnehmen von mehreren Stimmen oder sogar ganzen Bandsetups verwenden.
Einzig, dass die Stimme hinter der Kapsel etwas leiser ist, als die Stimme vor der Kapsel und der Klang so nicht hundertprozentig ausgeglichen ist, ist etwas schade. Zusammen mit dem Fehlen einer Power-LED muss ich leider einen halben Punkt von der Höchstwertung abziehen.
Dies gleicht die kernige Bauweise aus Metall, für einen soliden Stand auf dem Schreibtisch sorgt und eine lange Lebensdauer verspricht, wieder aus. Somit kannst Du mit dem Mikrofon bei dem Preis eigentlich nichts falsch machen.
Features AKG Ara Review
- Hersteller: AKG
- Dual Array Kapseln: 2x Kondensator
- Richtcharakteristik: vorne, vorne & hinten (Niere, Kugel)
- AD-Wandlung & Auflösung: 24 Bit / 96 kHz
- Frequenzgang: 20 Hz – 20 kHz
- Grenzschalldruck: 120 dB SPL
- Kopfhörerausgangs-Impedanz: 16 Ohm
- Ausgangsleistung: 12 mW (bei 16 Ohm)
- Schnittstelle: USB Typ-C 2.0
- Spannungsversorgung: 5 V per USB
- Gewicht: 665 g
PASSEND ZUM AKG Ara Test